ST geht aus, wenn ich Gas gebe

    Einen guten Morgen in die Runde,


    ich nutze meine ST, EZ Okt.2000, ca. 72.000 km gelaufen, für den täglichen Weg zur Arbeit. In dieser Woche auch bei Minusgraden. Der morgentliche Weg war problemlos, Wg. Dunkelheit und Sch***kälte mit allen Verbrauchern inkl. Griffheizung eingeschaltet. Über den Tag stand sie draußen, es war kalt, aber trocken. Auf dem Heimweg ging das Theater los:


    • Kaltstart mit ca. 1/4 Choke ohne Probleme
    • Warmlaufen lassen bis Handschuhe angezogen und Helm auf
    • nach ca. 200 m hatte ich den Eindruck ich hätte den Benzinhahn nicht geöffnet, der war aber auf. Habe auf Reserve umgestellt
    • ca. 300 m weiter an der Ampel wurden alle Leuchten dunkler, der Leerlauf wurde instabil
    • beim Anfahren ging sie aus, starte aber sofort wieder, um beim Gasgeben auszugehen, dann war die Batterie leer
    • zurück in die Firma gerollt
    • am nächsten Tag eine neue Batterie besorgt, die alte war 6 - 7 Jahre alt und sollte eh raus
    • sie startet ohne Probleme, Leerlauf stabil bei ca. 1500 - 1600 U/min
    • beim Anfahren geht sie aus, als wollte man im vierten Gang anfahren

    Benzin ist vorhanden, Batterie ist neu und geladen, ich habe die Vergaser in Verdacht, da war ich noch nicht bei. Auch die Reichnungen der Vorbesitzer lassen nicht auf einen Vergaserservice schließen. Es wurden scheinbar nur Reifen, TÜV und der Laderegler gemacht (ein Regler von BMW "falsch geliefert, musste lt. Rechnung umgebaut werden"


    Gibt es an den Vergasern bekannte Stellen, die so ein Fehlerbild erzeugen?


    Ich danke für Eure Tips und wünsche Euch ein frohes Osterfest!


    Viele Grüße, Uli

    Hallo Uli,


    ich würde bei diesem Fehlerbild mit dem Einfachsten beginnen: Benzinschlauch am Hahn abziehen und schauen, ob der Kraftstoff reichlich austritt, wenn der Hahn geöffnet wird (Benzin in einem Glasgefäß auffangen um sehen zu können, ob sich Wasser darin befindet).

    Kommt kein Wasser sondern nur Benzin, den Schlauch wieder aufstecken und die gleiche Prozedur an den Ablassschrauben der Schwimmerkammer (sind von der rechten Seite her zugänglich) wiederholen.

    Kommt hier wieder Kraftstoff und kein Wasser, würde ich die Schiebermembranen im Gegenlicht auf Risse oder Löcher prüfen (sitzen oben an den Vergasern unter den schwarzen Kunststoffdeckeln) - vorsichtig vorgehen, die sind empfindlich!

    Sind die Membranen einwandfrei und ist kein Wasser im Benzin zu finden, wirst Du wohl um eine komplette Vergaserrevision nicht herumkommen - dort könnten die Düsen verstopft sein.


    Deine Fehlerbeschreibung deutet in meinen Augen jedenfalls klar auf ein Problem mit der Kraftstoffversorgung/Gemischbildung hin. Viel Erfolg!


    Beste Grüße

    Gerd

    Zitat von Highwaystar

    Gibt es an den Vergasern bekannte Stellen, die so ein Fehlerbild erzeugen?

    Limaregler fritte...Prozedere hat Jochen vosse schon beschrieben zum kurzcheck

    Gräm Dich ned,bin bei nr4 in 23J und 203tkm mit meiner 99er ST in Erstbesitz..der stirbt unterm Sitz den Hitzetod unbelüftet und ungekühlt..

    Ist so der originäre Platz wie von Aprilia beim Design der Pegaso vorgesehn,aber italonische Schrauber ließen die Schnorchel der Airbox oben die Verbrennungsluft übern Limaregler hinweg ansaugen



    Münchner Design Inschenöre wollten den Sitz tiefer,verlegten den Schorchel zur Seite und überließen den Limaregler dem Saunatod...Inschenöre halt

    Abhilfe ginge rechte einfach..Regler neu mit Lochblechen unters Sitzbankschloß spaxen in Fahrtwind zb wie Ralf RPU es gelöst hat

    Meine Lösung funzt nur weil ich Dachkandelsäufer Mizu Heckhöherlegung drin hab und dementsprechend Raum im Radlauf

    Zitat von Highwaystar

    Laderegler gemacht

    Das Stichwort lässt eigentlich alle Vergaser-F-Experten aufhorchen. Auch wenn die damalige Reparatur erfolgreich durchgeführt wurde, so muss man doch davon ausgehen, dass auch der Ersatzregler an der werksseitig vorgegebenen Stelle montiert wurde, die hinsichtlich der Kühlung aber unvorteilhaft ist. Bei der angegebenen Kilometerleistung kann der bekannte Fehler deshalb erneut auftreten.

    Zitat von vosse

    Kannst du mal den Regler abstecken? (Bitte nur kurz, keine Ausfahrt so machen).
    Läuft sie dann normal?

    Stattdessen oder zusätzlich, um die Diagnose weiter zu erhärten, wäre die Bordspannung im Stad bei erhöhter Motordrehzahl zu messen. Erreicht die 15 Volt oder mehr, ist die Sache klar.


    Zitat von Highwaystar

    dann war die Batterie leer

    Falls das keine wartungsfreie war und sie auch noch greifbar ist, schau doch mal, ob sie nicht nur elektrisch leer war, sondern auch trocken, d. h. Flüssigkeitsstand weit unter MIN. Das typische Fehlerbild des defekten Reglers ist, die Batterie leer zu "kochen". Evtl. kann man sie mit dem Nachfüllen von destilliertem Wasser wiederbeleben, auf der sicheren Seite ist man aber nur mit einer neuen.


    Zum Thema gibt es unzählige Beiträge, die das Problem mit Erscheinungsbild, Diagnose und Lösung(en) beschreiben.


    Sollte sich der Verdacht auf einen Reglerdefekt bestätigen, ruiniert der Regler auch die neue Batterie, wenn er nicht zeitnah ersetzt wird.

    Guten Morgen an Alle,


    die alte Batterie hatte eine Spannung von 12,5 V, mein Ladegerät zeigte als Ladezustand aber nur 2 von Balken an und nach 8 Stunden am Ladegerät (Ladestrom 0,8 A) nur vier von 5 Balken. Die Batterie ist bereits entsorgt, die neue bereits eingebaut. Der Laderegler ist an der originalen Stelle verbaut, und kommt auf jeden Fall an einen anderen Ort, ich denke an die über dem Hinterrad, weil seitlich am Sitzbankschloss ist mein Scotti angebracht, weit weg von Auspuff und Laderegler, wg. Wärme. Der Laderegler stammt aus 2012 und wurde von einer Opel-Werkstatt eingebaut, Ladespannung nach Montage lt. Rechnung 14,4 V, ich habe in den letzten 3 Jahren mehrfach Werte von 14,2 V bis 14,5 V gemessen. Sobald das Wetter es zulässt, Garage ein Stück entfernt und ohne Strom, werde ich noch einmal messen und berichten.


    Als neuen Laderegler, wenn er der Böse ist, habe ich dieses Gerät im Sinn:


    CARR204-BMW F650 F800 MOSFET Spannungsregler Gleichrichter [CARR204-BMW Aprilia regulator] - €81,50 : Carmo Electronics, The place for parts or electronics for your Motorbike Quad Scooter Car or Jetski


    Taugt der was?


    Ich melde bald zurück,


    Viele Grüße und vielen Dank für Eure Hilfe, Uli

    Zitat von Highwaystar

    die alte Batterie hatte eine Spannung von 12,5 V

    Eine Spannungsmessung allein ist eben nicht aussagekräftig. Wenn der Wasserhahn geschlossen ist, liegt der volle Druck an, auch wenn das Rohr verstopft ist. Letzteres merkt man erst, wenn nach Aufdrehen des Wasserhahns nur ein Rinnsal kommt. Auf die Elektrik übertragen: Es kommt auf die Spannung an, während Strom entnommen wird (mindestens Zündung an).

    Zitat von Highwaystar

    mein Ladegerät zeigte als Ladezustand aber nur 2 von Balken an

    mein Ladegerät ist leider keine aussagekräftige Beschreibung des Geräts, worüber man recherchieren könnte, was diese Anzeige genau bedeutet.

    Zitat von Highwaystar

    Ladestrom 0,8 A

    Das dürfte der maximal abgegebene Strom sein, das das heutige Ladegerät begrenzt sowohl Strom als auch Spannung, wir wissen also nicht, wieviel Strom geflossen ist. Hier ein aktueller Thread zu einem ähnlichen Thread eines anderen Forums:

    Batterieladegerät 1,1A - 3,5A
    Frage: geht ein Batterieladegerät mit 1,1A schonender mit einer Batterie um, als ein Modell mit 3,5A? Oder ist das der Batterie egal!? BMW Ladegerät Plus…
    www.gs-forum.eu

    Zitat von Highwaystar

    Als neuen Laderegler, wenn er der Böse ist, habe ich dieses Gerät im Sinn

    Zumindest der Beschreibung nach sollte der passen. War auch schon Forenthema:

    Thema
    Carmo Regler
    Hallo, eine kurze, bescheidene Frage, ist der Carmo Regler geeignet für die werksseitige Position oder sollte man den auch nach außen verlegen?

    Vg...Konny
    Konny25

    So, schneller Check gemacht Batteriespannung im Leerlauf: 14,4 V, bei ca. 3000 U/min: 14,5 V, Benzinfluss am Benzinhahn o.k.


    die Verbindung zum Laderegler habe ich denn auch mal angeschaut, siehe Foto. Kann es sein, dass dort der Grund für die gesamte Misere liegt?20230411_110128[1].jpg

    Ich werde mich auf die Suche nach den Steckern machen und berichten.


    Vielen Dank für Eure Hilfe!


    Viele Grüße, Uli

    Das ist kurz vor knapp...

    AMP Stecker dran und die angekokelten Kabelenden amputieren..

    Ansonsten siehe unten..


    Beitrag
    Es war einmal ein Kastenfrosch
    vom Ende einer kleinen sonntäglichen Runde ums Dorf.

    Nach 20 km war der Motor aus.
    Einige Sekunden später der Strom komplett weg.
    Im stehenbleiben wurde ich von einer eine Qualm-Wolke überholt und
    im Absteigen schlugen schon Flammen aus dem Heck.
    Unglaublich wie schnell dann alles ging.

    f650.de/wcf/index.php?attachment/40109/f650.de/wcf/index.php?attachment/40110/f650.de/wcf/index.php?attachment/40111/f650.de/wcf/index.php?attachment/40112/f650.de/wcf/index.php?attachment/40113/…
    WeJu



    Taugt...nur uffbasse das auch die richtigen Stecker dranne sind

    Hatte Carmo letztes Jahr probleme mit falschen Stecker..2 Mütter können sich nicht gegenseitig schwängern ;)

    Zitat von Highwaystar

    14,4 V, bei ca. 3000 U/min: 14,5 V

    Das ist an der oberen Grenze, aber noch im Rahmen. Ich hatte Dich allerdings so verstanden, dass der Motor nicht höher als ca. 1600 U/Min dreht und dann abstirbt, wenn man ihn höher drehen will :confused:

    Zitat von Highwaystar

    Kann es sein, dass dort der Grund für die gesamte Misere liegt?

    Das denke ich nicht, aber reparaturbedüftig ist das auf jeden Fall!

    Zitat von Highwaystar

    Ich werde mich auf die Suche nach den Steckern machen und berichten.

    Ich habe bei meiner ST an dieser Stelle AMP Superseal Stecker verbaut, weil die originalen ähnlich wie bei Dir aussahen und ich ein Fan von wasserdichten Steckverbindungen am Motorrad bin - wenn man da schon mal dran muss. Die haben nur den Nachteil, dass man eine spezielle Crimpzange zur Montage benötigt. Es gibt aber hier auch eine Menge Leute, die dort Wago-Klemmen verbaut haben und damit sehr zufrieden sind.

    Wasser und auch Kondenswasser im Tank bzw inne Versagerhauptdüsen..Denn Leerlauf wird von den Leerlaufdüsen bestimmt und der tutet ja

    Luftfilter sauber oder voll..zuwenig Luft und ertrinkt beim angasen

    Mehr Fehlerquellen sind mir nicht bekannt..

    CDI ist robuster als Kruppstahl..


    NGK Kerzenstecker samt Zündkabel ...Spulen sind robust wie CDI..

    Mehr Fehler fallen mir AdHoc nicht ein

    Hallo in die Runde,


    vielen Dank für Eure schnellen Antworten!!


    Mit ca. 1/4 Choke springt der Motor an und bleibt, mit Choke stabil im Leerlauf, bei ca. 1500 U/min. Mit dem Choke lässt sich die Leerlaufdrehzahl auf knapp über ca. 2500 erhöhen. Im Stand, ohne Choke, lässt sich der Motor hochdrehen. In Fahrt geht es ein paar Meter gut, dann stotterts will ausgehen.


    Beim Gleichrichter ist die Grüne Leitung im zweipoligen Stecker stillgelegt/nicht benutzt. Ich denke das dies der "Umbau des falsch gelieferten Reglers" ist. Ich werde jetzt den Carmo-Regler und die wasserdichten Stecker samt Zange bestellen und einbauen. Bei der Gelegenheit werde ich dann auch die Vergaser reinigen, und natürlich berichten!


    Ich danke für Eure Hilfe!


    Viele Grüße, Uli

    Zitat von Highwaystar

    bei ca. 3000 U/min: 14,5 V

    Als Enspritzertreiber kann ich den verkohlten Stecker nicht zuordnen, aber sollte definitiv neu gemacht werden. Und dann bitte nochmals messen, die Spannung sollte meines Erachtens bei der Drezahl niedriger sein... 13,2???-7-????, oder sind die Gaser Regler anders gestrickt? Kann am Stecker, Regler oder neuer-defekter oder schon wieder defekter Batterie liegen, Letzteres eher selten, aber alles ist möglich...

    Zitat von Seevetaler

    die Spannung sollte meines Erachtens bei der Drezahl niedriger sein... 13,2???-7-????,

    Bei Standgas ist meine bei 14,7V

    Ab 3000 Rpm sinkt dieser auf 13,6V ab=Höhere Rpm höhere Impulse der Lima und Regler regelt feiner

    Ist halt so...


    Zitat von Highwaystar

    Beim Gleichrichter ist die Grüne Leitung im zweipoligen Stecker stillgelegt/nicht benutzt. Ich denke das dies der "Umbau des falsch gelieferten Reglers" ist

    Das ok...Und beim Carmo ist selbiger gleich blind

    Ohne fehlerproduzierende Unsinnsleitung regelt jeder Regler bei 14,7 ab

    Wieso,weshalb,warum kann dir uns Eckart als studierter Kurzschluß besser verklären

    Guten Tag Uli, wurde das schon von dir gecheckt? Darauf würde ich auch als aller erstes tippen. Gegebenenfalls auch in Reserve schalten. Gruß famster

    Wenn zu wenig Sprit kommt saugt es die Vergaser leer und die Kiste geht aus, nach meiner Erfahrung. An dreckigen Düsen kann es trotzdem noch liegen. Erste Baustelle wäre bei mir auch der Stecker, kommt man leichter ran und es wäre grob fahrlässig so weiter zu testen.

    Zitat von Highwaystar

    Bei der Gelegenheit werde ich dann auch die Vergaser reinigen, und natürlich berichten!

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    Noch ein Tipp: Möglichst alle originalen Teile wiederverwenden (ausser natürlich Dichtungen) - und wenn doch Ersatz herbei muss, von Mikuni-Topham beziehen. Überholsätze aus anderen Quellen haben schon häufig zu neuen Problemen geführt!