der ULTIMATIVE ÖLTHREAD

  • Bald haben wir dann alle Varianten durch und jeden verwirrt. Je nach Land (UK/USA) haben gleiche Worte unterschiedliche Bedeutung. Der Brite tankt kein gas wie der Amerikaner sondern petrol. Die Tankstelle heißt folglich auch entweder filling station oder petrol station. In den USA gas station. Diesel in den USA ist entweder Diesel fuel oder durchaus auch stove oil (Heizöl). Petroleum kennt der Amerikaner eigentlich gar nicht, das wird eher als Kerosin verkauft.

    Gasoil ist per Definition ein Erdöldestillat mit Siepunkt zwischen Kerosin und Schmieröl. Wird auch als Marinediesel verwendet, d.h. für Manöverfahrten mit Schweröldieseln die für Rückwärtsfahrten mangels Getriebe etc. den Motor stoppen und rückwarts starten. Da würde das Schweröl in den Leitungen stocken und es käme zum sog. "blackout". Alles klar?

  • Jain,

    1. sind die vorgaben nicht immer die besten sondern ggf aus anderen gründen so gewählt worden wie sie gewählt wurden, Stichwort ist hier z.B. Flottenverbrauch

    2. Sind manche vorgaben so alt das sie überholt wurden.

    Und genau hier an diesem Punkt 2 befinden wir uns z.B. mit der F650: Laut BDA wird ein "normales" mineralisches Motoröl gefordert und synthetische Öle sind verboten. Mittlerweile empfiehlt der Hersteller aber ein synthetisches Öl mit einer JASO MA Spezifikation, ein solches Öl ist aber nach BDA streng verboten. Und nun fangen irgendwie alle an zu diskutieren welches Öl nun erlaubt ist und welches nicht und ob Punkt 1 oder Punkt 2 bei der einen oder anderen Vorgabe eine Rolle spielt. Und schon melden sich die einen die mit dem alten Öl nur Probleme haben und die anderen die mit dem neuen Öl nur Probleme haben.


    Also nun sage mir: Welches Öl darf ich nehmen? Das welches früher oder das welches Heute empfohlen wird und welches ist davon besser?

    Und dieses "Problem" ist garnicht so unüblich, auch Fahrer älterer Japanischer Autos haben dieses da im Getriebe früher normales Motoröl eingefüllt wurde (und damit auch Werksvorgabe war) und heute dann plötzlich doch ein Getriebeöl gefordert wird.

    Fahrzeughersteller sagen das eine Lifetimefüllung eingefüllt wird, der Hersteller der Bauteile empfiehlt aber ein wechsel (ist bei sehr vielen Getrieben so)

  • hy bei mopedmotoren mit ölbadkupplung muss die geeignete ja so ma Norm vom Öl erfüllt werden .

    Das muss bei der F sein .

    Ob mineralisch oder synthetisch

    Kannst vom Geldbeutel oder sonst was abhängig machen.

    Bei der viskosität bist abhängig wie und zu welcher Jahreszeit das moped bewegt wird.

    Grüssle

    Jürgen

  • Und schon haben wir wieder jemanden der für Punkt 2 stimmt.

    Fakt ist aber: Die JASO MA wird in der BDA nicht gefordert, es wird nur eine Viskosität sowie API SF,SG,SH gefordert (dürfte heute auch kaum noch erhältlich sein da SM oder SN aktuell ist) und das es mineralisch sein muss.


    Also widersprichst Du damit der Empfehlung von damals seitens BMW


    Das aktuell von BMW empfohlene Öl ist nach BDA nicht erlaubt auch wenn es die JASO MA2 erfüllt.

    Also kann/darf ich das jetzt verwenden oder nicht?


    Verstehst Du jetzt warum darüber diskutiert wird?

  • Kommt noch obendrauf, dass damals als die Ur F650 eingeführt wurde es noch keine JASO MA Spezifikation gab.

    Dann noch die Glaubensfrage ob die API Spezifikationen wirklich so abwärts kompatibel sind wie sie es vorgeben zu sein.

    Der Zwiespalt mit der Maxime Never Touch a Running System und die Erkentniss: Dass BMW am Ende gar nicht so viel Langzeiterfahrung mit dem Rotax Motor hat, es ihnen im Grunde Wurst ist wenn dir der Motor verrekt, es von BMW selber widersprüchliche Aussagen gibt (BMW Nord Amerika Service Bultin 2855, bezüglich Motoröl mit API SJ Spezifikation), nicht mal von Rotax eine Aussage bezüglich Öl für den Motor der Ur F bekommts, obwohl sie bei ihren Flugmotoren mit ähnlichen Hubraum, Leistung und Drehzahl da sehr spezifisch sind.

  • Ja, genau darum geht es und nochmal:

    Die Anleitung sagt aus diesem Grund (Nasskupplung) darf kein synthetisches Öl verwendet werden und es muss ein mineralisches Öl nach API SF, SG oder SH verwendet werden, dann verträgt das die Nasskupplung.

    Heute wird JASO MA gefordert und synthetisches Öl ist erlaubt solange es die JASO MA einhält.


    Beide Aussagen widersprechen sich und die einen sagen das es zu Problemen mit Ölen nach der alten Spezifikation kommt und die anderen berichten von Problemen mit der neuen Spezifikation.


    Und um das ganze noch etwas komplizierter zu machen: Meines Wissens nach gibt es die JASO T904 Spezifikation bereits seit den 90ern (ich finde nur gerade kein genaues Datum), sie wurde allerdings damals hauptsächlich nur von den Japanischen Herstellern genutzt. Also gab es zumindest Teilweise schon die JASO und sie wurde in der BDA nicht berücksichtigt/erwähnt

  • JASO MA ist aber nur eine Teil der Öl-Debatte. Die API Spezifikation und deren Einfluss auf die Nockenwelle eine andere.


    Zu mineralisch vs. teil synth. vs. voll synthetisch: Hier ist meine laienhafte Meinung: Weniger der Einsatz des einen oder des anderen ist für Kupplungsrutchen entscheidend, sondern eher der Wechsel von einem zum anderen.


    BlackFly: JAS T904 ist aus dem Jahr 1998. http://standards.globalspec.com/std/705517/jsae-jaso-t904

  • Wobei auch die APIs abwärtskompatibel sein sollen da die neuen ja immer nur "verbessert" wurden. Die Frage ist halt hier auch wieder: Was ist besser?

    Und auch hier beim Thema API kommt wieder dazu das das aktuelle von BMW genutzte/empfohlene Öl mit der API nicht den alten Spezifikationen entspricht (das hat API SN wenn mich nicht alles täuscht, auf jeden Fall mindestens SM, bin jetzt aber ehrlich gesagt zu faul das nochmal raus zu suchen sollte hier im Thema auch weiter vorne schon stehen da ich das schonmal rausgesucht habe).


    Ich persönlich halte den wechsel zwischen den Ölen eigentlich nicht für problematisch, allerdings kann es schon zu Problemen kommen wenn vorher ein Öl gefahren wurde das starke Ablagerungen verursachte und dann auf eines gewechselt wird das dieses wieder löst. Dies ist aber weniger durch den wechsel verursacht sondern eher darin das das vorherige Öl dann nichts getaugt hat. Ein gutes Öl sollte keine Ablagerungen verursachen und die Teile in der schwebe halten (hier sind synthetische im Normalfall deutlich im vorteil).

    Problematischer sehe ich beim Thema Kupplungsrutschen (neben der Visko und den eigentlichen Reibwerten) eher die additive (insbesondere Festschmierstoffe), diese können ggf auch in den Kupplungsbelag eindringen und dann hilft ein Wechsel des Öls leider auch nicht mehr. Das Kupplungsrutschen ist bei den F650 aber glaub sowieso ein kleines Thema, wird aber nicht nur durch das Öl verursacht abernatürlich auf jeden Fall begünstigt. Die Kupplungsfedern sind hier noch als wichtiger Faktor zu nennen da diese ziemlich stark nachgeben und wenn die schon schwach sind und das Öl nicht optimal ist kommt es natürlich noch schneller zum durchrutschen.


    KöfferliRebel Danke für die arbeit, das Jahr habe ich ne weile gesucht, google schon verflucht aber trotzdem nicht gefunden

  • Na das sind ja Diskussionen - am Ende entscheidet die Praxis - und die liegt bei mir auf Seiten der ursprünglichen Empfehlung, also rein mineralisch. Mag sein, daß mit Kupplungsbelägen von Drittanbietern andere Erfahrungen vorliegen - aber da gibts noch die Kunststoffritzeln zB Wasserpumpenantrieb bzw Ölpumpenantrieb (bin da mir nicht sicher ob aus Plastik), die empfindlich auf Zuschlagstoffe moderner vollsynthetischer Öle reagieren können.

    Mit der Linken zum :punk: Gruße


    PozBlitz :bikepfalz:

    Ralf


    :shark:

  • Immer diese Ölthreads ...


    Also bei mir entscheidet auch die Praxis und die hat ergeben das

    - mineralisches

    - teilsynthetisches

    - vollsythetisches


    Öl bei der F 650 GS ohne Problem verwendet werden kann. Alle von mir getesteten Öle hatte die JASO-MA Norm.


    Der Langzeittest mit vollsynthetischem Öl hat ergeben, das nicht jedes vollsynthetische Öl die Kunststoffzahnräder von Wasserpumpe und Ölpumpe angreift.


    wenn es Öl gibt das die Zahnräder angreift, vermute ich mal das ist entweder mineralisch, teilsynthetisch oder vollsynthetisch.

  • Oder alles mit Graphit auffüllen. Einfach das ganze Ölsystem mit Pudergraphit. Das wär mal ne Feststoffschmierung vom feinsten.


    Die Freigabe von BMW ist ja glücklicherweise rechtlich nicht binden und ich nehme an, dass auch die letzte F650GS Eintopf schon seit dem ein oder anderen Jährchen aus der Garantie raus ist

  • Guten Tag allerseits


    Ich bin neu hier im F- Forum. Allerdings bin ich seit Jahren im R- Forum unterwegs und besaß und besitze die eine oder andere BMW.


    Ich habe Eure Diskussionen bez. der Öle duchgeschaut und mir gedacht, gibst einfach mal deinen Senf dazu.


    Meine (K 1100 LS/SE, R 1150 R Rockster, R 650 sowie R 1100 S) haben alle Trockenkupplungen gehabt. Nach Auskunft meiner BMW- Händler wie auch meines derzeitigen Lieblingsschraubers (ein ehemaliger BMW- Werksingenieur mit einer freien BMW- Motorradwerkstatt) ist es hier in erster Linie angesagt, regelmäßig Ölwechsel durch zu führen; welcher Hersteller ist (fast) egal, solange er die von BMW geforderten Standards einhält. Die Viskosität hängt dabei von den äußeren Bedingungen (Temperaturen) ab.

    Aber: Nach (auch eigenen) Erfahrungen anderer BMW- Boxerfahrern ist bei den Boxern , die nicht wassergekühlt sind, mit einem höheren Ölverbrauch zu rechnen, da die Toleranzen zwischen den sich bewegenden Baugruppen zum Teil deutlich höher sind als bei den wassergekühlten Modellen. Seitdem ich bei meinen Q'en wieder von Vollsynth. auf Mineral umgestiegen bin, ist der Verbrauch wieder deutlich reduziert worden.


    Die F (Baujahr 1996, nachgewiesene 29Tkm) habe ich mir (Stand heute) am vorletzten Wochenende gekauft; den fälligen Ölwechsel werde ich mit dem guten, alten Castrol GP Mineralöl durchführen. Die F dreht nicht hoch, ich erwarte keine Probleme mit rutschender oder rupfender Kupplung und von daher sollte es reichen...


    Eins noch: Sowohl die Öle wie auch die Materialien in den Motoren haben sich in den Jahren weiterentwickelt...:)


    Grüße ins Land und bleibt sitzen...

    Einmal editiert, zuletzt von micei ()

  • Hallo micei,


    erstmal willkommen im Forum !


    nun ja, ich fahre auch ne 1150er und ne F650,

    kann bei der 1150er definitiv sagen, dass 20W50 ein absolutes MUSS ist, Hersteller fast egal wenn Norm ok,

    sonst klingt der Motor (z.B. mit 10W40 ) zumindest im Sommer wie ein Sack Schrauben im Topf selbst wenn er gut eingestellt ist !

    Auch ich hab bei der 1150er wirklich die Beobachtung , dass hier mit großzügigeren Toleranzen produziert wurde.

    Im heißen Zustand vernimmt man oft ein Hämmern aus dem Motor, ändert sich allerdings schon seit 50tsd km nicht mehr.

    Wenn man dazu überhaupt etwas findet z.B. in Foren wird behauptet, das "Crankshaft Endplay"

    = Spiel > KW-Lager am Ende der Kurbelwelle ( Schwungradseite ) ist zu groß. ( wenn heiß )

    Mein Händler und ich sind der Meinung erst mal weiterfahren und beobachten :giggle:

    Ist der Motor kalt ( Außentemperaturen so wie jetzt 10 °C ) läuft er seidenweich und mechanisch auch sehr "ruhig".

    ohne Wasser fehlt doch einiges an Dämpfung und an die Geräuschkulisse muss ich mich immer noch gewöhnen :P

    Vielleicht teste ich mal 20W60 :whistle::rofl:


    Bei der F650 bin ich immer gut und bisher ordentlich weit mit Castrol GTX ( mineralisch ) 10W40

    unterwegs , habe mich jetzt mal an das Louis Öl 10W40 ( teilsynthetisch ) herangetastet, bisher kein Kupplungsrutschen.

    https://www.louis.de/artikel/p…t/10038450?list=415468364


    Ich finde mit der Panikmache um den Ölwechsel wird sehr viel Geld verdient ( vor allem im Automobilbereich )

    man kann das auch mal länger fahren, wenn man den Pegel immer schön im Auge behält.

    Bei der F650 mache ich jetzt nach ca. 2 Jahren mal wieder einen Wechsel.


    Allzeit gute Fahrt !


    :wave:


    Mac

  • Hallo Liquidx!

    Nachfüllen ist bei der F650 normalerweise kaum notwendig, wenn der Motor gesund ist. Abgesehen davon sind grundsätzlich alle Motorenöle miteinander mischbar. Wenn du aber irgendwann mal auf 10w-40 wechseln möchtest würde ich jetzt, nur um nachzufüllen kein 20w-40 kaufen, sondern gleich das 10w-40 zum Nachfüllen und für einen späteren Ölwechsel verwenden. Bleibst du bei 20er, würde ich mir eben einen 5Liter-Kanister hinstellen. Das wird nicht schlecht, nur weil man jetzt 0,25Liter entnimmt und den Rest erst in 2 Jahren braucht.

    Ich selber fahre 10w-40 mineralisch (Meguin), Kiste hat aber auch erst 37tkm.

    Gruß Joachim