Fahrtwind bei schneller Fahrt

  • Liebe Leute


    Sorry, weiss nicht, ob ich hier richtig bin.


    Ich persönlich hab echt Mühe mit dem Fahrtwind, wenn's etwas schneller wird.

    Hab ehrlich gesagt schon Mühe mit 100, und dann logischerweise je schneller desto mehr.


    OK, mein Oberkörper ist recht gross, aber so riesig nun auch wieder nicht.


    Hatte ich bislang noch bei keinem anderen Motorrad. Nicht dass ich die Erfahrung von Dutzenden von Motorrädern habe, nur so etwa fünf.

    Und ja, meine Ur-F ist die erste Enduro-artige.


    Wie ist das bei euch so?


    Vielen Dank


    puffin

  • weiss nicht, ob ich hier richtig bin.

    Optimal passt der Beitrag nicht in diesen Forenbereich, aber sei's drum, denn so passgenau ist keiner der Bereiche.

    Ich persönlich hab echt Mühe mit dem Fahrtwind, wenn's etwas schneller wird.

    Kannst Du die Art Mühe mal näher beschreiben ?

    Hatte ich bislang noch bei keinem anderen Motorrad. Nicht dass ich die Erfahrung von Dutzenden von Motorrädern habe, nur so etwa fünf.

    Und ja, meine Ur-F ist die erste Enduro-artige.


    Wie ist das bei euch so?

    5 Motorräder sollte aber schon als Motorrad-erfahren gelten. Ich bin auch bei Nr. 5 (eine 50er und fremde nicht mitgezählt). Schön wäre noch gewesen, wenn Du geschrieben hättest, welche das waren.


    Kennzeichnend für Enduros ist der relativ aufrechte Sitz, im Gegensatz zu den Rennhobeln, auf denen man mehr liegt als sitzt. Und das macht natürlich einen Unterschied: Dadurch liegt der Körper mit der vollen Angriffsfläche im Wind.

    Es ist vielleicht ein bisschen das persönliche Empfinden, wie man damit umgeht. Jetzt, bei den heißen Sommertemperaturen ist es vielleicht gar nicht so unangehm, vom Fahrtwind angeblasen zu werden, aber in der übrigen Zeit muss man die Windkräfte aufnehmen und ist dem Wetter ausgesetzt. Dagegen ist das Heilmittel eine Scheibe. Dazu gibt es unzählige Beiträge im Forum !


    Auf der F650GS, die in Grundausführung nur eine winzige Platte als "Windabweiser" hat, hatte ich immer eine kleine Scheibe, auf der ersten die kleine durchsichtige BMW-Scheibe, auf der zweiten die Dakar-Scheibe. Beide bringen etwas, sind aber so klein, dass der Wirbel den Helm trifft, was unangenehme Fahrgeräusche beim Autobahntempo bedeutet. Die große Zubehör-Scheibe an meiner F800GS hält nun allen Wind ab, weitgehend auch vom Helm. Im Sommer schwitzt es sich so zwar mehr, aber sonst ist das Fahren auch bei höheren Geschwindigkeiten noch entspannt.


    Diese und ähnliche Aussagen sind zahllos im Forum für die verschiedenen F-Modelle. Lies Dich doch dort mal ein und wenn dann noch Fragen sind ...

    2 Mal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • 8) Das ist Gewohnheits- und Trainingssache !

    Ist der Wind zu stark, bist du zu schwach ... oder so ähnlich.

    Gebücktes Fahren ist halt anders ... Enduro fahren ist eher "oldshool".


    Es gibt eigentlich verschieden Ansichten zu dem Thema mit folgenden Ergebnissen der verschiedenen Protagonisten:

    1. Man lebt damit (wenn man z.B. ein kleines, oder kein Windschild hat) und wird stärker.

    2. Man lebt damit (wenn man z.B. ein kleines, oder kein Windschild hat) und fährt einfach nur so schnell, wie es Spaß macht, auch dabei kann man stärker werden.

    3. Man kauft sich an sein Moppet ein total häßliches hohes Windschild, dass ganz viel nervenden Lärm macht, bleibt schwächlich.
    Kann aber im Forum schreiben, dass man auf der Autobahn immer 150 ... oder 180 fährt :rofl1:


    Man kann ein "Enduroartiges Moppet" schnell fahren, muss es aber nicht.

    Entscheidend ist für mich eher die Kurvengeschwindigkeit, denn die macht Spaß.

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan

  • Nicht dass ich die Erfahrung von Dutzenden von Motorrädern habe, nur so etwa fünf.

    5 in einem Jahr oder 5 in 30 Jahren?

    5 über 5000 km oder 5 über 200.000 km?


    Mit 5 bist du fast gleichauf. Ich habe nur Erfahrung mit 6 Motorrädern, jedoch in 35 Jahren. ;)

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • UrF bj 94 haste entweder nur die Mini..oder die große von Ermax + Puig


    Da ich selbst mit 1, 86 recht groß bin und mit der 99er Serienscheibe der Kopf zum Golfball im Fahrtwind wurde ab 80 habbisch ganz fix eine MRA montiert und zuweilen noch einen MRA X Screen Spoiler obendrauf


    An meiner 86er R 100 RS ist eine WÜDO und manchmal zusätzlich die X Screen

    SV 1000 S ist weg,war partout nicht mein fall als Bückling Ü60,vom Gebläse ganz abgesehn,wenns in Kragen bläst trotz Funktionswäsche + Schißlaweng


    Musste halt erruieren was lieber magst..Rasen oder Reisen

  • Anfangs auf der F hatte ich ab 120 das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können ob des riesigen Winddrucks.

    Nach 'nem Jahr bin ich mit der F zum not Vollgas gefahren ohne noch irgendwelche Probleme zu haben.


    Dann Umstieg auf TDM850, gleiches Spiel. 180 km/h Tunnelblick, steifer Nacken, Atmen ist anstrengend.

    Halbes Jahr später 220 km/h bis die Reserve zum Stop an der nächsten Tanke zwingt. (Was man nicht alles macht, wenn die Freundin 360 km entfernt wohnt.)


    Kurz um, an den geringen Windschutz gewöhnt man sich recht schnell.


    Woran man (ich) mich nicht gewöhne ist, wenn die Wirbel genau den Helm treffen. Dann ist ducken oder groß machen angesagt, oder eine andere Scheibe. Hauptsache raus aus dem Wirbel.

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

    Nachdenken ist wie googeln - nur krasser.

  • Das Motorrad und Deine Haltung hat gar nicht so viel Einfluss auf das Empfinden des Fahrtwindes und - viel wichtiger! - auf die Fahrt.


    Ich habe eine bequem geschnittene, schwere Lederjacke. Da ist je nach Verkehrssituation schon unter 100 km/h Schluss mit lustig. Besonders wenn vor einem oder schräg vor einem ein Kastenwagen oder ein größerer Lkw fährt.


    Bei meiner Sommerjacke - enger geschnitten und mit vielen Mesheinsätzen, so dass die kein Wind einfängt - ist der Effekt nur sehr gering. Besonders der Einfluss anderer Fahrzeuge ist erheblich geringer.


    Mit geringen Unterschieden beobachte ich das schon ewig, es hat nichts mit einer aufrechten oder vorgebeugten Haltung zu tun, es liegt am Deiner Breite, also den Armen und ob die in knappen oder weiten Ärmeln stecken.


    Sitzhaltung, aufrechter oder nicht aufrechter Oberkörper, Verkleidung oder nicht, auch was für eine Verkleidung macht sich alles bemerkbar, aber den größten Unterschied machen die Ärmel Deiner Jacke aus.


    Vor einigen Jahren dachte ich, ich sei nicht mehr so fit wie früher, weil es mir so schwer fiel, die Fuhre auf der Straße zu halten. Bis ich mir eine andere Jacke für das warme Wetter kaufte... Was für ein Unterschied!


    Kurzfassung: Das kann an Deinen Klamotten liegen.



    Gruß Michael

  • Meine "Problemjacke" (die ich liebe!) ist ähnlich wie diese geschnitten:


    modell_alne_jacken_old_english_longjacket.jpg


    Meine hat noch einen Gürtel für eine engere Taille, aber der weite Oberarm- und Schulterbereich ist gleich. Dort wird der Wind gefangen und als leichtes Zittern auf die Hände und damit das Motorrad übertragen. Salopp gesagt fährt man zickzack. Das macht man immer, aber es wird stärker. Die Ausschläge sind allerdings so gering, dss man als Fahrer einfach zu grobmotorisch ist, um das irgendwie ausgleichen zu können. Man hat das durchaus berechtigte Gefühl, mit dem Wind zu kämpfen. Ist anstrengend und kann ganz schön nerven.


    Mit Maßnahmen wie höhere oder flachere oder sonstwie andere Scheibe, mit Halbschale, Vollverkleidung oder ganz ohne Verkleidung spürt man große Unterschiede am Helm, gerade auch in Bezug auf Lärm, aber das Kämpfen gegen den Wind bekommt man nach meinen Erfahrungen damit nicht in den Griff. Eng anliegende Ärmel, die keinen Wind fangen können dagegen Wunder wirken(*).



    Gruß Michael



    (*) Wenn sie wie bei meiner Meshjacke nicht winddicht sind, müssen die Ärmel nicht einmal ganz eng sitzen. Aber enger ist in Sachen Kampf mit dem Fahrtwind deutlich besser.

  • Vielen Dank für die vielen interessanten Infos.


    Ich versuch mal kurz, beine bisherigen Motorräder aufzulisten.


    Beginn 1988/1989. In der Schweiz musste man damals zuerst zwei Jahre 125er fahren. (Ich persönlich fand diese Regel so schlecht nicht.)


    Aprilia Red Rose (125)

    Gilera SP02 (125)

    Yamaha RD125

    Honda VT250F

    Honda XBR 500

    Dann ein Vierteljahrhundert gar nichts.

    Jetzt Ur-F (1994)


    Zusätzlich ein paar probegefahren. Grad heute z.B. Yamaha MT-07.

    Sehr wohl war's mir seinerzeit auf der Honda Revere (NTV).

  • Ist irgendwie ein Problem, dass ich schwer nachvollziehen kann. Bei 192cm und 110kg bin ich ja nicht gerade schmächtig aber bei 120-140km/h zieht mir nichts die Arme lang. Egal ob mit BMW Evo 6 oder irgendeinem Schuberth auf dem Kopf. Als Bekleidung entweder BMW Atlantis oder BMW Seattle. Da merke ich bezüglich Winddruck auch nichts ungewöhnliches.

  • also bei mir ist zum Festhalten ein Lenker dran

    Mist, ich wusste ich mach was falsch. Ich hab den immer zum Lenken verwendet.

    Festhalten muss ich mich im Sitzen eigentlich nur wenn ich sturz besoffen bin, aber dann fahre ich nur sehr selten Motorrad. Immer nur im Kreis ist so langweilig.


    Spaß beiseite, wer sich am Lenker festhält oder lange Arme kriegt macht meiner Meinung nach etwas falsch. Knieschluss an Tank und die aufrechte Haltung über die Rückenmuskulatur stabilisieren.

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

    Nachdenken ist wie googeln - nur krasser.

  • Eure Versuche das Problem zum Nicht-Problem zu deklarieren hilft dem Themenstarter wohl herzlich wenig.
    Ich denke den Fahrtwind empfindet jeder individuell verschieden.


    Ich fahre meine F650GS seit über 15 Jahren wahlweise mit der kleinen Originalscheibe oder mit der hohen Scheibe von Wunderlich.

    Frühjahr und Herbst die Hohe Scheibe, im Sommer Original.


    Das riesige Angebot an unterschiedlichen Scheiben für alle möglichen Motorräder zeigt mir, dass ich nicht der einzige bin
    der das Problem nicht einfach wegreden kann oder will.



    3. Man kauft sich an sein Moppet ein total häßliches hohes Windschild, dass ganz viel nervenden Lärm macht, bleibt schwächlich.

    Cooler Spruch ................. damals in den 80igern.

  • Ich habe das Gefühl, hier sind viele auf den falschen Zug aufgesprungen. Der einfache Winddruck von vorne ist doch nicht das Problem, der lässt sich selbst bei deutlich höhrem Tempo locker aushalten. Verwirbelte Luft ist das Problem!


    Die Formel 1 Fans kennen seit dieser Saison einen ganz ähnlichen Effekt: Das Bouncing (wem der Begriff nichts sagt, googelt einfach mal). Bei der Formel 1 hüpfen die Autos und die Fahrer bzw. besonders ihre Köpfe nach oben und unten, auf dem Moped geht es je nach Klamotten nach links und rechts. Aber so wie die Formel 1 Fahrer trotz allen Trainings keine Möglickeit haben das Gehüpfe zu vermeiden, haben die Zweiradpiloten keine Chance das Herumgeeiere zu verhindern.


    Natürlich versucht man als Fahrer ganz automatisch den Effekt, der durch die verwirbelte Luft entsteht durch mehr Muskelspannung zu dämpfen. Das klappt nur nicht, weil die Wirbel sehr viel mehr Kraft erfordern. Kraft, die kein Mensch hat. Aber es gibt Abilfe: Je enger die Klamotten anliegen, desto weniger stark werden die Verwirbelungen auf den Fahrer und das Moped übertragen. Die SSP-Treiber und ihre Vorbilder tragen nicht umsonst Klamotten, die nach 2 Nummern zu klein aussehen. Weil man sich in diesen Schraubstöcken kaum rühren kann sieht es immer so lächerlich aus, wenn diese Kollegen sich per pedes statt auf dem Moped bewegen...



    Gruß Michhael

  • Oh oh ... jetzt wird es verwirbelt ...


    Nur noch bei Windstille fahren = in völlig "toter Luft" !

    Nur noch fahren wenn keine Thermik aktiv ist (also nachts, wenn die Thermik schläft, sage ich dann immer, als ehemals aktiver Hängegleiter-Pilot)

    Nur noch fahren, wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer unterwegs sind ...


    Und jetzt kommen wir zum Windschild:

    Das ist fast immer Teufelszeug, wenn es um Verwirbelungen geht !

    Außer man nimmt das durchsichtige "Garagentor" einer Goldwing oder ähnliches ;)


    Deshalb kann man nur die Empfehlung geben:

    Die Erfahrungen anderer nehmen und schauen, welche Teile man bekommen kann.


    Und dann:

    Einfach ausprobieren ... kostet Zeit und Geld ... aber nur so kommt man zu einem "für sich selbst optimierten Zustand" !


    Jeder Mensch ist anders und will es anders haben !


    Aber:

    Man muss auch Alternativen ausprobieren ... wollen ... können ... dafür Zeit haben ... dafür das Geld haben ...

    Das macht man immer am besten an einem Tag bei (nahezu) identischen Wetterbedingungen, sonst kann man es nicht vergleichen.

    Sonst wundert man sich hinterher wieder über "Verwirbelungen", die "damals beim Test nicht da waren" !


    Und nein:

    Meine Ansichten und Erfahrungen sind nicht aus den 1980ern !

    Ich habe beginnend mit den frühen 1990er auch "immer höher gerüstet", bis ich eine "sehr nackte Enduro als Drittmoppet anschaffte" ... und mich wunderte !

    Einsicht braucht manchmal Zeit !


    Und ja:

    Meine aktuelle Ansicht taugt nicht für Tempo 150 - 220 8)

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan

  • Salü puffin,


    Wo drückt der Schuh den genau, bzw. was stört dich am Wind? Geräusche, Wirbel, Druck? Ein Kombination von allen?


    Gegen Geräsuche helfen Ohrstöpsel. Kann man teuer anfertigen lassen oder man nimmt einfach passende Einwegohrstöpsel. Einwegohrstöpsel gibt es gratis an Konzerte oder auch günstig in Grosspackungen. Falls Du nicht weiss welcher passt. dann kannst Du auch durchprobieren: https://www.gehoerschutz-shop.ch/testpaket-einwegohrstoepsel


    Wirbel: Ja die F650 sind nicht gerade die wirbel-ärmsten Motorräder, was auch dem entsprechend zu Geräuschen führt. Je nach dem wo dein Kopf/Helm ist ist man meher oder weniger von den Verwirbelungen betroffen. Einen sehr starken Einfluss hat die Scheibe. Ohne (!) Scheibe kann es viel angenehmer sein. Eine kürzere oder längere Scheibe kann die Verwirbelungen an eine Stelle lenken wo diese weniger stören.


    Wenn ich mich recht erinnere ist es so: Wenn man bei der Fahrt leicht aufsteht und es wird besser, dann braucht man eine kürzere Scheibe. Wen man sich leicht duckt und es wird besser, dann braucht man eine längere Scheibe. Evtl hast Du ja schon eine andere Scheibe als original.

    BJ 97-03
    www.mrashop.de


    Es gibt auch noch Spoileraufsätze/Windschildaufsätze mit denen man versuchen kann die Verwirbelungen ab zu lenken. Bspw: https://www.mv-motorrad.de/sea…h=Windschildaufs%C3%A4tze

    Am besten sucht und findet man einen Töffkollegen, der so einen Aufsatz hat und propiert ihn dan am eigenen Töff. Ich habe keine und somit auch keine Ahnung ob die was taugen.