Anlasserfreilauf Pegaso 93

  • Hab mich heute an den Freilauf gemacht.


    Als ich den Deckel runter hatte, musste ich feststellen, dass ich einen 12er Inbus brauche (den ich nicht hatte), um die Schraube auf der Kurbelwelle zu entfernen und keine 30er Nuss. Hatte ich noch bei keiner Anleitung gesehen. Da meine 93er BJ. ist, kann ich mir nur erklären das die Kurbelwelle mit dem Bau der BMW geändert wurde. Oder hatten die ersten BMW ein hohle Welle, in die man eine 120er Nagel bis zu Anschlag hinein stecken konnte?

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    Des weiteren stellte ich fest das ich wahrscheinlich nicht der erste war der den Deckel unten hatte.

    Der Geber für die Zündung wurde mit Dichtmasse geklebt. Die Lichtmaschine hat zwei andere Spulen.

    Vielleicht hat ja eine Elektroprofi eine Idee was da passiert ist oder ob das doch Original ist in dem BJ.

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    Hab das Polrad 5min mit der Heißluftpistole warm gemacht und dann mit dem Schlagschrauber den Abzieher angezogen. Kurz gewartet und noch 2x wiederholt. Irgendwann ging der Schlagschrauber leicht und drehte das Polrad herunter, kein Knall, einfach so.

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    Auf dem Bild sieht man den Unterschied zur F, die sollte Gleitlager statt Kugellager haben.

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    Am Freilauf konnte ich nicht auffälliges feststellen, das die leisen Geräusche verursachen könnte.

    Die kleine Scheibe auf Bild 3 kommt vor die Hülse oder? Lag plötzlich am Boden.

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    Die Anleitung finde ich gut:

    Erneuern des Anlasserfreilauf. für. Moto 65 und Pegaso 650 Bauj - PDF Kostenfreier Download
    Erneuern des Anlasserfreilauf für Moto 65 und Pegaso 650 Bauj Symtom : Schepperndes knallendes hart knackendes metallisches leicht kreischendes Geräusch wenn…
    docplayer.org


    Darin heißt es:

    „Abzieher ansetzen . Vorher die Mutter bündig auf das Gewinde drehen , damit wenn sich das Polrad löst es nicht durch die Gegend fliegt .

    Es ist ratsam zwischen der Mutter Kurbelwelle und der Abdrückspindel eine entsprechende Unterlegscheibe zu legen .Halteschlüssel auf einen Bock oder Holzklotz auflegen.“


    Ging leider alles bei mir nicht aber ein guter Tipp für anderen Abzieher und 30er Mutter.

  • Habe gerade mal die Reparaturanleitungen von Aprilia 955 1995 und BMW F650 GS verglichen.

    (ich weiß die GS ist viel neuer)


    Ein Unterschied der mir auffiel

    bei BMW :

    „Freilaufrad mit Pfeilmarkierung (Pfeil) nach unten

    einbauen.“


    Bei Aprilia:

    „Geölten Freilauf mit Richtungspfeil nach oben in das

    Freilaufgehäuse einsetzen.“


    Bei mir war der Freilauf auch mit dem Pfeil nach oben verbaut.



    Des weiteren ist bei Aprilia mindestens 1995 eine 30er Mutter zum befestigen des Polrads verbaut und die Kurbelwelle auch Gleitgelagert wie bei BMW. Die Pegaso war zwar vor der F650 da, Aprilia hat von BMW aber nach und nach die Verbesserungen am Motor übernommen. Bis hin zum hydraulischen Steuerkettenspanner, der erst ziemlich spät kam (ende ML Anfang IE), bei BMW seit Anfang an verbaut war.


  • Das erklärt warum bei BMW der Pfeil unten ist und bei Aprilia oben.


    Im Handbuch steht. Bei Drehung im Uhrzeigersinn muss das Freilaufrad frei drehen. Bei entgegengesetzter Richtung blockieren.

  • Eckart chefin

    habt ihr eventuell eine persönliche Meinung zu der Lima? Bitte kein Streitgespräch, ich versuch bloß zu verstehen. Funktion ist in Ordnung, hätte ich den Deckel nicht runter geschraubt, hätte ich es nie gesehen.

    Kann es sein das die zwei Spulen eine besondere Bedeutung haben und deshalb anders aussehen? Warum aber eingewickelt, wenn sie eh in Öl Schwimmen? Hab eigentlich nicht vor etwas zu ändern da alles funktioniert aber auch keine Ahnung warum das so aussehen könnte. (vielleicht mal gewechselt?)

    Die Spulen sind etwa beim Schlauchanschluss, für zu viel Öl.



    Verstehe auch nicht warum man Dichtmasse auf die offenen Kontakte des Gebers für den Zündzeitpunkt machen sollte.


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  • Hallo Patrick,

    würde an der Lichtmaschine nichts ändern wenn sie funzt wie sie soll.

    Die Dichtmasse am Zündgeber ist nach meiner Meinung überflüssig und hab ich so auch noch nicht gesehen.

    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Die Isolation deutet auf Spannungsspitzen hin. Kann es zwar nicht direkt nachvollziehen, aber grundsätzlich ist es so, das Spulen extrem hohe Spannungen erzeugen, wenn das Magnetfeld sich ändert, aber kein Verbraucher angeschlossen. Normalerweise wird das durch Sättigungseffekte im Eisenkern in Bereiche verlagert, die der Draht aushält. Solche Drähte nutzen wir auch, Lackisolation, hält ca 2000V aus kurzfristig.


    Aber es dürfte nicht auf eine solche Auslegung hinauslaufen. Wenn solche Effekte durch die Auslegung zu erwarten sind, sollten alle Spulenkörper diese Isolationswicklung bekommen.


    Bin also auch überfragt und denke halte dich an die Vorschläge von Ludger. Never touch a running System

  • Eigentlich wurde ja schon alles beantwortet, aber wo ich schon persönlich angesprochen wurde:

    würde an der Lichtmaschine nichts ändern wenn sie funzt wie sie soll.

    Das möchte ich auch vorausschicken. Never change a running system.

    Kann es sein das die zwei Spulen eine besondere Bedeutung haben und deshalb anders aussehen?

    Ich weiß von keinen Besonderheiten bei der Pegaso, die diesen Spulen eine besondere Bedeutung geben würden.


    Die einzelnen Windungen sind durch die Beschichtung des Kupferlackdrahts für die hier vorkommenden Spannungen ausreichend voneinander isoliert, auch für höhere Spannungen wie Netzspannung macht man das noch so, erst bei ganz hohen Spannungen wie in Zündspulen sind zusätzliche Maßnahmen üblich.

    Warum aber eingewickelt

    Normalerweise sind die Spulen der Statoren von Motorrad-Lichtmaschinen alle gleich, aber vereinzelt findet man im Internet doch auch Bilder, wo das anders ist, zum Beispiel hier:

    Leider ist da die extra Umwickelung auch nicht erläutert, vermuten kann man aber wie auch bei Deinem Exemplar, dass es etwas mit der Fixierung der Anschlussleitung zu tun haben könnte, denn auch in Deinem Bild scheinen die Anschlussleitungen genau neben dieser Spule zu enden.

  • Ich kann zwar zur Lösung der Frage nichts beitragen, aber bei meiner originalen 84er CB250RS waren auch 2 Spulen anders... Ist also offensichtlich nicht auf irgendeine Bastelei zurückzuführen, sondern aus welchem Grund auch immer nicht ungewöhnlich.

  • Genau darum hab ich das Beispiel mit Simson gebracht. Die zwei Spulen werden für die Magnetzündung sein. Wenn das so ist, verträgt die Zündspule viel Spannung. Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege. Das passiert gerade alles in meinem Kopf.

  • wenn ich an Simson denke gibt es da glaube ich drei Spulen, eine für das Laden, eine für Zündspule und eine für Licht.

    Ohne Detailkenntnis der Pegaso habe ich die Frage so beantwortet, wie sie sich für die heutigen und auch gestrigen Dreiphasen-Lichtmaschinen bei Motorrädern darstellt. Auf vorgestrige Motorräder, die heute richtige Oldtimer sind, ist diese Antwort nicht übertragbar. Die hatten zumeist keine Drehstromlichtmaschine und auch die Zündung war anders aufgebaut, was sich in einem wesentlich anderen Aufbau der Lichtmaschine ausdrückt. Solche Fragen wird man in einem Forum wie diesem nicht effektiv diskutieren können, weil hier Kenner für solche Motorräder kaum vertreten sind, aber wahrscheinlich gibt es passende Foren auch dafür. Trotzdem hatte sich mal jemand mit so einer Frage ins GS-Forum gewagt: https://www.gs-forum.eu/thread…oldi-anschliessen.125691/ Dort kannst Du Dich ja schlau machen, falls das wirklich von Interesse für Dich ist. Solchen Motorrädern fehlt allerdings meistens auch der Anlasserfreilauf - um an das Thema zu erinnern.


    Nähere Auskünfte über eine Sonderrolle von Wicklungen sollte das Schaltbild geben, also ob da vielleicht zusätzliche Leitungen die Lichtmaschine verlassen, wie rotax gerade schrieb. Ich würde dann allerdings erwarten, dass auch der magnetische Teil in der Form angepasst ist, zum Beispiel könnte man so die Abtastung des Kurbelwellensignals für die Zündung integrieren, wenn der Rotor entsprechend ausgeprägt ist. Dann könnte etwa auf eine der Lichtmaschinenwicklungen eine weitere Wicklung aufgebracht sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Korr.: Kurbelwellensignal; Rechtschreibfehler

  • DKW oder MZ hat keine Magnetzündung dort benötigt man Strom für die Erregespannung, bei Magnetzündung braucht man keine Batterie mit Kickstarter.


    Simson Zündungs-Typen - Schwalben-Welt


    Siehe


    Schwunglicht-Elektronikzündung

    In wie weit das bei der Pegaso passt kann ich noch nicht sagen. Man bräuchte einen 93er Schaltplan. Mit Denso Zündung

  • Genau darum hab ich das Beispiel mit Simson gebracht. Die zwei Spulen werden für die Magnetzündung sein. Wenn das so ist, verträgt die Zündspule viel Spannung. Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege. Das passiert gerade alles in meinem Kopf.

    bei meiner Rotax-KTM ist auch eine Nippon Denso Zündanlage verbaut. Ist zwar schon lange her aber Ich meine es ist so, 3 Leitungen gehen zum Gleichrichter, die anderen 2 zur CDI. Damit ist die CDI unabhängig von der restlichen Stromversorgung des Motorrades.

    Mit anderen Worten, Batterie defekt, Gleichrichter defekt, Motor läuft trotzdem ohne Probleme. Zumindest war das bei meiner KTM so, die hatte aber auch einen Kickstarter ...


    Du kannst ja mal schauen ob 2 Leitungen vom Stator zur CDI gehen.