Instrumentenausfall beim Start

  • Seit knapp einem Monat habe ich mit meiner GS (1,5 Jahre alt) folgendes Problem:


    Nach dem Start arbeiten die Instrumente nicht, d. h. Drehzahlmesser und Tacho bleiben auf 0, km-Zähler bleibt aus, die Uhr zeigt Hyroglyphen.


    Nach einigen km Fahrt funktionieren die Anzeigen wieder, wobei sich das erheblich beschleunigen lässt, wenn ich wiederholt die Taste drücke. Es zeigt sich dann zunächst der km-Stand, der aber zunächst nicht zählt, später erst schlagen die Instrumente aus.
    Vorausgegangen war ein Monat wetterbedingte Fahrpause, während derer ich die Batterie ausgebaut hatte. Das Problem ist mir aber erst eine Woche nach dem Wiedereinbau aufgefallen, wobei sich das Problem zu verschlimmern scheint.


    Heute habe ich das Teil auseinandergenommen und Lötpunkte am Stecker nachgelötet. Beim Betrieb an einem Netzteil habe ich festgestellt, dass die Fehlererscheinung anscheinend immer bei unzureichender Stromversorgung auftritt; dann verbringt der Prozessor längere Zeit u. a. damit, die Zeiger zurückzustellen. Nach dem Wiedereinbau hat sich nichts geändert.
    In Ermangelung von Unterlagen und dem Fehlen einer Garage sind mir genauere Diagnosen am Motorrad nicht möglich. Die Batteriespannung fällt bei eingeschalteter Zündung (Motor aus) zwar leicht unter 12 V (11,4), Startprobleme gibt aber trotz Minustemperaturen nicht.


    Vielleicht kennt ja einer der Mitfahrer das Problem und kann mit einem Tip helfen ?

    HP

  • Elektronik reagiert auf schlechte Masseverbindungen leider ziemlich empfindlich. Wird dann über diese schlechte Verbindung auch noch etwas mehr Strom gezogen, verschiebt sich das (Masse)bezugspotential und die Elektronik spinnt unter Umständen.


    Nach dem Wiedereinbau hat sich nichts geändert.


    Genau das würde für schlechte Masse sprechen, da sich nach Deinen Kontaktverbesserungen (im Gerät) nichts verbessert hat. Frage an die anderen Forumisten: War da nicht auch mal eine Verbesserungsmaßnahme im Kabelbaum seitens BMW?


    Ulf

  • Hallo Eckart
    Die Batteriespannung fällt bei eingeschalteter Zündung (Motor aus) zwar leicht unter 12 V (11,4), Startprobleme gibt aber trotz Minustemperaturen nicht.
    Die Spannung ist meineserachtens etwas zu gering, nur durch Zündung ein dürfte sie eigentlich nicht soweit runtergehen.
    Miß mal die Spannung ohne Last also bei Zündung AUS, sie sollte mind. 12,3 Volt (entspricht ca. 70% Ladezustand) betragen (dieser Test ist zwar nicht sehr genau, aber als anhaltswert für den Batterieladezustand durchaus zu gebrauchen) wenn geringer, lade die Batterie mit einem Ladegerät mal richtig auf.


    Aber warum lötest du bei einer 1,5 jährigen Maschine selber herum???
    Wenn das Laden nichts hilft würde zu BMW fahren und versuchen das auf Kulanz regeln zu lassen.


    Gruss Wolfgang

  • Die Spannung ist meineserachtens etwas zu gering, nur durch Zündung ein dürfte sie eigentlich nicht soweit runtergehen.
    Bisschen knapp ist sie zwar ...


    Miß mal die Spannung ohne Last also bei Zündung AUS, sie sollte mind. 12,3 Volt (entspricht ca. 70% Ladezustand) betragen
    Es waren wohl 12,4 V, das ist zwar auch nicht 100% voll, aber selbstverständlich muss ein Motorrad auch starten, wenn die Batterie nicht zu 120 % geladen ist.
    wenn geringer, lade die Batterie mit einem Ladegerät mal richtig auf.
    Meine Fahrtstrecken sind eigentlich nicht so kurz und selten, als dass ich das für erforderlich hielte.


    Aber warum lötest du bei einer 1,5 jährigen Maschine selber herum???
    Die Garantie ist abgelaufen, also darf ich erstmal selber suchen.
    Wenn man einmal dabei ist, geht man vielleicht auch einen Schritt weiter als ursprünglich beabsichtigt. Es hätte ja auch nur ein nicht richtig sitzender Stecker gewesen sein können.


    Wenn das Laden nichts hilft würde zu BMW fahren und versuchen das auf Kulanz
    Mal sehen, ich hatte das auch schon ins Auge gefasst.


    Vielen Dank für die Tips
    Eckart
    HP

  • Für alle, die evtl. noch auf des Rätsels Lösung warten:
    Nachdem ich einen Weg gefunden hatte, die Instrumente zum Arbeiten zu bewegen, hatte ich das Problem zum nächsten Inspektionstermin verschoben. Der Trick bestand darin, die Rückstelltaste einige Augenblicke zu drücken.
    Nun ist eine neue Leiterplatte drin, das Problem behoben.

  • Hat jemand eine Adresse, wo man nur die Leiterplatte / Platine für den F 650 GS Tacho bekommen kann? BMW will mir nur das komplette Cockpit verkaufen...


    Danke

  • Hat jemand eine Adresse, wo man nur die Leiterplatte / Platine für den F 650 GS Tacho bekommen kann? BMW will mir nur das komplette Cockpit verkaufen...


    Danke

    Gibts von BMW nur komplett.

    Sonst den Gebrauchtmarkt absuchen. Müsste auch noch einen Tacho haben, bin mit der Bestandsaufnahme nach Werkstattumzug noch immer nicht durch.


    Was stimmt mit deinem nicht?

  • Was stimmt mit deinem nicht?

    Die Antwort findet sich in der Frage in einem anderen Forum:


    Meine GS 650 hat nach Zündung abschalten erst ca. 60mA und nach ca. 2 Minten weiter 10mA aus der Batterie gezogen. Erst das Ausstecken des Cockpits hat der Verbrauch auf 0 reduziert.

    Ist kein Hexenwerk

    Vielleicht nicht, aber das Können kann man wohl nur bei einem sehr kleinen Teil der F650GS-Besitzer voraussetzen. Da muss man ja nicht nur eine Leiterplatte machen bzw. nachmachen und die SMD-Bauteile beschaffen, bestücken und programmieren.

    Möchtest Du helfen ?!



    Zu der der Frage im anderen Forum nach den Reparaturversuchen hier ein paar Links:


    Eckart

  • Da muss man ja nicht nur eine Leiterplatte machen bzw. nachmachen und die SMD-Bauteile beschaffen, bestücken und programmieren.

    Nun er fragte nach der Leiterplatte , das wäre nur der Träger der Bauteile und wenn er die alte bestückte hat , hat er auch die Bauteile die da rauf gehören . Ob sich das wirklich rechnet entzieht sich meiner Kenntnis .



    Oesie

  • Da muss man ja nicht nur eine Leiterplatte machen bzw. nachmachen und die SMD-Bauteile beschaffen, bestücken und programmieren.

    Nun er fragte nach der Leiterplatte , das wäre nur der Träger der Bauteile und wenn er die alte bestückte hat , hat er auch die Bauteile die da rauf gehören . Ob sich das wirklich rechnet entzieht sich meiner Kenntnis .



    Oesie

    Das kannst du machen, wenn du eine kleine Schaltung machst und Lust und Laune hast,

    aber selbst bei dem verhältnismäßig einfachen Tacho unserer F...vergiss es. SMD Bauteile, Durchkontaktierungen, äußerst schmale Leiterbahnen etc.


    Sicherlich kann man das an der Grenze vom Hobbybereich auch noch daheim machen, da muss der Wille aber schon stark sein,

    wenn man bedenkt, was es stattdessen kostet die Platine einfach fertigen zu lassen.

    Und auch dann natürlich das Problem, dass du die erstmal zeichnen musst, auch mit Muster zeitaufwändig.


    Vom Bestücken mal abgesehen. Klar geht das daheim. Könnte ich auch. Heißluftstation und Lötkolben und ab dafür.

    Kein Hexenwerk, aber sich vorher einlesen und üben ist nicht verkehrt.

    Problem: Was nützen dir die alten Bauteile, wenn davon ggf. welche defekt sind?




    An der Stelle lass ich es mal sein, dürfte ja jetzt doch klar sein, dass das bei mehr oder minder modernen Platinen einfach kaum Sinn macht.

    Reparieren - wo es geht - durchaus, aber neu fertigen und bestücken...?

    Das Thema Programmierung bzw. Software lass ich mal ganz außen vor.

  • Nun er fragte nach der Leiterplatte , das wäre nur der Träger der Bauteile und wenn er die alte bestückte hat , hat er auch die Bauteile die da rauf gehören

    Wenn ich als in dieser Branche Tätiger das mal sagen darf, so versteht man unter Leiterplatte auch und meistens die voll bestückte Leiterplatte und nicht nur den Träger, obwohl es dem Wortsinn nach auch passt. Wenn es um eine Leiterplatte als Ersatzteil geht, kann es nur die voll bestückte Leiterplatte gemeint sein, denn das Auslöten von -zig SMD-Bauteilen ist vollkommen unpraktikabel und bei den Bauteilen mit vielen Anschlüssen schaffen das nur Spezialisten. Heißt "früher" vielleicht, dass Du noch an Deine Bastlerzeit im letzten jahrhundert mit bedrahteten Widerständen und ICs im DIL-Gehäuse denkst ?


    Obwohl es auch Fehler wie Leiterbahnrisse geben kann, dürften die üblichen Fehler in den darauf befindlichen Bauteilen sein, so jedenfalls interpretiere ich die Beiträge derer, die sich intensiver damit auseinandergesetzt haben. Wenn einem eine solche Reparatur nicht vergönnt ist, bleibt in aller Regel nur das Ersatzteil.


    Der letzte Preis, der im Forum gefallen war, waren etwas über 300 Euro. Schade, wenn jetzt der Preis so gestiegen

    sein sollte. Bekannt ist allerdings, dass Ersatzteile oft nur in ziemlich großen Einheiten verkauft werden. Oder beinhalten die 500 Euro die Werkstattarbeit ? Dabei ist der Austausch der Leiterplatte gar nicht so schwierig.


    Wurde denn die Leiterplatte denn schon mal ausgebaut ? Mit Glück ist es vielleicht doch nur eingedrungene Feuchtigkeit, die für den Fehlerstrom sorgt. Die Chance, dass es so ist, ist zwar nicht groß, aber dafür würde Trocknen nichts kosten.


    In einem der Beiträge wurde ja auch die Reparatur in einem auf Steuergeräte spezialisierten Reparaturbetrieb abgesprochen. M. W. war es dazu aber nicht gekommen. Zumindest das Austauschen von inzwischen bereits als auffällig bekannten Bauelementen wie den Kondensatoren könnte man ins Auge fassen.


    Wenn der Austausch der gesamten Einheit zu unwirtschaftlich weil zu teuer erscheint, könnte man ja auch irgend ein Zubehörteil nachrüsten - da fiel schon das Stichwort "Fahrradtacho" - allerdings müsste der beleuchtet sein.


    Eckart

  • Heißt "früher" vielleicht, dass Du noch an Deine Bastlerzeit im letzten jahrhundert mit bedrahteten Widerständen und ICs im DIL-Gehäuse denkst ?

    Ja so in die Richtung geht das schon . Transistoren , SIL und DIL und dann gab es schon die ersten Mosfets ( Ohne Schutzdiode , die kam erst später ) und dann gab es in meinem Bastlerladen die ersten Thyristoren ( nur 1 oder 0 ) auf . Was für Möglichkeiten .

    Stimmt hat mit den heutigen Möglichkeiten nicht mehr viel gemeinsam . War trotzdem ne schöne Zeit

  • Die Platine gibts nicht einzeln. Da wird einfach die Tachoeinheit komplett getauscht. Das darf selbst im Glaspalast über den Ersatzteilpreis hinaus nicht viel kosten.

    Da wird auch nichts neu angelernt o.ä.


    BMW hat vor einer Weile die Preise mal stramm angezogen, mein Lieblingsbeispiel ist die Seitenständerschraube.

    Hat Anno 2013 5,63€ gekostet. Als ich zuletzt geschaut habe waren es 23,90. Mal schlappe 425%.




    Für den Neupreis würde ich gleich nen Tacho ausm Zubehör nehmen, die können mehr.

  • Moin zusammen,


    hab nur die letzten Einträge gelesen, wurde es schon erwähnt ?

    Es gibt auch noch Elektronik Instandsetzer , ( nur ein Beispiel https://hitzpaetz.de/reparatur-austausch/produkte )


    Ein befreundeter KFZ-Meister hat dort schon Steuergeräte , ABS Elektronik usw. usf. für den Bruchteil des Neuteilpreises ( falls überhaupt erhältlich ) reparieren lassen.


    Jedenfalls kommen diese Firmen


    1. an Spezialbauteile

    und haben

    2. entsprechende Prüfeinrichtungen / Programmiermöglichkeiten ( falls nötig )


    Vielleicht wäre ja das auch in diesem Fall eine Alternative ?:g:

    Fragen kostet nix ;)


    ansonsten wäre ich da auch ganze schnell bei dem Vorschlag von Toby.....es gibt so viel schöne Mäusekinos.....die Intermot 2018 war ein Lichtermeer :giggle:

    :wave:


    Mac

  • Den Tacho bei Meiner habe ich schon zerlegt und kann keinen Spuren von Feuchtigkeit finden.

    Ich habe auch schon mit einem Reparaturanbieter Kontakt aufgenommen. Das Angebot lag im Bereich einer neuen Einheit und weit über meiner Vorstellung.


    Ich würde gerne nochmal auf den Ruhestrom zurückkommen. Wie schon beschrieben liegt der bei mir bei 10mA. Hat jemand von euch mal Vergleichswerte für mich? Ein bekannter meinte, seine GS 1200 und seine XR1000 hätten auch das Problem, daß die Batterie nach ca. 2 Wochen nicht mehr zu Starten reicht...


    Kann mir jemand sagen, wo auf der Platine der schon mal sterbende Kondensator sitzt?


    Danke

  • Mal so als grober Hinweis . So wie es ausseht hast Du nur einen Elektrolytkondensator auf er Einheit . Es ist das Bauteil unten Rechts auf der Platine links neben der Analoganzeige . Es ist das Teil mit dem " Schwarzen Ring und der Silberfarbenen Mitte " .



    Oesie

  • der silberne ist ein SMD Kondensator ( Elko ) und auch diese können defekt werden


    http://bg-electronics.de/shop/…nfo.php/products_id/12159


    "optisch" sehen beide erstmal "normal" aus, muss aber nichts heißen,

    nach sehr vielen Reparaturen elektronischer Art in den letzten 30 Jahren war fast immer ein Kondensator an Funktionsstörungen beteiligt

    da hier oft an der Qualität der Bauteile gespart wird.;(


    Da Kondensatoren in Schaltungen oft zu Spannungsstabilisierung eingesetzt werden, kann auch hier eine Defekt sofort merkwürdige Auswirkungen haben,

    = Stabilität der Versorgungsspannung usw.

    Mit entsprechenden Auswirkungen.


    Natürlich muss man das immer im Zusammenhang mit der vorliegenden Schaltung und Zustand der Platine usw. sehen


    :wave:


    Mac