Viel Hub, progressiv, BIG: Gabelumbau DR750/800

  • Liebe Mitforisten (mit Geländeambitionen oder auch nicht),


    Nach einigem Hin- und Her habe ich mich gegen einen Umbau auf WP43 entschieden und meine GS auf das Dakarfahrwerk umgebaut. Allerdings war dies auch nicht gerade günstig (250 Gabel, 120 Federn v. Wilbers, 20 Lack f. Gleitrohre, 50 Bremsleitung und Seitenständer, 50 Hauptständer TT) und dazu noch obligatorisch Gleitbuchsen, Dichtringe und frisches 10er Öl. Nach einem Glücksgriff bekam ich ein Federbein der Sertao für 90 Tacken. Emulatoren (Racetech, DDC, YSS, egal) stehen noch auf der Wunschliste.


    ABER: Da muss doch mehr günstiger möglich sein? :eekout:


    Wie es der Zufall will kam ich auf eine DR650, die bis zur SP45 eine 41 mm Showa mit 240 mm Federweg hat. Klingt doch gut? Demnach eine Suche gestartet und in direkter Nähe eine Gabel einer DR750/800 gefunden. Egal, die sollte genauso passen.

    50 Euro ärmer und Gabel Nr. 4 (hab 2x GS, 1x Dakar) war gekauft. Natürlich schnell zerlegt und die Wundertüte kritisch beäugt :)

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    Innendurchmesser liegt bei 32,5!!!! mm (34 Dakar, 35 GS), längeres Dämpferrohr(selber Durchmesser, 20 mm) mit 4* 6 mm Löchern (anstatt 2* 12mm) unten und deutlich kleinerem Loch oben (Zugstufe). Vergleichbilder mit Teilen einer GS!

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    Die Verschraubung erfolgt über eine M12 (anstatt M8!!!), der Endanschlag ist deutlich kürzer, die Anschlagfeder mit 45 mm länger.


    Die Federn sind bei mir progressiv gewickelt, da muss ich noch nachforschen ob das ab Werk so verbaut wurde. Gesamtlänge 935 mm (anstatt 890 mm bei Dakar), das scheint der Standard bei vielen Gabeln für "Enduros" zu sein - z.B. WP4357 (je nach Abstimmung), DRZ-400, ...

    Bilder und Maße werden davon noch nachgeliefert.


    Im Thread Unterschied Federgabel zwischen Dakar und GS? sind bereits einige Maße gelistet, die der DR folgen in einer Tabelle noch!


    Die Gleitbuchsen waren gut benutzt, aber die wären sowieso getauscht worden. Ich hoffe mal die Standrohre haben nicht daruter gelitten... aber die sind wohl deutlich härter.

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    Einmal 0° und 180°, da wundert mich die Farbe des Gabelöls nicht. Olfaktorisch ebenfalls ein Genuß ;)



    Mal sehen wo die Reise hinführt. Perfekt zusammen passt das ganze nicht, für eine Hochzeit müsste einiges vorbereitet werden. Hydraulischer Anschlag, Gewinde im Dämpferrohr, Abstimmung im Allgemeinen...

    Mein Dakarfahrwerk bleibt auf jedenfall über den Sommer verbaut und wird am TET ausgiebig getestet. Evt. bekommt MuchW eine kleine Aufrüstung für seine Uhr-F. Dann muss aber auch das Heck nach oben, bekanntlich nicht ganz so leicht!


    Gut federte Grüße,

    Lukas


    PS: Optisch bleibt die Gabel nach dem Umbau bis auf "ein wenig" mehr Federweg/Länge ü.a. ident. Ergo muss das doch keiner wissen.... Pssst, nicht den TÜVlern und co weitersagen. Kommentare dazu bitte erst wenn der Umbau wirklich umgesetzt wird ;)

  • Länge Distanzhülse: 111 mm (101 bei GS, Dakar nicht zur Hand, aber viel länger)


    Mein Plan wäre entweder die 240 mm Federweg zu erhalten und die Bremsleitung (nochmal) gegen eine längere zu tauschen oder mit einer 30 mm Distanzhülse im Dämpferrohr auf die 210 mm der Dakar zu reduzieren. Wenn mich die Gabelventile/Emulatoren von YSS überzeugen kommt da ebenfalls sowas rein. Die YSS PD 310 sollten genau passen und freie Hand in Sachen Dämpfung langsames/schnelles Eintauchen ermöglichen (zumindest Druck... Zug über Anpassung der kleinen Bohrung). Egal wie ich mich entscheide müssen die Distanzhülsen eh gekürzt werden und darüber auf das Gewicht angepasst werden.


    Eine Unbekannte bleiben die Federraten - da progressiv gewicklet sogar Plural. Vergleich der drei Federn (DR, Dakar, GS):

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    Vom Umbau verspreche ich mir die stabilste konventionelle 41 mm Gabel ohne Einbußungen im Lenkwinkel oder gröbere Umbauten. Das dickere Standrohr sowie bei Reduktion des Federwegs der höhere Abstand zwischen den Gleitbuchsen hört sich für mich ganz gut an ;).

    Kosten sind dann sehr sehr überschaubar, da die Gabeln allgemein sehr günstig zu bekommen sind. Die Gabelventile kosten um die € 85, ebenfalls verschmerzbar. Das "Obligatorische", Gleitbuchsen, Dichtringe und Öl kosten eh imma das selbe.

  • Habe bis dieses Frühjahr eine DR BIG SR42 gehabt.

    SR41 und 42 haben 41mm, die SR43 eine 43er.

    Original ist keine progressive Feder verbaut.

    Bin mir nicht mehr sicher, aber bei manchen war der Hersteller eingestanzt. Ich hatte Wilbers Federn von und hinten drin und hatte nie Probleme mit durchschlagen etc.


    Der absolute Auskenner ist wohl der Stefan Hessler. DR BIG Shop. Er organisiert auch diverse Veranstaltungen. Einfach mal googeln. Den habe ich auch schon aus der Wüste angerufen, weil die BIG meines Bruders leider komplett Sand gefressen hatte.

    Wenn einer alles zu Umbaumöglichkeiten weiß, dann er. Ist schon verrückt, die BIG rüsten viele mit einer Marzocchi Magnum 50 Gabel auf. Mit Eintragung bei Herrn Hessler möglich.


    Grüße und halte uns auf dem Laufenden. Ich habe auch noch eine 41mm BIG Gabel da. Ist ja vielleicht mal was für einen kommenden Winter.

  • Original ist keine progressive Feder verbaut.

    Gut zu wissen, danke! Dann wars ja ein richtiger Schnapper :)

    Hast evt. ein Foto der Feder? Bzw kannst zum Foto der meinen was sagen?


    Mit dem Herrn Hessler hatte ich initial bereits Kontakt aufgenommen, die Anwort war jetzt nicht übermäßig hilfreich. Aber es passt eh "fast" alles, ein Adapter von M12 auf M8 und ein neuer Hydrostopp sind schnell gedreht.

  • Ich baue doch auf WP48 um, daher wurde das Thema nicht weiter verfolgt. Zwei Adapter von M8 auf M12 sowie Emulatoren und Aufbohren der Löcher im Dämpferrohr würden ausreichen.

    Das Standrohr Chrom) ist ca. 29% steifer als das der GS/Ur+Uhr-F und ca 15% steifer als das der Dakar. Jeweils bezogen auf das Widerstandsmoment. Insgesamt natürlich auch abhängig vom gewünschten Federweg bzw. Gabellänge.

    Ansich können bis zu 240 mm Federweg gefahren werde. Anpassung über Distanzbuchsen beliebig möglich.


    Falls jemand Interesse hat --> schreibt mir :)