Ventile einstellen; Beschreibung

  • Mach das bloß nicht!


    wohl ist es irgendwie hinzukriegen, vielleicht schaffst dus auch, die Kette dauerhaft(!) unter Spannung zu halten damit sie unten nicht durchrutscht, vielleicht setzt du die Nockenwellen wieder richtig drauf, womöglich gelingt dir aber auch eine dieser Sachen nicht, und du bist deinen Motor los.


    Naja...probiers und erzähl davon, nicht zur Nachahmung empfohlen^^

  • Hi,


    Warum soll man die Nockenwellen nicht wieder richtig positioniert bekommen? Ich sehe eine viel größere Gefahr darin, bei "festgeschraubter" Kurbelwelle, die mit Kabelbindern fixierten NWs einfach gedankenlos wieder einzubauen, "weil sich ja nichts verstellen kann". Wenn die Kette ihre Position auf dem Kettenrad der Kurbelwelle ändert, was sehr wahrscheinlich ist, weil nicht fixiert, ist die Stellung der NW mit Sicherheit falsch. Also muss sowieso die korrekte Ausrichtung kontrolliert werden.


    Gruß Michael

  • Ihr seid euch also eher uneinig und jeder hat so seine Methode?!? Wenn mir die Kette an der Kurbelwelle durchrutscht ist das, solange diese fixiert ist, doch kein Problem. Ich muss nur sehen, dass sie bei der Montage wieder richtig auf der Ein- u. Auslassnockenwelle sowie auf dem Antrieb der Kurbelwelle sitzt. Das sollte man doch mit dem Durchdrehen per Hand gut überprüfen können...

  • Hallo allerseits,


    da bleibt mir die Frage: Steuerkette "durchrutschen" - wie soll das gehen, wenn vorher nach Vorschrift (notfalls mit einer Schraube) der Motor im Todpunkt fixiert wurde und die Kette per Kabelbinder am Ritzel der Welle fixiert wurde, dann müsste doch das korrekte Einsetzen der Welle genügen...
    ...also ich kam mit der Anleitung sehr gut zu recht (Bucheli) und der Motor schnurrt problemlos in der F meiner Kids...


    Gruß
    el patre

  • Es geht um das durchrutschen "untenrum". Ob man beim anschließenden Nockenwelleneinbau wirklich merkt, dass es untenrum 1 Zahn weitergesprungen ist? Vielleicht...das Ritzel anschließend wieder auf der richtigen Position zu treffen dürfte sich ohne Motordeckelabbau auch recht schwierig gestalten.


    Muss dazu sagen, ich bin bisher nicht in die Verlegenheit gekommen. Und das (glücklicherweise) obwohl ich beim ersten Nockenwellenausbau von dem Problem noch nichts wusste, und entsprechend nur oben fixiert habe, danach waren mir die Nockenwellen erstmal egal. Erfahren hab ich das ganze, nachdem ein Thread aufkam von jmd der auch Nockenwellen ausgebaut hatte, und hinterher nen Motorschaden davontrug. Untenrum durchgerutscht^^

    Einmal editiert, zuletzt von <LORD> ()

  • Mir ist die Kette beim letzten Ventile einstellen auch untenrum durchgerutscht, ich war dann aber froh über die fixierten Nockenwellenräder, weil die Markierungen bei richtiger Einstellung nicht genau waagrecht sind. So habe ich beide Nockenwellen um zwei Zähne verstellt, dann hats wieder gepasst.


    Gruß


    Armin

  • Selbst wenn die Steuerkette oben oder unten durchrutschen sollte, ist es kein Problem die Nockenwellen wieder richtig einzulegen.


    Voraussetzung ist natürlich, dass man den Motor mit einer leicht angespitzten Schraube im OT arretiert hat. Da mein Motor sowieso offen war und ich beim Ausbauen vergessen hatte, die Steuerkette mit Kabelbindern an den Nockenwellenritzeln festzubinden, musste ich die Steuerzeit sowieso wieder neu justieren. Ich habe drei Fotos vom Kettenrad der vorderen Nockenwelle gemacht.


    Wenn man während der Einstellung den Steuerkettenspanner mit dem Finger reindrückt, bekommt man eine straff gespannte Kette und kann gut abschätzen, wie die Markierungen auf den Kettenrädern im fest eingebauten Zustand stehen.


    falsch:
    richtig:
    falsch:


    Die richtige Stellung ist leicht zu sehen. Zwar verläuft die Gedachte Linie durch die Markierungen nicht ganz waagrecht (vordere Markierung etwas niedriger als die hintere), jedoch deutlich flacher als die beiden anderen Einstellungen (jeweils ein Zahl vorwärts / rückwärts). Genau so sieht es auch auf dem Bild der BMW Reparatur CD aus. Bei der hinteren Nockenwelle ist die Markierung auch leicht schräg, jedoch vordere Markierung etwas höher als die hintere.


    Und zusammengeschraubt:


    Falls der Motor beim anlassen den Geist aufgibt, schreib ich hier nochmal was :victory:


    PS: Als ich die Nockenwellen draußen hatte und die Steuerkette nur noch an einem Draht hing, hat sie sich so unten im Kettenrad der Kurbelwelle verhakt, dass ich sie nur mit Hilfe eines Schraubenziehers und des offenen Kupplungsdeckels wieder befreien konnte.
    Dies eigentliche Gefahr beim kompletten Ausbauen der Nockenwelle ist wohl eher, dass man beim Zusammenbauen auch noch den kompletten Kupplungsdeckel abnehmen muss. (War bei mir zum Glück schon offen)

    4 Mal editiert, zuletzt von Estaburon ()

  • Meine verhakte Steuerkette habe ich so wieder losbekommen:
    -Arretierbolzen lösen
    -Kurbelwelle mit eingelegtem Gang hin und herdrehen, gleichzeitig Kette nach oben ziehen
    -Kette mit Gummi nach oben spannen
    -Arretierbolzen wieder eindrehen

  • Nachtrag zu meinem vorherigen Beitrag:


    Ich hatte nur den Einbau der beiden Räder einzeln beschrieben, unklar blieb jedoch die Stellung der beiden Kettenräder zueinander. Nach einigem Nachdenken und Vergleichen mit Fotos vor dem Ausbau ist klar geworden, dass es nur eine korrekte Stellung für die Nockenwellenräder gibt. Diese lässt sich eindeutig finden, auch wenn man beide Nockenwellen ausgebaut hat ohne die Steuerkette mit Kabelbindern daran festzubinden.


    Dies liegt daran, dass die Zähne, die direkt an den Markierungsstrichen liegen, bei beiden Rädern die gleiche Position bezüglich der Kette einnehmen müssen.


    Die Kette besteht aus Innengliedern, die durch Aussenglieder verbunden sind. Da das Kettenrad eine gerade Anzahl von Zähnen hat (32), greift ein bestimmter Zahn bei fest eingebauter Kette und laufendem Motor immer entweder in ein Kettenglied oder zwischen zwei Kettenglieder (also in ein Außenglied). Er behält seine relative Position bezüglich der Innen- und Aussenglieder auf der Kette bei.


    Aus Fotos vor dem Ausbau und von der Reparatur-CD konnte ich erkennen, dass die Zähne an den Strichmarkierungen bei beiden Zahnrädern die gleiche relative Position bezüglich der Kettenglieder einnehmen. Also entweder jeweils in ein Innengliedglied oder jeweils zwischen zwei Innenglieder.


    Hier im Bild bei meiner Steuerkette ist der Zahn an der Markierung (siehe Roter Kasten) jeweils in einem Innenglied (also zwischen zwei Aussengliedern). Die Weiße Linie markiert die Waagrechte durch die beiden Markierungsstriche. Die grünen Linien beim hinteren Kettenrad markieren die jeweils nächste mögliche Position im bzw. gegen den Uhrzeigersinn.


    Wenn man jetzt die Steuerzeiten einstellt, so baut man zuerst das vordere Kettenrad in mit möglichst waagrechten Markierungsstrichen ein (Steuerkettenspanner von Hand eindrücken um Kette zu spannen). Wegen der Regel, dass die Markierungen relativ zu den Kettengliedern die gleiche Position haben müssen, kommen jetzt beim Einbau für das hintere Kettenrad nicht mehr so viele Positionen in Frage, da man ja immer zwei Zähne vor oder zurückdrehen muss. Es gibt für das hintere Rad jetzt nur noch eine einzige fast waagrechte Position. Die beiden nächsten Positionen gegen bzw. mit dem Uhrzeigersinn sind offensichtlich falsch.


    Fest eingebaut haben die Markierungsstriche bei mir in OT-Stellung eine leichte Neigung zueinander, etwa so:


    Hoffe damit den Nächsten, die vor dem gleichen Rätsel stehen, einiges an Denkarbeit abgenommen zu haben. In der Beziehung haben es sich die Jungs von den diversen Reparaturanleitungen mit dem Satz "Markierungsstriche waagrecht einbauen" ein bischen zu leicht gemacht.
    Und ........ ja mein Motor läuft einwandfrei :victory:


    Grüße Johannes

    4 Mal editiert, zuletzt von Estaburon ()

  • Hallo Johannes,


    RESPEKT - klever nachgedacht - aber für den Normalfall reicht die Vorgehensweise, wie oben in meinem Beitrag Nr. 16 beschrieben. Damit geht es recht fix.


    Gruß ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Hi Johannes,
    hast dir ja viel Mühe gegeben, super Arbeit, genauso wie Uli, danke für sowas, jetzt können sich auch Leute ohne Reparaturbuch gut danach arbeiten.


    Es steht fast gleich so, auch mit Fotos, in der Reparaturanleitung vom Bucheli Verlag, allerdings sind auch in meinem Band (Nr.5243) viele Fehler, auch mit den Bezeichnungen der Fotos, von daher naoch mal: Gute Arbeit :thumbsup2:

  • Ich rate es jedem Laien ab die Kette mit Kabelbindern zu fixieren!!


    Die Kette kann wie gesagt sich unten verstellen ohne da man es merkt...


    Ich hab von dieser Methode noch nie was gehört :D
    Meine Frage:


    Der Punkt auf der Lichtmaschiene gibt doch den oberen Totpunkt und somit meine Makierung fürs Nockenwellen einsetzen an oder?!
    Jetzt habe ich die Kurbelwelle auf diesen Punkt fixiert(kann man muss man ja aber nicht zwangsweise)
    allerdings stehen meine Nockenwellenstriche nicht ganz parallel mit dem Zylinderkopf überein.(Die Nocken unter sich ja aber kurbelwelle zu den nocken nicht)
    Dies wird warscheinlich an einer gelängten Steuerkette liegen?!
    Nockenwellen sind nun raus!und Kurbelwelle ist fixiert.


    Soll ich beim einsetzen nun die Nockenwellen wie oben beschrieben versuchen einzusetzen oder etwas versetzt wie zuvor?!
    ich bin der Meinung es ist nichtmal eine Zahn,somit bleibt mir ja nichts anderes über:-/
    Hauptfrage ist halt ob ich mich auf die Makierung an der Lima verlassen kann;-)(erfahrungswerte?)


    (Fahrzeug hat 60tkm)


    UND:


    Es sind ja 25mm Ventilshims....kann ich nun auch welche aus anderen Modellen verbauen zb Yamaha?sind ja auch 25mm und gleiche Dicke;-)

  • Sorry wegen Doppelpost!!



    Es sind natürlich 29mm Ventilshims UND ganz wichtig!!



    Es passen auch welche von einem Yamaha Model in die BMW Ventiltassen!!



    Habe bei mir nun Yamaha Shims drin außer Firma!Werde noch berichten welches Model!

  • Hallo zusammen


    Erst mal Danke für die guten Anleitungen und Hinweise im Forum! :smile:
    Ich habe das Spiel bei meiner 2004er Dakar mal gemessen.


    In meinem Handbuch vom Bucheli Verlag stehen auf Seite 30 folgende Sollwerte:
    Einlass 0,10 - 0,15 mm
    Auslass 0,25 - 0,3 mm


    Gemessen habe ich am Einlass 0,07 und am Auslass 0,25 mm.
    Weiter vorne im Thread schreibt Lord folgende Sollmasse:

    Zitat

    Mit Fühlerlehre messen: am Einlass zwischen 0.03 und 0.11mm
    am Ausgang zwischen 0.25 und 0.33mm

    Ich gehe mal davon aus, dass ich nicht mehr Spiel einbauen muss, wenn das Mofa auch mit 0,07 mm am Einlass einwandfrei läuft?
    Welche Masse stimmen den nun?


    Ein Kollege der von Beruf Mechaniker hat mir empfohlen die Ventildeckel Dichtung jedes mal zu ersetzen wenn der Deckel geöffnet wird.
    Da ich aber gerade keine zur Hand hatte und die alte Einwandfrei aussah, habe ich sie wieder eingebaut.
    Wie handhabt Ihr das?


    Gruss Bremsklotz

  • Die Kopfdichtung sollte man jedes Mal tauschen, die Kopfdeckeldichtung ist für zig Male gut. Ist ja Gummi. Die UV Bestrahlung und auch die Temperatur hält sich an der Stelle in Grenzen...der hält also ziemlich lang.


    Zum anderen: Ganz einach->meine Maße sind richtig :notworthy1::notworthy::thumbup::ok::tongue:


    Am Eingang würd ich aber doch eher richtung 0.1 gehen als Richtung 0.05. Deine gemessenen Werte sind vollkommen OK. Den Auslass mal beobachten, vielleicht schon in 10tkm wieder kontrollieren.

  • Verwirrend :sternchen: ,


    aber Michael (Lord) hat recht. Ab den zwei Sparks Modellen (2004) gelten andere Ventileinstellwerte und alles in Bezug auf Züngeschirr/BMS-Steuergerät/Software harmoniert nicht mit den ein Sparks Modellen.


    africanfun :victory:

  • Hallo,
    nur mal so als Frage an Leute mit Erfahrung: Ventilspiel kontrollieren alle 10.000 km - ist das wirklich notwendig? Andere (Motorrad)-Motoren haben doppelte und dreifache Werte, und da das Prüfen ja schon eine arge Schrauberei ist, frag ich mich, wie dringend das wohl ist.

  • Hallo Langsamraser


    Wahrscheinlich müsste das nicht ganz so oft sein. Daher musste ich bei meiner letzten Kontrolle auch nichts ändern.
    Das ist wie das halt ist mit Kontrollen, die macht man eher einmal zu oft als einmal zu wenig.
    Du kannst natürlich auch warten bis der Motor nicht mehr richtig läuft, dann zerlegst Du aber das Motorrad vielleicht mitten in der Saison.


    Ich plane das lieber in aller Ruhe im Winter ein. Wenn eh schon alle Verkleidungen runter sind um Wartung zu machen, ist das nicht mehr so viel mehr Arbeit.


    Bremsklotz

  • Moin,
    ich fahre immer so 8-12tkm im Jahr und mache im Winter ne Inspektion mit Grundreinigung Mopped - da ist eh alles auseinander - Ventilspiel kontrollieren ist da das geringste Übel - die Ventildeckeldichtung hält das nen paar mal aus - kein Problem.


    Auslass solltest du beobachten - da ist zu eng schlecht - dann verbrennt Dir das Ventil. Ansonsten keine Wissenschaft von machen - wenn das ungefähr passt ist das für mich ok - lieber zu viel als zu wenig - nen Rotax ist kein sensibelchen. Ich musste selten einstellen - schreib dir die Werte jedesmal auf - dann kann man ne Tendenz erkennen.


    mfg Martin

  • Hallo,


    bin grad beim Ventile einstellen und stell mir die (vielleicht laienhafte) Frage, ob das Ventilspiel nun durch Abnutzung der Nocken/Tellerloberfläche größer wird oder ob durch das "Einarbeiten" der Vetilteller in den Sitz das Spiel kleiner wird. Ich frage nur, da ich die Shims tauschen muss und mich nun eher an kleinem Spiel orientieren soll oder lieber etwas größeres Spiel haben soll. Ich denke dass wohl ersteres (Verschleis) eintrifft, da zwei Ventile (1x Auslass, 1x Einlass) nun an der obersten Grenze sind jedoch die anderen jeweils an der unteren.


    Wie entwickelt sich bei euch das Ventilspiel mit der Zeit? Ich wundere mich nur, dass sich dasVentilspiel nicht gleichmäßig verändern (vergrößert). Noch eine Frage: In den Reparaturanleitungen (T&T, Bucheli) wird der Steuerkettenspanner einfach mit einem Stab zurück gedrückt, bzw. beim Bücheli steht gar nichts dergeleichen. Geht´s nun mit der Methode? Es ist doch lediglich eine Feder, die die Steuerkette spannt oder? Wenn ich den Druck wegnehme müsste die Welle doch raus gehen?


    Wie auch immer, nun mal ein schönes Fest und lasst euch nicht stressen (sondern geht wie ich schrauben...)


    Gruß Markus