Kette reinigen und schmieren

  • ....... Möppi über den Hauptständer kippen,.... rechts ne Bierkiste oder ein Kantholz unterschieben und gut ist,...... ansonsten gilt Kette schmieren wenn trocken, alles andere ist Theorie.

    Nette Grüße vom Michel aus der Pfalz. :wave:
    Head of F650 Forum :wink:

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  • Die Ketten müssen geschmiert werden, da die Kettenrolle auf der Kettenhülse läuft, oder besser gesagt wenn die Kettenrolle in das Zahnrad läuft bleibt diese Stehen und die Hülse (durch die der Bolzen verläuft) dreht sich in der Rolle. Zwischen der Rolle und der Hülse entsteht dabei Reibung. Diese erzeugt Wärme, die Wärme sorgt dafür, dass die Fettfüllung zwischen der Hülse und dem Kettenbolzen (das Teil, das aus der Lasche heraus schaut und vernietet ist). flüssig wird und sich am Dichtring vorbei drückt. Der Dichtring überhitzt, wird spröde , Wasser kann eindringen und wäscht das restliche Fett aus.
    Durch die mangelnde Schmierung in der Kette reibt sich nun der Bolzen und die Hülse auf. Die Kette bekommt Spiel, das ist Kettenlängung. Das rötliche Pulver, dass sich um die Dichtringe ablagert ist der zermahlene Stahl aus dem Ketteninneren.


    Ohne oder mit extrem wenig Schmierung wird nach meiner Erfahrung die Kette keine 20 000 km halten.


    Ein Öler gibt etwas Öl an das Kettenrad ab, dies zieht sich als Faden ab und der Ölfaden wird nach außen in den Spalt zwischen Innenlasche und Rolle gedrückt. Das Öl zieht sich durch die Kapillarwirkung und die Bewegung der Rollen durch die Kette und schon ist die Reibung minimiert.
    Eine gefettete Kette (530er Dimension) hat etwa 2-3 PS mehr Reibungsverluste als eine geölte Kette. Das habe ich im Rahmen meiner Tests mit meinen CLS Ölern und verschiedenen Schmierstoffen auf dem Prüfstand gemessen.


    Zur Lebensdauer


    Ramona Eichhorn (jetzt Frau Schwarz, Frau von Chef von Touratech) hatmit meinem Öler eine Weltreise von fast 6 Jahren gemacht. Die erste Kette hat 54 000 km gehalten, trotz Sahara, Kalahari, Namib, Australisches Outback und dem Stein der in Neuseeland die Kette geknackt hat.


    Auf meiner ZX-9R ist die Kette über 75 000 km gelaufen, meine aktuelle 1000r MZ läuft nun seit 60 000 km mit einer Kette und mein Ing. hat auf seiner ZZ-R 1100 86 400 km mit einer Kette geschafft.


    Wenn mein CLS Öler gut eingestellt ist kommt man mit 220 ml Öl etwa 16-17 000 km weit.


    So jetzt wird es zu speziell auf mein Produkt bezogen, war nur als Info gedacht.


    Ach ja falls es jemanden interessiert, hier mal Anbaubilder an BMWs:


    http://www.cls200.de/front_content.php?idcat=48


    Allzeit gute Fahrt


    Heiko

  • @ Heiko:


    Das ist ne super Beschreibung, warum O-Ringketten geschmiert werden müssen, und ohne Schmierung nicht nur die Kettenräder schnell verschleißen, (was dann fälschlich auf mindere Qualität zurückgeführt wird,) sondern auch die Kette selbst.


    Und dass der Unterschied zwischen einer geölten und einer gefetteten (und nicht etwa vergammelten ! ) 2-3 PS (Prüfstand, nicht Popometer) beträgt, hätte ich auch nicht gedacht. OK, die 530er dürfte wohl einem leistungsstärkeren Mopped gehören; der Verlust bei unseren Eintöpfen ist wohl geringer.


    Gruß Michael

  • Hallo Heiko,


    was ist die beste Vorgehensweise nach der Montage einer neuen Kette?
    Die ist ja vom Hersteller gefettet. Ist es besser, einfach eine Strecke von ca. 500km ohne Öler zu fahren, um zunächst das Fett zu nutzen, oder sollte ich den Öler voll aufdrehen, um das Fett möglichst schnell auszuwaschen?


    Gruss, Michael

  • Hallo,


    ich entfette neue Ketten mit einem Öl (WD 40 z.B.) und einem Lappen und den Rest spült der Öler auf den ersten paar hundert km raus.
    Auch den Ritzeladeckel und den Kettenschutz abbauen und Fettreste entfernen, da das Öl das Fett anlöst und es dann runter tropft und läuft.

    Einmal editiert, zuletzt von Hobbit ()

  • An die Schrauber, wie schmiere ich die Kette richtig per Hand (Sprühdose) :
    Einsprühen von oben
    oder
    Einsprühen von außen links
    oder
    Einsprühen von rechts
    Dann mal her mit den Tips
    Danke
    Gruß
    Rainer

  • Achtung WD-40 und Motorradkette:

    Zitat

    Hallo,


    ich entfette neue Ketten mit einem Öl (WD 40 z.B.) und einem Lappen und den Rest spült der Öler auf den ersten paar hundert km raus.
    Auch den Ritzeladeckel und den Kettenschutz abbauen und Fettreste entfernen, da das Öl das Fett anlöst und es dann runter tropft und läuft.


    unter http://www.wd40.de/markenportfolio_wd40_tipps_hobby_de.php


    findet sich folgender Hinweis:


    "WD-40 schmiert die Fahrradkette und -ritzel. Der Kontakt von WD-40 mit O-Ringen (insbesondere bei Motorrädern) sollte vermieden werden.
    Wichtig: Bitte beachten Sie die Pflege- und Schmierhinweise des Herstellers.
    "


    Gruß aus München


    Volker
    (bekennender WD40-Fan) :angel1:

  • Solange man die Kette, bzw. die Dichtringe nicht mit WD 40 tränkt und das Öl permanent verwendet gibt es keine Probleme, außerdem sind die allermeisten Dichtringe in der Lage WD 40 zu vertragen. Ich habe mal ein paar X Ringe einige Wochen in WD 40 eingelegt, sie waren weder gequollen noch spröde geworden.
    Außerdem spült das Kettenöl die WD 40 Reste aus der Kette.
    Im übrigen gibt es auch viel Leute die sagen Bremsenreinige zerstört die Dichtringe einer Kette, stimmt nicht, die können das ab. In einer Bremsanlage sind auch Dichtungen aus dem selben Material verbaut.

  • Hi Rainer,


    wichtig ist das alle Teile flächendeckend überzogen werden und keine Kettenglieder vergessen werden. Ich würde keine Wissenschaft draus machen



    Gruß Steffen

  • eine Kette alle 500 Km zu schmieren ist wirklich nicht notwendig, dass ist Geld zum Fenster raus geworfen und Umweltverschmutzung. Ich schmiere meine Kette bei 4.000 - 5.000 Km im Jahr vieleicht 2 x im Jahr und spannen tue ich sie, wenn überhaupt, 1x im Jahr. Die Kette hat ein innen liegendes O-Ring geschütztes Fettdepot. Das Fetten von aussen schmiert die Kette nur an den Laufhülsen und schützt sie vor Rost. Und mir ist noch nie eine Kette weg gerostet.
    Wenig fetten verkürzt auch nicht (spürbar) die Lebensdauer einer Kette, genauso wie viel fetten die Lebensdauer nicht (spürbar) erhöht. Es macht die Kette nur leiser. Die Kette verschleisst durch die Beschleunigungskräfte, Lastwechsel und die dadurch entstehende Materialermüdung.


    hat irgendjemand hier im Forum jemals Probleme mit einer "wegrostenden" Kette gehabt?
    Rostschutz ist glaube ich nur ein Nebeneffekt, die Kette braucht Schmierung nicht als Rostschutz
    bei "4.000 - 5.000 Km im Jahr" wuerde ich mir auch keine Gedanken ueber die Lebensdauer meiner Kette machen
    da wird mich auch allmaehlich klar, wieso Du meinst bis zum Winter noch mit einem maroden Lenkkopflager rumgeigen zu wollen


    Dein profundes Technik-Verstaendnis begeistert mich.

  • Ich bin zwar erst kurz unter euch, aber ich muss sagen, das meine Kette nun nach ca. 1000 km wieder ziemlich trocken war. :idiot: Ich habe auf ihr, öfters ein Auge drauf. Spannen muss ich sie auch ab und an, steht auch im Rep.Handbuch. Ist wohl normal. Ehe sie mir mal wegfliegt, schau ich lieber einmal mehr nach. Sicher ist sicher. :wheelchair:

    Grüße aus dem schönen Odenwald !!!!
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    Steffi

  • Hallo Leute ,habe diesen Artikel und Frage vor mehr als ein Jahr hier ins Forum gestellt und habe mir angehört bzw gelesen was man so alles tun kann um die Kette zu reinigen und zu schmieren.


    Habe mir einen Hinterradständer gekauft , aber der Nachteil ,das Aufbocken ist alleine nicht so einfach und dauert zu lange , dann habe ich mir eineRad - Drehhilfe gekauft und auch das dauerte mir zu lange.


    Nun zu Beginndieser Saison habe ich mich doch für eine Kettenöler entschieden , den ich nach jeden Tanken oder nach Bedarf selbst betätigen muß oder kann.Finde das ist eine gute Lösung ,denn so kommt nur eine bestimmte Menge auf die Kette und nicht mehr und vor allem das Hinterrad bleibt sauber .


    Black Edition Schmiersystem im P. -Katalog auf Seite 981 oben.


    Kalle