Kriechstromproblem

  • Hallo F-Treiber,


    darf ich mich kurz vorstellen? Ich heisse Uli, bin 10% über 40 und fahre eine CS Bj. 2002 mit 17000 km auf der Uhr.


    Bisher lief die Kiste anstandslos; seit ein paar Tagen macht sie Zicken. Es handelt sich um ein Kriechstromproblem. Nach wenigen Tagen Standzeit sprang die Maschine nicht mehr an (der Anlasser machte noch zwei Umdrehungen, dann schied er dahin ...). Na gut, no Problem, Batterie laden, vorher noch etwas dest. Wasser nachfüllen - geht wieder. Denkste - ein paar Tage darauf dasselbe Spiel.


    Ist vielleicht die Batterie hinüber? Möglich, vorher aber bei der geladenen Batterie mal den Kriechstrom gemessen. Ergebnis: Die Anzeige am Multimeter schwankt bei ausgeschalteter Zündung zwischen 45 und 80 mA mit etwa 1 Hz (Schwankungsbreite kann auch grösser sein, das Multimeter kommt dabei sicher nicht hinterher). Mit diesem Kriechstrom ist eine volle 12 Ah Batterie in einer Woche leergesaugt.


    Suche nach dem Kurzschluss bisher erfolglos. Alle 4 Sicherungen gezogen - kein Unterschied. Das Bewegen des Lenkers von Anschlag zu Anschlag (Scheuerproblem) bringt auch keine Änderung. Was aber auffällt: Es kommt stets ein Summen aus dem Cockpitbereich (Tacho?), manchmal (beim Ansetzen des Messgeräts) kommt kurz ein Brummen/Rattern.


    Hat jemand schon mal ähnliche Probleme gehabt? Vermutlich läufts darauf hinaus, dass ich beim Freundlichen vobeischauen muss, vorher wollte ich es aber mal hier probieren. Herzlichen Dank schon mal für Tips und Hinweise


    Uli

  • Hi,........... Du solltest eher mal Spannung messen. Spannung ohne Zündung,......... Spannung bei Zündung ein,.......... und ganz wichtig: Spannung bei laufendem Motor. Dabei sollten 14,4 Volt nicht überschritten sein! Die gemessenen Werte lassen ein Urteil/ Fehler besser lokalisieren.


    LG vom Michel

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

  • Hallo Uli,

    Zitat

    Original von turbi
    bei der geladenen Batterie mal den Kriechstrom gemessen. Ergebnis: Die Anzeige am Multimeter schwankt bei ausgeschalteter Zündung zwischen 45 und 80 mA mit etwa 1 Hz (Schwankungsbreite kann auch grösser sein, das Multimeter kommt dabei sicher nicht hinterher). Mit diesem Kriechstrom ist eine volle 12 Ah Batterie in einer Woche leergesaugt.


    Ja, wenn er dauerhaft fließt.
    Der Strom sollte aber nach einiger Zeit auf nahe 0 abfallen, da hört auch das Klicken aus dem Cockpit auf.


    Zitat

    Es kommt stets ein Summen aus dem Cockpitbereich (Tacho?), manchmal (beim Ansetzen des Messgeräts) kommt kurz ein Brummen/Rattern.


    Das Multimeter im Strompfad könnte ferner einen zu hohen Innenwiderstand der Stromversorgung aus Sicht des Verbrauchers bedeuten und zu Funktionsstörungen führen, die die Messung verfälschen, speziell dann, wenn ein kleinerer Messbereich eingestellt ist, was für eine Kriechstromsuche prinzipiell notwendig ist.
    Du solltest das Messgerät (im Strombereich !) zunächst kurzschließen und nach ein paar Minuten den Kurzschluss aufheben, so dass die Versorgung für Verbraucher nicht unterbrochen wird. Nun sollte wirklich nur noch ein kleiner Strom fließen. Mit etwas Geduld findest Du mit der Suche vielleicht noch meinen Forenbeitrag, indem ich solche Werte genauer beschrieben habe.


    Zitat

    Ist vielleicht die Batterie hinüber?


    Vom Nachfüllen wird sie nicht besser und wenn sie schon ein gewisses Alter hat, würde ich das in Betracht ziehen, je nach Ausgang der Nachmessung in Kenntnis meiner obigen Hinweise.


    Zitat

    Herzlichen Dank schon mal für Tips und Hinweise


    Berichte doch vom Ergebnis !


    Uli

  • evtl mal prüfen, ob die lichtmaschine noch das macht, was sie machen sollte?
    wäre mein erster gedanke...

  • Holla,


    das ist ein Service, nach kurzer Zeit gute Tips - vielen Dank.


    Eckart, das mit dem anfänglichen 'rausnehmen des Strommessgeräts aus dem Pfad (i.e. überbrücken) probiere ich mal. Mit dem Innenwiderstand des Messgeräts könntest du recht haben. Dann schaun wir mal, ob der "Kriechstrom" mit der Zeit tatsächlich versiegt.


    Die anderen Tips sind auch gut, aber zuerst mal muss ich wissen, ob ich ein Kriechstromproblem habe, vorher brauche ich noch nicht nach der Lima oder der Batterie schauen.....


    Wenns kein Kriechstromproblem ist, tippe ich auf altersschwache Batterie. Mein Roller hatte das gleiche Problemchen vor zwei Wochen. Gibts gerade Batteriegrippe oder was?

  • hallo, hatte das gleiche problem an meinem anderen moped auch schon. setz eine neue batterie rein und du wirst sehen es funzt wieder!


    gruß gmiedlich

  • Hallo zusammen,


    jetzt habe ich nochmal genauer hingesehen:


    Ausgangssituation: Batterie abgeklemmt. Jetzt Messgerät zum Strommessen zwischen Batteriepol und Minuskabel geklemmt. Es rattert kurz aus dem Cockpitbereich. Vermutlich wird mit dem Stellmotor die Tachonadel auf Anschlag Null gedreht. Nun beginnt es aus dem Tacho zu ticken. Jeweils acht Ticker, dann folgt eine kuze Pause und die nächsten acht Ticker folgen. Dazu zuckt die Tachonadel minmal. Man muss aber genau hinsehen. Gleichzeitig schwankt die Stromanzeige wie beschrieben zwischen 40 und 80 mA.


    Jetzt kommts: nach ziemlich genau 90 Sekunden ist der Spuk zu Ende. Tickern ist aus, Strom geht auf 1 mA zurück. Zuerst hab ich gemeint, ich habe einen Wackelkontakt am Tageskilometerzähler, denn nachdem ich während des Tickens da rumgedrückt habe, hörte es auf, aber vermutlich waren da eben die 90 s um.
    Genau dasselbe Spiel hat man bei angeklemmter Batterie nach Ausschalten der Zündung. 90 Sek. geticke und dann Ruhe. Das ganze ist reproduzierbar.


    Frage: ist das bei euch genauso? Tickert es so lange? Warum eigentlich? Wenn das normal ist, dann wäre mein eigentliches Problem vermutlich die Batterie, die LiMa funktioniert (liefert 13-14 Volt im Betrieb).


    Gruss
    Uli

  • Das "klackern" ist normal, fällt bei der ein oder anderen Maschine lauter oder leiser aus (Eigene Erfahrung). Was dabei allerdings Schaltungstechnsich passiert kann ich Dir nicht sagen

  • Hallo Uli ,

    Zitat

    Original von turbi
    Jetzt kommts: nach ziemlich genau 90 Sekunden ist der Spuk zu Ende. Tickern ist aus, Strom geht auf 1 mA zurück.
    Frage: ist das bei euch genauso?


    Nach meiner obigen Antwort solltest Du aber nicht mehr so überrascht sein. Die genauen Ströme und Zeiten habe ich zwar nicht mehr im Kopf, aber größenordnungsmäßig kommt es hin.
    Dabei initialisiert sich der Tacho. Das Klicken kommt von der Zeigerrückstellung, bei der die Zeiger mit den Schrittmotoren gegen den Anschlag gefahren werden - für den Fall, dass die Stromversorgung in einer anderen Stellung abbrach, was praktisch kaum vorkommen dürfte. Ich weiß auch nicht, warum das Ganze so lange dauert, aber es ist eben so. Erst danach geht die Tachoeinheit in den Standby-Betrieb.


    Eckart