Li-Ion Batterie und externes Laden oder alternative Überbrückung?

  • Hallo,


    Die G650GS meines Sohnes krankt trotz relativ neuer Batterie (keine 2 Jahre alt) beim Start - so waren wir gestern an der Tanke und dann wollts schon nimmer anspringen (dreht durch aber keine Einspritzung/Zündung).


    Jetzt ist mein Gedanke so eine Batterie zu verbauen:


    Delo DELO LITHIUM-ION-BATTERIE PLFP-14BL 12V/4AH, 280A


    Bisher habe ich das folgende Ladegerät dran:


    Batterieladegerät 900, 12V 900mA für Blei-Säure


    Im Handbuch steht dass das Ladegerät bei 14,4V abschaltet. Das wäre also genau richtig denn das will auch die Batterie, Max. 14,8V steht im Datenblatt.

    Mir ist klar dass das Ladegerät eigentlich für Blei/Säure Batterien (diverser Bauarten) gemacht ist aber wenn das die 14,4V nie überschreitet sollte ich doch dennoch safe sein, oder?


    Alternativ die Maschine mit einer Jumpstarter Powerbank anschmeissen wenns mal wieder zum Problem kommt. Da wäre dann die Frage ob man die Bordspannungssteckdose dafür verwenden kann oder ob dann die Kabel abbrennen? Den Jumpstarter-Penöppel unter der Sitzbank erreicht man schlecht, dafür muss dann das Topcase ab, dann der Werkzeugdeckel ab dann die Sitzbank entriegelt, ... Den könnt ich natürlich auch verlängern damit man da besser rankommt aber da hab ich so Bedenken wenn ich da +12V der Batterie "frei rumhängen" habe.


    Es fehlt meiner Meinung nach nicht viel - die dreht ja wenns beim Problem ist sauber durch nur springt sie dann halt nicht an.

    Ein potentielles Problem hab ich ja schon ausgemacht: Warum zum /(%%&( muss denn der Hauptscheinwerfer auch beim Motorstart an sein? Leider kann man den ja nimmer manuell ausmachen wie es früher ganz normal war. Einen Schalter hierfür möchte ich nicht einbauen, das wäre blos eine neue potentielle Fehlerquelle.

  • Hi, es werden dir hier bestimmt viele eine professionelle Erklärung geben können. Rein aus meiner Erfahrung mit einem älteren Motorrad (damals hatte ich auch noch kein Wissen zum Regler) würde ich dir trotzdem von einer li ion abraten. Hat meiner Meinung nach mehr Nachteile als Vorteile. Regler und Ladegerät müssen auf Spannung achten bei kalten Temperaturen eher negativ und sehr teuer. Da bringt eine ordentliche AGM mehr. Alles bloß meine persönliche Meinung. Werde ab jetzt weiter gespannt die Kommentare lesen.


    PS einen zusätzlichen Schalter für Licht an bauen ist doch auch eine Option.

  • Du benötigst, wenn du eine Li-Batterie laden willst, ein kompatibles Ladegerät.

    Die meisten Blei-Akku-Lader haben verschiedene Lademodi, die ggf. einen Li-Akku himmeln können.


    Eigentlich muss man die Li-Akkus nicht nachladen, es sei denn man hat irgendwelche "Dauersauger" an Bord, die den Akku leer nuckeln, wenn das Moppet über Winter vor sich hin steht.


    Die Bordsteckdose ist nur für die zugelassenen Ströme geeignet ...

    Wenn du eine Steckdose als externen Anschluss verwenden willst, dann benötigst du eine entsprechende "Hochstrom-Steckdose".

    Gibt es , ist größer und kostet Geld ...


    Die Li-Akkus funktionieren auch bei kälterer Witterung ... ggf. eine Minute vor dem Start mit angeschalteter Zündung stehen lassen, dass der Akku "warm wird" ... hört sich komisch an, funktioniert aber !

    Grüße aus Plattdeutschland

    Stephan

  • sers,


    tödlich für die lithium akkus ist halt der de-sulphatierungsmodus, der pulsend bis auf über 15V. hochgeht, den manche ladegeräte haben. ob deins den hat wäre wesentlich rauszukriegen. sonst tötest du die batterie….


    dreht durch aber keine Einspritzung/Zündung).

    wirklich keine einspritzung, oder vermutest du das? wobei die kerze/n noch ne möglichkeit wären. elektrodenabstand passt? vllt. ein wenig enger stellen, so 0,1mm.

    Frage ob man die Bordspannungssteckdose dafür verwenden kann oder ob dann die Kabel abbrennen?

    sehr warhscheinlich, denn da fliesst seeeehr viiiiel strom. überleg mal, warum die barreriekabel so dick sind.

    wenn da dünnere gehen würden, hätten ausserdem die herren rotstifte die schon längst wegrationalisiert und mini-käbelchen vorgeschrieben.


    take care, save ride!

    ralph

  • wäre wesentlich rauszukriegen

    Vorbildlicherweise hat der Fragesteller doch auf sein Ladegerät verlinkt, sodass man nicht wenn-und-aber-Antworten rätseln muss, sondern diese im Wissen um das eine bestimmte Ladegerät geben kann.


    Bisher habe ich das folgende Ladegerät dran:


    Batterieladegerät 900, 12V 900mA für Blei-Säure

    Auf der Produktseite ist ja aich die Anleitung verlinkt ...


    wenn das die 14,4V nie überschreitet sollte ich doch dennoch safe sein, oder?

    Ja, im Handbuch finde ich tatsächlich nichts Gegenteiliges, aber ...


    Im Handbuch steht dass das Ladegerät

    ausdrücklich nur für die verschiedenen Bauarten der Blei-Säure-Batterien geeignet ist. Vor Lithium-Batterien wird gewarnt, allerdings nur um Kontext von Kleingeräten. woraus man nicht schließen kann, dass die Warnungen auch für Fahrzeugbatterien stichhaltig sind. Dennoch wäre das kein bestimmungsgemäßer Gebrauch, sodass man dem Hersteller nichts verwerfen kann, wenn es beim nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht richtig funktioniert, selbst wenn sich keine der Gefahren realisiert.


    Da die Ladestandsbeurteilung auf Blei-Säure-Batterien abgestimmt ist, wird sie für andere Typen nicht richtig funktionieren; da sehe ich vor allem

    Wenn die Batteriespannung unter 12,6 Volt abfällt, setzt das Gerät die zur Gewährleitung des perfekten Batteriezustandes erforderliche Laderate ein.


    Wenn du eine Steckdose als externen Anschluss verwenden willst, dann benötigst du eine entsprechende "Hochstrom-Steckdose".

    Da punktet das Angebot doch: Es ist eine passende Dose zum Anschluss an die Batterie dabei. Das ist dann zwar keine Hochstromdose, aber für den Ladestrom ausreichend.

    man die Bordspannungssteckdose dafür verwenden kann oder ob dann die Kabel abbrennen?

    Bordsteckdosen sind üblicherweise mit 5 A belastbar und entsprechend abgesichert - für ein 900-mA-Ladegerät also voll ausreichend.


    Nicht ausreichend wäre die Dose aber für eine Starthilfe, z. B. per Powerbank.


    Eigentlich muss man die Li-Akkus nicht nachladen, es sei denn man hat irgendwelche "Dauersauger" an Bord, die den Akku leer nuckeln, wenn das Moppet über Winter vor sich hin steht.

    In der Tat muss einen jedes Ladeerfordernis aufhorchen lassen, denn unter normalen Betriebsbedingungen muss nicht extern geladen werden.


    muss denn der Hauptscheinwerfer auch beim Motorstart an sein?

    Nein, viele andere Motorräder machen das Licht erst nach dem Anlassen an. Allerdings macht das Licht erstens nicht viel aus und zweitens ist es während des Anlassens dann doch aus (wenn es bei den G-Modellen ist wie bei den F-Modellen). Und dann wurde ja schon geschrieben, dass das "Vorglühen" mit einer LiFeO4 bei Kälte sogar vorteilhaft sein kann.



    Rein aus der Beschreibung heraus sehe ich nicht, warum das Ladegerät mit Abstrichen nicht auch die gewählte Batterie laden sollte, aber weil das nicht unter bestimmungsgemäßen Gebrauch fällt, werde ich meine Hand trotzdem nicht dafür uns Feuer legen.

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Ich hab das Ladegerät tatsächlich recht dauerhaft dran da die G650GS die Batterie in ca. 1 Monat leer macht. Da gibts keine Umbauten von mir dran die (im Aus Zustand) Strom brauchen.

    Das einzige ist das Navi aber das ist ja an dem Stecker unter der Sitzbank mit Zündungs-Plus verbunden (also tot bei abgezogenem Schlüssel).


    Serien Extra Ausstattung original BMW: Heizgriffe und Warnblinker sowie Hauptständer. Die Griffe hängen auch an Zündungs-Plus, der Warnblinker sollte nix ziehen wenn der nicht blinkt und der Hauptständer sowieso nicht.


    Das Topcase hat auch keinen Stromanschluss.


    Gibts einen guten Link zu einer Fremdstartbuchse? Würde ich gerne verbauen denn an die Batterie kommt man ohne Werkzeug nicht ran und auch fürn Startpenöppel muss das Topcase ab, der Werkzeugdeckel aufgesperrt und dann die Sitzbank ab.

  • Ich hab das Ladegerät tatsächlich recht dauerhaft dran da die G650GS die Batterie in ca. 1 Monat leer macht.

    Da bin etwas verwundert, ich bemerke da nach 3 Monaten Standzeit nichts was auf eine sich langsam entladende Batterie hindeutet. Vlt solltest du mal den Ruhestrom messen, als einziger Verbraucher bleibt eigentlich nur die Uhr.


    bob-muc

  • Ich hab das Ladegerät tatsächlich recht dauerhaft dran

    Damit hast Du ja "bewiesen", dass es wie von mir vermutet zumindest keine katastrphalen Fehlfunktionen damit gibt. Aber ich hatte ja auch geschrieben, dass es nicht optimal arbeiten wird. Mit den genannten, auf Blei-Säure-Batterien abgestimmten Schaltschwellen wird es eine LiFePO4-Batterie erst beginnen nachzuladen, wenn die schon fast leer ist (20%). Google verrät nämlich die folgenden Werte:

    Den Ladezustand des LiFePO4 Akku anhand der Spannung ermitteln

    1. 13,4V und mehr: Akku voll.
    2. 13-13,3V 30-95 % Ladezustand.
    3. 13V etwa 30 % Ladezustand erreicht.
    4. 12V weniger als 5 % Ladezustand des Lithiumakku.
    5. 11,5V in dem Dreh schaltet das BMS bei den meisten Akkus ab.

    Das hieße, Du kannst die Batterie mit diesem Ladegerät voll machen, aber nicht voll halten.


    Da bin etwas verwundert, ich bemerke da nach 3 Monaten Standzeit nichts was auf eine sich langsam entladende Batterie hindeutet. Vlt solltest du mal den Ruhestrom messen, als einziger Verbraucher bleibt eigentlich nur die Uhr.

    An der F650GS werden Ruheströme um 1 mA gemessen, die ohne Berücksichtigung der Selbstentladung theoretisch für 16 Monate reichen (wegen der Selbstentladung sind es eher 6 Monate), umgerechnet auf die üblicherweise deutlich niedrigere Kapazität von Lithium-Batterien (1/4) wären das noch 4 Monate. Ist es tatsächlich nur 1 Monat, ist die Batterie nicht mehr gut oder der Ruhestrom ungewöhnlich hoch. Den Ruhestrom zu messen wäre daher auch meine Empfehlung.

  • Ich hab das Ladegerät tatsächlich recht dauerhaft dran da die G650GS die Batterie in ca. 1 Monat leer macht. Da gibts keine Umbauten von mir dran die (im Aus Zustand) Strom brauchen.

    Das einzige ist das Navi aber das ist ja an dem Stecker unter der Sitzbank mit Zündungs-Plus verbunden (also tot bei abgezogenem Schlüssel).

    Einige Navihalterungen haben einen integrierten Spannungswandler verbaut, der die gelieferten ~12V für das Navi "verdaubar" macht.

    Wenn da Strom anliegt, wandelt der Trafo permanent Strom in Wärme um und kann so die Batterie leeren.

    Am besten mal prüfen oder für längere Standzeit einfach ausstecken.

  • Einige Navihalterungen haben einen integrierten Spannungswandler verbaut, der die gelieferten ~12V für das Navi "verdaubar" macht.

    Wenn da Strom anliegt, wandelt der Trafo permanent Strom in Wärme um und kann so die Batterie leeren.

    Aber wie Du selbst zitierst hast, ist das Navi am Zündungsplus, sein Ruhestrom sollte unter diesen Umständen keine Rolle spielen.

    Eventuelle Irrtümer müssten sich je leicht klären lassen (läuft das Navi trotz ausgeschalteter Zündung auf Bordspannung ?).

    Beim Messen sollte sich ja auch der Sauger (wenn es einen gibt) finden lassen, indem man währenddessen nacheinander die verschiedenen Sicherungen zieht und schaut, wann der Strom abfällt.


    Ein mögliches Vorgehen habe ich hier beschrieben:


    Das Entscheidende dabei:

    Man schaltet das Amperemeter (Multimeter im Strom-Messbereich) KURZGESCHLOSSEN in den Stromkreis ein. Nach der Wartezeit 2...3 min entfernt man den Kurzschluss über dem Messgerät (ohne den Stromkreis dabei nochmal zu unterbrechen) und sollte dann den Ruhestrom ablesen können.

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Einige Navihalterungen haben einen integrierten Spannungswandler verbaut, der die gelieferten ~12V für das Navi "verdaubar" macht.

    Wenn da Strom anliegt, wandelt der Trafo permanent Strom in Wärme um und kann so die Batterie leeren.

    Am besten mal prüfen oder für längere Standzeit einfach ausstecken.

    Das Navi bekommt bei ihm nur Strom wenn die Zündung eingeschaltet ist:

    Das einzige ist das Navi aber das ist ja an dem Stecker unter der Sitzbank mit Zündungs-Plus verbunden (also tot bei abgezogenem Schlüssel).


    Ich tippe da einfach mal auf eine langsam sterbende Batterie, wie alt ist diese?

  • Leitungen bewegen, ggf vorher die üblichen Scheuerstellen prüfen

    Scheuerstellen bewegter Leitungen wurde ich eher nicht mit einem Ruhestromverbrauch während der Standzeit in Verbindung bringen.


    Kontrolle kann natürlich nicht schaden, aber was sind denn die üblichen Scheuerstellen ?

    Da mögen sich Forenkenner wie sich vielleicht etwas darunter vorstellen, aber auch der Fragesteller,
    der die G nur gelegentlich bei Problemen mal unter den Fittichen hat ?
    Wo wäre denn speziell die G650GS auf Scheuerstellen zu kontrollieren ?

  • Nedmal 2 Jahre

    Auf so einen Hinweis kommen dann wie automatisch immer Rufe wegen Reklamation mit Verweis auf Batteriemängel, denen ich auch nicht wirklich etwas entgegensetzen kann, weil ich auch schon solche Erfahrungen gemacht habe.


    Manche Leute verstellen sich den Blick auf aufkommende Batterieschwächen oder auf andere Defekte (Regler, Lichtmaschine) mit dauerdem Laden - so könnte es auch hier gewesen sein, d. h. nur unmittelbar nach dem Laden war die Leistung noch da, sonst aber nicht.


    In diesem speziellen Fall könnte es aber auch anders gewesen sein: Ich hatte ja dargestellt, dass das Ladegerät zwar zum einmaligen Nachladen geeignet sein dürfte, aber nicht zur Erhaltungsladung bei Lithiumtypen. So könnte es sein, dass vielleicht mit fast leerer Batterie losgefahren wurde, weil das falsche Ladegerät die Batterie vielleicht nur zu Beginn der Standzeit aufgeladen hat aber nicht den Verlust danach, weil die Schaltschwelle für das Nachladen nicht erreicht wurde. Der Weg zur Tankstelle war dann vielleicht zu kurz zum Ausgleich des Ladungsverlusts durch das Anlassen. Schlimmstenfalls hat sogar das Ladegerät selbst durch seinen Messstrom zu dieser Entladung beigetragen ! Bei bestimmungsgemäßem Einsatz würde das kaum eine Rolle spielen, weil ja auch dieser Verlust rechtzeitig ausgeglichen würde. Ich will damit sagen: Einen nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch kann man sich leisten, wenn man weiß, was man tut, aber auch für den Fachmann ist der bestimmungsgemäße Gebrauch einfacher.


    Ferner muss man bei den Anleitungen global vertriebener Geräte immer in Betracht ziehen, dass deren Anleitungen nicht alle Feinheiten genau wiedergeben, weil die ja oft nicht von deren Entwicklern geschrieben wurden, sondern von Übersetzern o. ä.


    Vor einer Reklamation, die man unter diesen Umständen nur mit schlechtem Gewissen machen könnte, würde ich die Batterie nochmals laden, notfalls auch mit dem falschen Ladegerät, und schauen, ob das Problem immer noch besteht und ob es anhält.

    Kommt das Motorrad wieder zum Laufen würde ich auch die Bordspannung kontrollieren.


    Und ein passendes Ladegerät besorgen, falls der Batterietyp mit oder ohne Ersatz beibehalten wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Eckart () aus folgendem Grund: kl. Korrektur

  • Da die Strecke von Zuhause bis zur Tanke ca. 20km betragen hat gehe ich nicht davon aus dass nicht genug nachgeladen hat werden können.


    Wohl aber vermute ich unqualifiziert dass die Batterie durch laufende "erhalten" müde geworden ist in irgendeiner Hinsicht. Durch das viele Orgeln und danach Anschiebeversuche ist die wieder irgendwie heile geworden denn schlussendlich isse ja doch noch aus der Batterie angesprungen.


    Jetzt wo ich das BAAS Fremdstartsystem installiert hab (auf allen 3 Moppeds nicht nur der BMW) hat sich kein Startproblem mehr zeigen wollen.

    Ned dass ich irgendwie die Batterie nicht ordentlich festgeschraubt hatte? Die Schrauben waren aber zumindest gut fest angezogen.