Kupplung trennt bei warmem Motor nicht richtig, zu heiß?

  • Moin,


    ich hoffe, ich habe in der Suchfunktion nichts dazu übersehen, aber zu diesem Thema findet man im allgemeinen recht wenig. Ich habe mir vor einem Jahr und ca. 10.000 Kilometern eine F650 GS Dakar Bj. 2003 gekauft mit 46.000 Km auf der Uhr. Damals hatte sie schon das Problem, dass die Kupplung nicht richtig getrennt hat, sodass man im ersten Gang bei gezogener Kupplung praktisch immer nach vorn gezogen wurde. Ich hatte die Kupplung dann in einer Werkstatt tauschen lassen, sodass dann erstmal alles geschmeidig funktioniert hat. Der Mechaniker meinte damals zu mir, dass die Kupplung wohl viel zu heiß geworden sei. Nun war ich in den letzten Tagen in den tschechischen Bergen unterwegs (was natürlich eine deutlich höhere Belastung für die Kupplung war) und bin dann ca. 400km bei 32ºC zurück nach Hause gefahren. Dabei bemerke ich, dass sie schon wieder anfängt mich ganz leicht im ersten Gang nach vorn zu ziehen (Richtig bemerkbar macht es sich, wenn man dazu ein ganz kleines bisschen Gas gibt, damit kann man schon fast anfahren). Es ist nur leicht und bei weitem noch nicht so schlimm wie damals, trotzdem stellt es mich vor ein Rätsel, wieso sie das schon wieder tut. Ein Freund, welcher mit mir unterwegs war und ebenfalls eine F650 GS mit dem gleichen Motoröl fährt, hat das Problem nicht, sodass ich das Öl schonmal ausschließen kann. Hinzu kommt noch, dass es nur bei warmem Motor auftritt, bei kaltem (bei dem man es ja eigentlich erwarten würde), ist alles normal.


    Hat jemand vielleicht eine Idee, woran das liegen könnte? Das Problem scheint ja irgendwie tiefer zu liegen, also "nur" bei den Kupplungsscheiben. Ich habe bereits gelesen, dass es das Ausdrücklager sein könnte, allerdings würde das nicht erklären, wieso es nach einer neuen Kupplung besser wurde, oder? Ich hatte noch an eine ungleiche Abnutzung der Federn gedacht, ergibt das vielleicht Sinn?


    Liebe Grüße

  • Nun war ich in den letzten Tagen in den tschechischen Bergen unterwegs (was natürlich eine deutlich höhere Belastung für die Kupplung war) und bin dann ca. 400km bei 32ºC zurück nach Hause gefahren. Dabei bemerke ich, dass sie schon wieder anfängt mich ganz leicht im ersten Gang nach vorn zu ziehen (Richtig bemerkbar macht es sich, wenn man dazu ein ganz kleines bisschen Gas gibt, damit kann man schon fast anfahren).

    Stichwort

    Thermische Dehnung

    Dein Bowdenzug längt sich und reicht somit nimmer ganz zum sauberen trennen

    Wann wurde selbiger das letzemal mit Graphitspray oder auch BALISTOL gangbar gehalten

    Reibung und Hitze und du hast den Salat


    Nach Längung kommt Abriß

    Hatte mir schon zur Genüge im Forum


    Altgediente kennen das "Waffenöl" noch vom Bund,gibts mittlerweile auch im Handel

    Dazu Zug neu feinjustieren sollte auch Deine Hexe wieder sauber ein Grinsen ins Gesicht zaubern


    Bloß kein normales Maschinenöl ( verharzt ) oder gar WD40 (hat in bowdenzügen nix verloren)


    Rolf

  • rpr61 gut, dass du das ansprichst, das hatte ich total vergessen zu schreiben! Der Bowdenzug ist mir kurz nach Kauf der Dakar gerissen, sodass der jetzige praktisch neu ist. Spiel einstellen war auch meine erste Intuition. Der Zug hat jetzt vielleicht noch einen Milimeter Spiel und der Schleifpunkt ist schon in den letzten 2 cm des Hebels (also sozusagen 2cm vor der Ruheposition des Hebels), sodass die Kupplung bei voll durchgedrücktem Kupplungshebel definitiv getrennt sein sollte.

  • Nun war ich in den letzten Tagen in den tschechischen Bergen unterwegs (was natürlich eine deutlich höhere Belastung für die Kupplung war)

    Berge sind der Kupplung völlig egal, sofern man nicht dauernd anfahren muss oder die Kupplung lange schleifen lässt.


    Du solltest zuerst Zustand (Verlegung, Knicke, Ausfransungen) und Einstellung des Kupplungszuges (max. ca. 2 mm Leerweg direkt am Seilzug gemessen) überprüfen, und dann können wir weiterschauen.


    Edit:

    Da war ich wohl zu langsam - also Zustand und Einstellung vom Zug sind ok. Wurde die Kupplung mal durch häufiges Anfahren in kurzen Abständen oder langes Schleifenlassen thermisch extrem beansprucht?

    Beste Grüße

    Gerd


    Ich lehne es ab anzuerkennen, dass es Unmöglichkeiten gibt.

    Henry Ford

    2 Mal editiert, zuletzt von Eintopfer ()

  • Steht der Ausdruckhebel in Ruhestellung entlastet 12h oder 13h

    Meiner steht 13h und Zug trennt immer sauber,und ja,auch ich hab den 2. Zug implantiert in 25Jahren.

    Das ein Zahn auf der Welle

  • Zitat von Eintopfer

    Berge sind der Kupplung völlig egal, sofern man nicht dauernd anfahren muss oder die Kupplung lange schleifen lässt.

    Okay, ich hätte gedacht, dass häufiges Anfahren am Berg mit viel Gepäck sowie deutlich häufigeres durch die Gegend schalten mehr auf die Kupplung geht. Abgesehen davon würde ich eigentlich sagen, dass ich sie nicht sonderlich stark beanspruche - ich fahre nur sehr selten mal Offroad und würde behaupten, ich schleife die Kupplung einfach normal. Was der Vorbesitzer damit gemacht hat weiß ich ehrlicherweise nicht, jedenfalls ist er nicht abseits der Straßen unterwegs gewesen. Kann die thermische Belastung eventuell anderweitig zustande kommen, bspws. durch fehlende Kühlung?


    Zitat von rpr61

    Steht der Ausdruckhebel in Ruhestellung entlastet 12h oder 13h

    Mit eingehängtem Kupplungszug steht er auf 12h.

  • Mit eingehängtem Kupplungszug steht er auf 12h.

    Bingo


    Aushängen

    Hebele lösen und 1 Zahn nach hinten auf 13h

    Alles wieder zammspaxen.Ferddisch


    13h ist Werkstrimm bei Neukauf gewesen


    Auch was Gerd ansagte,Zug muss frei von Knicken laufen,denn die bremsen und reiben


    Ölbadkupplungen laufen gewöhnlich verschleißfrei,meine hat 212 tkm okinal weg..Bin allerdingens Erstbesitzer

    Was Deine Vorbesitzer angestellt haben wissen nur diese selber

  • Okay, ich hätte gedacht, dass häufiges Anfahren am Berg mit viel Gepäck sowie deutlich häufigeres durch die Gegend schalten mehr auf die Kupplung geht.

    Dem ist ja auch so - wie ich schon schrieb. Maßgeblich für Verschleiß ist halt die Dauer des Schleifenlassens und die Häufigkeit. Im eingekuppelten Zustand ist der Verschleiß an der Kupplung gleich null - egal ob bergauf, bergab oder gerade.

    Kann die thermische Belastung eventuell anderweitig zustande kommen, bspws. durch fehlende Külung?

    Nein, die Kupplung wird bei normalem Betrieb nicht nennenswert wärmer als das Motoröl. Zusätzliche Temperatur in der Kupplung ensteht nur im Moment des Schleifenlassens - findet das zu häufig innerhalb kurzer Zeit oder zu lange statt, kann sie natürlich dadurch auch überhitzen. Bei normal funktionierender Motorkühlung und normaler Bedienung durch den Fahrer wird die Kupplung nicht zu heiß.


    Edit:

    Aushängen

    Hebele lösen und 1 Zahn nach hinten auf 13h

    Alles wieder zammspaxen.Ferddisch

    Das würde ich auch erstmal machen, dann Probefahrt und hier berichten!

    Beste Grüße

    Gerd


    Ich lehne es ab anzuerkennen, dass es Unmöglichkeiten gibt.

    Henry Ford

    Einmal editiert, zuletzt von Eintopfer ()

  • sers,


    mal die Einstell-vorschrift aus der BMW-Rep Anleitung:


    IMG_1407.png


    Hilft vllt durch die Bilder besser als 1000 Worte.

    Und die tschechischen „Bergerl“ dürfen nix machen.

    Gestern 400km durch die Wiener Hausberge gedüst, 8Pässe, Schottereinlage bis auf knapp 1.800mtr. Nix war's mit lutschen. :whistle: Schade….


    take care, safe ride!

    gruss Ralph

  • Das sollte helfen:


    IMG_1722.jpg


    Auszug aus der original BMW-Reparaturanleitung


    Edit:

    Und jetzt war @< ralph > schneller - aber macht ja nix, Hauptsache Du kommst damit weiter.

    Beste Grüße

    Gerd


    Ich lehne es ab anzuerkennen, dass es Unmöglichkeiten gibt.

    Henry Ford

  • Nu darfste wählen wem eher glaubst

    Dem gelernten Holzkopp (meinereiner)

    Oder dem Maschinenbau Dipl Ing Eintopfer


    Und berichten nach mißglückter Not Op


    Uffbasse

    Imbus muss komplett raus aus dem Hebele sonst kannste das nicht abziehen.lockern alleine reicht nicht


    Rolf

  • Das Verhalten der Kupplung kann ich unter gewissen Umständen bestätigen.

    War ja dieses Jahr in den Seealpen unterwegs und bin bei der Fahrt hoch zum Col du Télégraphe in einen Radfahreranlass geraten und musst eigentlich die komplette Strecke vom Tal hoch bis auf den Pass im 1./2. Gang, leider häufig auch mit schleifender Kupplung fahren, und da ist mir genau dieses Verhalten ebenfalls aufgefallen.

    Laut meinem, anstelle des Ölbehälterdeckels eingeschraubten Thermometer, ging die Öltemperatur da aber auch gegen 120° hoch.

    Als ich danach wieder normal fahren konnte, war auch wieder gut mit schalten, und passiert ist dies auf der ganzen Tour auch nur gerade bei diesem Ereignis.


    Gruss Stephan



  • So extrem, wie du es beschreibst, war bei mir nicht. Aber die Ursache war wirklich genau das Beschriebene in diesem oder in meinem Beitrag.


    Viel Glück!

  • Nur das Einstellmaß bitte aus dem Beitrag von @< ralph > nehmen, nicht das der Vergaser F. Versuch macht kluch, sage ich immer, dennoch denke ich, dass bei Dir die Klauen, ein Lager oder die Ausrückwelle einen wech haben könnte... durch Pfusch bei Kupplungswechsel zum Beispiel.

  • Nur das Einstellmaß bitte aus dem Beitrag von < ralph > nehmen, nicht das der Vergaser F

    Seevetaler hat recht, es gibt wohl wegen der unterschiedlichen Gehäusedeckel eine leichte Differenz beim Einstellmaß, die nicht nur auf die unterschiedlichen Maßbezugslinien zurückzuführen ist.


    Aber wie schon an dem relativ großen Toleranzbereich erkennbar ist, wird man das nie so genau hinbekommen. Beim Einstellen ist eigentlich nur in erster Linie anzustreben, dass sich der Hebel möglichst genau zwischen '11 und 13 Uhr' bewegt.


    Ich hoffe, meine nachfolgende Skizze erklärt das etwas besser als meine Worte...


    IMG_1724.jpg

    Beste Grüße

    Gerd


    Ich lehne es ab anzuerkennen, dass es Unmöglichkeiten gibt.

    Henry Ford

  • Das war es leider nicht. Die Kralle unten am Motor war tatsächlich falsch eingestellt (bei 44mm). Ich habe sie einen Zacken weiter nach hinten gestellt, sodass ich jetzt bei dem exakten Maximum von 52mm bin. Eben auf der Probefahrt fuhr es sich auf den ersten Metern nahezu perfekt und so wie es sein sollte. Sobald der Motor warm war, fing er wieder an sehr leicht zu ziehen und ich finde Leerlauf zunehmend schwerer, selbst wenn der Kupplungshebel oben auf einen mm eingestellt ist (was den Schleifpunkt schon sehr ans Ende des Kupplungshebels rückt).


    Mich verwundert es, dass genau dieser Defekt schon einmal aufgetreten ist, sich aber durch das Austauschen der Kupplungsplatten beheben ließ. Welche Bauteile könnten denn dazu führen, dass die Kupplung so derart schnell verschleißt?

  • Das war es leider nicht. Die Kralle unten am Motor war tatsächlich falsch eingestellt (bei 44mm). Ich habe sie einen Zacken weiter nach hinten gestellt, sodass ich jetzt bei dem exakten Maximum von 52mm bin. Eben auf der Probefahrt fuhr es sich auf den ersten Metern nahezu perfekt und so wie es sein sollte. Sobald der Motor warm war, fing er wieder an sehr leicht zu ziehen und ich finde Leerlauf zunehmend schwerer, selbst wenn der Kupplungshebel oben auf einen mm eingestellt ist (was den Schleifpunkt schon sehr ans Ende des Kupplungshebels rückt).

    Müßte ich die Glocke aufmachen und die Welle auf Verschleiß Prüfen

    Welle ist mit Zahnrad welche ins Zahnstange von Audrücker greift

    Entweder Welle oder Zahnrad ist da kurz vorm Exitus

    Vermute eher die Welle

    Letztjährig ist einem inne Facebook genau die in Ligurien hopps gange,plötzlich ließ sich gar nix mehr schalten und Fle durfte auf dem Trailer heim ins Saarland mit Riderin auffen Beifahrersitz

    Conny als Mechanischer SchlaumiSchlumpf konnte es fixen..Neue Welle und Fle ( 95er Chiquita )schnurrt wieder


    Mechanisch sind alle fast gleich,egal ob E169 odr R13

    Rotax bleibt Rotax