Schwingenlager tauschen/Sonstige Verschleißteile Generalüberholung

  • Alle aufgeführten Nadel-Lager liegen im Dreck und Feuchtbereich vom Hinterrad. Also würde ich alle Lager-Teile freilegen, begutachten, säubern und neu fetten. Und erst wenn etwas sichtlich zerbröselt oder kaputt ist, dann Neuware beschaffen …
    Denn du weißt nicht wo die Feuchtigkeit bereits reingelaufen ist und über die Zeit gewirkt hat.
    Wenn alles gut geht, brauchst du nur Putzlappen und etwas Fett.
    WEnn nicht, hast du eine Baustelle, die dann etwas auf Neuteile warten muss.
    In der Wohnung solltest du genügend drunter legen. Der Boden und die Finger bleiben nicht sauber …

  • Fett hab ich mir Liqui Moly LM47 geholt - ist das brauchbar? Wie viel sollte in die Lagersitze rein? Reichen 200g für das, was ich vor hab?


    Danke schonmal
    Alex

    Das Fett ist völlig in Ordnung, ja. Ich würde so viel wie möglich mit den Fingern reinpacken, dabei nicht vergessen die Lager/Nadeln ein wenig zu drehen. Was zu viel ist an Fett wird beim Einbau der Buchsen wieder rausgedrückt.


    Die Lager vom Umlenkungshebel haben keinen "Käfig" für die Nadeln, es kann also sein, dass dort beim Fetten die eine oder andere Nadel Reissaus machen will. Wenn du mit dem Finger in Richtung Nadeln drückst, sollte jedoch alles bleiben, wo es hingehört. Ansonsten halt wieder reinfummeln, auch keine grosse Sache.


    Bei meiner GS (13 Jahre alt, 60k km) war das Entfernen der Schwingenachse "nicht ganz unproblematisch", sie liess sich nur durch sehr viel Hammerarbeit und WD40 vom Motorrad entfernen. Die Achse und Buchsen waren angerostet, die Lager trocken und teilweise auch ein wenig rostig. Liess sich jedoch alles gut reinigen und wiederverwenden. Einzig die Dichtringe der Schwingenlager musste ich wechseln, die waren völlig kaputt (einer war wahrscheinlich von Anfang an falsch eingebaut und umgeknickt).


    Alle Dichtringe vom Umlenkhebel liessen sich gut weiterverwenden (hat natürlich auf beiden Seiten welche), die Umlenklager sahen auch deutlich besser aus als die Schwingenlager. Beim Einbau darauf achten, dass die Dichtringe sauber aufliegen und nicht umgeknickt werden beim Zusammenbau der Lager. Zuerst Dichtring ins Lager und dann Buchse reinstossen klappt meiner Erfahrung nach besser als Dichtring auf die Buchse setzen und dann ins Lager drücken. Einfach ausprobieren, viel falsch machen kann man da nicht.


    Wie lange die ganze Übung dauert hängt primär davon ab, wie fest deine Schwingenachse sitzt und was an den Lagern alles gereinigt werden muss oder defekt ist. Falls die Schwinge Anfang Jahres wirklich draussen war, so sollte das Auseinanderbauen ja schonmal kein grosses Problem sein.



    2 Mal editiert, zuletzt von BlueF ()

  • Hi Alex,
    deine Links mit den Zeichnungen sind die Richtigen.
    Das "Fett" ist ebenfalls richtig.


    Säubern der Lager erst vorsichtig mit einem Lappen das alte Fett ( wenn überhaupt noch vorhanden ) abwischen, dann mit Petroleum und einem Borstenpinsel vorsichtig die Nadeln im Lager reinigen, Druckluft kann auch hilfreich sein, zum Schluss vorsichtig wieder ORDENTLICH Fett rein.
    VORSICHTIG deshalb, damit die Nadeln nicht herausfallen :biggrin: .


    Mir sind beim Ausbau der Schwinge die Nadeln teilweise entgegen gekommen:









    Gruß Jürgen

    Zylinder statt Kinder

    Gruß Jürgen

  • Ich nehme an, die gleiche Empfehlung gilt für das Lenkkopflager? Ausbauen, reinigen, (ggf. nötige Teile ersetzen,) fetten, zusammenbauen?


    generell ja, aber sieht man in den Lagerschalen leichte "Druckstellen", Lager tauschen. Lenkkopflager sind da um einiges empfindlicher als Schwingenlager.
    Einstellung ist auch ein wenig komplizierter als bei der Schwinge.

  • Hi,


    ist zwar schon was älter der Thread, aber zu Thema Schwingenachse doch noch einen Hinweis.


    Auch ich habe erst mit extremen "Kaltverformungswillen" die Achse entfernt. :bangin:


    War allerdings diesmal ein blöder Fehler meinerseits, denn weder die Achse noch die Lager waren so verrostet, dass sich diese Schwergängigkeit damit erklären würde. :g:


    Lösung :


    meine F stand zu diesem Zeitpunkt auf dem Hauptständer auf dem Garagenboden - dieser ist eigentlich eine sehr ebene Fläche.


    Leider reicht das nicht immer - kann auch an der Aufstandsfläche der Hauptständers liegen - steht die Maschine nicht exakt !! gerade


    lastet das Motorgewicht in diesem Bereich immer noch auf der Achse :cursing: und erweckt den "Eindruck" die Achse säße in der Lagerung sehr fest.


    ( Motor wiegt so ca. 60 kg ? )


    Auch ich musste hier mein Lehrgeld ( schwitzen bei 30 °C :biggrin: ) bezahlen ,


    Lösung ist einfach einen Wagenheber in den Bereich unter der Schwingenachse am Motor anzusetzen und diesen leicht auf Spannung anzudrehen.


    Ist die Mutter der Schwingenachse ( linke Seite ) bereits entfernt, einfach mit dem Daumen auf die Achse drücken und gleichzeitig den Wagenheber so lange anheben


    bis sich die Achse bewegen lässt , meistens geht das dann so leicht , dass man ohne jedes schwere Gerät die Achse auf der anderen Seite ( Kette ) rausziehen kann !


    Der Einbau geht ebenfalls genauso sehr leicht, die Achse lässt sich gut durch Schwinge und Motor ohne Kraftaufwand durchstecken.


    Meine Achse hat alles überlebt :rolleyes:


    Gewalt ist halt keine Lösung :giggle: ( nicht immer ) 8o


    Grüße


    :wave:


    Mac

  • So, der Thread ist zwar etwas älter, aber auch mir hat er geholfen die Lager an der F 650 GS zu kontrollieren und neu zu fetten. Glücklicherweise waren alle Lager noch in Ordnung, das rechte Schwingenlager war jedoch schon fast trocken und die original Dichtungen waren nur noch bröselig.
    Gut das die Kette (hab eine endlose bestellt) gemacht werden musste, sonst hätte ich das ganze wohl noch länger geschoben... ;)


    Die Dichtungen an der Schwinge habe ich durch bessere ausgetausch, alle Infos hierzu in diesem Thread: Schwingenlager F 650 GS Einzylinder


    Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge!