Motor stirbt nach Umfaller im Stand nach wenigen Minuten ab.

  • Hi, nachdem ich wegen Bauarbeiten meine GS einige Tage am Straßenrand geparkt hatte wurde sie wohl von irgendeinem wenig freundlichen Mitbürger umgeworfen und einige Zeit später von einem deutlich netteren Mitbürger wieder aufgestellt.

    Ergebnis war eine teilweise ausgelaufene Batterie und ein leicht verbogenes Endstück an der rechten Lenkerseite, das das Gas leicht klemmen lässst.

    Wollte sie nachdem ich das entdeckt hatte nach Hause fahren, wo ich Platz und Werkzeug habe, aber an der ersten Ampel ging der Motor aus und anschließend nicht mehr an, Anlasser klang eher träge. An dem Punkt habe ich dann die ausgelaufene Batterie entdeckt.

    Nach auffüllen und laden der Batterie ging sie erstmal wieder an, starb aber identisch nach wenigen Minuten an der Ampel ab.

    Also neue Gel-Batterie als Ersatz besorgt, um die Batterie als Fehlerquelle auszuschließen, neue eingebaut - selbes Problem ein paar Minuten später.

    Meine neue Vermutung war daher Lichtmaschine defekt und Batterie entlädt sich nach dem Anlassen - und in der frischen Batterie war vielleicht nicht 100% Ladung drin.

    Jetzt - wieder ein paar Tage später also mit Multimeter wieder zum Motorrad das inzwischen auf halbem Weg gestrandet steht - und 12.5V an der Batterie gemessen, und sie sprang sogar wieder an, wollte sie aber nicht noch mal versuchen zu fahren.


    Jetzt bin ich ratlos wo das Problem liegen könnte, was könnte bei einem solchen Umfaller noch kaputt gehen und für entsprechende Symptome sorgen.

    Mit dem klemmenden und leicht verbogenen Gasgriff hatte ich noch zu wenig Standgas vermutet, aber das würde ja nicht am erneut Starten hindern, oder? Hatte bei den stehenbleibern auch versucht mit etwas Gas zu starten, kein Ergebnis.

    Wäre für sämtliche Ratschläge bezüglich Fehlerquellen und mögliche Fixes um sie zumindest in die Garage zu bekommen dankbar.


    Grüße Birke

  • also normalerweise sollte so ein Umfaller keine größeren Schäden verursachen.


    Ursache könnte der klemmende Gasgriff sein.


    Du solltest eben beim Gasgriff darauf achten, das der Spiel hat. Beim Einschalten der Zündung wird der Drosselklappenpoti kalibriert. Das funktioniert nur korrekt wenn der Gaszug Spiel hat.

    Je nachdem wie es bei deiner GS aussieht würde ich das Spiel ggf. temporär vergrößern und beim Start darauf achten das der Gaszug Spiel hat.

    Gibt es wieder Probleme, Zündung aus, kurz warten Zündung ein und nochmals versuchen. Mit dem erneuten Einschalten der Zündung wird der Poti wieder frisch kalibriert.


    Wenn die Säure unten aus dem Entlüftungsschlauch gelaufen ist, sollte es keine Probleme geben, wenn die Säure aber oben direkt aus der Batterie ausgetreten ist, dann sollte du so bald wie möglich mit viel Wasser die Säure wegspülen.


    dann mal viel Erfolg.

  • Hi, danke für die Infos.


    Tatsächlich klemmt der Gasgriff am Anfang der Drehung , bzw springt nicht von alleine komplett zurück sondern ich musste von Hand zurück drehen.

    Klingt also ob du das Problem damit korrekt identifiziert hast, vielen Dank!

    Gibt es einen Trick mit den falsch eingestellten Klappen zumindest ein Stück weit zu kommen? Gas höher halten, Leerlauf vermeiden etc? Ansonsten muss ich halt auf der Straße am Lenker schrauben.


    Säure scheint relativ sauber aus dem Schlauch abgelaufen zu sein, ist zumindest sonst nichts zu sehen, also noch mal Glück im Unglück.

  • Tatsächlich klemmt der Gasgriff am Anfang der Drehung , bzw springt nicht von alleine komplett zurück sondern ich musste von Hand zurück drehen.

    Falls das nicht deutlich wurde: Beim Anlassen muss das Gas auf 0 stehen, notfalls von Hand nachhelfen.

    Gibt es einen Trick mit den falsch eingestellten Klappen zumindest ein Stück weit zu kommen? Gas höher halten, Leerlauf vermeiden etc?

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das ganz schwierig ist.

    Sollte das Gas beim Anlassen nicht auf 0 gewesen sein: Zündung ausschalten, Gas auf 0, Zündung wieder an, Anlassen.

    Meine neue Vermutung war daher Lichtmaschine defekt und Batterie entlädt sich nach dem Anlassen - und in der frischen Batterie war vielleicht nicht 100% Ladung drin.

    Eine frische Batterie soll trotz "trocken vorgeladen" nach dem Befüllen erst einmal mit einem Ladegerät auf 100% voll geladen werden.

    Auch fertig befüllt gekaufte (heute gibt es fast nur noch diesen Weg) ist beim Kauf wegen der Selbstentladung nicht mehr ganz voll und sollten auch nachgeladen werden.

    12.5V an der Batterie gemessen

    Korrekte Massung vorausgesetzt ist das fast voll. Die Spannung sagt allerdings wenig über den verfügbaren Startstrom aus. Fehlt Säure oder Wasser, ist der verfügbare Startstrom geringer ohne dass sich das in geringerer Ruhespannung ausdrückt.


    Meine neue Vermutung war daher Lichtmaschine defekt und Batterie entlädt sich nach dem Anlassen

    Lichtmaschinendefekte sind bei der GS sehr selten und daher nicht so wahrscheinlich.

    Wenn die Batterie Ladung verliert, dann möglicherweise weil wegen des Defekts zu oft neu angelassen werden muss.


    Eckart

  • Klingt also ob du das Problem damit korrekt identifiziert hast, vielen Dank!

    naja, es ist eben eine Möglichkeit, ob es wirklich die Ursache ist sieht man am Ende.


    Gibt es einen Trick mit den falsch eingestellten Klappen zumindest ein Stück weit zu kommen? Gas höher halten, Leerlauf vermeiden etc? Ansonsten muss ich halt auf der Straße am Lenker schrauben.

    also ich würde mal das Lenkerendgewicht an der rechten Seite einfach mal entfernen, mit ein wenig Glück klemmt der Gasgriff dann nicht mehr. Ansonsten wie schon erwähnt, das Spiel des Gaszuges oben am Gasgriff vergrößern.

  • Und natürlich auch kein Gas geben beim Starten. Und, die Meinungen gehen diesbezüglich auseinander bei LL-Problemen, Gasgriff Voodoo:

    Zündung einschalten, warten bis die erf. Leuchten im Cockpit aus sind, Gasgriff 3x bis zum Anschlag aufdrehen, Zündung aus. Bei meiner R13 höre ich jetzt das leise klicken aus dem Cockpit als hätte ich die Batterie getrennt. Dann Zündung einschalten, nicht am Gas drehen, wie immer warten bis alle erf. Leuchten im Cockpit aus sind und dann starten, wie immer ohne Gas!

    Viel Erfolg.

  • Hallo, bei mir konnte ich beobachten wenn bei Zündung die Kühltemplampe nicht kurz aufleuchtet das dann der Motor abstirbt oder schlecht läuft. Warum das vielleicht 2x im Jahr passiert hab ich bisher nicht rausgefunden. Als ich es noch nicht besser wusste habe ich dann zeitweise bei jedem Stillstand wild gestartet und so die Batterie langsam geleert. Ein einfaches kurzes stehen bleiben und Zündung aus und dann Neustarten behebt bei mir normalerweise das Problem.

    Gasgriffvoodoo hat bei mir noch nie etwas geholfen. Einfach ohne Gas starten ist wohl das Gleiche.

  • Bei der 2- Spark ist das ein Hinweis auf einen defekt an dem Leerlaufsteller, wenn mich nicht alles täuscht. Das hat definitiv einen Bedeutung und steht meines Erachtens auch irgendwo in der BTA.

  • sers,


    das sog. gasgriffvoodoo kommt m.e. von den 11xx boxern, war bei der r1100 xx notwendig.

    damit wurde nach dem batterieanklemmen der drosselklappenpoti für die motronic angelernt, heisst null und max widerstandswert neu abgespeichert um die min und max einspritzmenge festzulegen. . schon bei der 1150er motronic 2.4 war das aber nicht mehr wirklich wesentlich, dort wurde ein anderer weg eingeschlagen die einspritzmenge zu berechnen.

    ob es bei den f650 rotax einspritzern notwendig ist, keine ahnung, da wird ja wohl auch ne andere motronic verwendet. ich denke aber nicht, nachdem die elektronik neuer ist als bei den boxern, da gibts die leerlaufsteller erst ab den 12xx modellen.

    insofern glaub ich nicht an voodoo, eher an ein sauberes rücksetzen des leerlaufstellers durch die prozedur.


    gruss ralph


  • Warum das vielleicht 2x im Jahr passiert hab ich bisher nicht rausgefunden. Als ich es noch nicht besser wusste habe ich dann zeitweise bei jedem Stillstand wild gestartet und so die Batterie langsam geleert. Ein einfaches kurzes stehen bleiben und Zündung aus und dann Neustarten behebt bei mir normalerweise das Problem.

    Dieses Phänomen hatte ich mit der Einzylinder auch. Aber es tritt ja nur sporadisch auf und wenn man erstmal herausgefunden hat, wie man damit umgehen muss, ist es kein Problem mehr.

    Ich bin hier nicht damit gekommen, weil das Problem hier permanent ist und bei der Fehleruche verwirrt es nur, im vorliegenden Fall offenbar wenig wahrscheinliche Ursachen aufzuzählen.

    Bei der 2- Spark ist das ein Hinweis auf einen defekt an dem Leerlaufsteller

    Auch das sehe ich als begrenzt hilfreich an, denn hier ist die Ursache doch bekannt:

    Gas leicht klemmen

    Deswegen ist das richtige Vorgehen, diese Ursache erst einmal zu beseitigen, zum Beispiel wie von Rotax vorgeschlagen.

    Erst wenn danach immer noch Störungen auftreten, wäre der Suchradius zu vergrößern.

    Einfach ohne Gas starten ist wohl das Gleiche.

    Das denke ich auch, denn warum sonst sollte das Gas beim Anlassen auf 0 stehen müssen ?


    Eckart

  • Moin, vielen Dank für die hilfreichen Kommentare, mit abgeschraubtem Lenkerendgewicht ging sie dann wieder!

    Die Schraube die das Lenkerendgewicht hält ist verbogen, sonst scheint alles okay zu sein.


    Letzte Kleinigkeit mehr aus Neugierde, sind die hier angegebenen Schraubendimensionen Torxschraube M6 mit 60 oder 75mm korrekt?

    Drin war bei mir - beidseitig - eine Inbus mit 65mm, gibt es da Variation oder hat mir mein Vorbesitzer da den ein oder anderen Umfaller mit Reperatur verschwiegen?

  • ich denke der Unterschied kommt zu Stande ob nur das Lenkerendgewicht verbaut ist auch noch der Handschutz . Dafür braucht es die längeren .

    Das hab ich mir auch schon so gedacht, die bei mir verbaute Schraube ist ja aber keine der beiden aus dem Katalog, sondern mit 65mm und Inbus was noch mal anderes.

    Daher wärs interessant ob es irgend einen Grund gibt wieso, außer dass der Vorbesitzer gebastelt hat ^^

  • Bei meiner 98er ST sind am Lenkergewicht auch Innensechskantschrauben verbaut - war <1998 auch gängiger als Torx. Kenne das Baujahr von Deinem Motorrad nicht - aber da könnte es ähnlich sein, und die Schraube wurde im Zuge des technischen Fortschritts in der Serie und als Ersatzteil ersetzt. Schließe mich ansonsten meinen Vorrednern an.

  • Klar geht die Schraube trotzdem, ist nur interessant zu wissen das sie mal ausgetauscht wurde.

    Einziger Nachteil den ich erlebt habe ist, dass im Bordwerkzeug halt kein Inbusschlüssel drin ist - wenn man sie also unterwegs raus bekommen muss weniger praktisch, vor Allem wenn ich jetzt gelernt habe das davon abhängen kann ob das Motorrad läuft oder nicht.

    Torx Schlüssel drehen zum Glück im Zweifel auch Inbusschrauben.

  • Bei meiner 2004er CS sind original auch schwarze Inbusschrauben drinn . Hab sie jetzt allerdings durch kürzere Niro Inbusschrauben ersetzt weil sie nach dem anpassen der Gewichte für die aufnahme der Handschützer der 1150er zu lang waren . Nun passt es .



    Oesie