Wechsel der Bremsflüssigkeit bei F 650 mit ABS

  • Hallo zusammen,


    im Forum wird immer wieder über den Wechsel der Bremsflüssigkeit diskutiert und wie problematisch das ist, dass es nicht 100%ig zu entlüften ist mit ABS, etc. etc.


    Ich bin nicht dieser Meinung. Wer etwas technisches Grundwissen hat und einen Oelwechsel hinbekommt, was zu 90% auch nur Schraubarbeit ist, kann auch die Bremsflüssigkeit wechseln, zu mindest mit einer kompetenten Anleitung. Und wer sich nicht allzu dumm anstellt, muss auch keine Luft im System befürchten. Soweit so gut. Jetzt kommt das ABS Steuergerät.


    Hierzu habe ich nun einen älteren Mechaniker bei BMW befragt, der in erster Linie die F 650 wartet. Seine Aussage hierzu war, dass die Bremsleitung eine direkte Verbindung vom Behälter zum Steuergerät ist und am Steuergerät kein Ventil geöffnet werden muss, um die Bremsflüssigkeit auch im Steuergerät zu tauschen, wenn ich die neue Bremsflüssigkeit ganz normal vom Behälter aus durch das System pumpe und an der Bremszange ablasse.


    Jetzt muss diese Aussage ja nicht unbedingt richtig sein. Ich zweifele etwas daran, denn meines Erachtens kann es nicht sein, dass alle Bereiche des Steuergerätes gleichzeitig gespült werden, da es auch nichts anderes als ein hydraulisches Servoventil ist. Hat jemand von euch dieses Thema auch schon mal in der Werkstatt angesprochen und eine dem Gefühl nach kompetente Antwort erhalten?


    Um diese Frage endgültig zu beantworten, benötigt man das Hydraulikschemata des ABS Steuerventils, Oder zumindest ein defektes Steuerventil. Dann kann die Frage geklärt werden. Dann wäre es sogar möglich festzustellen, wo man z.B. Spannung anlegen müsste, um den evt. verschlossenen anderen Kanal zu öffnen.


    Ich bin gespannt auf eure Resonanz.


    ULI


    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • das bischen, was der sehr kompetente - als das BMSK meiner Challenge den Geist aufgegeben hat, hat er mich angeblafft, ich soll mich gefaelligst nicht so bloed anstellen und es resetten*gimmigkuck* - Obermech beim Un-Freundlichen anno zum ABS an der Challenge von sich gegeben hat:
    durchpumen wie normale, ABS-lose Bremse
    in der ABS Pumpe sind ~2TL Fluessigkeit, beim Fluessigkeits-Wechsel vernachlaessigbar

  • in der ABS Pumpe sind ~2TL Fluessigkeit, beim Fluessigkeits-Wechsel vernachlaessigbar


    Wenn der BMW Mensch das gesagt hat, liegt er falsch. Der Steuerkolben eines Ventils ist ständig in Bewegung und produziert über die Zeit Abrieb, auch wenn die passungen im Tausendstel Bereich liegen. Auch, oder gerade weil es nur eine ganz kleine Menge Hydraulikflüssigkeit in dem Ventil ist, wird diese auf Dauer auch dreckig. Ohne das Ventil jemals geöffnet zu haben, vermute ich jedoch, dass es ein minimales Durchstömen des Ventils gibt, wenn das ABS die Bremse regelt. Somit würde die Flüssigkeit dann etwas mit dem Rest vermischt. Um das alles genau zu prüfen, benötigt man eben das oben angesprochene Hydraulikschemata der ABS Steuerung.


    Ob die Mechaniker bei BMW das alles so genau verstehen und so genau nehmen beim Wechsel der Bremsflüssigkeit, wissen wir auch nicht...


    ULI

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  • Hallo Uli.


    Meine F hat zwar kein ABS, möchte aber hier kurz berichten wie das der Mechaniker an meiner R1100GS (mit ABS) gemacht hat.


    Da wurde ganz einfach der Unterdruckschlauch des Entlüftergerätes am Lüfternippel angeschlossen, Deckel oben am Behälter aufgedreht und Nippel unten geöffnet.
    Er hat dann oben immer neue Bremsflüssigkeit nachgefüllt, bis unten neue (war heller) Flüssigkeit rauskam.
    Dann Nippel wieder zugedreht, oben bis zur Markierung aufgefüllt, und gut war.
    Am Steuergerät hat er nix gemacht. Auf meine Frage nach dem Steuergerät sagte er mir: "Da muss man nix extra entlüften"


    Bremse war genauso gut wie vorher. Ich denke da kann man dem wohl glauben.


    Gruß
    Bernhard

    Gruß aus GarbSen :wave:
    Bernhard


    Lebe lang und in Frieden

  • Ich habe das mit dem Bremsflüssigkeitswechsel nur mal telefonisch bei einem mir persönlich nicht bekannten Mechaniker angefragt...der meinte da kommt n Unterdrucksauger oben drauf, damit öffnen die Ventile, und dann wird gewechselt...wie auch immer..also ich durfte es in der Praxis bisher noch nicht erleben (Schande über mich..fahre mit 3 Jahre alter Flüssigkeit..funktioniert subjektiv wie am ersten Tag..)


    Der Unterdrucksauger wäre dann auch der Grund, wieso der Deckel des Flüssigkeitsbehälters auf jeden Fall getauscht werden muss...



    Also das ist nur was der zu mir meinte^^ob das zwinged Sinn macht (vor allem der letzte Satz^^) sei mal dahingestellt..



    Ich vermute, wenn dus ordentlich machen willst: Flüssigkeit wie gehabt tauschen, gscheide ABS Bremsung machen, nochmal tauschen^^Wieso vermute?: Das beruht auch auf der Annahme, dass das Steuergerät durchspült wird!

  • Hallo Lord,

    fahre mit 3 Jahre alter Flüssigkeit..funktioniert subjektiv wie am ersten Tag..

    Im Moment noch. Bremsversagen kann plötzlich kommen. Stell Dir einen heißen Tag vor und eine noch heißere Fahrt. Es nähert sich die x-te Kurve, die Du wie gewohnt anbremst - äh - anbremsen wolltest, aber Du greift oder trittst ins Leere ... weil der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit erreicht wurde.
    Solche Berichte gab es im Forum schon. Unter diesen Umständen spielt es keine Rolle mehr, ob die ABS-spezifischen Bereiche nun ausreichend durchgespült wurden oder nicht.


    Eckart

  • Hallo Bernhard,


    das hab ich mir genau so gedacht, aber eigentlich ist es so nicht 100%ig. Damit wird warscheinlich das Steuergerät nicht komplett gespült. Ob man den Wechsel jetzt mit Unterdruck macht und von unten saugt, oder mit Druck von oben pumpt, ist total wurscht. Das Erste ist halt bequemer für die Werkstatt. Qualitativ gibt es keinen Unterschied.

    Zitat


    Der Unterdrucksauger wäre dann auch der Grund, wieso der Deckel des Flüssigkeitsbehälters auf jeden Fall getauscht werden muss... ! Also das ist nur was der zu mir meinte^^ob das zwingend Sinn macht (vor allem der letzte Satz^^) sei mal dahingestellt..

    Das ist doch totaler Quatsch. Was hat der den für einen Blödsinn erzählt? Der Deckel wird abgemacht beim Absaugen, da man von oben kontinuierlich neue Bremsflüssigkeit nachfüllt, damit das System keine Luft zieht. Das hättest du dir aber auch selber denken können....


    Zitat


    Ich vermute, wenn dus ordentlich machen willst: Flüssigkeit wie gehabt tauschen, gscheide ABS Bremsung machen, nochmal tauschen^^Wieso vermute?: Das beruht auch auf der Annahme, dass das Steuergerät durchspült wird!

    Ja wenn es so einfach wäre. Die Funktion des Ventils ist die, das es bei plötzlichem Stillstand des Rades wärend des Bremsens lediglich minimal den Systemdruck reduziert und nur für eine zehntel Sekunde kurz etwas öffnet. Da fließen vielleicht 2 oder 3 Tropfen Öl. Wenn das Ventil öffnen würde, hättest du ja keinen Bremsdruck mehr. es ist ein ständiges Öffnen und Schließen, daher aus das Pulsieren, wenn das ABS regelt.

    Hallo Lord,

    Im Moment noch. Bremsversagen kann plötzlich kommen. Stell Dir einen heißen Tag vor und eine noch heißere Fahrt. Es nähert sich die x-te Kurve, die Du wie gewohnt anbremst - äh - anbremsen wolltest, aber Du greift oder trittst ins Leere ... weil der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit erreicht wurde.
    Solche Berichte gab es im Forum schon. Unter diesen Umständen spielt es keine Rolle mehr, ob die ABS-spezifischen Bereiche nun ausreichend durchgespült wurden oder nicht.
    Eckart

    Hallo Eckart,


    im Prinzip hast da ja recht, aber jedes Jahr die Bremsflüssigkeit zu wechseln, ist wirklich überzogen, besonders wenn man Stahlflex Leitungen hat. Vor 25 - 30 Jahren war das Wechselintervall im Allgemeinen bei Autos alle 3 Jahre und bei Motorrädern alle 2 Jahre. Das hat auch gut funktioniert und die qualität der Bremsflüssigkeit ist sicher nicht schlechter geworden. Gegen noch längere Intervalle spricht, dass der Wechsel nur 10 min dauert und lediglich 5 Euro für Bremsflüssigkeit kostet, wenn man es selber macht. Eine Beschreibung findet sich z.B. im Lexikon hier im Forum.



    Gruß ULI

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  • Hallo Uli.

    im Prinzip hast da ja recht, aber jedes Jahr die Bremsflüssigkeit zu wechseln, ist wirklich überzogen,

    BMW sieht vorn alle 2 Jahre, hinten jedes Jahr vor. Grundsätzliche Überlegungen hin oder her, die Berichte über tatsächliches Bremsversagen nach nur minimal überzogenen Wechselintervallen zeigen eben doch, dass diese Empfehlung nicht grundlos ist. Man könnte sich dann auf den Standpunkt stellen, dass die Bremse etwas schwach dimensioniert sei, aber das ändert ja nichts.
    Mit Überlegungen, wann die Bremse welchen Belastungen ausgesetzt ist, kann man den Zeitpunkt vielleicht ein bisschen schieben: so muss man fürs Winterlager nichts wechseln, sicher aber für die große Alpentour.


    Eckart

  • Tausche einfach die Flüssigkeit wie bei einem ABS-losen Fahrzeug und mache ein paar ABS-Bremsungen auf Schotter (ist stressfreier, als auf Asphalt) Durch die ABS Stops mischt sich die kleine Menge alte Flüssigkeit aus der Hydraulik mit der großen Menge neuer Flüssigkeit. Mache ich mit meiner Challenge auch so.


    Das Ganze geht deshalb, weil das ABS der Eintopf-F und der G ein einfaches, geschlossenes Magnetventilsystem ist, wie es seit Ewigkeiten schon in PKW verbaut wird -- nur eben mit halb so vielen Ventilen, weil nur halb so viele Bremssättel verbaut sind. Und lasse Dich nicht von einem BMW-Mehrzylinder-Fahrer verunsichern. Deren ABS I, ABS II und auch das berühmt-berüchtigte ABS III funktioniert völlig anders. Da würde ich auch die Finger von lassen.

  • Hallo Uli.

    BMW sieht vorn alle 2 Jahre, hinten jedes Jahr vor. Grundsätzliche Überlegungen hin oder her, die Berichte über tatsächliches Bremsversagen nach nur minimal überzogenen Wechselintervallen zeigen eben doch, dass diese Empfehlung nicht grundlos ist. Man könnte sich dann auf den Standpunkt stellen, dass die Bremse etwas schwach dimensioniert sei, aber das ändert ja nichts.
    Mit Überlegungen, wann die Bremse welchen Belastungen ausgesetzt ist, kann man den Zeitpunkt vielleicht ein bisschen schieben: so muss man fürs Winterlager nichts wechseln, sicher aber für die große Alpentour.
    Eckart


    Hallo Eckart,


    ich möchte jetzt wirklich keine Grundsatzdiskussion lostretten an einem sicherheitsrelevanten Teil, aber ich bin davon überzeugt, dass Bremsen nicht so schnell versagen. Und ausreichend dimmensioniert sind die Bremsen der F 650 m.E. schon. In solchen Fällen, wo plötzlich der Hebel "ins Leere" geht, muss vorher schon so einiges an "Schlamperei" passiert sein, z.B.:


    - Luft im System (manche merken soetwas nicht)


    - Viel zu wenig Bremsflüssigkeit wegen Belagsverschleiß und dann hat das System mal Luft gezogen


    - Feuchtigkeit im System, da die Deckel der Behälter nicht ordentlich verschlossen wurden oder z.B. die Dichtung eingeklemmt wurde


    - Bremsflüssigkeit viele Jahre nicht gewechselt



    Tausche einfach die Flüssigkeit wie bei einem ABS-losen Fahrzeug und mache ein paar ABS-Bremsungen auf Schotter (ist stressfreier, als auf Asphalt) Durch die ABS Stops mischt sich die kleine Menge alte Flüssigkeit aus der Hydraulik mit der großen Menge neuer Flüssigkeit. Mache ich mit meiner Challenge auch so.


    Das Ganze geht deshalb, weil das ABS der Eintopf-F und der G ein einfaches, geschlossenes Magnetventilsystem ist, wie es seit Ewigkeiten schon in PKW verbaut wird -- nur eben mit halb so vielen Ventilen, weil nur halb so viele Bremssättel verbaut sind. Und lasse Dich nicht von einem BMW-Mehrzylinder-Fahrer verunsichern. Deren ABS I, ABS II und auch das berühmt-berüchtigte ABS III funktioniert völlig anders. Da würde ich auch die Finger von lassen.


    Hallo Ulf,


    klar geht das warscheinlich, aber ein Hydraulikschema wäre halt noch besser um zu sehen, wie man das System "öffnen und spülen" kann. Aber ich befürchte, so ein Dokument ist nirgends zu beschaffen.


    Gruß ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Das ist doch totaler Quatsch. Was hat der den für einen Blödsinn erzählt? Der Deckel wird abgemacht beim Absaugen, da man von oben kontinuierlich neue Bremsflüssigkeit nachfüllt, damit das System keine Luft zieht. Das hättest du dir aber auch selber denken können....

    Ja wenn es so einfach wäre. Die Funktion des Ventils ist die, das es bei plötzlichem Stillstand des Rades wärend des Bremsens lediglich minimal den Systemdruck reduziert und nur für eine zehntel Sekunde kurz etwas öffnet. Da fließen vielleicht 2 oder 3 Tropfen Öl. Wenn das Ventil öffnen würde, hättest du ja keinen Bremsdruck mehr. es ist ein ständiges Öffnen und Schließen, daher aus das Pulsieren, wenn das ABS regelt.

    Zum ersten: Es wurde der Deckel obendrauf gemeint..also auf dem Flüsssigkeitsbehälter..ich hab extra dazugeschrieben, dass ich mir keinen Sinn dahinter vorstellen kann^^
    Zum zweiten: Wenn du zwei Teelöffel im Steuergerät sind, müssten doch ein paar Bremsungen wirklich taugen das Gerät durchzuspülen^^


    Naja..endgültige Gewissheit würde man wohl nur per Gespräch mit Bosch Entwickler bekommen^^Wie wär's mal mit ner Mail an Bosch? Kostet n paar Minuten, und vielleicht sind sie ja auskunftwillig..

  • Zitat

    Es wurde der Deckel obendrauf gemeint..also auf dem Flüsssigkeitsbehälter..ich hab extra dazugeschrieben, dass ich mir keinen Sinn dahinter vorstellen kann


    Hallo Lord, den meinte ich auch.



    Zitat

    Naja..endgültige Gewissheit würde man wohl nur per Gespräch mit Bosch Entwickler bekommen^^Wie wär's mal mit ner Mail an Bosch?


    Ich glaube nicht, dass die sich dazu äußern. Die werden auf BMW verweisen. Auch wegen des Konw How Schutzes. Klasse wäre, wenn es hier jemanden gäbe der bei Bosch Fahrzeugtechnik arbeitet oder jemanden gut kennt, der dort arbeitet.


    ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

    45 Jahre Motorrad fahren ist ein guter Anfang...

  • Na dann..hatte ich anders verstanden in deinem Post^^egal^^


    jmd der bei Bosch arbeitet ist kein Problem, mein Schwager ist dorten, aber Sicherheit elektronischer Bauelemente in Fahrzeugen hat doch nicht direkt damit zu tun^^



    Das Bosch wohl auf BMW verweisen wird denke ich auch^^die haben halt leider, sobalds etwas tiefer in die Technik geht, meistens recht wenig Ahnung...im Pannenservice von denen hat ich mal einen dran, der meine 2006er für ne Vergaser gehalten hat, und meinte ich solle mal die Düsen prüfen :idiot:

  • Ihr solltet beim Thema Wechselintervalle mal aufem Teppich bleiben.
    Alle 2 Jahre zu wechseln ist sicher nicht verkehrt, aber es geht auch nicht die Welt unter wenns mal 3 Jahre sind.
    Auf der einen Seite wird hier von Reifenlaufleistungen von 10.000 KM und mehr gesprochen, auf der Andere wollt ihr jedes Jahr die Bremsflüssigkeit wechseln, obwohl die Hersteller der Bremsflüssigkeit Wechselintervalle von zwei, bzw. teilweise sogar drei, Jahren vorgeben.
    Hallo???? :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

  • Ihr solltet beim Thema Wechselintervalle mal aufem Teppich bleiben.
    Alle 2 Jahre zu wechseln ist sicher nicht verkehrt, aber es geht auch nicht die Welt unter wenns mal 3 Jahre sind.
    Auf der einen Seite wird hier von Reifenlaufleistungen von 10.000 KM und mehr gesprochen, auf der Andere wollt ihr jedes Jahr die Bremsflüssigkeit wechseln, obwohl die Hersteller der Bremsflüssigkeit Wechselintervalle von zwei, bzw. teilweise sogar drei, Jahren vorgeben.

    Es scheint sich ha ein gewisser Tenor herauszubilden, der soviel sagt wie "1 Jahr ist mir zu kurz, es müssen 2 Jahre sein".
    Zum Glück habe och selber noch keinen Ausfall gehabt, Es sind aber Berichte wie diese, die zum Nachdenken Anlass geben sollten:

    Zum Thema Wechselintervall sagt ein von mir mal herausgegriffener Bremsflüssigkeitshersteller - ATE - Folgendes:

    Zitat

    Prüfen Sie deshalb in regelmäßigen Abständen die Bremsflüssigkeit:
    Liegt der tatsächlich gemessene Siedepunkt im Behälter unter 180°C, sollten Sie die Flüssigkeit wechseln. Übrigens: Unabhängige Untersuchungen (z. B. KÜS) haben gezeigt, dass 7 von 10 Fahrzeugen eine neue Bremsflüssigkeit brauchen.

    D. h. es wäre sinnvoll, die Bremsflüssigkeit regelmäßig zu prüfen und nur bei Bedarf zu wechseln. Scheint aber zumindest beim Motorrad nicht so ünlich zu sein.
    Kleine Umfrage: Wer von Euch hat eins von den 7 Fahrzeugen und wer eins von den 3 restlichen ?
    Weiter heißt es da:

    Zitat

    Verwenden Sie beim Wechsel immer die korrekte, nicht die billigste Bremsflüssigkeit. Bei älteren Fahrzeugen, die vor 1990 gebaut wurden, reicht eine Flüssigkeit mit 1-jährigem Wechselintervall aus.

    Folgt dann eine Tabelle, wo bei den guten Sorten angegeben ist: bis 3 Jahre. Letztlich ist es aber der Fahrzeughersteller, der das letzte Wort hat:

    Zitat

    Zur Erhaltung der Funktionssicherheit der Bremsanlage muss Bremsflüssigkeit entsprechend der vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Qualitäten und den Wechselintervallen gewechselt werden.

    Bzw. ist es doch der Halter der entscheidet, wann er es macht oder machen lässt. Und deren Sicherheitsbedürfnis ist eben unterschiedlich stark ausgeprägt. Gerade, weil man den Zustand nicht fühlt, ein Punkt von Unsicherheit:

    Zitat

    Beim Druck aufs Bremspedal übertragen sie hydraulischen Druck zum Bremssystem. Dabei entstehen hohe Temperaturen und im Extremfall beginnt die Flüssigkeit zu sieden. Doch wenn die Bremsflüssigkeit kocht, ist es zu spät. Denn dann entstehen Dampfblasen, die sich zusammendrücken lassen. Bremsimpulse laufen so ins Leere, das Bremspedal fällt bis zum Bodenblech durch und das Fahrzeug kommt nicht schnell genug zum Stehen.

    Ist eine autobezogene Formulierung, aber ich denke, auch so zu verstehen.

    Zitat von Uli_Ddorf

    In solchen Fällen, wo plötzlich der Hebel "ins Leere" geht, muss vorher schon so einiges an "Schlamperei" passiert sein, z.B.:

    • Luft im System (manche merken soetwas nicht)
    • Viel zu wenig Bremsflüssigkeit wegen Belagsverschleiß und dann hat das System mal Luft gezogen
    • Feuchtigkeit im System, da die Deckel der Behälter nicht ordentlich verschlossen wurden oder z.B. die Dichtung eingeklemmt wurde
    • Bremsflüssigkeit viele Jahre nicht gewechselt

    Um den letzten Punkt geht es ja gerade. Die beiden ersten Punkte sind nicht so kritisch, weil sie sich ja ankündigen, Der dritte Punkt ist der Knackpunkt, d. h. man müsste halt sicher sein, wie dicht das System ist.


    Eckart

  • Ich halte mich nicht für den „Alleskönner“ (wie einige hier) Darum lasse ich solch sicherheitsrelevanten Service-Arbeiten von einem Profi erledigen. Auch wenn die böse, böse BMW Vertragswerkstätte auch noch Geld verdienen will!!! Hallo…..? Ihr sprecht hier von BREMSEN! Der Bremsweg entscheidet über Leben und Tod.

  • Ich halte mich nicht für den „Alleskönner“ (wie einige hier) Darum lasse ich solch sicherheitsrelevanten Service-Arbeiten von einem Profi erledigen. Auch wenn die böse, böse BMW Vertragswerkstätte auch noch Geld verdienen will!!! Hallo…..? Ihr sprecht hier von BREMSEN! Der Bremsweg entscheidet über Leben und Tod.



    Hallo Schnäpsi,


    da hast du schon recht. Man sollte sich immer gut überlegen, ob man etwas selber macht ohne das man weiß, was man tut. Beispiele von Fragen, die darauf schliessen lassen, dass ein Schrauben alleine oder ohne Anleitung besser unterbleibt, gibt es hier einige. Wobei es ja richtig ist, die technischen Fragen hier zu diskutieren und sich zu informieren. Und ich glaube, dass die meisten danach auch die Situation und ihre Möglichkeiten sehr realistisch einschätzen. Es ist ja auch ein bedeutender Sinn des Forums, anderen zu helfen und zu unterstützen. Aber irgendwo ist immer eine Grenze.


    Technik ist allerdings auch keine Hexerei, man kann mit einer guten Anleitung und /oder mit Hilfe eines erfahrenen Schraubers viel lernen, wenn man etwas technischen Sachverstand hat. Und dann soll es ja auch noch Menschen geben, die soetwas zum Beruf haben oder gelernt / studiert haben. Oder galaubst du, dass eine Mechaniker bei BMW z.B. mehr über Motorelektrik weiß, als ein KFZ Elektriker, oder z.B. mehr über Hydraulik weiß, als ein Maschinenbau Ing., der 4 Semester Hydraulik studiert hat? Du würdest doch als Elektriker auch eine kaputte Lampe niccht zum nächsten Elekroladen bringen, wenn sie kaputt ist.


    Also im allgemeinen hast du recht, aber es gibt auch jede Menge begründbare Ausnahmen, selbst bei Themen wie Bremsflüssigkeit wechseln.


    ULI

    Wer nichts riskiert, hat nicht gelebt...

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    Einmal editiert, zuletzt von Uli_Ddorf ()

  • Naja..mal ganz ehrlich: Die beschriebenen Fälle sind alle mit zu heftigem/häufigem betätigen der Hinterradbremse zu erklären...beim Bergabfahren bloß nicht die Motorbremse betätigen^^Solche Experten schreiben dann auch(sinngemäß): "Konnte nur noch vorne Bremsen, bin dann rechts ran und hab mal an die hintere Bremsscheibe gelangt, hab mir die Finger verbrannt!" Also wenn die hintere Bremse so heiß wird, dass man sie nicht mehr anfassen kann, ist sicher richtig was kaputt..ganz klar.. :idiot:


    Man hat zwei Bremsen, und auch wenn der Fuss besser auf der Bremse steht, sollte man ihn zwischendurch doch mal runternehmen und nen Gang runterschalten^^damit hält die Bremse dann auch ohne Probleme lange Abfahrten durch^^


    PS: Ich werde meine Flüssigkeit vom Händler wechseln lassen..bei Gelegenheit..der soll mir das dann auch gscheid entlüften usw...in Zukunft werde ich den Wechsel dann zweijährig selbst machen^^



    PPS: Können Sinterbeläge etwas zum schnelleren Versagen beitragen, weil sie die Wärme besser leiten(wenn sie das tun), also mehr Wärme an die Flüssigkeit abgeben?

  • Zitat

    Naja..mal ganz ehrlich: Die beschriebenen Fälle sind alle mit zu heftigem/häufigem betätigen der Hinterradbremse zu erklären...beim Bergabfahren bloß nicht die Motorbremse betätigen^^Solche Experten schreiben dann auch(sinngemäß): "Konnte nur noch vorne Bremsen, bin dann rechts ran und hab mal an die hintere Bremsscheibe gelangt, hab mir die Finger verbrannt!" Also wenn die hintere Bremse so heiß wird, dass man sie nicht mehr anfassen kann, ist sicher richtig was kaputt..ganz klar.. :idiot:


    Man hat zwei Bremsen, und auch wenn der Fuss besser auf der Bremse steht, sollte man ihn zwischendurch doch mal runternehmen und nen Gang runterschalten^^damit hält die Bremse dann auch ohne Probleme lange Abfahrten durch^^

    Da hast du, ausnahmsweise, mal recht.
    Bei unsachgemäßer Bedienung hilft selbst das beste Material nichts.

  • Hallo Ulf,


    klar geht das warscheinlich, aber ein Hydraulikschema wäre halt noch besser um zu sehen, wie man das System "öffnen und spülen" kann. Aber ich befürchte, so ein Dokument ist nirgends zu beschaffen.


    Gruß ULI

    Schau mal hier:



    http://www.kfztech.de/kfztechnik/fahrwerk/bremsen/abs.htm


    Überspringe die Grundlagen (kanst' auch später lesen) und rolle runter zu "ABS-Hydraulik, Beispiel mit Schema Bilder von Audi". Die Bilder sind nicht in den üblichen Hydraulikventil-Diagrammen gezeichnet, aber vieleicht gerade deshalb zum Einstieg verständlicher. Das ABS der Eintopf-F und der G ist genauso aufgebaut. Zwei Kreise. Unterschied ist nur:
    - pro Kreis ein Rad weniger
    - dementsprechend 4 Ventile weniger (zwei pro Bremssattel)
    - Statt einem Pedal, daß beide Kreise betätigt, hast Du zwei separate Hebel (Hand, Fuß)


    Nun leuchtet auch ein, daß Du die Bremsflüssigkeit ohne Diagnosetester wechseln kannst :)


    Ulf