Motoröl für Südeuropareise im Hochsommer

  • Hallo zusammen,


    Mein Name ist Steffi und ich fahre eine BMW f 650 GS Dakar e650G von 2005.


    Mein Freund und ich werden im Mai zu einer dreimonatigen Motorradtour nach Südeuropa und Vorderasien aufbrechen. Aktuell stellen wir eine Liste zusammen, was wir noch vorab an unseren Motorrädern machen müssen. Dazu gehört natürlich auch nochmal ein Service am Motorrad. Wir sind jetzt am überlegen ob es sinnvoll ist, aufgrund der zu erwartenden hohen Temperaturen, z.B. ein 10W50 Motoröl zu verwenden. Gibt es hier erfahrener Motorradreisende, die bereits Erfahrung im Sommer in Südeuropa mit diesem Thema haben? Am liebsten würden wir in beide Motorräder 10W40 einfüllen (mein Freund hat keine BMW).


    Wie ist eure Erfahrung mit diesem Thema?


    Ich freue mich auf euer Feedback.


    VG Steffi

  • Moin. SAE 15W50. Damit macht ihr nichts falsch. Für die BMW , wie schon geschrieben auf JASO MA2 Spezifikation achten. Nasskupplungen reagieren da manchmal etwas zickig. Bei der Maschine von deinem Freund mal schauen, was der Hersteller vorgibt. Gruß Rolf

  • Da sollte etwas dazu in der BA stehen (für die GS) Für die Ur-F sagt die BA 20W-50 für den Temperaturbereich von -10°C bis +50°C.


    Ich habe mir bei wassergekühlten Motoren weder in Saudi Arabien (Rhub al Khali) noch im Death Valley da sonderliche Gedanken gemacht. Mindestens ebenso wichtig ist die 50:50 Kühlflüssigkeit, da nur bei dieser Mischung die Kühlflüssigkeit bezüglich Siedepunkt, Blasenbildung etc. optimale Ergebnisse erzielt. Dass man den Frotschutz bis -37°C nicht braucht ist unerheblich.

  • sers steffi,


    aufgrund der zu erwartenden hohen Temperaturen, z.B. ein 10W50 Motoröl zu verwenden

    auf jeden fall das dickere xxW-50.

    schau dir ml das öl-diagramm im handbuch an. da sagt bmw, dass ein xxW-40 bis 30°C ok ist, ein wenig wenig, für unsere sommer inzwischen....


    bei der anderen maschine lt. handbuch, wobei auch da ein dickeres öl sinnvoll sein könnte. müsst ihr entscheiden.

    das mineralische 20W-50 gibts im übrigen in albanien und rumänien an fast allen tankstellen für die die lkw's. hier bei uns ist das ja an den tanken kaum zu kriegen und mischen mag ich nicht. drum hab ich immer nen liter im koffer mit.

    braucht F-chen, die 650er dakar zwar nicht,die säuft kein ÖL ;) aber sicher ist sicher.


    take care, save ride!

    ralph

  • Hallo Steffi,


    zunächst mal willkommen im Forum!


    Ist verständlich, dass Ihr für beide Motorräder nur eine Ölsorte mitnehmen wollt - aber ohne zu wissen, was für ein Motorrad Dein Freund fährt kann man nur allgemeine Aussagen treffen (Herstellerangaben können abweichen, lassen sich aber auch in der Regel in der jeweiligen Betriebsanleitung nachlesen :wink2:


    Eine 10er Untergrenze ist in der Regel für Aussentemperaturen von bis zu -30°C geeignet - sind die zu erwarten?

    Eine 15er Untergrenze reicht normalerweise bis -25°C.


    Die 40er Obergrenze geht bis +40°C, die 50er funktioniert auch noch bei Aussentemperaturen >40°C.


    Da ich bei -25°C sicher nicht mehr Motorradfahren würde, würde ich für so eine Reise wie meine Vorschreiber schon sagen ein 15W50 oder sogar 20W50 Öl nehmen, das bietet bei hohen Aussentemperaturen und evtl. wenig Fahrtwind (Gelände, schwierige Strecke) mehr Reserven.


    Das ist jetzt aber nur meine persönliche Meinung, genaueres sagt Euch wie schon erwähnt die jeweilige Betriebsanleitung! Bei den meist in Motorrädern verbauten Nasskupplungen (z.B. auch in Deiner Dakar) ist auf die Einhaltung der Jaso Ma2 zu achten, aber auch hier gilt: :read:


    Gruß

    Gerd

  • Willkommen im Forum!

    In Bezug auf das Öl und die Kühlflüssigkeit, letzteres hätte ich zum Beispiel nicht auf dem Zettel gehabt, hast Du ja schon hilfreiche Antworten erhalten. Da bleibt mir nur noch, Euch viele schöne Erlebnisse zu wünschen.

    Viele Grüße Torsten

  • ich war bisher immer nur mit 50er Öl im Sommer in Südeuropa unterwegs und kann nichts negatives berichten.

    15W-50 ist für die Dakar auch freigegeben. Für mich wären auch 10W-50 oder 20W-50 kein Tabu.


    Sehr wichtig für Motorräder mit Ölbadkupplung ist die Erfüllung der Norm JASO-MA2, aber das wurde ja schon mehrmals erwähnt.

  • Ich kopier´ mich mal selber, weil diese Postings erfahrungsgemäß hier wie auch bei HU und anderen "Verdächtigen" häufig Einzelpostings bleiben. 3 Monate sind gut für bis zu 20tkm.....


    Hier mal ein Auszug aus unserer Service- und Packliste, die ist seit vielen Jahren fernreiseerprobt.


    Vor Abreise für ´ne Weltreise (20.000km +):

    Alle Flüssigkeiten (Wasser, Öl, Gabelöl, Bremsflüssigkeit) und Luftfilter neu; Motoröl MOTUL 5100 15W-50 4T (-15 bis >+30 Grad), damit fernreisetauglich
    Schwingenlager fetten
    ABS entlüften
    Kette, Kettenrad, Ritzel neu, Kette DID ZVM-X 520 G&G, endlos oder vernietet, nicht mit Kettenschloß.
    Lenkkopflager neu.
    Wenn die Radlager eine Laufleistung über 60.000km haben, im Rahmen vom Reifenwechsel gleich mit tauschen (inkl. Kettenrad-Lager), oder aber einen kompletten Satz mitnehmen.
    Reifenwechsel (meine Empfehlung ist eindeutig Heidenau K60 Scout), nach dem Abziehen der alten Reifen die nackten Felgen beim Fachmann kontrollieren und ggf. justieren lassen; neue Felgenbänder drauf, neue Schläuche, dann neue Reifen)
    Bremsscheibendicke messen und ggf. Scheiben ersetzen
    Bremsbeläge ersetzen, wenn weniger als 50% Restdicke
    Bremsflüssigkeit neu
    Wenn die letzte Gabelrevision mehr als 30.000km her ist, Dichtringwechsel
    Wasserpumpe neu inkl. getriebeseitigem Zahnrad
    Ventile checken und ggf. einstellen, dann ist für 20.000km Ruhe (Ventillehre hat jeder Shop am Straßenrand, aber garantiert eh keine Shims, und die 2001er hat die großen Shims, die 2005er TwinSpark die Minishims, die gibt´s in einem Dutzend Größen; die kann man sich nach 20.000km bei der dann ohnehin fälligen Inspektion per Brief schicken lassen, wenn man gemessen und ein paar Tage Zeit hat).
    Benzinfilter/Druckminderer neu, wenn Laufleistung >40.000km, oder Ersatz mitnehmen, die lassen sich praktisch nicht mit Alternativen ersetzen
    Kupplung checken
    Für ´ne Weltreise ohne Sozius ist die BMW Single-Sitzbank empfehlenswert; großes Gepäckfach im Soziussitz und perfekte Ablage für ´ne Gepäckrolle quer.


    Packliste (das haben wir mit drei Dakars jeweils 1x für alle dabei, wenn nicht anders angegeben, klingt nach viel, ist es aber nicht):

    Werkstatthandbuch auf dem Handy als pdf, am besten das Haynes, das kann jeder Mech lesen, der Englisch kann
    GS911 (gibt´s auch gebraucht) freigeschaltet für beide Motorräder; GS911 App auf dem Handy (oder entsprechende Alternativprodukte; ich mag das originale GS911 am liebsten)
    Mr Funnel Benzintrichter (damit man nicht irgendwann mit verdrecktem Druckminderer feststeckt)
    Stanley Bit-Set 1-13-906 (1/4", 25mm, 39-teilig, mit Mini-Umschaltknarre und Steckschlüsseln), gehört in´s Handschuhfach)
    Wera 8100 SB 8 Zyklop Metal-Knarrensatz, Umschalthebel, 3/8"-Antrieb, metrisch, 29 teilig (schlank und genial; kann bis 200Nm, geht also auch für´s Hinterrad)
    Adapter 3/8 auf 1/4 für die Nüsse aus der Stanleybox
    Adapter 3/8 auf 1/2 (für die 24er Nuß und Notfälle)
    Nuss 24mm für´s Hinterrad
    Schlanker Torxschlüssel lang für Luftfilter
    2 Montierhebel kurz
    1 Montierhebel lang
    Kleine Flasche Spüli
    Felgenschoner
    Reifenflickzeug
    Schlauchflickzeug
    Bowdenzugset
    Multimeter
    Sicherungen (alles was im Sicherungskasten drin ist, jeweils 2x sowie 2x Hauptsicherung)
    1m Kabel 0,75 Quadrat
    Tütchen mit Schrauben (ein paar Verkleidungsschrauben, ein paar originale BMW-Schrauben aus der Grabbelkiste M5, M6, M8 und je eine neue selbstsichernde Originalmutter von BMW, passend u.a. für Umlenkung und Federbein)
    Ersatzbirnen (Blinker, Front, Rück)
    0,5l Fuel Friend Motoröl (der Rotax säuft kein Öl, aber ein halber Liter für Notfälle kann einen aus unangenehmen Situationen retten)
    200ml Öl für den Öler (Scottoiler; der Pro-Oiler nimmt auch Motoröl)
    Flüssigmetall (Kühlerabdichtung, Motorblockabdichtung)
    2 Reservespeichen je Typ (v/h l/r)
    1 Speichennippel je Reservespeiche
    Ersatz-Kupplungshebel (am Rahmen verbauen)
    Ersatz-Bremshebel (am Rahmen verbauen)
    Luftdruckprüfer mit Ablassfunktion (Flaig)
    Zündkerzenstecker (da ist die Spule mit drin, deshalb unterwegs praktisch nicht zu ersetzen; bei der TwinSpark zwei verschiedene)
    2x Kettenschloß für die verbauten Ketten und ein paar Kettenglieder für den Notfall
    Kettennietwerkzeug mini
    Reserve-Spanngurte
    Kompressor (Airman)
    Arbeitshandschuhe
    Kabelbinder diverse
    Selbstverschweißendes Isolierband
    Minitütchen Fett
    Duct Tape
    Ballistol-Tütchen
    Für Scottoiler ein Stückchen Düsenschlauch
    Thermostat
    Wasserpumpenreparatursatz (1x je Mopped)
    Relais grün
    Relais gelb oder schwarz (sind technisch identisch)
    Starterrelais
    Kupplungsdeckeldichtung
    Krümmerdichtung
    Zylinderkopfdichtung (Dichtungen zwischen zwei Pappdeckel irgendwo im Koffer mit Tape an der Wand festkleben)
    Dichtung Kupfer Ölablaßschraube
    Dichtung Kupfer 6mm
    Dichtung Kupfer 8mm
    Bremsbeläge vorne 1 Satz (je Motorrad)
    Bremsbeläge hinten 1 Satz (je Motorrad)
    Zündkerzen 2 Stück
    Benzinfilter / Druckminderer BMW (es sei denn, man macht ihn vor Abfahrt neu; sinnvoll bei einer Laufleistung >40.000km)
    Reserveregler BMW (am Rahmen montiert)
    Luftfilter (für sehr sandige Gegenden; Alternative Dauerluftfilter + Öl)
    Gabeldichtringe
    Kupplungszug (neben dem Originalzug verlegen, mit Kabelbindern befestigen)Gaszug (unter die Sitzbank)
    Reserveschlauch vorne
    Reserveschlauch hinten
    Zündkerzenschlüssel BMW aus dem Bordwerkzeug
    SealDoctor
    Grüße

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Hallo zusammen,

    Vielen Dank euch allen für die Infos und Tips!! Mein Freund fährt übrigens eine Afrika Twin RD04. Das hatte ich wohl vergessen zu erwähnen :) Wir prüfen Mal, ob sein Motorrad auch mit 15W50 zurechtkommt. Dann würden wir wohl das verwenden.


    JustMe: Vielen Dank für die Service-und Packliste! Da war einiges dabei, was wir noch nicht auf dem Schirm hatten. Wir übertragen Mal die fehlende Dinge in unsere Liste :)


    Viele Grüße

    Steffi

  • Für ne 04 würde ich in jedem Fall einen Satz neuer Kontakte für die Benzinpumpe mitnehmen, einschließlich Funkenlöschdiode. Und vorher einen neuen Satz einbauen; ist ja kostenmäßig eher günstig. Außerdem den Regler auf Mosfet umrüsten, wenn noch nicht geschehen - müsste bei der 04 genauso gehen wie bei der 07, und da grillt der genauso gerne Batterien wie bei der Ur-F (die GSen sind da eher risikoarm und ich hab´ den Reserveregler nur dabei, weil das Risiko bei drei Moppeds drei Mal so hoch ist...).

    Für die 04 ist meinem Verständnis nach u.a. 10W-40 und 20W-50 im Werkstatthandbuch notiert (ich hab´ lange 07 gefahren). Da würde ich persönlich auch unbesorgt Motul 15W-50 teilsynthetisch reinkippen; so was gutes hat der Trecker vermutlich noch nie gehabt. Die Freunde von Africatwin.at werden mehr und genaueres wissen. Letztlich isses vermutlich egal - für die BMW brauchst Du vermutlich überhaupt kein Öl nachfüllen für 20.000km. Die AT säuft vergleichsweise Öl, für die braucht´s dann eher Vorrat, von welcher Sorte auch immer, wobei es Motoröl auch im fernen Ausland gibt, und die AT ist nicht wählerisch.


    Ansonsten gerne auch mal meinen Beitrag hier angucken und bei Fragen einfach ne PN schicken und ggf. vorbeikommen; wir wohnen in Nieder-Olm, also gerade den Rhein rüber.

    Chris

    Meine Beiträge geben meine private Meinung wieder ohne Anspruch auf sachliche Richtigkeit.

  • Gibt es hier erfahrener Motorradreisende, die bereits Erfahrung im Sommer in Südeuropa mit diesem Thema haben?

    2003 - also noch vor der Geburt Deiner Dakar - war ich mit der 2000er F650GS während einer Hitzewelle mit Temperaturen um die 38°C in Mtttel- und Süditalien.

    Ich habe mir bei wassergekühlten Motoren weder in Saudi Arabien (Rhub al Khali) noch im Death Valley da sonderliche Gedanken gemacht.

    Ich auch nicht, ganz so südlich war ich mit dem Motorrad dann aber doch nicht.

    Auch die F650GS hat das klaglos mitgemacht, zumindest das Motorrad selbst, aber ein Koffer hat die Alu-Verkleidung abgeworfen.

    lassen sich aber auch in der Regel in der jeweiligen Betriebsanleitung nachlesen

    Damals hatte ich 15W40 drin, wie es meine damalige BMW-Werkstatt eingefüllt hat.

    Die Wartungsanleitung als Teil der Betriebsanleitung spezifiziert diese Ölsorte für dieses Motorrad bis 30 °C, womit ich dort also bereits drüber war.

    Eben diese Anleitung listet aber auch 15W50 als Alternative, was dann drüber ginge.

    Wir sind jetzt am überlegen ob es sinnvoll ist, aufgrund der zu erwartenden hohen Temperaturen, z.B. ein 10W50 Motoröl zu verwenden

    Als Nichtfachmann in der Frage würde aufgrund dieser Erkenntnisse wie schon meine Mitstreiter ja sagen.

    Ich erinnere mich aber daran, dass das Fahren bei diesen Temperaturen nicht ganz so angenehm war, also dem Mensch mehr zusetzt als der Maschine. Habt ihr denn damit Erfahrung bzw. darüber Gedanken gemacht ?

    Ist verständlich, dass Ihr für beide Motorräder nur eine Ölsorte mitnehmen wollt

    Von Mitnehmen war ja keine Rede sondern vom Einfüllen vor der Reise. Wenn in den besuchten Ländern auch Motorrad gefahren wird, sollte ja notfalls geeignetes Öl vor Ort zu besorgen sein. Die F650GS verbraucht kein Öl und wenn doch welches verschwindet, besteht sowieso Reparaturbedarf.


    Die Aussagen lassen sich nicht ohne auf weitere Motorradmodelle übertragen, d. h. für die Africa Twin müsstest Du das extra recherchieren. Auch da ist die Bedienungsanleitung der erste Anlaufpunkt und wenn die wider Erwarten nichts darüber sagt, gibt es da auch Foren für.

  • Vielleicht sollte man sich nicht nur auf die Viskosität des Öles stürzen und da den Tanz um das goldene Kalb inzenieren.


    Das Eine ist die Temperatur des Kühlwassers. Das Andere die Temperatur des Motoröls und dessen Viskosität.

    In dem Sinne, ein Ölthermometer um zu wissen was real los ist, Ölstand auf Maximum, damit eine max. Menge Öl kreist und ein funktionierender (Wasser)-thermostat, damit die Brühe nicht kocht. That´s it.


    Das Delta zwischen 5° und 35° Außentemperatur ist doch nichts was einen vernünfitg funktionierenden Kühlkreislauf

    nun so massiv beeinfliußt, wenn der Kühler sauber ist und vernünftig vom Wasser und der Außenluft durchströmt wird.


    Ihr seit ja nicht auf der PD mit hohen Drehzahlen auf der Jagd nach dem goldenen Kamel, sondern eher im niedrigeren Drehzahlsegment touristisch unterwegs. Wenn es zu Kombinationen von geringer Geschwindigkeit, dreckigem Kühler und hoher Außentemperatur kommen kann, dann wechselt man als Konstrukteur ja nicht den Hinweis in der BA zu einer höheren Viskosität beim Öl sondern integriert einen Ölkühler ins System!

    Aprilia Enduros von A bis Z - und mehr :wave:

  • Ihr seit ja nicht auf der PD mit hohen Drehzahlen auf der Jagd nach dem goldenen Kamel, sondern eher im niedrigeren Drehzahlsegment touristisch unterwegs.

    Ich denke die Voraussetzungen sind anders: Vollgepackte Dakar im Gebirge in Vorderasien im Sommer? Da sind 35 Grad die Temperatur am Vormittag im Schatten, und die Luft ist trocken. Dafür muß man nicht mal in den Iran - die Transfogarasch im Juli reicht da schon. Nachmittags in der Gluthitze auf einer Schnellstraße - da wünscht man sich die 35 Grad zurück.... Einen Ölkühler (hab´ ich an der Dakar noch nie gesehen und wird in Verbindung mit dem Rotax Single i.d.R. da verwendet, wo kein Wasserkühler vorhanden ist, wie zB an meiner Aprilia Tuareg Wind) wird sie jetzt wohl auch nicht einbauen wollen. Und ein (m.E. unnötiges) Ölthermometer wird dummerweise - jedenfalls diejenigen die ich kenne - auch oben heiß, im Falle der GS ein prima Grillstab für den Tankrucksack. Genau für diese Fälle fährt man Sommeröle mit Hochtemperatur-Viskosität, damit der Ölfilm nicht reißt, und bei einer Drei-Monats-Reise braucht man sich auch keine Gedanken machen, ob man die Kosten für´s Öl auch sinnvoll anlegt - danach ist eh wieder ein Ölwechsel dran.

    justmy2c

    Chris

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  • Genau das wollte ich ja auch ausdrücken!

    Die wassergekühlten Rotax-Motoren sind thermisch derartig gut ausgelegt, das da wirklich im Normalbetrieb der Kühlkreis völlig ausreicht.


    Und selbst die älteren luftgekühlten Exemplare wie der 348 haben nur einen Ölkühler, wenn es um die mehr geländelastigen Tuaregs geht.


    Ölthermometer hin oder her (ich habe an einer meiner Dakar Bikes ja eins), eine dreistellige Zahl habe ich da noch nie gesehen.

    Die Aprilias haben das ja im Cockpit, aber auch da komme ich nur bei Gewalteinsatz Richtung 100°

  • Die Tuareg lebt ja wieder und die Neue 660 Tuareg täte mich schon Reizen

  • Ich habe im Sommer die besten Erfahrungen mit mineralischem 20W50 gemacht.


    Onroad würde ich modellspezifisch den BMW Reparatursatz für die Wasserpumpe mitnehmen. Sonst das übliche wie Züge, Hebel etc.


    Sollte die Temperaturleuchte angehen, dann sofort reagieren. Ich hatte mir als Folge meine Zylinderkopfdichtung zerschossen, indem ich trotz sofortigen Stopp und mehrmaligen abkühlen noch 5 km mit halb vollem Kühler gefahren bin (Kühler hatte ein Loch).


    Wird das ein Straßen Trip oder geht's auch ins Gelände? Fürs Gelände würde ich das Thema Reifenplatten angehen und ein paar Sachen mehr mitnehmen/vorbereiten.

  • Hallo zusammen,


    vorab vielen Dank für eure wertvollen Kommentare. Meine Antworten kommen hier immer etwas verspätet, da wir aktuell in Kolumbien sind und daher nicht täglich in den Foren vorbeischauen. Diese Reise (Kolumbien) ist auch der Grund, warum wir aktuell nicht die Wartungsanleitungen zur Hand haben, um das nachzuschauen.


    Wir haben uns entschieden und werden in beide Motorräder 15W50 füllen, auch wenn es wohl mit 15W40 gehen würde nach einigen Erfahrungen hier (wie auch im Africa-Twin Forum). Wir machen ja nichts falsch mit der höheren "Temperaturgrenze" des Öls. Lieber haben als brauchen. Ob das Öl jetzt ein paar Euro mehr kostet, sehen wir als zweitrangig an.


    Vielen Dank auch für die anderen Hinweise, wir haben bereits eingeplant, dass wir auch das Kühlwasser wechseln und die Kühler mal zur Reinigung durchspülen. Natürlich werden wir auch sonstige Servicearbeiten an den beiden Bikes vorab durchführen.


    Eckart: Wir sind im letzten Jahr mit den Motorrädern über den Balken nach Griechenland gefahren. Das war im August und September mit Temperaturen >30°C. Das Fahren, gerade in Albanien, Nordmazedonien und Griechenland, hat uns mal zumindest einen Eindruck oder Vorgeschmack vom Sommer dort unten gegeben. In diesem Urlaub hatten wir versucht, den Großteil unserer Tagesetappen am Vormittag zu schaffen (mal mehr und mal weniger erfolgreich). So werden wir es auch auf dieser Reise versuchen :)


    Das "Kühler hat ein Loch" Problem hatten wir auch schon auf der letzten Reise nach Griechenland erleben dürfen. Scheint ein generelles F650GS Problem zu sein.


    Vielen Dank nochmal für die tolle Hilfe und falls Ihr noch weitere Hinweise habt, freuen wir uns immer diese zu erhalten :)


    VG Steffi