weitere Probleme mit F650ST, BJ 97

  • Wer kann denn wirklich sagen, wieviel % Ethanol in E5 oder E10 ist.
    Es heißt ja maximal 5% bzw. maximal 10%.

    Man kann aber sagen, dass wenn man 15 liter E5 tankt, ohne Sorge satte 0,75 Liter reiner Ethanol reinkippen kann.

    Denn danach hat man je nach Ausgangbedingnung zwischen 5% und 10% Ethanol im Tank.


    Man kann also nicht nur ein Schnapsglas sondern eine ganze Weinflasche reinschütten.


    Übrigens hat das Ethanol-Benzin-Gemisch eine interessante Eigenschaft, welche in der Fliegerei sehr gefährlich ist. Das Benzin Ethanol kann nur eine gewisse Menge Wasser binden. Ist mehr Wasser vorhanden, dann fällt das Wasser-Ethanol schlagartig aus dem Benzin. Gefährlich ist es deshalb, weil das Wasser-Ethanol-Gemisch nicht zündfähig ist. Passiert das in einem Flugzeugtank während dem Flug, kommt es zum Motorausfall. Darum wird in der Fliegerei Ethanol freies Benzin verwendet und vor jedem Start das Wasser aus den Tank abgelassen.

  • Übrigens hat das Ethanol-Benzin-Gemisch eine interessante Eigenschaft....

    Das wusste ich noch nicht.

    Hier gibt es ein Dokument von Aral dazu.


    Bei E10 tritt die Entmischung ab einen Wasseranteil von 1 % bei 20 °C

    bzw. 0.5 % bei 0 °C auf. Ob sich das auf den Mindestanteil von 5 % oder reale 10 % Ethanol bezieht steht da leider nicht.


    Bezogen auf 15 l Tankinhalt sind das nur 75 ... 150 ml Wasser die gebunden werden können. Also nicht die Welt, wenn man bedenkt, dass der E10 Spritt im Tank 750 bis 1500 ml Ethanol enthält, das sich dann vom Benzin separieren.

    Mechaniker, Fachrichtung Quantenmechanik

    Nachdenken ist wie googeln - nur krasser.

  • So, nach 5 Wochen und 5100km ist Becca zurück aus Irland. Bis auf defekte Tankbelüftung und Wasser im Tank keine weiteren Ausfälle. Nicht schlecht für ein 25 Jahre altes Motorrad, wie ich finde. Mit technischem Verständnis hätte man die Fehler auch ohne Werkstatt beheben können. Da will Tochter nochmal nachsitzen. Den sie ist jetzt angefixt, nächstes Jahr soll es Schottland werden. Danke nochmal für eure Unterstützung.

  • Sehr gute Lebenserfahrungen! Viel Spaß bei dem vermitteln weiterer Lebens- und Schraubererfahrungen. Geht oder geht nicht, mehr muss man eigentlich nicht wissen, der Rest ist wieder Lebenserfahrung oder die hier gute Forumschwarmintelligenz.

    25 Jahre jung, ja ja, die Gute alte deutsche Zweiradtechnik, eigentlich ja noch nicht so alt, aber dennoch irgendwie wertvoll, liegt natürlich immer im Auge des Betrachters... So, genug geschwafelt. Weitere viele schöne störungsfreie Kilometer mit eurer F!

  • Habe den Thread nicht komplett gelesen, deshalb ist mein Gedanke dazu vielleicht schon erwähnt.


    Der Wasserabführschlauch, der im Tankstutzeneinsatz stehendes Wasser ( Regen, Waschwasser) links seitlich nach unten führt, ist auf Höhe der Tankhalterung auf eine Schlauchkupplung gesteckt, damit man den Tank leicht abnehmen kann, ohne den Schlauch ganz herausziehen zu müssen.

    Diese Schlauchkupplung hat einen seeehr kleinen Durchmesser und verstopft sehr schnell. Dadurch bleibt Wasser zu lange im Tankstutzen stehen und läuft vermutlich beim Öffnen des Deckels in den Tank. Sind keine Liter, aber es addiert sich über die Jahre zum ausgefällten Wasser, das sich durch die Hygroskopie des aktuellen Sprits unten im Tank sammelt.


    Also ab und an mal den Schlauch an der Kupplung abnehmen und mit Pressluft durch die Kupplung und in Richtung Tankstutzen blasen.

    Ausserdem den Spritschlauch vom Hahn ziehen, anderen Schlauch auf den Hahn und dann das auffangen, was auf der Reservestellung des Hahnes abläuft. Eine teilweise erstaunliche Brühe ...


    Mit freundlichem Gruss

    Volker