Werkzeug und Ersatzteilempfehlungen für eine Weltreise

  • Hallo ihr lieben,


    Wir Planen ab August eine Weltreise auf unseren beiden F650 GS (Dakar BJ. 2001 & "normale GS" BJ. 2005).

    Da wir beide technisch eher wenig bewandert sind, wollten wir fragen, Welche Ersatzteile und welches Werkzeug man denn mitnehmen sollte. Vielleicht hat da ja der/die eine oder andere Erfahrungen die Er/Sie teilen möchte :D.

    Wir Planen von Deutschland über Asien nach Afrika zu fahren, wie lange und weit wird sich jedoch wohl erst unterwegs zeigen :D.


    Was sollte man denn dabei haben um unterwegs das nötigste machen zu können?

    An Ersatzteilen Planen wir bis jetzt: Lampen, Sicherungen (Welche braucht man da genau? :whistle: ), Kettenschloss, Zündkerze, Ölfilter und Dichtung, Kupplungs- und Gaszug, Kabel, ein Schraubenmix (weiß jemand ob man den irgendwo angepasst auf die GS bekommt?).

    Macht es Sinn Speichen, Benzinschlauch, Lenkkopflager, Radlager auch mitzunehmen?

    und gibt es noch was wichtiges was wir vergessen haben?
    Macht es Sinn Dinge wie eine Ventillehre mitzunehmen oder reicht das, wenn wir das Ventilspiel vorher nochmal Prüfen und ggf. einstellen lassen?


    (bevor wir hier ganz unbeholfen rüberkommen, wir sind beide handwerklich und technisch nicht völlig unerfahren nur eben bei Motorrädern müssen wir noch Erfahrung Sammeln und das zur Not auch unterwegs :wink: )


    Vielen Dank schonmal für die Hilfe


    Liebe Grüße

    Lilly und Johannes

  • Hier mal ein Auszug aus unserer Packliste, die ist seit vielen Jahren fernreiseerprobt.


    Vor Abreise für ´ne Weltreise (20.000km +):

    • Alle Flüssigkeiten (Wasser, Öl, Gabelöl, Bremsflüssigkeit) und Luftfilter neu; Motoröl MOTUL 5100 15W-50 4T (-15 bis >+30 Grad), damit fernreisetauglich
    • Schwingenlager fetten
    • ABS entlüften
    • Kette, Kettenrad, Ritzel neu, Kette DID ZVM-X 520 G&G, endlos oder vernietet, nicht mit Kettenschloß.
    • Lenkkopflager neu.
    • Wenn die Radlager eine Laufleistung über 60.000km haben, im Rahmen vom Reifenwechsel gleich mit tauschen (inkl. Kettenrad-Lager), oder aber einen kompletten Satz mitnehmen.
    • Reifenwechsel (meine Empfehlung ist eindeutig Heidenau K60 Scout), nach dem Abziehen der alten Reifen die nackten Felgen beim Fachmann kontrollieren und ggf. justieren lassen; neue Felgenbänder drauf, neue Schläuche, dann neue Reifen)
    • Bremsscheibendicke messen und ggf. Scheiben ersetzen
    • Bremsbeläge ersetzen, wenn weniger als 50% Restdicke
    • Bremsflüssigkeit neu
    • Wenn die letzte Gabelrevision mehr als 30.000km her ist, Dichtringwechsel
    • Wasserpumpe neu inkl. getriebeseitigem Zahnrad
    • Ventile checken und ggf. einstellen, dann ist für 20.000km Ruhe (Ventillehre hat jeder Shop am Straßenrand, aber garantiert eh keine Shims, und die 2001er hat die großen Shims, die 2005er TwinSpark die Minishims, die gibt´s in einem Dutzend Größen; die kann man sich nach 20.000km bei der dann ohnehin fälligen Inspektion per Brief schicken lassen, wenn man gemessen und ein paar Tage Zeit hat).
    • Benzinfilter/Druckminderer neu, wenn Laufleistung >40.000km, oder Ersatz mitnehmen, die lassen sich praktisch nicht mit Alternativen ersetzen
    • Kupplung checken
    • Für ´ne Weltreise ohne Sozius ist die BMW Single-Sitzbank empfehlenswert; großes Gepäckfach im Soziussitz und perfekte Ablage für ´ne Gepäckrolle quer.


    Packliste (das haben wir mit drei Dakars jeweils 1x für alle dabei, wenn nicht anders angegeben, klingt nach viel, ist es aber nicht):

    • Werkstatthandbuch auf dem Handy als pdf, am besten das Haynes, das kann jeder Mech lesen, der Englisch kann
    • GS911 (gibt´s auch gebraucht) freigeschaltet für beide Motorräder; GS911 App auf dem Handy (oder entsprechende Alternativprodukte; ich mag das originale GS911 am liebsten)
    • Mr Funnel Benzintrichter (damit man nicht irgendwann mit verdrecktem Druckminderer feststeckt)
    • Stanley Bit-Set 1-13-906 (1/4", 25mm, 39-teilig, mit Mini-Umschaltknarre und Steckschlüsseln), gehört in´s Handschuhfach)
    • Wera 8100 SB 8 Zyklop Metal-Knarrensatz, Umschalthebel, 3/8"-Antrieb, metrisch, 29 teilig (schlank und genial; kann bis 200Nm, geht also auch für´s Hinterrad)
    • Adapter 3/8 auf 1/4 für die Nüsse aus der Stanleybox
    • Adapter 3/8 auf 1/2 (für die 24er Nuß und Notfälle)
    • Nuss 24mm für´s Hinterrad
    • Schlanker Torxschlüssel lang für Luftfilter
    • 2 Montierhebel kurz
    • 1 Montierhebel lang
    • Kleine Flasche Spüli
    • Felgenschoner
    • Reifenflickzeug
    • Schlauchflickzeug
    • Bowdenzugset
    • Multimeter
    • Sicherungen (alles was im Sicherungskasten drin ist, jeweils 2x sowie 2x Hauptsicherung)
    • 1m Kabel 0,75 Quadrat
    • Tütchen mit Schrauben (ein paar Verkleidungsschrauben, ein paar originale BMW-Schrauben aus der Grabbelkiste M5, M6, M8 und je eine neue selbstsichernde Originalmutter von BMW, passend u.a. für Umlenkung und Federbein)
    • Ersatzbirnen (Blinker, Front, Rück)
    • 0,5l Fuel Friend Motoröl (der Rotax säuft kein Öl, aber ein halber Liter für Notfälle kann einen aus unangenehmen Situationen retten)
    • 200ml Öl für den Öler (Scottoiler; der Pro-Oiler nimmt auch Motoröl)
    • Flüssigmetall (Kühlerabdichtung, Motorblockabdichtung)
    • 2 Reservespeichen je Typ (v/h l/r)
    • 1 Speichennippel je Reservespeiche
    • Ersatz-Kupplungshebel (am Rahmen verbauen)
    • Ersatz-Bremshebel (am Rahmen verbauen)
    • Luftdruckprüfer mit Ablassfunktion (Flaig)
    • Zündkerzenstecker (da ist die Spule mit drin, deshalb unterwegs praktisch nicht zu ersetzen; bei der TwinSpark zwei verschiedene)
    • 2x Kettenschloß für die verbauten Ketten und ein paar Kettenglieder für den Notfall
    • Kettennietwerkzeug mini
    • Reserve-Spanngurte
    • Kompressor (Airman)
    • Arbeitshandschuhe
    • Kabelbinder diverse
    • Selbstverschweißendes Isolierband
    • Minitütchen Fett
    • Duct Tape
    • Ballistol-Tütchen
    • Für Scottoiler ein Stückchen Düsenschlauch
    • Thermostat
    • Wasserpumpenreparatursatz (1x je Mopped)
    • Relais grün
    • Relais gelb oder schwarz (sind technisch identisch)
    • Starterrelais
    • Kupplungsdeckeldichtung
    • Krümmerdichtung
    • Zylinderkopfdichtung (Dichtungen zwischen zwei Pappdeckel irgendwo im Koffer mit Tape an der Wand festkleben)
    • Dichtung Kupfer Ölablaßschraube
    • Dichtung Kupfer 6mm
    • Dichtung Kupfer 8mm
    • Bremsbeläge vorne 1 Satz (je Motorrad)
    • Bremsbeläge hinten 1 Satz (je Motorrad)
    • Zündkerzen 2 Stück
    • Benzinfilter / Druckminderer BMW (es sei denn, man macht ihn vor Abfahrt neu; sinnvoll bei einer Laufleistung >40.000km)
    • Reserveregler BMW (am Rahmen montiert)
    • Luftfilter (für sehr sandige Gegenden; Alternative Dauerluftfilter + Öl)
    • Gabeldichtringe
    • Kupplungszug (neben dem Originalzug verlegen, mit Kabelbindern befestigen)Gaszug (unter die Sitzbank)
    • Reserveschlauch vorne
    • Reserveschlauch hinten
    • Zündkerzenschlüssel BMW aus dem Bordwerkzeug
    • SealDoctor

    Grüße

    Chris

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  • Das ist ja wirklich eine super Packliste, Chris!

    Wenn man Alleinreisender ist, hat man da ganz schön viel zu verstauen.

    Lilly und Johannes könnten das auf ihre zwei Mopeds aufteilen und somit das Gewicht verteilen.

    Jedenfalls finde ich es schön eine Weltreise zu planen!


    Ich wünsche euch beiden eine Gute Reisevorbereitung, wann gehts denn los?


    LG Rolf

  • Dakar.JPG


    Hier mal ein Bild mit Single-Sitzbank, kleinem Peli-Case (unsere Küche), weicher Campingrolle, Enduristan Monsoon-3-Taschen (Offroad-Kontor ist dafür unsere Anlaufstelle) und TT-Tankrucksack mit Kameragedöns. Der Tankrucksack ist nur nach oben ausgefahren wenn da Brötchentüten etc. drin sind... Auf die Gepäckrolle kann man prima einen 5L-Wassersack schnallen, der leer praktisch kein Volumen hat. In der Wüste trinke ich im Notfall lieber heißes Wasser als nix; 2 Liter sind ohnehin immer im Camelback im Trinkrucksack).


    Witzigerweise ist das Zeug auf der Werkzeug- und Ersatzteilliste volumen- und gewichtsmäßig gar nicht so viel Zeug. Diese Liste ist aus 14 Jahren Fernreisen entstanden, viele Jahre mit den Kindern hintendrauf, was dann immer auch den Gedanken im Hinterkopf mitschwingen lässt, sich ggf. aus einer sehr nachteiligen Lage aus eigener Kraft befreien zu müssen. Wenn man da mal im norwegischen Hochland im Sommer bei Schneetreiben Sonntags einen Platten hat, will man nicht auf Montagmittag-Hilfe vom ADAC-Partnerklub warten... Wir haben Zelte dabei, Therm-A-Rests, Schlafsäcke und kriegen das Zeug trotzdem in weichen Enduristan-Packtaschen, Tankrucksack, einer kleinen Ortlieb-Rolle und einem kleinen Pelicase auf dem Heck unter).


    Natürlich lässt sich das ein oder andere einsparen; Beispiele:

    Schläuche sind ätzend voluminös, andererseits sind diese Schlauchgrößen in vielen Ländern (zB Iran) absolut nicht zu kriegen. Nicht jeder Schlauch ist noch flickbar. Man kann sich aber auch alleine auf´s Flickzeug (Schlauch *und* Reifen) verlassen.

    Benzinfilter/Druckminderer: Wenn die dicht sind, ist´s vorbei mit Moppedfahren und eine Bastellösung ist ähnlich schwierig wie die Wasserpumpe durch eine Waschmaschinenpumpe zu ersetzen (Holger? :) ). Vorher neu machen und dann konsequent mit Mr Funnel tanken (was grimmige Tankwarte häufig hassen, weil´s nicht ganz so schnell geht, aber den Rost aus dem Bodentank als Zugabe will man echt nicht haben); dann spart man sich das Ersatzteil. Auch auf´s Reserve-Motoröl kann man im Zweifel verzichten, irgendwas öliges findet sich immer.


    Vieles andere passt "ins" Mopped, eigentlich das meiste, so daß man eben nicht übertrieben Gepäck durch die Gegend fahren muß, wie die berüchtigten Konstruktionen von gepäckverkaufenden Fachhändlern "Beutel auf Tasche auf Koffer".


    Beispiele:

    • Gaszug als Oval in Zip-Lock-Beutel unter der Sitzbank
    • Reservehebel irgendwo am Rahmen mit Kabelbindern festmachen. Witzigerweise haben wir mal im Iran ´nen natürlich nicht mitgeführten Schalthebel verloren und tatsächlich auf der Autobahn von einem halben Dutzend netter Menschen an einem Freitag (sprich Sonntag) Ersatz organisiert bekommen :)
    • Kupplungszug entlang des Originalzuges verlegen. Kontrolle der vorhandenen Züge vor Abfahrt versteht sich von selbst.
    • Bremsbeläge (wenn mal einer wegfliegt, ist Ersatz kaum zu kriegen; ähnlich bei vorzeitigem Verschleiß aufgrund Dreck im Belag oder sandiger Pisten); die passen als Mini-Päckchen (Zip-Lock + Duct Tape) in die Heckklappe der GS.
    • Auch in die Heckklappe passen noch dazu (als eng gepackte staub- und wasserdichte Zip-Lock + Tape-Päckchen: Wapu-Repset, 200ml Reserveöl für den Öler, Relais, Sicherungen. Bowdenzug-Repset (auf die Stahlzüge, die auch kaum Platz brauchen. kann man verzichten, wenn man die beiden Originalzüge mit Hüllen dabei hat, aber die kleinen Adapterteilchen für die Zugnippel würde ich immer mitnehmen).
    • In die Klappe hinter der Single-Sitzbank passen Warnwesten (in manchen Ländern sind die vorgeschrieben und werden kontrolliert an der Grenze); Erste-Hilfe-Set (in klassischer Mopped-Tankrucksack-Standardgröße zusätzlich mit Klammerpflastern bestückt); die sonst benötigten Medikamente landen unten im Gepäck. Außerdem ein weiteres Täschchen in Erste-Hilfe-Set-Größe mit Kleinteile-Werkzeug wie Felgenschonern, 24er Nuß, Reservekabel, Gabeldichtringe und was sonst noch so reinpasst).
    • Den Seal Doctor muß man nicht mitnehmen; ein zusammengerolltes Stück Analogfilm tut´s auch. Man muß halt schön dicht packen; nennt man auch Gepäck-Tetris. In den Seal Doctor kann man Kleinkram in einem Tütchen stopfen wie Sicherungen o.ä., dann braucht der kaum zusätzlich Platz. Wichtig ist nur, Werkzeug bei Werkzeug zu verstauen, dann hat man eine begrenzte Anzahl Packplätze für Werkzeug und findet den Kram auch wieder.
    • Unter die Sitzbank passen alle drei Montierhebel (auf den langen kann man verzichten, wenn man Kraft hat, aber niemals auf die beiden kurzen Löffelheber). Das ist gewichtsmäßig schön zentriert und recht nah am Schwerpunkt. A pro pos - ein (1) Hauptständer ist Pflicht, um, die Reifen in die Felgenmitte drücken zu können; geübt wird vorher an einer alten Felge, nicht unterwegs bei einer Panne...). Das Original-Bordwerkzeug nehme ich bis auf den Zündkerzenschlüssel (so lange Schlüssel gibt´s nicht an jeder Ecke) nicht mit.
    • Nur das Wera-Ratschenset trägt etwas mehr auf; das ist aber im Verhältnis Volumen-Gewicht-Nützlichkeit aus meiner Sicht ziemliche Ultima Ratio, weil es auch für Hardcore-Verschraubungen wie die Hinterachse taugt. Das Set geht unten in´s Gepäck aus Gewichtsgründen; mit der Stanley-Box im Tankrucksack oder unter der Soziusklappe und dem Multitool im Tankrucksack erledigt man den Kleinkram (lose Handschützer hier, lose Muttern da) nebenbei beim Tankstop ohne Wühlen im Gepäck bei Regen im Dunkeln. In das Set mit rein kommen die Adapter auf 1/4 und 1/2, außerdem fliegen die Kreuz- und Schlitzbits raus und werden ersetzt durch größte Größen Torx (bis zu der größten Bit-Größe, 40 oder 45?. Richtig genial sind die drei langen Torx-Bits, die man auch schräg ansetzen kann, mit denen kriegt man auch den Zylinderkopf runter und rauf. Toby hat sie mir mal empfohlen. Toby, von welchem Hersteller haben wir die?
    • Einen Reserveregler haben wir bei den drei Dakars dabei, angeschraubt am Rahmen. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein GS-Regler abraucht ist im Vergleich zur Ur-F wohl gering, aber Regler sind seit meinen Zeiten mit der XRV750 (Africa Twin 1996) mein "Wohlfühl-Ersatzteil".


    Grüße

    Chris

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  • Na dann ergänze ich mal um meine Packliste für Werkzeug und Ersatzteile.

    An und für sich ein ähnlicher Umfang, wenn auch nicht ganz identisch.



    Ein paar Kleine Anmerkungen am Rande:



    Und dann noch ein paar Sätze zur Vorbereitung:


    • Baut euch einen Benzinfilter (druckbeständig!) vor den BMW Filter/Druckregler. Ich nutze selbst ein Druckreglergehäuse und einen separaten Filter, mit wechselbaren Elementen. Die BMW Lösung ist einfach überteuerter Mist.
    • Ihr habt an euren Maschinen die normalen Sicherung und Mini, beachtet das. Außerdem hat die Doppelzünder ein paar Sicherungen mehr.
      Bei mir sind Sicherungsautomaten verbauten, aufgrund der Höhe klappt das aber mit dem originalen Sicherungshalter nicht. Ersatz führe ich dennoch mit, falls mal ein Automat versagt, aber bei der Fehlersuche sind die Automaten Gold wert.
    • Nehmt eine komplette (!) Kupplungsarmatur mit, die brechen gern mal, anstelle des Hebels.
    • Kümmert euch um die Ölrücklaufleitung! Die günstigste Variante ist ein Stück rauszusägen und durch Schlauch zu ersetzen. Da ist kein nennenswerter Druck drauf, einfach zwei Schlauchschellen dran und Ruhe ist. Das macht den Unterschied zwischen "Wasserpumpe entspannt in 30 Minuten (wenn geübt) tauschen" oder "Fluchen und gefühlt Stunden mit dieser Drecksleitung kämpfen".

    Und man kann auch zu viel Ersatzteile mitnehmen, in einer Welt, wo man notfalls in 48-72h überallhin ein Paket schicken kann.
    Werkzeug nützt euch natürlich auch nur, wenn ihr es einzusetzen wisst, ich habe alles dabei um notfalls gar den Motor aufzubekommen,

    macht aber mMn mehr Sinn mitzuführen, weil es eigentlich (relativ) wenig braucht um notfalls in der Pampa fast alles wieder so halbwegs zu reparieren,

    wenn man Werkzeug, Draht und Kabelbinder hat.


    Womit wir auch beim Thema Reifen sind:

    • A pro pos - ein (1) Hauptständer ist Pflicht, um, die Reifen in die Felgenmitte drücken zu können; geübt wird vorher an einer alten Felge, nicht unterwegs bei einer Panne...).

    Nicht unbedingt, nein, das hängt stark von den verwendeten Reifen ab. Enduroreifen haben nur wenige Lagen, sind daher ergo sehr weich und oft mit einem kurzen Tritt ins Felgenbett zu befördern. Für Straßenreifen und alles, was auch für große und schwere Moppeds zugelassen sind sieht die Sache anders aus. Da ist teils ein Stahlseil als Umreifung drin, außerdem haben die deutlich mehr Gewebelagen. Da helfen dann die o.g. Motion Pro Beadpro oder eben ein Seitenständer oder Hauptständer eines anderen Motorrads.

    So oder so, falls ihr abseits vom Teer unterwegs sein werdet, so ist es sehr zu empfehlen es mit dem mitgeführten Werkzeug vorab zu üben einen Reifen zu flicken.
    Mit sehr steifen Reifen könnt ihr das übrigens quasi vergessen, mit Handwerkzeugen, wenn ihr nicht gerade 60cm Stahlreifeneisen mitführen wollt, und davon 4 Stück.

    Mit geeigneten Reifen ist das wiederum alles eine Frage der Technik, auch mit den kurzen Montiereisen. Aber glaubts mir, in der heimischen Garage zu üben ist deutlich angenehmer, als das bei 35° im Schatten an irgendeiner staubigen Piste zum ersten Mal zu machen ;)


    Sehr ausführliche Liste, großes Dankeschön dafür!

    Richtig genial sind die drei langen Torx-Bits, die man auch schräg ansetzen kann

    Melde Interesse an ( Toby).

    Die waren von Wiha, inzwischen gibts sowas aber von allerlei Herstellern, einfach mal nach "Torx Kugelkopf Bit" suchen.
    Man muss da aber bedenken, dass die deutlich weniger aushalten, als ein reguläres Torx Bit, d.h. die sollte man nur zum Lösen und Anziehen verwenden, wo es nötig ist.
    Ich musste erst ein paar kaputt machen, bevor ich eingesehen habe, dass es keine gute Idee ist das als Standardbit am Ratschenschrauber einzusetzen :unsure:

  • Und weil ich es vergessen habe, Thema Lager:

    Je nach Reiseroute würde ich ggf. Radlager (auch an den Kettenblattträger denken!) mitnehmen, in manchen Ecken der Welt sind die mit Sicherheit nicht ganz einfach zu bekommen.


    Lenkkopflager würde ich nicht mitnehmen, selbst, wenn die einen Rastpunkt haben, kann man damit ja schon noch gefühlt ewig weiterfahren ohne, dass es Probleme gibt.
    Zumal die, wenn man sie vor der Reise erneuert und vernünftig schmiert, auch schon so zieeeeeemlich lange halten.
    Die würde ich dann eher zwischendurch im Zuge einer Wartung mal vorsorglich tauschen, wenn es sich anbietet/es nötig erscheint.

  • Da will ich mich mal mit meinen Erfahrungen und Defekten aus 120000 km anschließen, davon die letzten 70000 km mit höherem Offroadanteil.

    Lager:
    - Radlager vorne wie hinten. Aufpassen beim Reinigen mit Hochdruck. Vor dem Wechsel die Nabe gut erwärmen, bis Wasser drauf verdampft. Hab schon viele verhunzte Lagersitze gesehen. Das geht super mit dem normalen Gaskocher.

    - Schwingenlager (dort gibt es im normalen Handel echte Dichtringe, statt dem originalen Schaumstoff)

    - Kettenradträgerlager (mehrfach), insbesondere auch die hundsteuren Rückdämpfer ersetzen oder mit einem alten Schlauch ausstopfen. Sobald diese nennenswert Spiel haben, geht das Lager schnell wieder kaputt.

    - Wasserpumpe geht alle 30000 km kaputt


    Schrauben:
    - Federbeinschraube oben wie unten mehrfach gebrochen. Sobald sich diese Losvibrieren, brechen die irgendwann. Unten habe ich eine längere Schraube gekontert mit einer weiteren Mutter von Außen

    - Allgemein die Rahmenschrauben regelmäßig nachziehen. Die Heckschrauben unter der Sitzbank lösen sich gerne.

    - Die Verkleidungsschrauben lösen sich gerne. Wenn was komisch vibriert, ist es häufig das.


    Elektrik:

    - Schraube am Anlasser kann in der Kontaktfläche korrodieren, dann startet die Maschine nur noch widerwillig.

    - Bei viel Offroad/Staub/Wasserdurchfahrten macht irgendwann die Elektrik Probleme. Bei mir mehrfach Hupe, Licht, Kabelbaum vom Starterknopf, Zündschloss, etc. Ich habe das Anlasserrelais mittlerweile mit externen Schalter überbrückt. "Diebstahlschutz" ist noch gegeben, da sie ohne Schlüssel nicht zündet.


    Reifen:

    - Wenn ein Reifen mit langer Laufleistung (Mitas E07, Heidenau K60) gefragt ist, dann fahre ich verstärkten Schlauch mit vorne 1,2 bar, hinten mindestens 1,5 bar.

    - Das Motion Pro Beadpro funktioniert wirklich gut, auch mit den steifen Karkassen vom K60 oder E07. Mit einem Platten muss man auch nicht gleich nervös werden. Ich musste im Lockdown 50 Km durch Österreich mit einem Platten hinten fahren und der Reifen ist nicht ins Tiefbett gesprungen. Auch im Gelände kann man in schnellerem Schritttempo noch viele Kilometer fahren, ohne sich die Felge zu ruinieren. Dafür reicht bei hoher Geschwindigkeit ein Stein bei 0,8 bar Reifendruck und man hat einen ordentlichen Achter. Ein Schlauch geht auch nicht ohne Grund kaputt. Entweder es steckt etwas im Reifen oder der Luftdruck war zu niedrig.

    - Wenn man Offroad mehr Ambitionen hat, kann ich Tubliss auf einer 18x2,15er Felge nur empfehlen. Mit einem echten Offroadreifen (C02, MCE360, SixDays) und 0,7 bar Druck ist das eine andere Welt. Hält dafür aber nur 2000 km.


    Sturzschäden:

    -Kupplungs- und Bremshebel (viele). Evtl würden da vernünftige Handprotektoren helfen. Auf alle Fälle die Armaturen mit Loctite verschrauben und so leicht anziehen, dass sich diese bei einem leichten Schlag mit der Handkante verdrehen. Was sich wegdrehen kann, bricht nicht so schnell.

    - Bei Polo gibt es Blinker mit einem Gummi-"Arm". Diese brechen nicht und wenn geht nur das Kabel vom Kabelschuh und man kann sie wieder zusammenstecken. Die haben 6€ pro Stück gekostet. Die werden etwas anders befestigt, sehen aber aus wie original. Man muss die Kunststoffblende aufbohren.

    - der Fußbremshebel verbiegt gerne mal. Kann man zigfach zurückbiegen, aber man muss bisschen spielen bis der Bremslichtsensor wieder passt.

    - der Schalthebel verbiegt auch gerne. Wenn man dann nicht mehr schalten kann, einfach den Hebel einen Zahn tiefer wieder anbauen.

    - Es gibt im Internet Klappbare Spiegel. Eingeklappt brechen die nicht mehr.

    - Kennzeichen mit großen Unterlegscheiben montieren. Hab meines mal verloren.

    - Lenker verbiegt irgendwann, ist aber nicht schlimm. Meistens reicht es die Klemmung zu lösen und neu auszurichten.


    Ich hab zur Diagnose auch einen Adapter dabei, aber nicht den teuren 911. Ist ganz nett, aber war bei meinen Defekten (Regler abgeraucht, Kurbelwellensensor, ABS-Sensoren, Zündspulen, etliche Startprobleme mit verschiedensten Ursachen) nie wirklich unabkömmlich. Eigentlich funktioniert die Maschine ordentlich. Ich würde eher einen Satz Kupplungsscheiben mitnehmen. Meiner Meinung nach sind die beiden Zündspulen untereinander tauschbar, sie haben nur einen anderen Gummi zur Befestigung. Wichtig ist nur das richtige Kabel an die jeweilige Zündspule. Ich hab die mehrfach untereinander getauscht und habe die irgendwann gegen die Spulen vom Original-Hersteller (Beru?) für ein Drittel vom BMW-Preis getauscht. Zumindest das Zündkerzenbild sah immer top aus und Leistung wie immer.

  • Da wir beide technisch eher wenig bewandert sind, wollten wir fragen, .

    Wir Planen von Deutschland über Asien nach Afrika zu fahren,...

    Ich würde angesichts Eurer Pläne eher die Frage in den Raum stellen, ob Euer Vorhaben unter den Voraussetzungen eine wirklich gute Idee ist....


    Ich war beruflich mehrere Jahre in Südafrika und hatte meine Dakar mit, selbst im Großraum JoBurg/Pretoria gab es kaum eine Werkstatt, die sich an den 2000-er Einspritzer heran gewagt hat. Von den anderen Ländern im nördlichen Afrika mal ganz abgesehen...


    Fazit: Wenn Ihr Euch nicht selbst helfen könnt, rate ich von dem Trip eher ab.....

  • Ich kommentiere mal kurz im Zitat, in rot.

  • Ich kommentiere mal kurz im Zitat, in rot.

    Ich kommentiere da lieber regelgerecht, denn Rot ist im dunklen Farbmodell schwer lesbar, auch kann man die Texte nicht zitieren und die standardisierte Darstellung ist generell übersichtlicher.

    Wenn Ihr Euch nicht selbst helfen könnt, rate ich von dem Trip eher ab

    Nun waren die Reiseziele nicht so genau benannt, Selber mache ich so lange Touren lieber in Ländern mit besserer Infrastruktur. Mit einmal Nordkap und zurück kommt mit knapp 10000 km je nach Ausgangspunkt schon eine halbe Weltreise zusammen.

    Vielleicht lässt sich die Route auch unter diesem Aspekt gestalten, d. h. gar zu abgelegene oder unterentwickelte Gegenden zu meiden.

    Ich war beruflich mehrere Jahre in Südafrika und hatte meine Dakar mit, selbst im Großraum JoBurg/Pretoria gab es kaum eine Werkstatt, die sich an den 2000-er Einspritzer heran gewagt hat. Von den anderen Ländern im nördlichen Afrika mal ganz abgesehen.

    Wann war denn das ?

    Vom Automarkt weiß man ja, dass die hier gefahrenen Fahrzeuge nach ihrer europäischen Nutzungsdauer oft ein zweites Leben in Afrika haben. Mittlerweile müssten doch Einspritzer auch dort angekommen sein ?

    In Reiseberichten aus Südafrika sieht man ja meistens keine Oldtimer, was sich auf andere afrikanische Länder vielleicht nicht übertragen lässt.

    Da will ich mich mal mit meinen Erfahrungen und Defekten aus 120000 km anschließen

    Ich kann auf 50000 + 120000 km F650GS zurückblicken. Weil fast ohne Offroadanteil , unterscheidet sich meine Defektliste auch ein bisschen:


    Lager: Oft fällt das ja erst bei Werkstattaufenthalten auf, aber einmal hatte ich einen geräuschvollen Lagerschaden auf einer Tagestour - Rückfahrt dann im ADAC-"Taxi".


    Wasserpumpe: da muss ich wohl ein Gewinnlos gezogen haben - hatte sowas nie !


    Schrauben: Auch ohne ersthafte Probleme, dank kaum Offroadanteil.


    Elektrik: Ja, leider ein Thema. Zwar keine Probleme an Anlasserschraube und -relais, aber den Kabelbruch am Zündschloss und zweimal die Sache mit dem Starterknopf

    Auch Hupe und Licht hatten schon Probleme gemacht.
    Klar, dass auch eine Batterie als Verschleißteil mal ausfallen kann (warum hat die keiner genannt ?):
    ADAC: Häufigste-Pannenursache-bleibt-die-12-V-Batterie
    Von daher habe ich auf Reisen eine zur Starthilfe geeignete Powerbank im Gepaäck, die ja auch anderes speisen kann.

    Reifen: Vor einer langen Reise sollten alle Verschleßteile neu sein. Mangels Offroadanteil sonst ohne spezielle Probleme.

    Sturzschäden hatten sich bei mir auf ein paar Kratzer beschränkt.


    Kupplungs- und Bremshebel und Handprotektoren hatte ich keine "verbraucht", aber die Kupplung hatte im höheren Alter Probleme gemacht und ausgefallen war der Bremslichtschalter vorn.



    Nun kann man ja nicht noch ein zweites Motorrad in Ersatzteilen als Gepäck mitschleppen, deshalb ist es ja noch ein Schritt weiter, die Defektliste in eine Gepäckliste umzusetzen.

    An Ersatzteilen Planen wir bis jetzt: Lampen, Sicherungen (Welche braucht man da genau?

    Ersatzlampen habe ich sowieso immer mit für alles, was nicht LED ist (könnte man ja teilweise vorher umrüsten), ist in vielen Ländern vorgeschrieben. Die Werte erfährt man in der Bedienungsanleitung, die natürlich auch ins Gepäck gehört, wenn man nicht auf ein PDF im Handy ausweicht.


    beide technisch eher wenig bewandert sind

    Und ganz oben im Gepäck ein Schutzbrief einer Organisation wie dem ADAC, die im Ernstfall auch tätig wird, also Hilfe organisiert oder zumindest dabei hilft.

  • Weiter weg gelegene Länder mögen nach touristischen Gesichtspunkten "unterentwickelt" sein, soweit es keinen deutschen Filterkaffee gibt, :) aber auch in armen Ländern wie Armenien und dem Iran und sonst praktisch rund um die Welt gibt es tatsächlich sehr sehr komfortable Hotels für Pauschaltouristen (wer´s denn braucht) und technische "Unterentwicklung" mag ich in Ländern, in denen ich in ein paar Stunden eine Lichtmaschine neu wickeln lassen kann, statt mir von einem deutschen Mechatroniker ein Austauschteil als einzige und unterentwickelte Lösung anbieten zu lassen, nicht feststellen.


    Ob man die Reise jetzt faktisch durchführen kann, hängt allenfalls von der Frage ab, ob gewisse Gebiete durchfahren werden können, die evt. notwendig durchfahren werden müssen - ob z.B. in Iran derzeit Motorradeinreisen gestattet werden - die waren ja ab 2018 immer wieder verboten - weiß ich nicht. Manchmal gibt´s gerade mal keine Transit-Visa für die Länder östlich von Aserbaidschan; manchmal mag auch der ADAC keine Iran-Carnets ausstellen, was man aber regeln kann.


    Zurück zum Thema: Toby hat einiges an weiterem Werkzeug aufgeführt, was ich tatsächlich auch dabeihabe; ich hatte meine Liste schon ausgedünnt um mich nicht als Werkzeugfreak zu outen :wave: , der notfalls das ganze Mopped in der Wüste zerlegen kann (mein Hinweis auf die langen Torxbits für den Zylinderkopf und die ZKD war allerdings schon ziemlich verräterisch, denke ich). Gaslötkolben ist ne prima Idee, ich hab´ tatsächlich einen ganz kleinen (ungelisteten) 12V-Lötkolben dabei, noch aus AT-Zeiten für die Kontakte der Benzinpumpe, aber offenbar geht´s dann doch noch kleiner :-). Danke Toby für den Hinweis i.S. Wiha als Quelle für die Bits, ich muß nämlich Ersatz besorgen. Ich stimme allen Kollegen zu - alles kann man nicht mitnehmen, aber man kann die Chancen erhöhen, die richtigen Teile dabeizuhaben. Der Rest ist Abenteuer!


    Ölrücklaufleitung: Ja, kann man sicher auf die flexible Variante umbauen, ich hab´ immer noch eine im Keller liegen und mich nicht drangetraut; ich traue den Dingern einfach nicht, das ist aber ´ne persönliche Meinung, keine fachmännische technische Einschätzung. Meine Traumlösung ist der Umbau auf die Leitung der Sertao, aber das führt hier für die Zwecke von Lilly und Johannes zu weit. Die Wapu kriege ich jedenfalls auch ohne flexible Rücklaufleitung gewechselt, wenn´s denn mal wirklich am Straßenrand sein muß, muß ich halt den Krümmer absenken, dann ist´s easy. Mit einer tropfenden Wapu kann man sich in aller Regel bis in´s nächste Quartier retten, also m.E. nicht kritisch.

    Die Spritfilterlösung von Toby ist sicher prima, aber letztlich wieder ein Umbau, der für die Reise nicht sein *muß*; die originale BMW-Lösung ist tauglich, bestenfalls fährt man mit dem Originalfilter bis er irgendwann aufgibt (vielleicht erst bei 100tkm) und verbaut einen Reservefilter nahebei am Rahmen, die Öffnungen mit den original mitgelieferten Stutzendeckeln verschlossen.


    Zur Frage, ob man ein halber Mechaniker sein muß, um so eine Reise überhaupt vernünftigerweise anzutreten - nein, muß man m.E. nicht. Man sollte sein Motorrad so weit verstehen um zu merken, wenn ein Mechaniker Mist vorhat, und nicht bei einer durchgebrannten Sicherung panisch werden und das Mopped anzünden. Zur allgemeinen Belustigung kann ich nur die DVD "972 Breakdowns" empfehlen; die Jungs und Mädels hatten echt Mumm und sind mit 350kg Ural-Ersatzteilen im Boot, aber ohne Ahnung losgefahren; jetzt kennen die die Moppeds vermutlich auswendig und können sich mit WD40 und Duct Tape aus jeder Panne befreien. Die DVD-Reihe von Horizons Unlimited (und ´ne Registrierung dort) ist vor Abreise ohnehin gefühlt Pflicht. Niemand kann so genial Reifenwechsel erklären wie Grant. More Soap!


    Beste Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Zitat

    Wann war denn das ?

    Vom Automarkt weiß man ja, dass die hier gefahrenen Fahrzeuge nach ihrer europäischen Nutzungsdauer oft ein zweites Leben in Afrika haben. Mittlerweile müssten doch Einspritzer auch dort angekommen sein ?

    In Reiseberichten aus Südafrika sieht man ja meistens keine Oldtimer, was sich auf andere afrikanische Länder vielleicht nicht übertragen lässt.

    Ich war von Anfang 2008 bis Ende 2012 in Südafrika. Die F650GS ist dort nicht verbreitet, dementsprechend fehlte die Expertise. Die großen BMW-Boxer, auch aktueller Baujahre, sind reichlich im "Miet-Motorrad Sektor" vertreten.

  • Naja, die hier gefahrenen Fahrzeuge landen wohl eher in der Nordhälfte Afrikas. Der Süden wird Gebrauchtwagen-mäßig wohl eher aus Südafrika und Namibia versorgt ;o)


    Aber die Anmerkung von JMK bzgl. fehlender Expertise zu den F- bzw. neuerdings G-Serien stimmt m.E. nicht so ganz. Ich kenne einige, die die 1-Zyl. 650 fahren. Oft fahren die Männer die großen Boxer und ihre Frauen oder Partnerinnen gerne die 650-ger - schon aus Gewichtsgründen. Auch habe ich mich mal länger mir dem Manager der Moped-Sparte von BMW in Pretoria unterhalten, der diese Theorie stützte. Zumindest in den großen Städten JHB/Pretoria, Durban, Bloemfontein, Kapstadt gibts fachkundige Werkstätten.


    Wenn du (JMK) mal ins "Wilddog Biker Forum" ein bisserl suchst findest du einen Bericht von User "Michnus", der mit der 650 GS seiner Frau von SA nach Europa gereist ist. Zudem gibts in diesem Forum auch eine ganze Menge User, die fachkundige Unterstützung anbieten


    Aber zu dem Hinweis, dass man ohne ausreichende technische Kenntnisse solch eine Reise, wie Lilly und Partner antreten wollen, nicht starten sollte halte ich für Schwarzmalerei. Ich behaupte, die meisten "Weltreisenden" haben eher Abenteuerlust im Gepäck als technisches Know-how. Unterwegs lernt man immer dazu, lernt hilfabereite Leute kennen - und oft genug passiert - organisiert im Katastophenfall eine Transportmöglichkeit in die nächste große Stadt für seinen maladen Hobel.


    Also, nix als los!!!

    Gruß, Hans

  • Ahh, was ich zu den Ersatzteillisten noch als meinen Senf zugeben möchte: Eine Fußpumpe "Biker's Friend" wiegt weit weniger ist ist sogar etwas kleiner als die meisten 12V-Kompressoren. Ich hatte auf meinen früheren großen Reisen zwar auch einen elektr. Kompressor dabei, aber seit Jahren nur noch die genannte manuelle Pumpe.