Hinterradausbau F 650 CS

  • Ich weis nicht genau ob die Reibung des Gewindes wirklich mit ins Drehmoment einbezogen ist. Den diese Reibung ist extrem vom Zustand der Teile abhängig. Brüniert, verchromt, blank, jede Oberfläche hat andere Reibwerte. Allerdings gibt es Verbindungen die auf diese Reibung aufbauen um sich nicht zu lockern. Achsmuttern oder Schrauben gehören zu dieser Gruppe. zB kenne ich bei Radschrauben oder Muttern ein absolutes Fettverbot. Und als Gegenstück ein grundsätzlich Fetten zb bei Kranschrauben für einen Masten.


    Bereits die Rostschutzpaste oder Keramikpaste reduziert diese Reibwerte. In wie weit das reale Auswirkungen hat, muss man im Einzelfall entscheiden. Wie gefährdet ist diese Verbindung, wie stark die Belastungen, kann es sich lösen oder nicht? Weder das pauschale: ich mache immer irgendwas drauf noch das pauschale Gegenstück sind der Weisheit letzter Schluss. Aber überall wo es ab Werk heist: nicht schmieren, hat das gute Gründe und man sollte den Entwicklern da vertrauen. Und dann hat da auch keine Keramikpaste mehr was zu suchen. Und natürlich umgedreht, wenns heist bissle Fetten, dann sollte das auch so sein.

  • Aber überall wo es ab Werk heist: nicht schmieren, hat das gute Gründe und man sollte den Entwicklern da vertrauen. Und dann hat da auch keine Keramikpaste mehr was zu suchen. Und natürlich umgedreht, wenns heist bissle Fetten, dann sollte das auch so sein.

    Das Problem ist, es heisst eben nur ganz selten mal "nicht schmieren" was die übereifrigen nicht davon abhält zu schmieren, wenn eben gar nichts angegeben ist. Wenn man aber weiß das ein Drehmoment immer auf trocken bezogen ist und die Ausnahme davon grundsätzlich angegeben ist, kann man eigentlich nichts verkehrt machen. Man muss es nur wissen und sich daran halten

    Natürlich ist die Reibung des Gewindes sowie auch das verwendete Material mit seinem speziellen Reibwert im zu verwendenden Drehmoment einbezogen. Wie anders könnte man sonst ein Drehmoment ermitteln?

  • Moin,

    lesen bildet,und im Falle der CS sollte man schon die Bedienungsanleitung lesen.Dann kommt man auch nicht auf die Idee zum Reifenwechsel die Riemenscheibe ab zu bauen.

    Ich kann nur aus der Praxis von 50 000 km berichten.

    Ich habe die Räder immer selbst ausgebaut,immer mit der mitgelieferten Plastiknuß,ohne Probleme.

    Fuß auf die Bremse,Ratsche mit Verlängerung hat gereicht.

    Gelockert hat sich auch nie etwas,immer mit dem von BMW vorgegebenen Drehmoment angezogen.

    Ich habe hier noch die Reparaturanleitung F 650 CS vom Bucheli Verlag liegen.

    Falls es hier CS Besitzer gibt die daran Interesse haben,ich könnte sie zum nächsten F-Treffen mitbringen.


    Gruß Jürgen

  • Doch, das Ding taugt für Unterwegs für Notfälle (wenn es nicht schon von einem Vorbesitzer rundgemacht wurde).

    ... und wenn der Monteur beim letzten Mal das Gewinde mit Optimoly bestrichen hat. :wink: Sofern dies der Fall gewesen ist, lässt sich die Zentralmutter auch mit der GFK-Nuss lösen und mit dem vorgeschriebenen Drehmoment wieder anziehen. Ohne Optimoly ist das Losbrechmoment zu hoch - und die Bordwerkzeugnuss ist an den Kanten ausgenudelt, bevor sich die Mutter gelöst hat. Habe das alles schon durch (bzw. mein freier Schrauber - der sich mangels Vorhandensein einer 55er-Nuss aus Stahl auf die Suche ebendieser machen musste :crying: ).

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  • ich habe zumindest auf größeren/längeren Touren mir angewöhnt die metallnuss einzupacken. Man weiß ja nie wo man landet.

  • Bereits die Rostschutzpaste oder Keramikpaste reduziert diese Reibwerte. Weder das pauschale: ich mache immer irgendwas drauf noch das pauschale Gegenstück sind der Weisheit letzter Schluss. Aber überall wo es ab Werk heist: nicht schmieren, hat das gute Gründe und man sollte den Entwicklern da vertrauen. Und dann hat da auch keine Keramikpaste mehr was zu suchen. Und natürlich umgedreht, wenns heist bissle Fetten, dann sollte das auch so sein.

    Tja mein Lieber dann versuch mal bei deiner CS den vorderen Kotflügel + Gabelstabi abzuschrauben. 1-2 der 8 Schrauben werden vermutlich abreißen.

    Die Kontaktkorrosion der verschieden edlen Metalle --> Alu/VA sorgt dafür. Ich hab mittlerweile 4 Gabelholme hier liegen bei denen genau das passiert ist.

    Weder Schraubenausdreher noch ausbohren helfen da weiter. Selbst mit kurzen Kobaltbohrern kannst du ein verlaufen des Bohrers nicht verhindern.

    Früher verwendete man bei Fahrzeugen Federringe / Fächerscheiben usw. mit schwarzen bzw. nitrierten Schrauben. Diese Zeiten sind aus Kostengründen

    leider lange vorbei. Heute will der Käufer schöne blanke (billige) Edelstahlschrauben sehen, von den Spätfolgen weiß er meist ja nichts.


    Seit etwa 2007 (Einführung der F800 Modelle) schreibt BMW in den Werkstatt Reparaturanleitungen vor z.B. Kotflügelschrauben nach jedem Lösen zu

    erneuern. In diesen Schrauben ist ein schmaler Längsspalt drin welcher mit einem Keramikgleitmittel (zur einmaligen Verwendung) gefüllt ist, dem Kunden

    jedoch als "Schraubensicherung" verkauft wird. Das macht natürlich kein Privatmann und auch keine Werkstatt weil die Schrauben ja "wie neu" aussehen

    und in den Werkstätten i.d.R. auch nicht vorrätig sind. Zudem würde der Kunde weder die zusätzliche Wartezeit für die Bestellung noch die hohen Preise

    für solche Ersatzteile akzeptieren.

    Das gleiche gilt übrigens auch für die vielen M5X20 ULS VA-Schrauben die in verzinkten Blechmuttern zum Befestigen der Verkleidungsteile genommen werden.

    Auch da wird Kontaktkorrosion aus optischen Gründen in Kauf genommen nach dem Motto: "die Blechmutter wird schon nachgeben wenn's gefressen hat".

    Das dabei auch oft Verkleidungshaltenasen abbrechen? Ist doch OK, ist doch meist der Zweit- oder Drittbesitzer den es trifft, der kauft eh keine neues Moped.

    Werkstätten leben nicht schlecht vom Ersatzteilverkauf, Gabelholme / Verkleidungsteile das bringt richtig Kohle und das Werk freut sich auch.

    Schwierig wird es erst dann wenn du als Schrauber nach 10 spätestens 15 Jahren liest: Teil ist nicht mehr lieferbar, da kommt dann Freude auf.


    Mein persönlicher Tipp daher - bei allen Schrauben welche ins Alu gedreht werden - Trennmittel (z.B. Keramikpaste oder Anti Seitz) verwenden.

    Sch*** auf die leichte Veränderung der Drehmomentwerte. Diese Angaben stellen bei Schrauben unter M12 eh nur Mittelwerte dar, weil nach dem ersten

    Anziehen der Schraube mit dafür korrektem Drehmoment eine (definierte) Gewindelängung stattgefunden hat.


    PS. die CS hat zur Sicherung der zentralen Radmutter einen Feder Sicherungsring, verloren gehen kann die Mutter also nicht.


    PSS. zwei der o.a. Gabelholme konnte ich zum Glück durch mühsames mehrfaches aufschweißen von Muttern retten. Den Zeitaufwand treibt keine BMW-Werkstatt.


    Gruß

    Hansemann

  • Mein persönlicher Tipp daher - bei allen Schrauben welche ins Alu gedreht werden - Trennmittel (z.B. Keramikpaste oder Anti Seitz) verwenden.

    Sch*** auf die leichte Veränderung der Drehmomentwerte. Diese Angaben stellen bei Schrauben unter M12 eh nur Mittelwerte dar, weil nach dem ersten

    Anziehen der Schraube mit dafür korrektem Drehmoment eine (definierte) Gewindelängung stattgefunden hat.

    :thumbsup2:


    Da wo ich schon mal extreme Probleme hatte, setze ich neue Schrauben genau so ein - Drehmoment hin oder her.....da kontrolliere ich lieber ab und zu die Schrauben.

    Spart ne Menge Stress...und Zeit !;)


    :wave:


    Mac

  • Hansemann : dass es sinnvoll sein kann, das eine oder andere Gewinde mit Fett oder Keramikpaste zu versehen, ist unbestritten. Nur müssen wir hier zwischen sicherheitsrelevanten Verschraubungen und solchen, die weniger sicherheitsrelevant sind, unterscheiden. Bei einer einzelnen Mutter, die nicht durch weitere Maßnahmen gesichert ist, ist es eben ratsam, sich an die Vorgaben der RepAnleitung zu halten.


    Bei weniger sicherheitsrelvanten Bauteilen, also z.B. Verkleidungsteilen, die zudem mit mehr als einer Schraube befestigt sind, darf man es durchaus anders sehen und Mittel verwenden, die Kontaktkorrosion bzw. dadurch bedingte Folgeschäden vermeiden. Selbst dann, wenn das Risiko bestünde, dass sich eine Schraube eben doch löst, denn es ist unwahrscheinlich, dass alle Befestigungsschrauben gleichzeitig verloren gehen. Dass man derartige Verschraubungen eben doch etwas öfter auf festen Sitz kontrolliert, dürfte selbstverständlich sein.

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  • Ist zwar ein alter Thread, aber wahrscheinlich werden noch immer Hinterräder ausgebaut. :) Ich bin jedenfalls beim Hinterradausbau mit dem mitgelieferten Kunststoffwerkzeug verzweifelt und habe es am Ende auch beschädigt. Wie bereits geschrieben, umso mehr Hebelkraft aufgewendet wird, umso mehr drückt es sich auch von der Mutter weg. Ich hatte leider keine 2 Leute zur Hand, die mir die entsprechenden Kräfte hätten bereitstellten können.

    Zum Lösen der Mutter hatte ich das Motorrad aber auch noch auf dem Garagenboden und nicht auf dem Montageständer. Ich habe die Vorderradbremse blockiert (Spanngurt), die Hinterradbremse blockiert (Holzkeil) und dann hat sich weder die Maschine noch das Hinterrad bewegt.

    Jedenfalls habe ich jetzt eine 55er Metallnuß bestellt.

    Da meine Reifen aber auch schon 6 Jahre alt sind , gehe ich mal davon aus, dass das Hinterrad bereits seit 5 Jahren nicht mehr ausgebaut war und dementsprechend festgegammelt ist. Ob beim letzten Einbau überhaupt Optimoly TA verwendet wurde, weiß ich nicht, da ich das Motorrad vor ca. 2 Jahren gebraucht gekauft habe und diese Frage hatte ich nicht gestellt...


    Fazit: Entweder das Kunststoffwerkzeug trifft auf ein Hinterrad, das gewillt ist, ohne Mätzchen ausgebaut werden zu wollen oder ... man braucht ne Metallnuß. Vorderradausbau ist dagegen Kindergarten, finde ich.