Zylinderkopfdichtung wechseln & Kopf planen Tipps erbeten

  • Servus Leute,

    ich hab an meiner 2000er GS jetzt zum zweiten Mal ne massiv undichte ZKD (eklatanter Wasserverlust und Wasser im Öl) 🤬.

    Das erste mal hab ich nen Twin-Spark-Austausch-Motor eingebaut. Dann war ein paar Jahre Ruhe, jetzt leider wieder der Mist.

    Diesmal möchte ich die ZKD wechseln, vermutlich muss der Kopf auch geplant werden.

    Über Tipps zur Vorbereitung und Ablauf wäre ich dankbar. :notworthy1:

    Brauche ich ausser der ZKD noch was an Teilen?

    Die Schrauben sind ja alle wiederverwendbar? Also keine Dehnschrauben?

    Wäre der Zusatzaufwand für den Wechsrl der Fussdichtung ratsam, wenn es dort bisher keine Probleme gibt?

    Hat von Euch schon mal nen Kopf selber plan gemacht?

    Überlege das mit Glasunterlage und ausreichend großen Schleifpapieren erstmal selber zu probieren.

    Oder komm ich voraussichtlich um ne Spezialfirma nicht drumrum?

    Kann jemand einen bezahlbaren Kompressions-Prüfer empfehlen? (Also Gerät, nicht Männeken...)

    Merci schon mal für sachdienliche Hinweise. :ok:

    Servus

    Rainer

  • Hi, nur erst mal kurz etwas zum planen. Bei mir sah Kopf und Zylinder nicht gut aus, darum hab ich beides planen, die Schaftabdichtungen wechseln und Ventile einschleifen lassen. Waren 150-180€ oder so. In einer Schleiferei in der nähe. Würde ich auch immer wieder so machen. Zylinder hab ich dazu ausgebaut, muss jeder selber wissen ob er das machen will wenn alles dicht ist.

  • Hat von Euch schon mal nen Kopf selber plan gemacht?

    Überlege das mit Glasunterlage und ausreichend großen Schleifpapieren erstmal selber zu probieren.

    Oder komm ich voraussichtlich um ne Spezialfirma nicht drumrum?

    Moin,

    das geht schon mit der Glasscheibe, die Fläche wird auch Plan, aber ob sie dann noch die gleiche Ausrichtung zum Zylinderkopf hat wie vorher ist Glückssache. Das ist zwar nicht viel, aber wenn der Zylinder auch gemacht wird und genau andersherum ausgerichtet ist kommen da eine kleine (Plane und dichte) Schieflage bei heraus.

    Gruß

    Helmut

    Glück auf

    Ich bin kein Biker und ich fahre kein Mopped

    HWG K 1100 LT EML GTE

    F 650 GS

    Yamaha XJ 750 Seca

  • Bei mir hat man mit einem Messschieber erkennen können das die Kopfdichtung unterschiedlich gepresste war. Muss nichts heißen, kann auch vom Vorbesitzer schlecht angezogen worden sein. Wenn man sich aber die Arbeit macht, dann doch mit einem guten Gefühl/Ergebnis.


    Ich kann nicht für die GS sprechen aber bei der Peg braucht man Krähenfußschlüssel um den Zylinder mit einem Drehmomentschlüssel anziehen zu können. Kannst ja probieren ob du mit dem Drehmomentschlüssel so ran kommst. Hatte es, da ich es zu dem Zeitpunkt nicht wusste mit Maul- oder Ringschlüssel angezogen. Ist aber keine Empfehlung für jederman.


    Des weiteren musst du die Stehbolzen entfernen wenn du den Kopf im eingebauten Zustand abnehmen willst. Das geht entweder mit scharfer Zange oder einer Langmutter mit Schraube zum Kontern.


    Beim anfädeln vom Kolben an den Zylinder auf den Ölabstreifring achten der ist sehr widerspenstig. Hatte letztens erst hier im Forum jemand vernichtet. Kolbenringe gingen mit Fingernägeln gleich drauf, für den Abstreifer habe ich mehrere Anläufe gebraucht. Also vorsichtig sein oder mit entsprechendem Werkzeug helfen.


    Vielleicht hilft dir ja ach das noch etwas:





    ab Seite 74

    http://bmw.k100rs.free.fr/files/repair_manuals/BMW_F650_GER.pdf

  • Herzlichen Dank für die ausführlichen und kompetenten Erläuterungen, weiß ich zu schätzen. :notworthy:

    Dann vielleicht doch die große Lösung:

    Kopf und Zylinder nicht gut aus, darum hab ich beides planen, die Schaftabdichtungen wechseln und Ventile einschleifen lassen


    Hempi, oder sonst jemand, könnt Ihr mir eine Firma dafür empfehlen?

    Ob der Kopf auch geplant werden muss, werd ich natürlich erst nach Demontage sehen. Inwieweit der Pegaso-Motor von der Problemlage mit dem der GS ab 2000 vergleichbar ist, wäre interessant.

    Sehe den Thread mit dieser Fragestellung natürlich auch als Vorlage für andere Leidgeprüfte mit ZKD-Problemen. Die verlinkten Seiten sind dafür natürlich auch sehr hilfreich, dafür nochmal extra Dank an Hempi für die spitzen Arbeit.:clap1:

    Servus

    Rainer

  • Du wirst hier kaum einen Tipp bekommen, da die ZKD wirklich sehr selten defekt ist an unseren Rotaxen. Da ist alles thermisch recht stabil.
    Vorkommen kann das natürlich immer mal.

    Wenn ich aber höre, dass es bereits das zweite Mal passiert, dann liegt der Verdacht nahe, dass irgendetwas mit dem Kühlsystem nicht stimmt. Ist die Wasserpumpe in Ordnung? Wird regelmäßig der Kühlmittelstand gecheckt (im Kühler, nicht am Ausgleichbehälter), Ist der Kühler dicht oder bekommt durch Anbauteile nicht genügend Luft, läuft der E-Lüfter, ist das Thermostat in Ordnung oder öffnet der große Kreislauf nicht/nicht vollständig?
    Vielleicht habe ich jetzt auch etwas vergessen, aber das alles würde ich auf alle Fälle überprüfen.

  • Den Tipp mit dem Krähenfußschlüssel

    Hab ich mal von Oesie bekommen.



    Ich schaff mein Zeug hier hin, wie gesagt ist nicht weit weg von mir. Die verschicken aber auch viel, kannst ja Dienstag mal anrufen. Wenn ein Mann dran ist, dann ist es ein älterer Herr der zwar sparsam mit Worten ist, dafür aber viel Ahnung hat. Der sitzt den ganzen Tag in seinem gelben Raum und raucht Kette :giggle:


    Bei der Peg gibt es viele Probleme mit der Kopfdichtung. Da das originale Material der Kopfdichtung Müll ist, die quillt im Wasserkanal auf, wahrscheinlich eher für Luftgekühlte Motoren.

    Bei der F besteht das Problem nicht.