GS startet nicht, Anlasser dreht, keine Zündung, keine Einspritzung

  • meinst du diese Lösung ?

    Unter Anderem, weil ich ja nicht vorhersagen kann, welcher Art der vorliegende Fehler nun genau ist.

    er tippt ebenfalls auf den Sensor, obwohl das Teil ja Ohm liefert.

    "Ohm liefert" ist ja nur eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung, weil für es für die Funktion eben nicht ausreicht, dass nur der Widerstandswert stimmt - insofern bin ich ganz bei Toby, der sich ja auch sonst als kompetenter Ratgeber profiliert hat.


    Nebenbei bemerkt: In manchen Beiträgen wird das Bauteil als Hallgeber bezeichnet, weil in vielen Motorrädern tatsächlich ein Hallgeber die Aufgabe übernimmt. Bei der F650GS/CS ist es aber ein induktiver Geber, eine Spule.

  • Laut Leebmann-Liste handelt es sich bei dem sog. Impulsgeber sowohl im Single- als auch im Twinspark-Motor um das gleiche Teil.


    Hat das schonmal jemand von euch durchprobiert und kann das bestätigen?


    BMW-Teilenummer: 12117652904

  • Laut Leebmann-Liste handelt es sich bei dem sog. Impulsgeber sowohl im Single- als auch im Twinspark-Motor um das gleiche Teil.


    Hat das schonmal jemand von euch durchprobiert und kann das bestätigen?


    BMW-Teilenummer: 12117652904

    Warum zweifelst Du ?

    Ich habe das zwar selbst nicht probiert, aber zu Deinem Ergebnis sind auch andere gekommen:

    Engine Speed Sensor

    BMW Part No 12 11 7 652 904 - Pulse Generator. Common to all 650 Singles 00-13+

    The sensor gap is not adjustable, check mount for problems and any metal particles.

    The gap should be 0.5-0.7mm, The resistance is 190 to 300 ohms Sensor Info pdf

    Engine sensor faults can lead people to think the BMS is faulty.

  • Hat ja Fahrt aufgenommen, bisher nur noch nicht die F. Was nicht der Falls ist, dass das Steuergerät durch abklemmen der Batterie den Fehlerspeicher löscht, es werden wohl nur, wenn überhaupt, die einen und anderen Parameter bzw Kurven(?) neu gesetzt. Auslesen und zurücksetzen geht nur mit den Diagnosegeräten.

    Beim öffnen des Deckels soll wohl nur wenig Öl austreten, habe ich aber selber noch nicht gemacht und kann Dir auch die Frage der Dichtung nicht beantworten.

  • Beim öffnen des Deckels soll wohl nur wenig Öl austreten, habe ich aber selber noch nicht gemacht und kann Dir auch die Frage der Dichtung nicht beantworten.

    kann hier auch nur für die Ur-F sprechen - die GS ist aber ähnlich konstruiert,

    wenn man das Motorrad auf den Seitenständer stellt läuft das Öl im Sumpf ( Trockensumpf - nicht viel ) auf die linke Seite - da der Seitenständer ( wie bei der Ur-F ) nicht selbst einklappt steht die F650GS auch bei der Demontage stabil,

    wenn man nun den Deckel abnimmt sollte es also max. von einigen Bauteilen tropfen aber nicht ( mehr ) rauslaufen - auf die diversen U-Scheiben des Anlasser Antriebs achten !!

    Je nach Alter der Dichtung ( Aushärtung ) und Demontageart kann diese reißen falls an Bauteilen festgeklebt.

    Der Deckel geht wegen der Magnetkraft schwerer runter, dafür hat BMW ein Spezialwerkzeug ( Griff ) welcher in den mittleren Stopfen des Deckels gedreht wird- habe mir was passendes gebastelt,

    damit hat man einen guten Pack-An und die Dichtung sollte überleben :notworthy1:


    Deckel runter geht aber sicherlich auch anders - aber so ist es schonend und einfacher.


    Bin gespannt auf die Diagnose, falls wirklich wieder Metallspäne den Sensor kurzgeschlossen haben, würde ich auch nochmals nach dem Anlasserfreilauf schauen bzw. das Öl auf Abrieb prüfen.


    :wave:


    Mac

  • Nachdem ich mit mit einem meiner ältesten Freunde, der zudem auch Motorradschrauber seit über 40 Jahren ist, über die Lage gesprochen habe, sind wir drauf gekommen, daß man das Gebersignal der funktionierenden 05er an die 04er liefert, um zu sehen, ob sie darauf mit Funken und Einpritzung reagiert.


    Also bei der 05er den Geberstecker freigelegt, Motorräder ganz dicht aneinander geschoben, Kabelstecker von 04er und 05er zusammengesteckt, Zündung ein bei 04er und orgeln an der 05er.


    Funke da, Einspritzung da!!!


    Also ist der Geber der 04er hinüber.


    Hat jemand von euch schon mal mit einem IgniTech-Geber gearbeitet?

  • Also ist der Geber der 04er hinüber.

    Zumindest bestätigt es die Vermutung dieses Teils als Ursache, die sich ja schon vor einigen Beiträgen abzeichnete.

    Aber es klärt noch nicht, ob das Teil selbst defekt ist oder nur nicht arbeitet, weil seine Abtastung durch mechanische Defekte oder Fremdkörper beeinträchtigt ist, indem sich da beispielsweise magnetische Partikel gesammelt haben oder der Spalt durch irgend ein Problem nun zu groß ist. Die Praktiker haben ja beschrieben, wie man da dran kommt, um das zu prüfen.


    Die erwähnten Produkte (IgniTech-Geber) kenne ich nicht. Wenn das nicht zufällig der Lieferant des Originalbauteils ist, wüsste ich nicht, wieso man hier etwas anderes als das Originalteil (oder ein dem Originalteil genau entsprechndes Teil) einbauen sollte.

  • Also bei der 05er den Geberstecker freigelegt, Motorräder ganz dicht aneinander geschoben, Kabelstecker von 04er und 05er zusammengesteckt, Zündung ein bei 04er und orgeln an der 05er.


    Funke da, Einspritzung da!!!

    :victory: :thumbup: Hammer Fehlersuche. Echt genial.


    Metallspäne am Sensor kamen schon oft (du bist gefühlt der 4 - 5 Fall) vor. Also erst mal den Deckel öffnen und schauen wie es drinnen aussieht.

  • Deckel geöffnet, Pickup (so nennt man das Teil) vom Deckel abgebaut.

    Späne haben sich hauptsächlich an der Rückseite zwischen den beiden Kabellötpunkten gesammelt, durch das kleine Schauloch im Deckel nicht zu sehen.

    Der Pickup ist komplett zerlegbar, also Spangen abgenommen und alle Einzelteile gereinigt.


    Der Pickup hat um die Schraublöcher jeweils einen Kragen, die bei der Montage im Deckel nur eine Position zulassen, keine Abstandseinstellung möglich.


    Erneute Ohm-Messung nach der Reinigung liefert 230 OHM.


    Ein neuer Original-Pickup kostet im günstigsten Fall ca. 200 Euro.


    Die IgniTech-Pickups sind deutlich günstiger bei gleicher Qualität, ca. 17 - 42 Euro (plus allerdings 28,- Euro!! Versand aus Tschechien).


    Die günstigsten gebrauchten Orig.-Pickups fangen bei 60 Euro an.

  • Also buzze penibelst,zammbaue und gucken obs funzt...Im Idealfall kommste mit 1 verschlissenen Zahnbürste davon,und wenns die der Braut umso günstiger für Dich ;)

  • Ein neuer Original-Pickup kostet im günstigsten Fall ca. 200 Euro.

    Der hohe Preis erklärt sich vor allem durch die BMW-Ersatzteillogistik und nicht aus der Komplexität des Bauteils.

    Mit der Bestimmung eines geeigeneten Ersatztyps lässt sich viel Geld sparen.

    Erneute Ohm-Messung nach der Reinigung liefert 230 OHM.

    Wie schon erwähnt, handelt es sich bei dem Sensor der F650GS um einen induktiven Sensor. Das bedeutet, dass der Sensor einen Spannungsimpuls erzeugt, wenn sich einer der Auslösepunkte an der Kurbelwelle vorbei bewegt. Der Widerstandswert ändert sich dabei nicht und bleibt auch gleich, wenn einer der Auslösepunkte vor dem Sensor stehen bleibt (bei einem Hall-Sensor wäre das anders). Wird das Magnetfeld beispielsweise durch Späne beeinträchtigt, wird der Impuls zu schwach für die Motorsteuerung, aber auf den Widertandswert hat das keinen Einfluss. Deshalb hat auch die Reinigung eines unbeschädigten Sensors keinen Einfluss auf den Messwert, weil Du ja nur den Widerstandswert gemessen hast, aber nicht den Impuls. Auf der oben verlinkten Seite von crossroadz (und dem dort verlinkten PDF Sensor Info pdf) ist das eigentlich ganz gut erklärt.

    Im Idealfall kommste mit 1 verschlissenen Zahnbürste davon

    Wenn daraus, dass die Reinigung den Widerstandswert nicht geändert hat, gefolgert wurde, die Reinigung sei ohne Effekt, war das voreilig.

    Ein Versuch mit dem gereinigten Sensor lohnt durchaus, aber einen Erfolg kann ich trotzdem nicht versprechen.

  • Deckel wieder dran, GS furzt, aber will nicht anspringen/ laufen.

    Test mit Zündkerze in Stecker auf Masse zeigt nur wenige unregelmässige Funken.


    Also muss auf jeden Fall ein neuer Pickup her.

  • Nach Einbau eines Pickup aus einer laufenden GS läuft auch die 04er; sie springt sofort an, läuft sauber im Leerlauf und nimmt Gas an ohne Verschlucken oder Aussetzer.



    Der gereinigte Pickup ist also hinüber. Bin irritiert, der OHM-Wert stimmt nach der Reinigung exakt mit dem jetzt verbauten Pickup überein.

    Er ist sauber, die Kabel leiten, das Gehäuse hat weder Schmorstellen noch Risse o.ä.

    Er ist zerlegbar, alle Einzelteile sind intakt. Es bleibt das Kunstoffgehäuse mit den zwei Lötpunkten.


    Welche geheime Technik verbirgt sich darin? Habe bis jetzt noch keine Aufbaubeschreibung oder Detailfotos darüber gefunden.

    Es handelt sich um einen sog. induktiven Sensor, im Gegensatz zum Hallgeber (mit Spuleninnerem).

  • Hallo,


    erstmal gut das Du dieses Problem gelöst hast. :wave:


    Der Induktivgeber ist tatsächlich nur eine Spule mit Eisenkern und Magnet. Durch den umlaufenden Rotor der Lima, der an einer Stelle eine aufgesetzte Verdickung hat, wird eine Magentfeldänderung erzeugt die als Signal vom Steuergerät ausgewertet wird.


    Diese Geber sind äußerst robust. Ich hatte vor Jahren einen ein ähnliches Problem an meiner 94er Ducati 750SS. Nach Tausch der Spule hat der zweite Zylinder wieder mitgespielt. Man könnte mit einem Oszilloskop versuchen das Signal sichtbar zu machen, und dann beide Spulen nacheinander mit Anlasserdrehzahl messen. Das würde ich alleine wegen dem Aufwand angesichts der bestehenden Lösung nicht realisieren.


    Gruß Ralf

    Ein Gott ist der Mensch wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt.

    Friedrich Hölderlin

  • Welche geheime Technik verbirgt sich darin?

    Was das Teil wenig Geheimnisvolles in sich trägt, hat RAWI ja schon ausreichend erläutert.

    Um so rätselhafter vielleicht, wie so ein primitives Teil kaputt sein kann, wenn doch die elektrischen Daten stimmen.

    Der gereinigte Pickup ist also hinüber. Bin irritiert, der OHM-Wert stimmt nach der Reinigung exakt mit dem jetzt verbauten Pickup überein.

    Er ist sauber, die Kabel leiten, das Gehäuse hat weder Schmorstellen noch Risse o.ä.

    Er ist zerlegbar, alle Einzelteile sind intakt. Es bleibt das Kunstoffgehäuse mit den zwei Lötpunkten.

    Nicht stimmen tun wahrscheinlich die magnetischen Daten. Dass das Magnetfeld durch Metall wie Späne kurzgeschlossen ist, hast Du ja durch die Reinigung ausgeschlossen. Dass die ferromagnetischen Metallteile ihre magnetischen Eigenschaften durch Temperatur, verloren haben, kann man wohl auch ausschließen, weil das kaum spurlos wäre. Auch eine anderweitige Entmagnetisierung halte ich für ausgeschlossen.


    Eigentlich bleibt nur dies: Wenn auch nur wenige Windungen der Spule kurzgeschlossen sind, verändern sich die elektrischen Daten kaum, jedenfalls innerhalb der Toleranz, aber die elektromagnetischen Eigenschaften der Spule ändern sich erheblich, indem ein magnetisches Wechselfeld erheblich geschwächt wird.

    Das würde ich alleine wegen dem Aufwand angesichts der bestehenden Lösung nicht realisieren.

    Die vorgeschlagene Messung würde so einen Fehler aufdecken, doch dass das lohnt, halte ich auch für fraglich.