Massives Elektro-Problem

  • Vielen lieben Dank für den Tipp! Werd mich nach meiner kleinen Tour nächste Woche mal dransetzen und das anständig lösen. An einen Hauptschalter hatte ich auch mal gedacht. Ebenso wie einen Anschluss fürs Ladegerät und Starthilfe (natürlich mit geeignetem Kabel). Will noch ein paar Sachen optimieren an dem Gerät.


    Ich hätte ja nicht übel Lust mich mal mit einem/einer erfahrenen GS-Schrauber/in zu treffen. Ab Ende April soll die Gisela langsam reisetauglich gemacht werden. Ist einiges zu tun. Gabel soll etwas straffer werden, ich denke der Dämpfer hinten braucht Öl, Schwinge und Lenkkopflager würde ich gern prophylaktisch fit machen, Ventile nochmal einstellen, Steuerkette und Spanner kontrollieren, Bremsen und Kettensatz erneuern. Das muss noch passieren.

  • So, zurück aus der Werkstatt. Laut BMW (zumindest bei BMW) gibts die Pins wohl nicht einzeln. Die Stecker auch nicht sondern nur mit Kabelbaum. Ich bin meiner Moppedwerkstatt dankbar das sie das dennoch unkonventionell gelöst haben. Sie Haben einen komplett neuen (anderen) Stecker mit Gegenstück verbaut. Resultat, alles sauber, alles schick, alles funktioniert. Ich habe zudem das Gefühl, dass der Scheinwerfer jetzt mehr Licht bringt als vorher (nein, keine neue Birne drin und die Streuscheibe wurde auch nicht geputzt). Kann es sein, dass der ganze Mist vorher damit zusammengehangen hat? Naja, erster Streckentest ab nächste Woche Dienstag. Seenplatte-Stettin-zurück nach Halle.


    Erst einmal vielen lieben Dank an alle, die mit Tipps und Denkanstößen geholfen haben!

  • Ich habe zudem das Gefühl, dass der Scheinwerfer jetzt mehr Licht bringt als vorher (nein, keine neue Birne drin und die Streuscheibe wurde auch nicht geputzt). Kann es sein, dass der ganze Mist vorher damit zusammengehangen hat?

    Möglich wäre helleres Licht schon, denn korrodierte Steckverbinder haben einen Übergangswiderstand, der die Spannung an der Lampe verringert. Das das Licht über Sicherungen und Schalter geführt sowieso eine lange Leitung hat, bleibt natürlich trotzdem ein unerwünschter Vorwiderstand übrig. Da könnte man die Verkabelung zwar auch noch optimieren, das würde aich aus Gründen der Übersichtlichkeit wegen der dafür notwendigen Abweichung vom Serienstand nicht tun, sondern eher bei der Wahl der Glühbirne auf eine auf Licht statt Lebensdauer optimierte Glühbirne setzen. Das sind welche, die für eine geringfügigere geringere Spannung ausgelegt sind und so den Spannungsabfall zu kompensieren. Und: Die anderen von Dir erwähnten Maßnahmen bringen auch nochmal so viel !

    An einen Hauptschalter hatte ich auch mal gedacht.

    Den braucht man ja eigentlich nur, wenn man einen nicht gefundenen Fehler durch einen Sauger hat oder wenn man sich bei häufigen langen Standzeiten das Batterieabklemmen ersparen will. Der normale Nutzer braucht das nicht.

    Ebenso wie einen Anschluss fürs Ladegerät und Starthilfe

    Zumindest bei einem für beide Zwecke nutzbaren Anschluss wäre das ja immerhin eine Vorkehrung für den Pannenfall.


    Inzwischen habe ich ich etwas den Überblick verloren und kenne nicht mehr den Stand des massiven Elektro-Problems.

    Sind denn jetzt alle Probleme behoben ?

    Weißt Du genau, was die Werkstatt alles gemacht hat ?

    Gibt es eine Erkärung für das umgekehrte Verhalten des Lichtschalters ?

  • Sind denn jetzt alle Probleme behoben ?

    Scheinbar ja. Ladespannung ist perfekt, sonst keine unüblichen/negativen Erscheinungen mehr entdeckt.

    Weißt Du genau, was die Werkstatt alles gemacht hat ?

    Die haben (so war es auch abgesprochen) lediglich die Steckverbindung/Stecker getauscht. Ich hatte es vorher soweit freigelegt das sie arbeiten können und im Nachhinein hab ich es auch wieder zusammengebaut (Batterie raus und Verkleidung runter)

    Gibt es eine Erkärung für das umgekehrte Verhalten des Lichtschalters ?

    Nein, jedenfalls keine mir bekannte oder plausible. Wer weiß, vielleicht hatte der alte Stecker weitere Schwachstellen die so nicht ersichtlich waren.



    Wo wäre denn eine geeignete Stelle um zündungsplus für USB und Zusatzscheinwerfer abzugreifen?

  • keine unüblichen/negativen Erscheinungen mehr entdeckt

    :)

    Wo wäre denn eine geeignete Stelle um zündungsplus für USB und Zusatzscheinwerfer abzugreifen?

    Dein neues, weniger massives Problem habe ich ausgegliedert ins neue Thema


  • So, heute erste größere Probefahrt gemacht. Bei Regen losgefahren, alles gut. Nach etwa 40 Kilometern ging die Abs Leuchte an. Angehalten und nach einer Zigarette wieder gestartet, Lampe aus. Nach weiteren 140 Kilometern, Abs Leuchte brennt, Tacho Ausfall. Angehalten, nach 5 Minuten gestartet, Lampe aus und nach dem losfahren wieder an. Bremslicht (hatte gelesen das es da unter Umständen einen Zusammenhang geben könnte) funktioniert. Sensor hinten bislang nur optisch begutachtet.


    Mein Plan war eigentlich morgen auf den TET Richtung Polen zu fahren. Bin also nicht zu Hause.


    Könnte es an Nässe liegen? Von den etwa 240 Kilometer heute waren allerdings nur die ersten 40 nass.

  • Bremslicht (hatte gelesen das es da unter Umständen einen Zusammenhang geben könnte) funktioniert.

    Ich weiß nicht ob es beim Kälbchen auch so ist, aber bei meiner Kuh wird bei Rücklichtausfall die Bremsleuchte gedimmt eingeschaltet. Angezeigt wird das durch die dann dauerhaft leuchtende ABS-Kontrollleuchte...

    Beste Grüße

    Gerd


    Geld allein macht nicht glücklich. Du musst schon ein Motorrad davon kaufen.

  • Ich weiß nicht ob es beim Kälbchen auch so ist, aber bei meiner Kuh wird bei Rücklichtausfall die Bremsleuchte gedimmt eingeschaltet.

    Nein.

    Die Einzylinder haben so etwas nicht. Dazu wäre eine Überwachungsschaltung für das Rücklicht nötig samt einer entsprechenden Steuerung für das Bremslicht, was es aber laut Schaltbild ganz offensichtlich nicht gibt.

    Bremslicht (hatte gelesen das es da unter Umständen einen Zusammenhang geben könnte) funktioniert.

    Das ABS wertet die Signale der Bremslichtschalter aus, wobei ich über die genaue Wirkungsweise nur spekulieren kann, sicherlich geht es da um ein gezielteres Eingreifen. Ein defektes Bremslicht könnte sich da theoretisch auswirken. Die Bremslichtschaltsignale werden über Dioden außerhalb des ABS für das Bremslicht zusammengeführt. Da Deines geht, erübrigt sich ja eine entsprechende Spekulation aber sowieso, es sei denn es hätte vielleicht einen Wackelkontakt. Für wahrscheinlicher halte ich aber andere Fehler:

    Könnte es an Nässe liegen?

    Ein intaktes System lässt sich durch Nässe nicht stören, aber Deines ist ja nicht in Ordnung.

    Schwachstellen sind:

    • Die Sensoren selbst
    • Kabel und Steckverbindung zu den Sensoren
    • Die Justage der Sensoren gegenüber dem Sensorring.

    Alles Themen, die öfter im Forum vorkamen. Da suchst Du vielleicht erstmal selbst bevor ich (oder andere) helfe(n).


    Sensor hinten bislang nur optisch begutachtet

    Und vorn ?


    Solltest Du ein Diagnosegerät haben, kann man vielleicht über ausgelesene Fehlermeldungen den Fehler wenigstens auf vorn oder hinten einkreisen.


    PS: Vor dem Hintergrund des massiven Elektro-Problems kann man ein anderes, auf das ABS einwirkende Problem nicht mit Sicherheit ausschließen. Dennoch würde ich erst einmal von näherliegenden Problemen ausgehen.

  • Hatte ja bereits etwas reingelesen. Daher die Vermutung daß es der hintere Sensor sein dürfte. Weil Tachosignal doch auch von dem kommt, richtig? Die Verkabelung ist (zumindest optisch) unbeschädigt. Einen Knick oder andere Auffälligkeiten konnte ich nicht entdecken. Ein Diagnosegerät habe ich noch nicht. Ist aber in Planung (was mir jetzt allerdings nicht weiter hilft).


    Als die Abs Leuchte zum zweiten Mal anging fiel auch das Tacho komplett aus. Nach weiteren 10 Kilometern zuckte es zweimal auf etwa 20 km/h (Tempo lag allerdings bei 100). Danach kein Zucken mehr.


    Kann der Sensor so schnell die richtige Position verlieren/verrutschen?


    Die letzten gut 200 Kilometer waren trocken. Und nach dem ersten Ausfall ging es ja wieder. Der zweite, anhaltende Ausfall kam bei trockener Straße. Sonst sind keinerlei Auffälligkeiten im Betrieb zu erkennen. Batterie läd, alles funktioniert. Zusatzgeräte (Nebler und USB sind aktuell noch nicht angeschlossen.

  • Als die Abs Leuchte zum zweiten Mal anging fiel auch das Tacho komplett aus. Nach weiteren 10 Kilometern zuckte es zweimal auf etwa 20 km/h (Tempo lag allerdings bei 100). Danach kein Zucken mehr.

    Wenn unter "fiel ... komplett aus" zu verstehen ist, dass die Geschwindigkeit mit 0 angezeigt wird, der Drehzahlmesser aber noch normal arbeitet und die Kilometer zwar angezeigt werden, aber nicht weiterzählen, dann ist das ein Indiz für den Ausfall des hinteren Sensors.

    Kann der Sensor so schnell die richtige Position verlieren/verrutschen?

    Was bedeutet denn "so schnell die richtige Position verlieren/verrutschen" ?

    Entweder es ist gar kein mechanisches Problem, dann auch kein Verrutschen, oder doch, dann wird wahrscheinlich die Justage außerhalb der Toleranz sein, sodass schon minimale Einflüsse über geht oder geht nicht entscheiden. Wie bei einem Wackelkontakt, der es ja auch sein könnte.

  • OK. Das leuchtet ein. Muss mal schauen ob ich morgen auf der Piste prüfen kann. Das Sensorkabel geht ja direkt Richtung abs-steuergerät, richtig? Soweit ich das Kabel verfolgen konnte, war da alles schick. Also schau ich mir den Sensor mal an. Danke dir Eckart.


    Und wie du es schriebst, Drehzahlmesser geht, Kilometerzähler zeigt an, zählt aber nicht.

  • sers,


    ich wette:

    Sensor hinten ist tot.

    vllt. getriggert per Nässe. Erst motzt das ABS, dann überhaupt kein plausibles Signal mehr —> Tacho steigt auch aus.


    Ganz offen:

    Mit so einer Baustelle fahr ich nicht

    • ins Ausland
    • off Road
    • erst recht nicht auf den TET


    Deine Entscheidung, eh klar.

    take care, save ride!

    ralph

  • Tief nach Polen geht es nicht. Nur bis Stettin. Und wenn es wirklich nur das Abs betrifft, ich hab mich nie auf ein solches verlassen. Stehe (zumindest auf trockener Straße) ohne schneller als mit. Regelmäßige Trainings machen es möglich. Hab zuletzt mit einer gsx 750 f geübt. Bremsen mit steigendem Hinterrad geht schon wenn man Gefühl in den Fingern und Übung hat.


    Das heißt nicht das es mir egal ist. Das System ist nun mal verbaut und hat seinen Sinn. Also muss es funktionieren. Werde morgen mal schauen ob ich das Problem lösen kann. Sonst eben mit dem Wissen das Abs nicht geht die Runde zu Ende fahren und zu Hause in Ruhe schauen.


    Offroad würde ich das Abs eh ausschalten. Ich weiß, das vordere würde trotzdem funktionieren und es sicher einfacher machen. Das funktioniert jetzt eben nicht.


    Ich plane auch eine größere Tour nach Afrika. Wenn mir da etwas kaputt geht muß ich auch schauen das ich erstmal irgendwie weiter komme. Kann schlecht wegen ausgefallenen Abs 3 Wochen in der Sahara schmoren und warten das sich das Problem löst und mir jemand Ersatzteile bringt. Ich bin da eher pragmatisch. Hab früher Jawa 350, MZ TS 150 und 250 gefahren. Dann zur zzr1100 offen (ohne Abs). Da ging das auch. Ja, es ist richtig das es Sinn macht. Daher wird es ja auch schnellstens gerichtet.


    Gibt's Besonderheiten bei dem Sensor? Ich meine verschiedene Teile? Oder ist es bei der R13 immer derselbe? Möchte nichts falsches bestellen (falls nötig).

  • sers,


    das ABS ist ja „nur“ das aktuellste Thema, wenn ich mich richtig erinnere…..

    take care, save ride!

    ralph


    ….und wie kommst „im Ernstfall“ heim? Per Schutzbrief? Fänd ich un-fair, bei einem Fahrzeug, bei dem von vornherein Fehler bekannt sind….

    Einmal editiert, zuletzt von < ralph > ()

  • Das ist richtig. Bisher traten keine weiteren Fehler auf. Ich hoffe das bleibt so. Aber das muss ich eben auch ausgiebig testen um möglichst viel auszuschließen. Wenn sich das Abs als separates Problem darstellt und sonstige elektrische sorgen weg sind ist das schon mal gut. Zum testen waren es heute 260 Kilometer. Morgen hab ich noch gar nicht genau geschaut. Fahre den TET von Fürstenberg bis Schwedt. Dann Straße nach Stettin. Denke werden etwa 200 Kilometer. Donnerstag 350 Kilometer vorwiegend Autobahn nach Hause. Drückt die Daumen dass es sonst keine Sorgen gibt. Laufen tut sie ja echt gut. Brauche nur noch ein Schutzblech für vorn. Bei Regen ist es ohne absoluter Mist. Meine Stiefel konnte ich heute ausschütten.

  • sers,


    Brauche nur noch ein Schutzblech für vorn.

    Ist das nicht Serie, bei der „normalen“ GS?

    Die Dakar hat keins das ist wahr. Da hab ich eins der letzten von Touratech 🤩 und so null Probelemo mit nassen Fussies. Vllt mal über nen neuen Stiefel nachdenken?

    Wobei: In der Sahara regnets nicht soo oft :p:


    take care, save ride!

    ralph

  • :D

    Neue Stiefel kommen noch. Hab mir erstmal ein paar robuste zum üben gekauft. Ein ordentlicher Reisestiefel kommt ganz in Ruhe. Muss sitzen. Den trage ich einige Monate fast rund um die Uhr. Die GS hatte wohl erst später ein Schutzblech. Meine leider nicht. Brauche da wohl auch eine andere untere Gabelbrücke. Meine hat keine Gewinde für die Verschraubung. Bohren will ich möglichst nicht.

  • Stehe (zumindest auf trockener Straße) ohne schneller als mit.

    Dem liegt ein Missverständnis der Funktion des ABS zugrunde. Das ABS verkürzt den Bremsweg nicht unbedingt, sondern das ABS erhält die Fahrstabilität, indem es ein Blockieren verhindert. Den Bremsweg verkürzt es indirekt, indem man sich traut, voll in die Bremse zu geben ohne Furcht vor einer Blockierung, die zum Sturz führt.

    das vordere würde trotzdem funktionieren und es sicher einfacher machen

    Das ist falsch: Sobald das ABS einen Fehler erkannt hat, steht es als Gesamtes nicht zur Verfügung.

    wie kommst „im Ernstfall“ heim?

    Es geht ja nicht um den Ausfall der Bremse, sondern nur um den Ausfall des ABS. Das erfordert sicherlich keinen Rücktransport.

    Ist das nicht Serie, bei der „normalen“ GS?

    Nein, die ersten F650GS hatten den nicht.