Nordkap Juni 2022 / welches Motorrad?

  • Hallo liebe Kollegen, ich stehe vor der Wahl des Motorrades um im Juni 2022 ans Nordkap zu fahren. Zum einen steht meine geliebte und betagte Ur F650 BJ. 96 mit knapp 50.000 km zur Verfügung, andererseits habe ich eine jungfräuliche Re Himalayan. Wie schätzt ihr die Fähigkeiten meiner betagten Ur-F ein im Gegensatz zur kleineren Inderin? Es geht mir um eine technische Risikoeinschätzung aus Eurer routinierten Sicht.

    Gruss, Mark.


    Eine Bitte: liebe Reisezielkritiker, ich weiß, dass das Nordkap von manchen Leuten auch als langweiliges Reiseziel bezeichnet wird, ist aber Jedermanns eigene Sache.

  • Hallo Mark,

    ich würde das Nordkapp mit der F machen. Die Himalayan hat zwar auch ihren Reiz aber es fehlt da wirklich ein wenig an Leistung.

    Die F, wenn sie richtig gewartet ist, ist ein solides und sehr gutes Motorrad. Keine unnütze Technik und auch unterwegs mal schnell zu reparieren. Das sehe ich bei der Himalayan nicht so. Diese ist schon voll gepackt mit Technik. ABS, Einspritzanlage, etc. Und Technik, insbesondere moderne, versagt ganz gerne mal.

    Gruß,

    Alex (Tuffen)



    Wer Rechtschreib- &/ Grammatikfehler findet darf sie behalten :rofl:

  • Was ee Froch..

    Mordkap mach ich sofort mit moina F trotz mittlerweile 190tkm auf der KW in Erstbesitz..

    Wartung und bizzele Verbessern in den ekannten Schwachstellen lauft die noch paar x um Globus

  • wenn die F gepflegt ist, sind für mich die beiden dann gleichauf. Pech kann man mit beiden haben.

    An deiner Stelle würde ich die nehmen, auf der du dich wohler fühlst bei längeren Strecken.

  • Ich würde die F nehmen - vorausgesetzt, sie ist gut gewartet. Schließlich hat sie über 50.000 Km gezeigt, dass sie was taugt. Das muß die Himalayan erst noch! Was nicht heißen soll, dass sie das nicht auch könnte - aber der Beweis steht eben noch aus. Und im Fall der Fälle ist die F ganz sicher einfacher zu reparieren - weil einfachere Technik und dieses grandiose Forum im Rücken...

  • Ich bin Fan von der Himalayan, deswegen von mir eine kleine Anmerkung. Royal Enfield baut bekanntlich in erster Linie für den indischen Markt. Dort ist das Motorrad Hauptbeförderungsmittel und muss für die Bevölkerung tagtäglich funktionieren und deswegen für indische Verhältnisse auch sehr einfach zu reparieren sein.

    Ich hab allerdings noch sehr wenig Erfahrung mit Motorrädern, deswegen ist das nur eine Anmerkung von mir. Nach allem was ich mit der F650 seit diesem Jahr erlebt habe, würde ich sie auch für jegliche Touren verwenden.

    Hoffentlich kommt bald die 650er Himalayan :notworthy:

  • sers,


    Hoffentlich kommt bald die 650er Himalayan :notworthy:

    aber dann bitte mit „österreichischen herz“ von rotax 😇

    ne schmarrn.


    die strecke können sicher beide, das ist m.e. egal. wesentlicher ist, dass du die F besser kennst und einschätzen kannst, als die neue inderin.

    andererseits, was soll schon sein? vorher checken, ist eh klar und bei beiden gleich.

    letztendlich kommts auf deine vorliebe an und welche die bequemere auf der langstrecke ist. daneben halt noch wo du von deinen krempel besser unterbringst.

    gruss ralph

  • Ich würde das Leistungsdefizit je nach Reisemodus sogar für einen Vorteil halten. Da ist ganz entspanntes Reisen ohne jede Raserei von Anfang an garantiert.

    Wenn du genug Zeit hast und nicht auf der deutschen Autobahn noch einige Stunden Reisezeit gutmachen musst wäre das für mich voll OK.

    Ganz wichtig ist das du dich auf der Maschine wohlfühlst und eine ordentliche Gepäcklösung hast. Ich bin die RE schon mal probegefahren und war von den Fahreigenschaften positiv überrascht.

    Die technische Zuverlässigkeit wird bei beiden ähnlich sein und im Falle eines Falles bist du ja nicht in der Wüste sondern in einem hochentwickelten Land wo es bestimmt eine Art ADAC gibt.

  • Ohne jetzt die RE schlecht zu machen, die ich auch schon Probe gefahren bin, schau Dir mal den Youtube Kanal von 'Adventurist' an. Die beiden sind mit genau dieser Maschine nach Norwegen gefahren und hatten leider auf Ihrer Reise eben ein wenig 'Pech'.

    Aber hey:

    Wenn Du es möchtest und Dir das nicht zu viel wird melde Dich mal bei mir. Denn es wird ungefähr der gleiche Zeitraum werden in dem ich nach Norwegen wollte. Und ich werde mit meiner F fahren. Habe Dir dies bezüglich mal eine PN geschickt.

    Gruß,

    Alex (Tuffen)



    Wer Rechtschreib- &/ Grammatikfehler findet darf sie behalten :rofl:

  • Vielleicht treffen wir uns irgendwo auf dem Weg. Werde allerdings mit meiner 1200GS (und einem Peugeot Metropolis Roller als Begleitfahrzeug 🛵) unterwegs sein, da ich meine G650GS im Sommer verkauft habe. Sie hat mich auf knapp 85.000 km nie im Stich gelassen. Ich würde auch die 650er nehmen.


    Grüße Bernd

  • Die F, wenn sie richtig gewartet ist, ist ein solides und sehr gutes Motorrad. Keine unnütze Technik und auch unterwegs mal schnell zu reparieren. Das sehe ich bei der Himalayan nicht so. Diese ist schon voll gepackt mit Technik. ABS, Einspritzanlage, etc. Und Technik, insbesondere moderne, versagt ganz gerne mal.

    Aus diesem Beitrag spricht, gar keine Erfahrung mit der Himalayan zu haben und das Pauschalurteil, dass mehr gleichbedeuted mit geringerer Zuverlässigkeit sei, was wiederum meinen eignenen Erfahrungen widerspricht, jedenfalls hatte ich mit neueren Motorrädern immer weniger Probleme als mit alten.


    Erfahrung mit der Himalayan habe ich auch nicht. Die eigene Erfahrung: Das Nordkap habe ich seinerzeit von nun mehr als 10 Jahren mit einer F650GS besucht (Bild von einem Zwischenstop am Polarkreis).

    AmPolarkreis_P7033352.JPG


    Vergaser-F werden ja oft mit dem freud'schen Verschreiber Versager-F tituliert und als Oldtimer wird man sie sicherlich kritisch betrachten müssen, doch bei gutem Wartungszustand würde ich denen die Eignung auch nicht absprechen wollen.


    Die Leistung sehe ich hier nicht als ausschlaggebend an, denn selbt bei einer Anreise über deutsche Autobahnen entfällt der Löwenanteil der Strecke bei einer Reise mit Ziel Nordkap auf die skandinavischen Länder. Diese Riesenstrecke sollte man im Auge haben - das ist viel weiter als die "üblichen" Ziele Alpen oder andere europäische Ziele.


    Eckart

  • Ich würde das Leistungsdefizit je nach Reisemodus sogar für einen Vorteil halten. Da ist ganz entspanntes Reisen ohne jede Raserei von Anfang an garantiert.

    Entspannt fand ich es nicht, letztes jahr in Slowenien mangels Leistung hinter stinkenden Wohnmobilen und Lkw herfahren zu müssen. Gut, es war nur eine CB 250 RS und mit Sozia - aber bei 26 PS, <150 Kg Leergewicht und ohne Gepäck dürfte der Vorwärtsdrang vergleichbar zur Himalayan sein. Und die F verpflichtet einen ja nicht zum Rasen...

  • Meine Erfahrungen zum Nordkapp machte ich mit einem 125 er Roller und 14 PS, bei einer Gesamtstrecke von rd. 7800 km.

    Natürlich hängt man auf deutschen Autobahnen und Schnellstraßen auch Mal etwas länger hinter Wohnmobilen und LKWS.

    In Skandinavien empfand ich das nicht so problematisch, allderweil fast ausschließlich Tempo 80 bis max. 100 gelten. Auf Grund der horrenden Bußgelder wird sich auch daran gehalten.


    Unter dem Motto: Reisen nicht Rasen, war es eine entspannte, erholsame Tour über knapp 3 Wochen.

  • eine jungfräuliche Re Himalayan

    Ist auch eine emotionale Frage, willst du mit deiner neuen auch mal eine große Tour machen.


    Was nutzt die einfache Technik wenn nicht zeitnah Ersatzteile vorhanden sind.

    Bei einem aktuellen Model sollte das mehr gegeben sein. Also ich würde für so eine Reise mit der F ein paar Komponenten mitnehmen von der Wasserpumpe bis zur CDI

    und wenn es nur für die Psyche ist. Oder wie du es machst hier im Forum schon mal im Fokus erscheinen. Bei der Himalayan würde ich auf die Garantie vertrauen.

  • Wirf eine Münze. Dann merkst du schon, was du bei dem Ausgang empfindest.


    Ohne die Himalayan genau zu kennen (selber hab ich eine Beta ALP 4) tippe ich darauf dass die Royal Enfield dein Favorit ist, vermutlich hast du (oder dein Unterbewusstsein) bei der Anschaffung daran gedacht. Dazu wird sie vermutlich 1,5 bis 2,5 Liter auf 100km, weniger Sprit verbrauchen.


    Wenn man dazu veranlagt ist, macht einen die Sache mit der Zuverlässigkeit, immer Wahnsinnig…. Damit muss man dann, so oder so irgendwie leben. Und auch als Mensch kann man mal ausfallen. Aber warum tut man sich das an? Man will’s halt so.


    Viel Spaß und gute Fahrt

    wolpi

  • Ich würde die Himalayan wählen.

    Das man mit der F gut zum Nordkap kommt ist schon so oft bewiesen worden, da braucht es keine Bestätigung mehr. Wo bleibt da das Abenteuer <eg>.

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

    Nachdenken ist wie googeln - nur krasser.

  • So die F standfest durchgesehen wurde, also z.B. Radlager, Lagerungen der Umlenkung-Federbein, Gabeldichtringe und der Motor frisch bespaßt wurde, was ist hier die Frage?

    Selbst im Fall eines völligen Breakdowns oder eines Sturzes bekommst du Teile für die BMW, ob nun neu, gebraucht oder am Ende aus einer Schlacht-Aprilia immer und überall (und billig).


    Ich hätte keinen Bock in Norwegen, egal was für ET, für so einen indischen Klappstuhl zu suchen...

    Aprilia Enduros von A bis Z - und mehr :wave:

  • Wo eine Wille - auch ein Weg..... machbar ist auf Reisen nahezu mit jedem Motorrad so ziemlich alles.....


    Die Frage ist - was willst du? Über die E6 hoch und E4 wieder runter in 10 Tagen? Vermutlich nix für die Inderin. In 3-4 Wochen über Nebenstraßen (auch mal Naturbelag) macht sie ohne Probleme mit. Die Hauptroueten und die Hotspots sind im Sommer eh überlaufen ;) ! Und verbraucht mindestens 2 L weniger auf 100 km.


    Also - was willst du? Nimm das Moped auf das du Bock hast, bastel deine Strecke entsprechend zurecht und genieße die Zeit!

    Reisemoped: Yamaha Tenere 700 und Royal Enfield Himalayan

    Cruisermoped: Royal Enfield Meteor 350

  • Moin,

    Wieso langweilig ? Ich fand es bisher, da oben immer ganz cool, schöne kleine hügelige kurvenreiche Wege / Pfade, wo keiner unterwegs ist, mal mutt, dann lehm und spitze Steine dann wieder Asphalt.

    Abseits der Standard Routen trifft man immer noch nette Leute und kann eine Menge Landschaft sehen und erleben. Ich würde da auch sofort noch mal hochfahren. Das "Denkmal" oben ist relativ langweilig, ja ok, aber da muss man ja auch nicht direkt zelten :) .

    Einmal bin ich über Norge über die Westseite und einmal von der Ostseite über Schweden hoch gefahren.

    Einmal mit was kleinem leichtem um 27 PS ( FT ) und einmal mit 50 PS ( Transalp )

    Das wichtigste war, wenn man gerne die Nebenstraßen fährt , gute Reifen, gutes Profil was auch ein bisschen schlamm kann ( Bei mir hats die ganze Zeit geregnet ) dicke Schläuche und Flickzeug, da in Schweden gerne diese spitzen Kalksteine zum Wegebau genommen werden.

    Zuverlässig und "simpel" sind beide Mopeds.

    ( Die kleine Holländerin von Itchy Boots, ist damit von Fernost bis nach Holland gefahren ohne das irgendwas war. ( Ausser Reifen, gebrochenes Windschield und Ölwechsel diverse :- ) )

    Ich würde es danach entscheiden auf welchem Moped Du länger und besser sitzen und stehend fahren kannst. ( Für mich war die FT eher eine Tortour, aber damals hatte ich nix anderes, wir hatten doch nix in unserer Jugend )

    Mit all dem Gepäck und Gewicht auf dem Hinterrad, machst Du doch eh keine MX Exkursionen. Maximal Schlamm und Lehm Nebenstraßen. In Schweden sind die Jungs mittlerweile etwas genervt von der rüpelhaften Auslegung von "überall Camping". Will heissen die Schweden achten gerade in den Sommer Monaten sehr darauf wer, wo, wie, unterwegs ist und haben auch viele Gebiete zu temporären Naturschutzgebieten erklärt und gesperrt. Insofern sind Vollcross Routen eh kaum möglich.

    In Schweden selbst darfst Du eh nicht schneller als 80/90 fahren, weil wird sonst böse teuer. Also Endgeschwindigkeit des Mopeds ist nur für die Anreise in Deutschland eine Frage.

    Je nach Gewicht von Fahrer und Gepäck schaffen beide Mopeds das gut, da wär ich mir sicher. Mit der Himalaya dauerts eben etwas länger.

    ( Was mich jetzt persönlich nicht stören würde. Ich bin auf Reisen oft der "spontan entscheider", immer dann wenn ein Weg interessanter aussieht als der geplante, dann wird dieser genommen. Wo man ankommt ist mir eigentlich fast wurscht)


    Folgende Fragen sind eigentlich entscheidend.

    Wie schwer ist Fahrer und Gepäck, ergo welches Moped hat die entsprechende Zuladung.

    Auf welchem Moped kannst Du besser die Reifen wechseln, Reparaturen durchführen, kommst Du besser an Gaser, Kerzen etc ran.

    Reichweite ist bei beiden ähnlich/vergleichbar, würde ich mal keck behaupten.

    Wie sind die Mopeds bereift ? Wenn Du nur Asphalt fahren möchtest ( Kannst Du auch sehr gut in Schweden und Norge ) dann ist die Frage egal . Wenn Du aber auch auf den Nebenwegen fahren möchstest dann denk drüber nach.

    ( Ich würde mit den Tourance Reifen zB keine Reise über die Granulierten Nebenwege machen, die Schlappen krieg ich ja kaum in der Werkstatt auf die Felge, von unterwegs mal eben runter und wieder raufziehen ganz zu schweigen. Da würde ich eher den Scout Reifen Satz dann nutzen)


    Auf welchem kannst Du am besten stehen, sitzen, und welches wieder am besten aufheben wenn s bei Regen im Mutt liegt ?



    Insofern bin ich gerade ein bisschen neidisch auf Dein Reiseziel und Deine Idee dazu. ;)

    Nächste Eskalationsstufe dann wäre Finnland. Nicht nur zum segeln schön........



    Viel Spaß bei der weiteren Planung und der Reise


    Thorsten