Ventile einstellen; Beschreibung

  • Moin Moin,
    hier ein gutes Beispiel einer Beschreibung zum Ventile einstellen:


    Ventile einstellen


    Hier wird zwar das Einstellen an einer Vergaser-F beschrieben, aber bei den Ventilen sollte das keinen allzugroßen Unterschied machen.
    Wenn Besonderheiten zur Einspritzer-F auftreten, bitte hier darauf hinweisen. Danke ;)


    Ich denke mal, das kann einigen hier was weiterhelfen :D Danke Claus!

  • Hallo allerseits,


    hier eine kleine Rückfrage meinerseits: war das nicht so, dass ab der GS bis hin zum aktuellen Modell selbstnachstellende Ventile verbaut sind? Mir war da so als ich neulich die GS 2003 offen hatte bis zum Kolbenring...


    Freundliche Bikergrüße von
    el patre

  • Zitat

    war das nicht so, dass ab der GS bis hin zum aktuellen Modell selbstnachstellende Ventile verbaut sind?


    Nein leider nicht. Auch wenn Herr Holzleitner (Leiter Mechanische Entwicklung bei Rotax) "damals" August 2002 bei einem Werksbesuch begeistert über selbstnachstellende Ventile sprach -- der Rotax-Motor für BMW hat sowas nicht.


    Ulf

  • Hallo,
    ich habe mir das Einstellwerkzeug besorgt. Kostet richgtig Geld, ist auch nicht so leicht zu kriegen, aber man spart sich ne Menge Zeit und Arbeit. (nur für GS).
    Gruß
    Jens aus Vib


  • Zitat

    Original von rollerboller
    Wie oft oder ab wann müssen die Ventile eingestellt werden (Einspritzer CS)?


    Jan


    wenn ich den Wartungsplan richtig verstanden habe sollen die Ventile alle 10.000 Km oder einmal jährlich kontrolliert werden.


    Lorenz

  • Entschuldige, dass ich erst jetzt antworte....
    ich habe damals glaube so um die 200 Euros hingelegt. Ein BMW-Autohändler in meiner Nähe hat mir das besorgt.
    Gruß Jens aus Vib.

  • Also bei meiner 2006er GS:


    Kopfdeckel aufschrauben, abnehmen.


    5.Gang rein, drehen bis Striche an den Zahnrädern der Steuerkette oben parallel zum Kopf stehen, die Nocken zeigen nach außen.


    Mit Fühlerlehre messen: am Einlass zwischen 0.03 und 0.11mm
    am Ausgang zwischen 0.25 und 0.33mm


    Mehr Spiel tut dem Motor nicht sonderlich weh, aber gibt weniger Leistung. Ich würds trotzdem machen...rein um n besseres Gefühl zu haben.


    Alle gemessenen Werte so aufzeichnen, dass man sie jederzeit zuordnen kann!


    Wenn Spiel nicht richtig:


    Von Mitte der Wasserpumpe nach rechts gesehen die dritte Schraube raus, dafür ne möglichst lange Schraube reinschrauben, bis zum Anschlag..aber nicht! festziehen..handfest reicht..jetzt kann man vorsichtig probieren ob die Schraube sitzt, indem man gefühlvoll! am Hinterrad dreht, und schaut ob ein Widerstand da is^^


    Jetzt wirds lustig: Der Spannerkolben muss raus. Der sitzt auf der Einlassseite des Zylinders, auf der linken Seite. Ist ne große 6Kant...so in der Richtung 16..bin mir aber nicht sicher. Befindet sich ca. auf Höhe der Zylinderkopfdichtung. An den kommt man enorm schlecht ran..ich habs mit viel Gefummel geschafft..aber da muss jeder selbst schaun^^


    Dann kommt die Steuerkettenführung raus, die is mit Schraubensicherung versehen, geht also recht schwer weg, hinterher wieder mit Mittelfester Schraubensicherung eindrehen


    Die Ketten werden jetzt mit Kabelbindern so an den Zahnrädern befestigt, dass jedes Kettenglied auf dem gleichen Zahn bleibt.


    Jetzt werden die Nockenwellenlagerdeckel über Kreuz ausgeschraubt. Nicht einseitig aufschrauben..die sind relativ brechsensibel..


    Die Nockenwellen lassen sich jetzt wegnehmen..dann kann man die Tassenstößel herausnehmen. Vorsicht: In den Tassenstößeln stecken die Plättchen! Die sollten nicht unbedingt herausfallen^^Sofort mit Mikrometer messen wie dick das jeweilige Plättchen ist, aufschreiben!


    Wenn das bei allen gemacht ist, kann man ausrechnen welche Plättchen man nun braucht, Bsp:


    Spiel an Eingangsnocke: 0.20mm
    Dicke des Plättchen: 1.5mm
    Dicke des neuen Plättchen: 1,6-1,65mm


    Die neuen Plättchen dann einfach schnell beim Händler besorgen


    Die Tassenstößel werden dann am besten mit Druckluft ausgeblaßen, Bremsenreiniger ist nicht so prall, weil er entfettet..der Sitz der Plättchen muss komplett sauber sein! wenn sich da n Staubkorn mit 0.05mm Dicke befindet habt ihr ein Problem!!!


    Die Nockenwellen werden so eingelegt, dass die Kette auf der Auslassseite und zwischen den Wellen gespannt ist.


    Nachdem das gemacht ist, fettet ihr die Kontaktfächen des Lagerdeckels leicht ein. Ansonsten zieht ihr die Schrauben nicht mit dem richtigen Drehmoment an..jetzt zieht ihr die Lagerdeckel (natürlich wieder über Kreuz) ein. 10nm Anzugsdrehmoment. Das ist nicht viel mehr als Handfest. Also nicht wundern^^


    Danach kommt der Spannerkolben wieder rein, 40nm Drehmoment.


    Dann nehmt ihr unten die Fixierschraube wieder raus, schraubt die originale rein(vorsicht, die hat nen Dichtring dran, wenn der nicht mehr gut ist nen neuen drauf)


    Jetzt dreht ihr n paar mal am Hinterrad, dabei schaut ihr ob die Striche an den Kettenrädern sich wieder horizontal einstellen lassen, wie ihr es am Anfang getan habt..


    danach prüft ihr nochmal das Ventilspiel, wenn alles stimmt kommt die Kettenführung mit 10nm und mittelfester Gewindesicherung wieder rein.


    Danach kommt der Kopfdeckel wieder drauf, wird mit 10nm angezogen. Die Dichtung des Deckels muss völlig intakt sein, außerdem müssen die Kontaktflächen der Dichtung komplett sauber sein, dazu am besten die Dichtung rausnehmen, die Nut säubern(Bremsenreiniger) und wieder rein damit.


    Das wars dann eigentlich schon!




    Jetzt könnt ihr die Maschine starten...keine Sorge..hat bei mir locker 4 oder 5 Versuche gebraucht, bis sie angesprungen ist. Aber läuft jetzt wieder seit 15000km ohne Mucken.


    Wenn irgendwelche Fragen bestehen: Am besten hier rein schreiben, und gleichzeitig ne PM schreiben..dann fällts mir auch auf..

  • Hi Michael,
    wie bist Du an die Schraube vom Kettenspanner gekommen? Ich habe es ohne den Spanner zu lösen hinbekommen, obwohl es auch etwas fummelig ist. Ich nehme jetzt einfach mal an, das es da bei der Ez und DZ keinen Unterschied gibt.

  • ich glaub wir sind von der linken Seite rangegangen..war aber echt ne richtige fummelei...


    wenn man das richtige Werkzeug hat gehts..wir haben nen Gabelschlüssel genommen..



    das es mit eingebautem Spanner auch geht ist mir neu^^

  • So steht es jedenfalls in dem original BMW Werkstattbuch. Sonst wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen es so zu versuchen. Ist zwar auch etwas fummelig, aber es geht und erschien mir weniger Gefummel als die blöde Spannerschraube los zu bekommen.

  • Hallo zusammen,


    hier eine Ergänzung zur guten Beschreibung des Ventilspiel Einstellens von „LORD“ oben für die GS mit Doppelzündung ab Bj. 03/2004:



    Den komplizierten Aus- und Einbau des Steuerkettenspanners kann man sich sparen. Es geht auch ohne Probleme anders.


    Nach dem Festsetzen der Kurbelwelle und dem Anbinden der Steuerkette an die Nockenwelle mittels Kabelbinder, die Mutter des Steuerkettenspanners mit einem Ringschlüssel lösen. Dann mit einem langen Schraubendreher von oben zwischen Benzinleitung und ABS Leitung hindurch, die Mutter an den Sechskantflächen anhebeln und so raus drehen, allerdings nicht ganz, so dass die Mutter gerade noch im Gewinde sitzt. Dann nach Ausbau der Steuerkettenführung die Steuerkette von oben mit einem relativ starken Gummiband (z.B. Gepäckspinne) am Lenker festbinden, so dass die Kette gut unter Spannung steht. Jetzt Nockenwellen herausnehmen und die Position der Nockenwellen mit dem Gummi variieren, in dem man das Band entweder am Lenker (für Einlass) oder hinten am Rahmen (für Auslass) festmacht, je nachdem welche Plättchen man tauschen möchte.



    Achtung: Beim Einbau der neuen Distanzplättchen die Plättchen unbedingt auf das Ventil oben legen und dann die Kappen aufsetzen. Anders herum (Plättchen in Kappe mit etwas Oel „kleben“) funktioniert es nicht, da das Plättchen nicht richtig in der Vertiefung auf dem Ventil sitzt. Dann ist das Ventilspiel nach dem Einbau der Nockenwelle weg und man fängt von vorne an (so ging es mir, da ich nicht genug überlegt und kein richtiges Handbuch hatte).


    Nachdem die Nockenwellen wieder drin sind, die Mutter des Steuerkettenspanners mit dem langen Schraubendreher wieder „rein hebeln“, vorher ein bischen Oel auf das Gewinde und dann nach Gefühl fest ziehen, nicht zu viel, damit das Gewinde nicht beschädigt wird. Den Dichtring muss man nicht unbedingt tauschen, der ist gut für einige Male.


    Gruß


    ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Hallo zusammen..heute war es mal wieder so weit...


    Also Steuerkettenspanner ausbauen kann man sich meiner Meinung nach nicht sparen...habs mal probiert auf der letzten Rille zu lassen, aber so bekommt man die untere Lagerschale nicht wirklich komfortabel heraus...also Spannnerschraube raus, schraube irgendwo da drin liegen lassen, und hinterher in ner halben Stunde wieder reingepfriemelt...Herr, lass dünnere Finger wachsen^^


    Ich hab die Kettenräder dieses mal festgemacht, und dann das vordere Kettenrad noch oben am Steuerkopf befestigt..dadurch kriegt man die Lagerschale gut raus..


    Plättchen in die Tassen "kleben" klappt gut, Versuch die Dinger durch rütteln, wackeln, auf die Hand schlagen etc raus zu kriegen misslangen..es ist also die sicherste Methode die Plättchen auf die Stößel zu kriegen, ohne das Kurbelwellengehäuse mit Metall zu versorgen..durch ein wenig hin und her ruckeln nach dem aufsetzen gehen die Plättchen auch in die Vertiefung auf den Stößeln..das ist auch n Unterschied von gut 2-3mm obs drin ist oder nicht...bemerkt man also beim einsetzen sofort. Die Nockenwelle kriegt man ohne korrektes Einsetzen auf keinen Fall richtig montiert. Ist also im Endeffekt auch Idiotensicher, wenn der Idiot ein bischen aufpasst.



    Nochmal, weil viel zu wichtig: Steuerkette immer nach oben hin unter Spannung halten, damit sie unten unter keinen Umständen durchrutscht!
    Nach Montage des Lagerdeckels und Kettenführung nicht gleich alles zusammenbauen, sondern erstmal die Kurbelwelle um 720° drehen, korrektes Stehen der Nockenwellen prüfen. Die müssen definitiv richtig sein. Und wenn die richtig stehen, muss sich die Kurbelwelle durch die Schraube blockieren lassen. Wenn das nicht gegeben ist, und ihr weiter keine Ahnung habt, gebt das Mopped einem Profi, und dreht keines Falls weiter an der Kurbelwelle herum..Kaputte Ventile sind immernoch teurer, als der Profi der 4 Stunden am Mopped hockt^^




    PS: Dieses Mal ist die Maschine auf der ersten Klick, nach nichtmal ner Sekunde sofort angesprungen...war richtig überrascht..
    PPS: Fragt beim Händler vorher an, ob die richtige Korrekturgröße am Lager ist..musste vom Stammhändler ins BMW Zentrum München fahren, um dort auch nur eine Notlösung zu erhalten..Wer Zeit hat, und ein Mikrometer, sollte vorher bestellen.

  • eine gut sortierte Werkstatt sollte diese Plättchen im Tausch da haben. Wenn diese Werkstatt allerdings nur 2 oder 3 F im Jahr behandelt get das natürlich nicht. Das ist im Grunde nichts anderes als bei den Schlössern, welche man durch Tauschen der Plättchen für die Gleichschließung einstellt. Kostet i.d. Regel auch nur ein Trinkgeld.
    Dominic

  • BMW Zentrum in München hatte die richtigen nicht da...das Zentrallager in Dingolfing ist eventuell besser sortiert..sicher bin ich mir nicht^^ :idiot:


    Getauscht wurde nichts, auch wenn ich das schon öfters gehört habe, 2 Plättchen haben mich 7,83 oder so gekostet...

  • Hallo liebe Leute. Ich fahre eine F650GS BJ 2000 mit z.Z. 25.000 Km.

    Nun habe ich eine Frage bezüglich der Ventilspieleinstellung:

    Wenn ich die Kurbelwelle mit einer Schraube bei OT festgesetzt habe, muss es doch möglich sein die Ein- und Auslassnockenwelle komplett zu entfernen, d.h. die Steuerkette nicht mit Kabelbindern daran zu befestigen. Wenn ich mit der Ventileinstellung fertig bin setze ich beide Nockenwellen wieder laut der eingelassenen Markierungen (Striche und Loch) auf. Ich muss die Kettenglieder nicht (wie im Ur F650-Film) abzählen, sondern gehe davon aus, die Kurbelwelle ist fixiert und ich bringe die Nockenwellen wieder in ihre alte Position (Strich und OT-Bohrung) und alles läuft. Auch das herausschrauben der Zündkerze ist, so denke ich, nicht nötig.


    Gruß


    Sebastian