Motorgehäusedeckel rechts Haarriss

  • Hallo Zusammen,


    nach einer Ausfahrt gestern in den schönen Schwarzwald habe ich nach 530 Km Öl am rechten Deckel festgestellt. An der oberen Schraube neben dem Ölfiltergehäuse.

    Nach genauer Betrachtung ist mir ein vermeitlicher Haarriss aufgefallen.


    Hier im Bild in dem roten Kreis direkt an der Kante:


    000000546367-6-medium.jpg


    Ist das ein bekanntes Problem oder hatte das schon mal jemand? Konnte über die Suche leider nichts finden.


    Meint ihr das kann man schweißen? Oder lieber neu? Kostet neu 180€ und gebraucht 100€.


    Gruß Pascal

  • Meint ihr das kann man schweißen? Oder lieber neu? Kostet neu 180€ und gebraucht 100€.

    Hallo Pascal,


    Dein Bild ist für mich leider nicht aussagekräftig genug, um das beurteilen zu können. Würde aber mal sagen, das geht bestimmt.

    Nur: Wenn Du in Deinem Bekanntenkreis keinen hast der in der Lage ist, Alu (vernünftig!) zu schweißen, bist Du auf einen Fachbetrieb angewiesen. Ob das günstiger kommt (Du müsstest dann vermutlich auch noch nacharbeiten und hättest immer einen geschweißten Deckel, was wohl auch sichtbar wäre) ist fraglich. Ich würde mich nach einem Gebrauchten umsehen...


    Beste Grüße

    Gerd

  • Du hast ne Lichtmaschine, die in Öl badet? Ich war mir bisher recht sicher, daß hinter dem rechten Motorseitendeckel der Generator sitzt.... Ich würde da mal eher nach der Dichtung des Ölfilterdeckels gucken (m.E. unwahrscheinlich) und nach dem Öldruckschalter, ob der sifft.

    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Sicher, dass da ein Riss ist?

    Der Klassiker wären einfach lockere Schrauben, zieh die mal nach (10 Nm).
    An der Stelle brauchts auch keine Schweißnaht, sollte wirklich ein Riss da sein. Ordentlich reinigen, aufs blanke Alu schleifen und Kaltmetall drauf, fertig.

    Du hast ne Lichtmaschine, die in Öl badet?

    Nicht nur er, du auch :O

    :victory:

  • Du hast ne Lichtmaschine, die in Öl badet? Ich war mir bisher recht sicher, daß hinter dem rechten Motorseitendeckel der Generator sitzt.... Ich würde da mal eher nach der Dichtung des Ölfilterdeckels gucken (m.E. unwahrscheinlich) und nach dem Öldruckschalter, ob der sifft.

    Grüße

    Chris

    Klar läuft der Generator in Öl. Ist bei vielen Motorrädern der Fall. Sonst würde ja die Kurbelgehäuseentlüftung an diesem Deckel ( Goldener Nippel ) keinen Sinn machen.


    Hier nun ein Bild von dem Riss (direkt neben der Deckelschraube):


    IMG_6145.jpeg


    Irre klein man muss echt vergrößern um ihn zu sehen aber es kommt definitiv da raus.


    Habe auch erst an eine Schraube oder den Deckel des Ölfilter gedacht aber eine Fahr mit Taschentuch hat diese Stelle als Ursache gezeigt.



    Genau das ist auch meine Befürchtung dadurch hab ich hier mal nachgefragt ob ich alleine mit meinem Leid bin oder das schon mal aufgetreten ist.


    Gruß Pascal

    Einmal editiert, zuletzt von Michel () aus folgendem Grund: Bild angepasst

  • die Torx-Schraube sieht irgendwie ganz schön vermurkst aus :whistle: :g: ? - falls da jemand mal beim Anziehen der Deckelschrauben ohne Drehmoment gearbeitet hat, kann sowas schon passieren,
    vor allem wenn alle Schrauben des Deckels unterschiedlich stark angezogen werden , dann "arbeitet" das Material über die Zeit - Rissbildung möglich.

    Ich würde zunächst dem Vorschlag von Toby folgen - wenn es nicht hält muss man weiter entscheiden ob E-Teil oder Reparatur.


    Die Deckelseite bzw. das Öl auf dieser Seite hat keine direkte Verbindung zu dem golden Nippel - ist zwar die Kurbelgehäuse-Entlüftung funktioniert aber etwas anders ;)


    Ich habe seit knapp 30 Jahren an meiner F einen Lunker im Zylinder ( Steuerkettenschacht Seite ) da blutete es aus einer "Pore" - BMW wollte trotz Prüfingenieur damals nicht helfen

    bzw. ich hätte den Großteil der Kosten tragen dürfen - also selber repariert und seitdem ist es dort wieder dicht.


    :wave:


    Mac

  • sers,


    mein vorschlag:

    sauberst entfetten, auch im riss selber, soweit du das hinkriegst. nimm azeton oder min. waschbenzin, das funzt.

    früher gabs für sowas trichlorätylen, das wurde z.b. beim bosch pumpenwerk in nürnberg heiss! in ner groossen waschanlage genutzt, um dicke hydraulikpunpen -für bagger uns sowas- zu entfetten. anschliessend wurden da mit cyanacrylat - vulgo sekundenkleber - teile eingeklebt.

    genau das würde ich probieren, mit nem dünnflüssigen sekundenkleber. dann noch aussen und innen metallisch blank machen und dann mit kaltmetall abdecken.


    hope it helps,

    ralph

  • Das werde ich mal so Versuchen. Denke das professionell schweißen lassen ist viel zu teuer.

    Hast du das mal selbst ausprobiert wie das ganze hält?. Denke das Öl wird das Problem sein und den Kleber vielleicht auflösen.


    Gruß Pascal

  • sers pascal,


    das a&o der ganzen sache ist das (öl) fettfrei machen. dann hält auch das epoxi vom flüssigmetall. denn das ist m.e. nix anderes, als metallpulver in epoxydharz.

    noch ne idee:

    mach mit nem dremel / alternativ nem kleinen bohrer /feile hinterschneidungen,->

    dann kann sich das besser verzahnen. anschliessend in den backofen für ein paar stunden bei - genaues wissen die datenblätter von dem zeug - so ca. 40-60° zum aushärten.


    take care, save ride!

    ralph

  • Das werde ich mal so Versuchen. Denke das professionell schweißen lassen ist viel zu teuer.


    Ich hätte da noch einen anderen Vorschlag der auch für Hobbyschrauber eine Möglichkeit ist .

    Da wäre noch das löten von Aluminium . Hört sich erst mal komisch an , vorallem für Ältere die noch gelernt haben das man Alu nicht löten kann .

    Ich habe mich eines besseren belehren lassen . Es geht . Sogar empfindliche Teile wie Vergasergehäuse können auf diese Art gerettet werden .



    Oesie

  • Ja, das funktioniert ... ich wollte das auch nicht glauben und hab mir son Zeug mal besorgt, ein paar Lötarbeiten an Alu damit gemacht ... allerdings glaube ich, daß das den Lack auf dem Deckel zerstört; meines Wissens müssen Temperaturen um 400°C erreicht werden, damit das Lot wirklich läuft, das dürfte für den Lack zuviel sein.

  • Ich seh da eigentlich nix, "bissel " Riß im Lack mit viel Phanatsie?


    Ich vermute mal das der " bissel Riß im Lack " nur die " Spitze des Eisbergs " ist . Unter dem Lack dürfte der Riß um einiges länger sein .

    Ich würde versuchen den Riß von innen zu löten und den Lack außen dann , soweit nötig , zu ergänzen .



    Oesie

  • Vergiss das mit dem Löten.
    Das mag seine Daseinsberechtigung haben (Alukühler werden bsplw. gelötet, aber nicht "per Hand" - dazu in der nächsten Zeilen mehr),

    aber in der Realität ist es nicht so nützlich oder einfach wie das immer demonstriert wird.

    Der Temperaturbereich ist relativ eng, für das Löten mit Flamme.

    Bei Kühlern sieht es so aus, dass man das mit der Flamme quasi nicht machen kann, da schmilzt dir die Lamelle auch weg.
    Daher auch da immer der Verweis zum Kaltmetall, das ist deutlich einfacher im Umgang und hält auch wirklich sehr gut und lange.
    Ich persönlich bin ich Fan von dem zähflüssigen, ala JB Weld, anstelle der Knetmasse, das lässt sich einfacher auch an schwierigen Stellen aufbringen.

    Im Fall von dem Deckel müsste man da schon ordentlich Wärmeeintrag leisten, damit das Löten klappt. Da würde ich defintiv die LiMa und den Sensor ausbauen. Und danach darfst du den Deckel neu lackieren, weil der Lack natürlich verbrennt.


    Für Kaltmetall würde ich 1cm um den Riss blank schleifen und das entsprechend großflächig aufbringen - entfetten nicht vergessen - dann hält das ewig.
    Hatte da auch vor Jahren mal jemandem einen Motordeckel mit geflickt, also mit Kaltmetall und einer Münze ein größeres Loch zugemacht,
    15 min später gings weiter, der Motor war noch warm, dementsprechend schnell war das ausgehärtet.
    Fährt, soweit mir bekannt, heute noch damit rum.

  • Vor einigen Jahren hat ein Bekannter mal einen Haarriss in einem Aluteil schweißen lassen. Das hat nicht die Welt gekostet und wurde von eine Fachbetrieb in Dortmund( wenn ich mich recht erinnere) zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Kann nicht mehr genau sagen, aber es war in jedem Fall ein zweistelliger EURO Betrag. Ich würde mich zumindest mal bei einem Fachbetrieb erkundigen, ob die das machen würden und was das kosten würde. Die Kaltmetalllösung ist doch eher was für den Notfall unterwegs.

  • Hallo,


    ja, löten von Alu funktioniert.

    Es ist, eigene leidvolle Erfahrung, aber nicht ganz so trivial.

    Der Deckel ist ja mit seinen Dichtflächen so gefertigt, dass er mit einer dünnen Dichtung zum Gegenüber passt und zuverlässig abdichtet.

    Beim Löten oder auch Schweißen wird an der Schadstelle ein ziemlich hoher Wärmeintrag erzeugt. Dadurch dehnt sich das Material auf einer kleinen Fläche u.U. erheblich aus. Es ist unwahrscheinlich, das nach dem Abkühlen, die ursprungliche Form wieder erreicht wird. Ein Verzug mit höherem Drehmoment von den Schrauben zu kompensieren kann zum Versagen von Gewinden oder neuen Rissen an anderer Stelle des Deckels führen.

    Daher, wenn Löten unbedingt sein muss, das gesamte Bauteil vor dem Löten auf eine erhöhte Temperatur bringen. Was da sinnvoll ist, sollte ein Fachmann beurteilen.

    Ich würde wie Toby auch Kaltmetall benutzen.

    Viel Erfolg bei der Reparatur


    Ein freundlicher Gruß aus dem Taunus

    Berthold

  • Hallo Pascal,


    bei diesem doch recht kleinen Riss würde ich auch die 'Heimwerkermethode' mit Kaltmetall vorziehen - und eventuell vorher noch versuchen, etwas Sekundenkleber in den Riss laufen zu lassen. Weil er aber genau auf die Kabelaussparung zuläuft, würde ich genau an beiden Enden eine Entlastungbohrung von 1,5 - 2mm setzen, um ein Weiterreißen zu verhindern. Wenn Dich die Optik der vergnaddelten Schraube (da war wohl wirklich jemand beim Festziehen der Schraube unvorsichtig oder hat es zu gut gemeint) bisher nicht gestört hat, werden es die Bohrungen bestimmt auch nicht tun. Die Bohrungen helfen auch beim Entfetten, anschließend auch mit Kaltmetall möglichst ohne Lufteinschluss verfüllen.


    Vorteil der ganze Sache ist auch, dass sich die Kollateralschäden gegenüber Schweißen oder Löten in Grenzen halten.


    Für welchen der vielen Vorschläge auch immer Du Dich entscheidest - viel Erfolg!

  • Die Kaltmetalllösung ist doch eher was für den Notfall unterwegs.

    Notfalllösung für unterwegs hört sich nach kurzer Halbwertszeit an, hast du da negative Erfahrungswerte?


    Durch meine eigene Erfahrung als auch die eines guten Freundes mit der sehr langen Haltbarkeit einer solchen Notfallösung am Getriebedeckel bzw. am Auspuff kann ich diese Reparaturmethode guten Gewissens empfehlen.