Kaltstartprobleme mit 2000er F650GS

  • Dann könnte man ja mal Messen was am BMS Relais so alles beim Einschalten der Zündung passiert.

    Das könnte man. Willst Du das wirklich tun ?

    Dann:

    Oder hat jemand eine Ahnung was durch das BMS Relais alles geschalten wird?

    Ja klar.

    Das BMS ist allerdings kein Relais, sondern die komplette Motorsteuerung mit Einspritzung, Zündung und dazu gehört natürlich auch die Benzinpumpe als einer der Aktoren. An den Eingängen hängen die Sensoren wie Drosselklappenpoti, Temperstursensoren udn vor allem der Kurbelwellensensor (Aufzählungen nicht vollständig).


    Wenn Du Dich ausführlich damit beschäftigen möchstest:

    Electronic Repairs

  • Minimalstes betätigen des Gaszuges (ca. 1 bis 2mm) und sie läuft echt auf Schlag bei jeder Temperatur.....


    Das stimmt mich nachdenklich. Das würde ja eigentlich bedeuten dass die "Nulllage" der Drosselklappe nicht stimmt. Sie darf ja eigentlich nie ganz geschlossen sein . Der kurze Gasweg jedoch "simuliert" die notwendige Öffnung damit das Gemisch in den Brennraum gelangen kann und den Motror zum "zünden" bewegt.


    Das "Phänomen" lässt mir irgendwie keine Ruhe. :giggle:

    Das Moped läuft in allen lebenslagen voll umfänglich sehr gut und hat einen geringen Verbrauch, nur beim Kaltstart muckt es rum.

    Mit dem leichten bewegen des Gagriff wird ja nur die Drosselklappe minimal mechanisch verstellt und somit auch der Drosselklappenschalter. Die Position passt dann scheinbar zur Einspritzmenge an Kraftstoff.


    Es wurde ja schon im Prinzip alles an Komponenten der Einsprizung getauscht und das schon im Jahr 2000. Ansonsten hätte man vermuten können dass vielleicht das Einspritzventil oder der Leerlaufsteller der Twinspark verbaut wurde, aber die Teile gab es damals ja noch nicht.


    Einspritzung OneSpark


    Einspritzung TwinSpark


    Ich würde mir die Mechanik und Bewegung mal anschauen, auch die Position mit ausgehängtem Gaszug. Ich habs jetzt nicht mehr im Kopf wie die Klappe auf der Welle befestigt ist.

    Ebenso die Komponenten auf ihre Teilenummern.


    Wichtig erscheint mir der Hinweis:


    pasted-from-clipboard.png


    Das lässt die These zu, dass Softwarestand und Einspritzventil ev. nicht zu 100% aufeinander passen. :confused:

    Einen Defekt eines Bauteils schließe ich aus, da sonst auch im Betrieb irgendwelche Probleme auftreten würden. :g:

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Wenn die Kiste mal wieder zerlegt ist, möchte ich Messen. Das BMS ist natürlich kein Relais. Wozu gibt es dann aber ein Relais zum BMS. Das muss doch dann vermutlich etwas Schalten, was vom BMS angesteuert wird.

    Es gibt so einige Relais im Bauch der GS.

    Enlastungsrelais, BMS-Relais, Dioden, Blinkerrelais, Starterrelais.....


    Die DK selbst ist wie gehabt auf der Welle verschraubt. Ja, sie ist auch fest. Ohne Gaszug ist ein Lichtspalt vorhanden und lässt sich mit dem üblichen Problem auch starten. Diese Werkseinstellung hat nichts mit dem Kaltstartverhalten zu tun. Sie ist fest vorgegeben. Ohne diese Festeinstellung wäre auch im warmen kein Stangas möglich. Beim betätigen mittels Gaszug wird ja nur über das DK-Poti der jeweilige Wert an das BMS weitergegeben. Mittels DK-Ansteller (welch ein falscher Begriff) wird lediglich der Bypass geöffnet, bzw. verschlossen.

    Für mich bleibt eigentlich nur noch das BMS als Täter übrig. Aus irgendeinem Grund wird vermutlich kein, oder ein falsches Signal an den DK Ansteller weitergegeben............

  • Vor 22 Jahren: Kraftstoffpumpe, Entlüftungsventil, Temperaturfühler Kühlmittel, Temperaturfühler Ansaugluft, Drosselklappen Gehäuse komplett, Filter mit Druckgeber...

    Später nochmals DK-Poti und Drosselklappen Ansteller.....

    in etwa habe ich mir so eine Materialschlacht vorgestellt.Da wurden eigentlich alle Verdächtigen getauscht, vielleicht auch ein wenig mehr ...


    Drosselklappenansteller ist vermutlich der Leerlaufsteller?

    Vermutlich wurden in der Werkstatt auch die Adaptionswerte zurückgesetzt?


    - du wartest natürlich beim Start bis die Kühlmittelwarnleuchte erloschen ist und ein wenig Spiel am Gaszug ist vorhanden

    - wenn es richtig kalt ist, sollte wie schon erwähnt die Leerlaufdrehzahl beim Start bei ca. 1800 U/min liegen (ob sie dann langsam von 1800 auf 1500 zurückgeht oder das auf einmal passiert, keine Ahnung)


    Ist schon merkwürdiger Effekt, den deine GS da hat.

    Interessant ist, das sie mit ein wenig Gas sofort anläuft, ohne Gas nicht.

    Zwischen beiden Fällen ist für mich der Unterschied die Regelung der Drehzahl bzw. Einspritzung.


    Was passiert wenn man folgendes macht bei kaltem Motor

    - Start mit ein wenig Gas

    - Gasgriff los lassen (Motor läuft mit Leerlaufdrehzahl)

    - nach 3s Motor mit Killschalter ausschalten (Zündung anlassen)

    - kurz warten

    - Start(versuch) ohne Betätigung des Gasgriffs

  • In der Garantie ist immer Materialschlacht. Daran wird gut verdient, der Hersteller zahlt auch im eigenen Haus.

    Morgen früh probiere ich das sofort aus! Erstaunlich ist aber, das sie immer sofort konstant auf 1500 läuft. Eine Anreicherung muss ja geschehen, sonst würde sie wenn es richtig kalt ist nach dem Start nicht laufen.

  • Das BMS ist natürlich kein Relais. Wozu gibt es dann aber ein Relais zum BMS. Das muss doch dann vermutlich etwas Schalten, was vom BMS angesteuert wird.

    Umgekehrt. Das BMS erhält seine Stromversorgung über dieses Relais. Es wird von einer Kombination diverser Schalter, nämlich Zündschloss, Leerlaufschalter, Seitenständerschalter, Kupplungsschalter und Killschalter, so gesteuert, dass das BMS und damit der Motor nur bei eingeschalteter Zündung läuft, aber nicht bei ausgeklapptem Seitenständer ausgenommen im Leerlauf oder bei gezogener Kupplung. Siehe im Schaltbild, z. B. von hier:

    Diode Repair

  • Sehr viele interessante Tipps hier, aus eigener Erfahrung, wie auch hier schon mehrfach erwähnt, sind diese sporadisch auftretenden Probleme immer schwer zu finden. Aber ich Frage mich gerade, ob der richtige Gaszug verbaut ist, es gab da unterschiedliche Längen, sollte so doch, wie von Michel vorgeschlagen, zu erkennen sein und ggf. auch auf die Verlegung achten und dem sogenannten Leerlaufsteller.

    Ich würde mir die Mechanik und Bewegung mal anschauen, auch die Position mit ausgehängtem Gaszug.

  • Guten Morgen an alle Helfer!


    @RO

    Nach aus mit dem Killschalter habe ich ca. 3 bis 4 Sekunden gewartet und ganz normal ohne Gas gestartet. Wie eigentlich immer wenn sie an war. Außentemperatur ca. 8°.


    Seevetaler

    Der Fehler tritt nicht sporadisch auf, sondern seit 22 Jahren täglich beim Kaltstart.

    Ebenfalls ist der Gaszug schon getauscht, ist Original und hat auch 1 bis 2mm Spiel. Das ist auch niemals ursächlich für dieses Problem.

    Ich möchte auf gar keinen Fall hier jemanden der Helfer Verärgen! Aber ich beantworte immer wieder Fragen, die durch lesen der vorherigen Seiten schon beantwortet wurden.

    Mir geht es ja selbst so, das man Helfen möchte, einen Einfall hat und die Hälfte "Überlesen" hat.

    Danke an alle!

  • Das habe ich tatsächlich überlesen bzw schon wieder vergessen, aber für ein Forum und einem Thema mit 49 Beiträgen über drei Seiten passiert das immer mal, wobei ich mich schon zu den fleißigen Lesern zähle. Überlesen ist das eine, aber in Bezug auf das Kaltstartproblem scheint irgendetwas übersehen zu werden. Wenn Du die Zeit investieren möchtest, ist es wohl sinnvoll nochmals alles Stück für Stück durchzugehen und nach Möglichkeit, leichter gesagt als getan, nochmals ganz von vorne zu beginnen. Auf der anderen Seite, wenn Du schon wie viele Tausendkilometer damit zurecht kommst...

  • Nach aus mit dem Killschalter habe ich ca. 3 bis 4 Sekunden gewartet und ganz normal ohne Gas gestartet. Wie eigentlich immer wenn sie an war. Außentemperatur ca. 8°.

    dann läuft sie an ohne Gas geben bei kaltem Motor, wenn der Motor vorher kurz lief. Also zumindest kein reines Problem "kalter Motor".


    normalerweise würde ich jetzt schreiben, Hauptverdächtiger Drosselklappenpoti, dann Leerlaufsteller, aber da hast du ja schon mindestens den 2. oder 3. drin.

    Ansonsten wurde ja auch alles getauscht was nur ansatzweise in Frage kommt (Pumpe, Filter+Regler usw.), mit Ausnahme des Steuergerätes. Von dem her würde ich als Verursacher auf das Steuergerät tippen.


    Vielleicht hat aber noch jemand anderer eine Idee.


    Für mich sieht das Problem folgendermaßen aus (kann natürlich auch komplett daneben liegen)


    Zündung ein, Start ohne Gas geben.

    -> die Regelung der Drehzahl übernimmt der Leerlaufsteller, gesteuert wird das Ganze vom Steuergerät. Die Regelung über den Leerlaufsteller erfolgt, wenn der Drosselklappenpoti auf dem "Nullpunkt" ist

    -> hier wäre jetzt interessant ob in dem Fall der Leerlaufsteller überhaupt angesteuert wird


    Zündung ein, Start mit Gas

    -> jetzt wird die Einspritzung abhängig von der Stellung der Drosselklappe gesteuert, der Leerlaufsteller ist nicht aktiv, da Drosselklappenpoti nicht auf dem "Nullpunkt" ist.

    -> nachdem der Motor läuft, funktioniert die Regelung der Drehzahl über den Leerlaufsteller, "Nullpunkt" des Drosselklappenpoti wird erkannt, sonst würde der Motor im Leerlauf ausgehen


    Bezüglich Auswertung Leerlaufsteller kann ich am Wochenende mal schauen was da MotoScan hergibt, habe aber wenig Hoffnung.


    in crossroads wird noch was erwähnt bezüglich Leerlaufsteller

    About Files


    Zitat:

    Idle Actuator Operation (US TSB 1300301 022)
    “Idle air actuator operation is primarily based on engine temperature. Allowing the engine to warm up completely until
    the cooling fan activates allows the BMS C to build it’s reference values for air actuator operation. This warm up phase
    must be performed at idle without touching the throttle.”


    man kann es versuchen, ob es wirklich was bringt keine Ahnung.

  • Meine nächste Maßnahme ist der Tausch gegen ein gebrauchtes Steuerteil. Habe eins in England bestellt für 60€ mit Versand und 8€ Zoll.

    Man (z.B. ich) hätte dir auch für Versuchszwecke BMS usw. leihen können.

    Maßgeblich ist eigentlich der Softwarestand auf der BMS. BMW verpflichtet die Vertragswerkstätten den Stand mittels Aufkleber auf den Steuergeräteten zu dokumentieren. Bei dir müsste also nach der Änderung auch ein Aufkleber und der Stand ersichtlich sein.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Meine nächste Maßnahme ist der Tausch gegen ein gebrauchtes Steuerteil. Habe eins in England bestellt für 60€ mit Versand und 8€ Zoll.

    ich habe ich anscheinend zu lange für meinen "Roman" gebraucht, den hätte ich mir dann sparen können ... :)

  • yep, sieht bei meiner Dakar 2001 gleich aus. War positiv überrascht was bei MotoScan so alles geht bei den "einfachen" Einzylindern.


    Also von dem her ein möglicher Ansatz, wenn das andere Steuergerät das Problem nicht löst.

  • Welchen MotoScan genau könnt ihr empfehlen

    MotoScan ist der Name einer App für das Android-Handy, die einmalig ist, (welchen ergäbe also nicht so recht Sinn). Ihr Funktionsumfang richtet sich allerdings nach der erworbenen Lizenz, deren Varianten die Webseite auflistet, wobei die kostenlose Version ("Lite") eigentlich nur zum Testen und für Demozwecke taugt. Dennoch sollte man damit anfangen, um die Kompatibilität von Handy und Adapter vor dem Erwerb der Lizenz per In-App-Kauf zu testen.


    Als Hardware benötigt man allerdings einen OBD-Adapter und ein Kabel ud ist auf der sicheren Seite, wenn man die vom Hersteller der Software angebotete Ausrüstung kauft, wie ich es getan habe.


    Für den thematisierten Fehler würde die billigste Variante ("Basic") reichen, upgraden kann man bei Bedarf immer noch.


    Gibt ja auch schon Forenbeiträge dazu:


    Vielleicht dachtest Du bei MotoScan auch an Geräte mit anderem Namen aber ähnlicher Funktion, aber da ich mit denen keine Erfahrung habe, kann ich auch keine entsprechenden Empfehlungen geben.