Laufleistung Einzylinder

  • Ich hab die Angewohnheit, nach dem ich diese besagten zwei, drei oder gar vier Kilometer ( da leg ich mich jetzt nicht fest ) gefahren bin,
    eine Weile später ( nach etwa 5-7 Stunden ) mit der Dakar auch längere Strecken fahre ( etwa zw. 50-60 Km , manchmal auch bis zu 150 Km), bevor es wieder nach Hause geht....
    Verdunstet dann das Wasser im Motor?

    falls Wasser drin ist würde ich sagen JA.
    Normalerweise ist aber bei Kurzstrecken das grössere Problem, dass das Öl durch Sprit verdünnt wird. Aber auch der ist relativ schnell wieder draussen.
    -> beim Rotaxmotor gibt es eine Düse die das Öl von unten an den Kolben spritzt, ich denke der ist nach 50 km mehr als Handwarm

  • Das Hauptproblem ist wenn man über einen längeren Zeitraum (Monat(e) diese 2-3km oder 4-5km Kurzsstrecke fährt. Das wäre in der Tat nicht gut.
    Wenn das jedoch 3x die Woche stattfindet und man in der gleichen Woche auch noch eine Strecke jenseits der 30km fährt, passiert mit dem Öl eher gar nichts.


    Ich würde für die paar km aber auch eher mein Fahrrad nehmen oder wenn es um Brötchen holen geht in den nächsten Ort fahren.... :giggle:

  • Ich besitze seit ein paar Monaten einen Skoda Yeti mit dem auch in vielen VWs verbauten 2-Liter-140-PS-TDI-Motor.
    Wie viele moderne Autos hat das Ding ein "Mäuse-Kino", landläufig Multi-Funktionsanzeige genannt.
    Dazu gehört auch eine Anzeige der Motoröl-Temperatur.
    Erstaunlicherweise steigt die auch bei mäßigen 120 km/h Dauertempo auf der BAB auf dicht über 100 Grad.
    Meine Dakar erreicht solch hohe Temperaturen nicht sehr oft..... bleibt eher zwischen 80 und 90 Grad.


    Kann aber auch sein, dass bei Skoda die Temperatur im der Ölwanne gemessen wird, und bei der Dakar ist es der Wert im Öltank.


    Offensichtlich ist man aber der Meinung, die Öltemperatur möge bitte über den Siedepunkt von Wasser steigen! Warum wohl?


    Ganz sicher sorgen regelmäßige Fahrten mit länger andauernder "normaler" Betriebstemperatur bei den allermeisten Motoren dafür, dass Kondensate aus Treibstoff und Wasser verdampfen und damit die Qualität des Motoröls nicht mehr beeinträchtigen.
    Vor Jahrzehnten las ich einmal die Auffassung, dass ein einziger rüder Kaltstart dem Verschleiß von etwa 400 mäßig gefahrenen "Warm-km" entspricht.
    Das mag sich relativieren, wenn man


    - mit Umsicht warm fährt;


    - regelmäßig dafür sorgt, dass das Motoröl Kondensat los wird.


    Ich gebe zu, ich habe die arme Dakar auch schon mal zum Brötchen-Holen missbraucht, das waren ca. 6 km Gesamtfahrstrecke, aber immerhin auf der Rückfahrt über 8% Steigung, die kaum noch Pedelec-tauglich ist, und die den Einzylinder halbwegs warm werden ließ.


    Noch was zur Lebenserwartung von Einzylindern:


    Ich hatte von 1974 bis 1984 eine Honda XL 250.
    Das Ding war die letzten vier Jahre im tropischen Afrika im Einsatz.
    Der Motor war auf 312 ccm aufgebohrt, das Hub-Bohrungsverhältnis mit 57,8 zu 83 mm recht extrem. Verdichtung locker 11,5.....
    Zudem hatte das Ding eine recht scharfe Nockenwelle inkl. verstärkter Steuerkette, um 4 mm bzw. 3 mm vergrößerte Ansaug- und Auslass-Kanäle inkl. entsprechendem Vergaser und Krümmer sowie entsprechender Luftfilterung und Auspuffanlage.
    War mechanisch höllisch laut und von Ansaug- und Auspuff-Geräuschen bestimmt deutlich jenseits der 90 Dezibel, und dürfte um die 32 PS gehabt haben.
    Natürlich gab es einen Öl-Kühler, aber erst als ich den über den Scheinwerfer platzierte und den Öl-Rücklauf zum Teil mittels Schlauch direkt in den Zylinderkopf legte, ohne den unsinnigen Umweg um einen Stehbolzen des Zylinders zu nehmen, lief der Motor auch nach wüster Pistenheizerei in 2500 Meter Höhe im Leerlauf schön ruhig. Ein unruhiger Leerlauf war damals ein sicheres Zeichen, dass es dem armen Motörchen etwas warm geworden war.
    Während meiner Einsatzzeit als Entwicklungshelfer lief das Moped etwas über 40.000 km, bekam alle 3.000 einen Ölwechsel (wegen der oft gewaltigen Staub-Belastung!), und der erste Kolben/Zylinder in dieser Tuning-Konfiguration hielt immerhin knapp 30.000 km.
    Wann ein neuer fällig wurde, konnte man leicht an laut schepperndem "Kolben-Kippen" bei Leerlauf-Drehzahl hören....
    Der Honda-XL-Motor war von den konstruktiven Details her im Vergleich zu einem Rotax-Motor der späten 1990er Jahre schon ziemlich Steinzeit, Luftkühlung, nur eine Nockenwelle gleitgelagert ohne Lagerschalen frei in Alu, Kipphebel für die damals revolutionären 4 Ventile des Einzel-Zylinders, Nass-Sumpf-Schmierung.
    Von Ausgleichswelle, Wasserkühlung, Nikasil-Beschichtung, Doppelzündung, doppelter Nockenwelle mit Tassenstösseln, die sich kaum je verstellen, sowie gescheitem Ölfilter und Trockensumpfschmierung haben wir damals geträumt.....
    Einspritzung und elektronische Motorsteuerung war noch lange nicht in Sicht..... zum Starten betätigte man einen "Tupfer" am 32-mm-Keihin-Rennvergasers und ließ damit die Schwimmerkammer überlaufen, das musste zum Gemischanreicherung bei Start und Kaltlauf reichen. Warm fahren MUSSTEST DU, weil das Ding kalt gar nicht gescheit lief......


    Vor diesem Hintergrund wundern mich die hier im Forum für die Mopeds genannten Laufleistungen rein gar nicht.....wäre auch traurig, wenn sich in den letzten 30 Jahren nix getan hätte.
    Aber ein Mehrzylinder-Moped muss es für mich nicht sein, dafür bin ich einfach zu alt und liebe den schönen Einzylinder-Bumms....

    2 Mal editiert, zuletzt von Eifel-Dakar ()

  • Also, wenn ich meinen Senf zum Ursprünlichen Thema dazugeben darf.


    Mein erstes Motorrad war eine Suzuki Bandit (4 Zylinder) mit 60000km auf der uhr und hatte einen Interval von 6000 km für die ventilspielkontrolle.


    Leider war ich damals sehr unerfahren was Motorräder angeht und habe sie gekauft, obwohl sie den anschien machte, dass diese Kontrollen nicht eingehallten wurden. Lange Rede kurzer Sinn...das ding war ne Katastropfe, Verbrannte öl, lief unruhig, Vergaser musste überholt werden, Ventile und Steuerkette absolut vernachlässigt. also nach 60.000 km Schrottreif. :badmood:


    2 Freunde vonn mir fahren ebenfalls 4 Zylinder, einer auch eine Bandit und der andere eine Diversion und beide Verbrennen massig Öl. Das kommt eben davon wenn man meint die kisten im gerade so warmen zustand auf 9000 U/Min aufreißen zu müssen.


    Ganz im Gegensatz dazu, die DR Big (1Zylinder) meines Vaters.130.000km auf der uhr und dann hat er sie nach marokko verschiffen lassen wiel "die stoßdämpfer durch waren" :cry1: .


    Vonwegen, er brauchte nur nen Vorwand weil er was neues wollte. :devil2:


    Naja.... dann kam eine TDM 900 (2 Zylinder) die er 30.000-40.000km weit fuhr und vor 4 Jahren an meinen Onkel gab, der die heute auch noch fährt (hat jetzt 90k auf der Uhr).


    Jetzt hat er ne XT1200z und ich ne TDM 850 die beide weit über die 100.000 marke gehen obwohl es nur 2 Zylinder sind :dwarf:

  • Meine 93er hat jetzt 89700km runter. Läuft noch super.



    Was ich hatte war das der Spannungsregler sich im Rauch aufgelöst hatte.
    Die Kupplung muß ich jetzt tauschen. Rutscht durch wenn sie warm ist und ich im hohen Drehzahlbereich noch mal beschleunige.
    Und die Gabel wird leucht feucht.

  • Moin zusammen, wir schaut's denn knapp 10 Jahre später aus? Meine 2003 Dakar hat gerade 120tkm runter. Bei meiner LC4 hatte ich bei 55tkm den Motor prophylaktisch zerlegt und überholt, wobei das nicht nötig gewesen wäre (dem Verschleiß nach), der Eintopf wartet seit Jahren auf seinen Zusammenbau.