Getriebeproblem?

  • Ich bräuchte mal einen fachmännischen Rat:

    Zur Zeit fahre ich meine Dakar ( 100Tkm , Kupplung kam bereits mal präventiv schon neu ) als Daylidriver und das hauptsächlich im Stadtverkehr.

    Das heißt hier in Berlin, im Berufsverkehr, stop-and-go, 30er Zonen, viele Ampeln...

    und das zwingt mich sehr oft anzuhalten, den 1./2.Gang rauszunehmen, anzuhalten und dann... jetzte kommts:

    wieder den ersten Gang zu schalten, um anzufahren.

    Kupplung gezogen-ersten Gang rein ( typisches Krachen ) - die Neutralleuchte erlischt... aber der Motor dreht hoch, aber kein

    Vorwärts kommen.

    Wieder die Kupplung gezogen, ersten reinkrachen, anfahren wollen... das Gleiche... oft auch ein drittes mal bis es dann mal weiter geht.

    Ich fahre zuweilen schon im zweiten ( krachenden ) Gang an, mit meiner recht kurzen Untersetzung geh das noch.

    Aber auch hier hatte ich schon, das ich beim Anfahren vom ersten in den zweiten schalten wollte und wieder im Leerlauf war.

    Die "Hochschalt - Prozedur" ist mir bekannt, hilft nicht mehr.


    Leider kommt das viel zu oft vor... zu auffällig häufig... und ich trete den Ganghebel richtig runter, ziehe den Kupplungshebel ganz ran.

    ( Kupplungsseil sicherheitshalber neu eingestellt mit leichtem Spiel )

    Beim Fahren trennt die Kupplung wie sie soll.


    Nun meine Fragen:

    Was stimmt nicht?

    Welches Bauteil ist wohl verschlissen?



    Würd mich über Hilfe freuen :victory:

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • Die "Hochschalt - Prozedur" ist mir bekannt, hilft nicht mehr.

    Was meinst Du genau damit - den Schalthebel vor dem Ziehen der Kupplung beim Schalten schon etwas vorbelasten, oder dass sich der Leerlauf meist vom ersten Gang aus ('Hochschalten') leichter finden lässt als von zweiten Gang aus ('Runterschalten') :confused:

  • den Schalthebel vor dem Ziehen der Kupplung beim Schalten schon etwas vorbelasten,

    Genau.

    Wenn ich vom ersten in den zweiten schalten möchte und trotzdem den Leerlauf dirn hab.



    Die Gänge runter schalten funzt. Leerlauf auch.

    Es geht nur ums anfahren aus dem Stand: Kupplung ziehen, 1. Gang einlegen ( kracht auch wie es soll ) , Neutralleuchte erlischt,

    und möchte dann losfahren, Kupplung kommenlassen, Motor dreht langsam hoch, aber der Gang ist doch nicht drin.

    Also wieder den Motor runterdrehen lassen , Kupplung ziehen, ersten Gang krachen lassen, und wieder das gleiche.

    Passiert auch schon mal drei mal ... an der grünen Ampel :cursing:

    Manchmal funktioniert auch alles.... aber eben viel zu selten.


    Irgendwas passt nicht.

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • Könnte sein das die Schaltkulisse gelitten hatt . Hab grad bei Leebman mal nachgesehen . So wie das aussieht sitz der Schalthebel nur lose auf der Welle und überträgt den Schaltimpuls mittel verstellbaren Gestänge und Kugelköpfen auf die Schaltwelle . Ich würde das Stellglied mal um ein , zwei Umdrehungen kürzen .



    Oesie

  • Hallo Jürgen,

    die Hakeligkeit des Getriebes der Einzylinder kannte ich von meinen auch.

    Die "Hochschalt - Prozedur" ist mir bekannt, hilft nicht mehr.

    Diese ?


    Kupplung ziehen - Ganghebel treten (i. a. nach oben zum Hochschalten) und halten (!) - Kupplung loslassen - Ganghebel loslassen.


    Ein Vorbelasten kommt darin nicht vor. Auf diese Weise hat es eigentlich immer geklappt.

  • Das habe ich befürchtet. Leider wird es oft empfohlen, den Schalthebel beim Schaltvorgang vor dem Betätigen der Kupplung bereits mit dem Fuß etwas vorzubelasten, um das Krachen und Hakeln beim Schalten zu reduzieren. Das Fatale daran: Das funktioniert sogar! Allerdings geht diese Angewohnheit mit einer veritablen Chance auf eine vorzeitige Getrieberevision einher :bangin:

    Die Schaltgabeln befinden sich in ständigem Eingriff mit den Schieberädern im Getriebe, allerdings normalerweise ohne nennenswerte Flächenpressung wodurch sich ein Schmierkeil aufbauen kann. Durch die unsinnige Vorbelastung wird aber die Flächenpressung stark erhöht (damit hat der Konstrukteur nicht gerechnet), der Schmierkeil wird vermindert oder sogar durchbrochen und es entsteht vorzeitiger Verschleiß an den Berührungspunkten. Mit der Folge, dass die Gänge nicht mehr korrekt einrasten.


    Ich fürchte genau das ist bei Dir jetzt eingetreten, und nun steht eine Komplettrevision des Getriebes an :dunno:


    Kupplungs- und Schalthebeleinstellung hattest Du ja schon überprüft und für korrekt befunden, richtig?

  • Hallo


    mal ne andere Frage welches Öl wird verwendet ?


    Seit dem ich meine Ur-F auf teilsyn umgestellt habe schaltet sich mein Getriebe ( wieder ) butterweich und nein die Kupplung rutscht nicht ;)


    Ein krachen an der Ampel habe ich nur wenn ich wesentlich zu hektisch schalte - Kupplung ziehen 1-2 Sek warten Gang geht geräuschlos rein.


    Bei niedrigen Außentemperaturen bzw. kaltem zähflüssigem Öl trennt die Kupplung nicht so "schnell" wie im Hochsommer.


    Sollte natürlich jemand über die gesamte Lebensdauer der F die Gänge immer wieder "reingetreten" haben , könnten die Schaltgabeln verbogen / abgenutzt sein,


    präzises schalten ist dann eher vorbei.


    :wave:


    Mac

  • die Hakeligkeit des Getriebes der Einzylinder kannte ich von meinen auch.

    Ja... schonnnn, aber dermaßen?

    Das ist mir ja schon peinlich an der Ampel :biggrin:

    Mit mehr als einem Jahrzehnt Abstand kann ich das nicht mehr richtig beurteilen, wahrscheinlich nicht mal mehr auf dem Problemmotorrad sitzend.


    Zu Peinlichkeiten an der Ampel ist es dennoch nur selten gekommen, weil mir die Schaltprozedur im Laufe der Zeit in Fleisch und Blut übergegangen ist.


    Vielleicht ist mein Vorgehen verschleißärmer als das Vorbelasten. Die Ausführungen von Eintopfer klingen für mich jedenfalls plausibel und wenn Du Pech hast ...

    Die zweite F650GS hatte ich mit rund 130000 km abgegeben, ohne dass die Schaltung über die bekannte Hakeligkeit hinaus Probleme gehabt hätte (allerdings war davor der Ersatz der Kupplung nach einem Schaden des Ausrücklagers).


    Hast Du denn mal das von mir beschriebene Schalten ausprobiert ?

    Es klingt vielleicht etwas umständlicher und ist es auch, dauert dadurch vor allem am Anfang etwas länger, aber es reicht, es nur in den unteren Gängen beim Hochschalten zu praktizieren. Letzlich geht dabei darum, die Schaltung bis zum Kraftschluss der Kupplung in Position zu halten, also einem Nichteinrasten oder Wiederausrasten entgegenzuwirken.

  • Hast Du denn mal das von mir beschriebene Schalten ausprobiert ?

    Ja, auch schon.


    Gearbox Repairs (crossroadz.com.au)

    Tja, das wäre der Fall, den ich nicht brauche >:(


    Bevor ich mir die Mühe mache und revidiere... warte ich mal auf wärmeres Wetter und anderes Öl und wieder Langstrecke

    auf Landstraßen... dann entscheide ich weiter.

    Die nächste Endurowanderung mit der Dakar wäre ja erst im September/Oktober :g:


    Jedenfalls danke ich euch allen für eure Beiträge :thumbup:

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • Bevor ich mir die Mühe mache und revidiere... warte ich mal auf wärmeres Wetter und anderes Öl und wieder Langstrecke

    auf Landstraßen... dann entscheide ich weiter.

    würde ich auch so machen


    trennt die Kupplung richtig?


    wenn es am Öl liegt, müsste das Problem kleiner werden je wärmer das Öl wird.


    Wenn es richtig schlimm wird und die Batterie noch gut ist, kannst du auch an der Ampel in den ersten Gang schalten (am besten noch im Rollen) und dann den Motor aus machen. Dann wieder Start mit noch eingelegtem Gang und gezogener Kupplung. Kommt eben auf dein Fahrprofil an ob das die Batterie auf Dauer mitmacht.

  • trennt die Kupplung richtig?

    Ja. Während der Fahrt die Kupplung langsam gezogen... geht die Drehzahl hoch.

    Im Stand müsste ich das noch testen : 1. Gang im Stand und Kupplung gezogen, sollte leichter Vortrieb zu merken sein.


    wenn es am Öl liegt, müsste das Problem kleiner werden je wärmer das Öl wird.

    Ich denke am Öl liegts wahrscheinlich nicht, aber gewechselt wird trotzdem.

    an der Ampel in den ersten Gang schalten (am besten noch im Rollen) und dann den Motor aus machen. Dann wieder Start mit noch eingelegtem Gang

    Das sollte die Notlösung sein... auf Dauer möchte ich so nicht "leben".


    Danke für deinen Beitrag.

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • Im Stand müsste ich das noch testen : 1. Gang im Stand und Kupplung gezogen, sollte leichter Vortrieb zu merken sein.

    Bei betriebswarmen Öl und sauber trennender Kupplung sollte eigentlich kein Vortrieb zu spüren sein.


    Bei meiner F hatte ich ein ähnliches Problem wie von Dir beschrieben; letztendlich hatte die Kupplung nicht mehr sauber getrennt, das war´s.

  • Bei betriebswarmen Öl und sauber trennender Kupplung sollte eigentlich kein Vortrieb zu spüren sein.

    Ich weiß.... ich hattes nur noch nicht getestet.... ich denke aber da liegt auch nicht das Problem... aber testen kost nix :wink:


    Danke für deinen Beitrag.

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • Das sollte die Notlösung sein... auf Dauer möchte ich so nicht "leben".

    verständlich


    Ansonsten noch den Kupplungszug prüfen, ist der kurz vor dem Reißen, trennt die Kupplung auch nicht richtig und die Schaltung wird hakelig.


    Wenn mit der Kupplung alles i.O. und es nur Problem mit dem ersten Gang gibt, dann wäre mein Favorit auch der Verschleiß der Schaltgabel, wie in Beitrag #8 erwähnt.


    Aber die auszutauschen ist ein wenig mehr als ein großer Kundendienst, deshalb würde ich versuchen vorher alles "einfache" auszuschließen, wie z.B. Kupplung.