Hinteradbremse versagt nach kurzer Zeit

  • Wenns wirklich steil ist keine Angst vor dem ersten Gang - mit etwas Übung klappt das Einlegen mit Zwischengas (Drehzahlanpassung Getriebewelle + Motorschleppmoment gering halten) und etwas Gefühl mit der Kupplung ohne Drama und Stempeln des Hinterrades.


    Oftmals wird die nicht ganz optimale Verlegung der Bremsleitung für das schnelle Überhitzen des heiligen Bremswassers erwähnt.

    Diverse Hersteller bieten Bremscheiben mit besserer Wärmeabfuhr, z.B. die recht teuren Moto-Master oder Galfer.


    Ich fahre inzwischen ebenfalls DOT 5.1 und gerade mit Gepäck einfach angepasst bergab - das ABS rappelt allerdings trotzdem des öftern (spuckt wirklich früh rein), evt. verringert das ein wenig die Wärmeleistung. Die Bremse wird zwar schnell etwas schwammiger, jedoch immer im Rahmen ohne ein schlechtes Gefühl zu verursachen.


    Bin gespannt wie es nächste Woche im Friaul und Slowenien aussieht. Ohne Gepäck und mit meinem leichten Hintern mache ich mir allerdings wenig Sorgen :)

  • Ich mein ich kann auch ohne Hinterradbremse leben

    Das war hoffentlich nicht so zu verstehen, dass Du mit einer defekten Bremse fahren möchtest.

    Zum Motorradfahren gehört mehr als das Einhalten der Verkehrsregeln, sondern eine Fahrweise, die neben dem Straßenzustand und dem eigenen Fahrkönnen auch das Fahrkönnen des Motorrads berücksichtigt. Früher fuhr man Berge nach dem Grundsatz im gleichen Gang runter wie rauf.

    Popcorn - Alarm

    :evil:

    Jede Flüssigkeit wälzt sich bei Wärmeeinfluss selbst um und kühlt sich dabei auch wieder ab,

    So ist es, aber es ist ja eine Frage der Größenordnung.

    das glaube ich ohne Forschungsergenisse nun so mal doch nicht

    Wohlan !


    Bild Erläuterung
    20230531_220653.jpg Der Versuchsaufbau:
    Oben eine Plastikflasche als "Bremsflüssigkeitsbehälter", die Bremsflüssigkeit wird durch klares Wasser vertreten. Von dort führt der "Bremsschlauch", im Versuch ein durchsichtiges Plastikrohr mit 3 mm Innendurchmesser, in das untere Glas als "Bremszylinder".
    Ins rechte Glas wurde unmittelbar vor Versuchsbeginn kochendes Wasser eingefüllt, das mit Füller-Tinte gefärbt wurde, um es farblich zu markieren, wie in der Wissenschaft üblich, um die Verteilung von Flüssigkeiten zu untersuchen.

    20230531_220815.jpg Versuchsbeginn: An der bläulichen Färbung in der unteren Hälfte des Rohrs sieht man sehr schön die vorhergesagte Umwälzung, also wie tatsächlich heißes Wasser sofort im "Bremsschlauch" aufsteigt.
    20230531_220956.jpg 90 Sekunden nach Versuchsbeginn hat das im "Bremsschlauch" aufsteigende heiße Wasser den "Bremsflüssigkeitsbehälter" erreicht.
    20230531_221054.jpg Eine weitere Minute später hat sich etwas von der heißen "Bremsflüssigkeit", im Versuchsaufbau dem gefärbtem Heißwasser, im "Bremsflüssigkeitsbehälter" verteilt.
    20230531_221230.jpg In der Großaufnahme sieht man, die diese Flüssigkeit ganz nach oben gestiegen ist und sich zunächst oben ausbreitet.
    20230531_221238.jpg Unten ist keine Veränderung erkennbar.
    20230531_222157.jpg Etwa 12 Minuten nach Versuchsstart hat sich ein wenig von der nach oben gestiegenen Flüssigkeit im gesamten Behälter verteilt, was man an der schwachen Tönung aber nur im Vergleich mit den vorherigen Bildern erkennt.

    Wie aufgrund der Farbverteiling nicht anders zu erwarten ist das untere Glas immer noch heiß, oben keine Temperaturerhöhung spürbar.


    Eine halbe Stunde nach Versuchsbeginn hat sich die Lage kaum verändert. Lediglich der Inhalt des "Bremsschlauchs" ist von hellblau in dunkelblau umgeschlagen. Von einer Durchmischung ist das sehr weit entfernt.


    Von einer Umwälzung der Bremsflüssigkeit im üblichen Sinne kann man auch nicht sprechen, aber bei jedem Betätigen der Bremse findet in gewissem Maße ein Flüssigkeitsaustausch zwischen Leitung und Ausgleichsbehälter statt. Kann man beobachten, wenn bei abgenommenem Deckel die Bremse betätigt wird, dann sprudelt es etwas am Behälterboden (wenn man zu forsch betätigt, schwappt es sogar heraus).

    Mit Bremsvorgängen, die ich durch Drücken der Plastikflasche simulieren könnte, könnte ich die Durchmischung erheblich beschleunigen und würde dann auch die Beobachtung der sprudelnden Bremsflüssigkeit machen, aber das war ja nicht die Frage, es ging ja um die Zirkulation durch den Temperaturunterschied. In einer richtigen Bremse würde die Zirkulation durch die Ventile des Bremssystems zusätzlich gebremst werden. Mit ABS sind die Leitungen zudem wesentlich länger.


    eine nennenswerte Kühlleistung erbracht wird, denke ich auch nicht. Wurde doch auch so nicht behauptet.

    Vielleicht nicht von Dir, aber andere Äußerungen könnte man so verstehen.


    Mit meinem Beitrag erhält dieser Thread den Rang einer wissenschaftlichen Publikation, die nun natürlich noch von anderen Wissenschaftlern verifiziert werden muss.


    Dies vorausgesetzt würde das für den Fragesteller bedeuten, dass ein vergrößerter Ausgleichsbehälter das Problem nicht entschärft. Leider habe ich keinen Beleg gefunden, welchen Zweck ein vergrößerter Ausgleichsbehälter dienen soll. Klar ist eigentlich nur, dass sein Fassungsvermögen den Verbrauch von Bremsbelägen und Bremsscheibe ausgleichen muss, sein Volumen also auf die Größe der Bremse abgestimmt sein muss. Wer die Bremse im serienmäßigen Zustand lässt, wird sich da wohl keine Gedanken machen müssen.


    Die Kühlung der Bremse wird zum großen Teil durch den Fahrtwind erbracht. Während am Vorderad normalerweise "alles" frei liegt, besteht im Bereich des Hinterads eher die Gefahr, dass die Kühlung der Bremse durch Um- oder Anbauten beeinträchtigt wird. Deswegen wäre es kein Fehler, diesen Punkt bei Überhitzung der Bremse zu prüfen.

  • Sehr schönes Experiment.


    Allerdings geht bei der GS bestimmt auch die Bremsleitung vom Sattel hoch unter die Einspritzung, von da wieder runter und dann erst wieder hoch.

    Egal mit guter Flüssigkeit kein kochen.


    Bitte auch Bremszylinder genau anschauen, sonst macht das entlüften noch mehr Spaß als so schon, Alter macht vor niemand halt.


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