Xcountry vs. F650 Gs. Bj -07

  • Hallo!


    Auch wenn ich hier neu bin habe ich eine Frage, die mir schon lange auf dem Herzen brennt.


    Die F650 GS Bj 2007 gibt es schon recht lange. Nach der letzten Überholung des Motors ist das 2007er Modell die letzte und modernste F650 alter Art, die auf den Markt gekommen ist. Es sollten also im Laufe der Jahre alle Entwinklungskosten eingespielt worden sein.


    Die Xcountry ist ein neues und moderneres Mottorrad, welches (wenigstens zum Teil) auf der Technik der F650 GS basiert.


    Warum ist dann eigentlich die Xcountry billiger als die F650 GS`BJ 07?


    Ich überlege mir eine dieser Maschinen zuzulegen. Dager bitte ich um ernstgemeinte und sachliche Beiträge.


    Danke!


    PS. Gemeint sind die Preise für gebrauchte Fahrzeuge bei Verkaufshäusern im Internet.

  • ..wir haben beide: eine F650GS EZ 07 und ne XCountry EZ 07.


    Die X ist billiger, weil sie keiner wollte, warum auch immer?.


    Almut fährt die X und ist 95% zufrieden (seit 25tkm !!), - einziges Manko ist die Sitzbank, die auf längeren Touren recht unbequem wird - anders polstern ist nur sinnvoll, wenn Sitzhöhe keine Rolle spielt.
    Ltz. Samstag sind wir zu zweit auf der X 500 km durch Holland getourt - war für den Allerwertesten schon extrem. Die F ist dagegen ein Sofa, besonders für Sozius/Sozia.


    Der Motor der X ist um einiges spritziger als der der F - die X ist zudem 30kg leichter und damit ein richtiges Spassgerät für kurvenreiche Strecken.


    Die F ist unser Allround-Alltagsgefährt - bequem auf langen Touren und mit ordentlich Lademöglichkeiten für Gepäck (z.B. Serienkoffer). Fahren macht mir genauso viel Spass wie mit der X.


    Die Technik ist bei beiden quasi identisch.


    Gruß
    Frank

  • Zitat

    Original von algerie81
    Die X ist billiger, weil sie keiner wollte, warum auch immer?.


    Kann Frank nur beipflichten! Die wollte/will keiner, was eigentlich Schade ist. Persönlich glaube ich, dass bei BMW, wie bei anderen Herstellern Designer und nicht mehr Motorradfahrer die Modelle entwerfen. Das das Ding zielt sicher zum einen auf Anfänger, die mit der (urspünglichen) Sitzhöhe nicht zurecht kommen. Zum anderen können die Tourenfahrer, die bisher auf die (alte) F 650 GS gesetzt hatten mit dem kleinen Tänkchen nichts anfangen. Hier gab's bei der F bisher 450 km Reichweite. Mann - war das ein Moped!


    Die X ist super handlich 30 kg leichter wie die F. Und wie Frank erwähnt ist der Motor dank weniger Schwungmasse auch agiler. Sowohl Schätzle, als auch ich waren von der Probefahrt begeistert. Aber ohne Reisetauglichkeit, für uns eben ein Moped, dass wir nicht brauchen. Wir glauben fest daran, dass, das Ding besser laufen würde, wenn es die Lücke der nun fehlenden "echten" F 650 GS füllen würde. Der X-Motor in der alten F, 30 kg weniger Gewicht, notfalls zu Gunsten der Soziustauglichkeit: dass wäre unser nächstes Motorrad. Es gibt noch genug Fans der alten F, nach dem Motto "weniger ist mehr". Aber ich glaube bei 7000 EUR ist einfach kein Geld zu verdienen.


    Gruß aus der Provence


    Michael

  • Zitat

    Original von fuzzy
    Die wollte/will keiner, was eigentlich Schade ist.


    Das ist nicht schade, sondern sehr sehr gut!
    Sonst kommen bald nicht mehr nur die 650er -Einzylinder der BMWs aus China, sondern die ganzen Motorräder.


    Ich finde es ist ein gutes Zeichen das die BMWs mit China-Motor wie Blei bei den Händlern stehen!

  • Hi,


    also der Motor ist bis auf die minimal geringere Schwungmasse (Generator) der gleiche. Aber er hat einen anderen Auspuff, Luftfilter + Airbox, und ist somit anders abgestimmt (Motorsteuerung: Zündung, Benzineinspritzung; evtl. haben die Steuerzeiten minimal weniger Spreizung?). Im Drehzahlbereich bis 3500 U hat er mehr Dampf, den könnte man dem F-Motor aber auch einhauchen. Im Gegenzug werden die X-Motoren im oberen Drezahlbereich (ab 5500, spätestens 6000) müde und zäh. Jedenfalls die beiden, die ich Probegefahren bin: Country + Moto.
    Die alte F wird ja noch produziert (wo?) und im Ausland angeboten. Und ob es am Produktionsstandort des Mopped oder Motors liegt, daß es kaum Käufer gibt, bezweifele ich. Die Ausstattung (Cockpit, Tank, Werkzeug, Ständer, Gepäck...) wurde kaputt-gespart, damit man mit theoretisch geringem Gewicht punkten kann, und der Neupreis war auch noch zu hoch.


    Schade... Die Dakar mit 25kg weniger (auf Kosten von Soziustauglichkeit + Aluteile) + optimiertem Motor, das wärs.


    Gruß Michael

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  • Zitat

    Schade... Die Dakar mit 25kg weniger (auf Kosten von Soziustauglichkeit + Aluteile) + optimiertem Motor, das wärs.


    Stimme Dir zu. Aber mit dem alten Rotax geht das einfach nicht. "Alt" schreibe ich deshalb, weil der G650- und F650GS-Motor letzten Endes nur überarbeitete Version des F650-Motors sind. Und der kam 1993 raus. Ein gelungener Wurf von Rotax, aber inzwischen eben zu schwer.

  • Hi Ulf,


    wieso sollten 25kg abspecken nicht gehen? Die G-Modelle wiegen über 35 kg weniger.
    Der Motor ist wahrscheinlich nicht ohne Aufwand zu erleichtern, aber der Rest schon. Und mindestens 5 echte PS mehr sollten auch locker drin sein; wer braucht normal-Benzin? Weiß du zufällig, was der Rotax wiegt, besonders im Vergleich zum 690 KTM? Also an das Gewicht der KTMs würde man nicht kommen, aber mit rund 175kg wäre ich mehr als zufrieden, selbst mit 13-Liter-Tank.


    Gruß Michael

  • Hallo Michael,


    zum Gewicht kann ich nicht wirklich was sagen. An der FH Graz experimentieren wohl Leute gerne mit den Rotax Eintöpfen. Ein ehemaliger Student erzählte mir, der G650-Motor sei gar nicht leichter, als der F650GS-Motor. Ob es stimmt, weiß ich nicht.


    Der Gewichtsunterschied Challenge zu Dakar relativiert sich, wenn man statt des federleichten Alu-Heckrahmens einen reise- (koffer!) tauglichen Heckrahmen aus Stahl montiert und fairerweise ca. 5 kg (7 Liter) Benzingewicht hinzurechnet. Das Touratech-Koffersystem für die G650 wiegt mit Stahlheck, Kofferhaltern und Alukisten alles zusammen ca. 25 kg! So irgendwas zwischen 5 unf 10 kg dürfte das Heck sein. Mit Stahlheck, ABS, 17 Liter Tank (wenn es ihn gäbe), dem spartanischen, aber absolut ausreichenden Cockpit sinds dann wohl tatsächlich 175 bis 180 kg. Immerhin mehr als 20 kg weniger, als eine Dakar.


    Ersetzt Du das leichte Luftfederbein durch eines mit Öl, nähert man sich dem Dakar-Gewicht aber weiter an. Was auf jeden Fall bleibt ist das bessere Fahrwerk.


    Wenn es die KTM690 Enduro mit ABS gäbe, hätte ich schon längst eine.


    Ulf

  • Zitat

    Wenn es die KTM690 Enduro mit ABS gäbe, hätte ich schon längst eine.


    Herr, bewahre uns vor KTM fahrenden BMW-Fahrern :laugh:


    Das passt zur KTM etwa so gut wie Stützräder.

  • Zitat

    Weiß du zufällig, was der Rotax wiegt, besonders im Vergleich zum 690 KTM?


    Beim alten 640er hat man schon den Eindruck, der wiegt die Hälfte vom Rotax.
    Der 690er ist nochmal paar Kilo leichter.

  • Zitat

    Die LC( gibt es ja schon mit ABS Zunge raus Edit: LC8


    Yep, und ich hab auf Wunsch der Besitzer bereits bei 3 8ern das ABS tot gelegt - das geht dank KTM-Baukasten ganz einfach - und danach hat das Ding auch wieder eine echte LC8-Bremse und die Leutz grinsen beim Fahren wieder im Kreis rum...


    BMW-Fahrer drehen der LC8 eh meist kopfschüttelnd den Rücken zu.
    Gott sei Dank :P

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  • Man kann halt ein Image kaufen (wie es so viele Leute machen -- sowohl bei KTM als auch bei BMW) oder ein zum eigenen Benutzerprofil passendes Fahrzeug. Daß selbst ein schlecht abgestimmtes ABS besser bremst, als die meisten Menschen, wollen viele Käufer halt nicht hören. Man sei ja schließlich ein erfahrener, guter Motorradfahrer.

  • Zitat

    Daß selbst ein schlecht abgestimmtes ABS besser bremst


    Da liegt genau der Hund begraben:


    Der eine versteht unter besser bremsen etwas anderes als der andere...

  • Es ist natürlich ganz klar, das ich z.B. beim Bergabfahren im Gelände kein ABS brauchen kann (aber das muss ich dir denke ich nicht wirklich erzählen) aber ich finde persönlich ein abschaltbares ABS absolutes Kaufkriterium..von mir aus auch bei KTM um dem Image nicht zu schaden nicht als abschaltbares ABS, sondern als zuschaltbares..

  • Mag ja sein, dass der KTM Motor leichter und stärker ist, aber in meinem
    Bekanntenkreis hatten 2 von 3 KTM 1zylinder Fahrern schon kapitale Motorschäden.
    Der KTM Motor ist, anders als der Rotax Motor, ziemlich hochgezüchtet und
    erreicht längst nicht die Zuverlässigkeit und Laufleistung des Rotaxmotors,
    auch die Serviceintervalle sind viel kürzer. So bekommt halt jeder was er
    möchte: die BMW F650GS ist ein gutmütiger Einzylinder mit Tourerqualitäten,
    die 690er KTM ein Spaßgefährt für kurze, schnelle Ausfahrten im Winkelwerk.
    Im 690er Bereich wird der Rotaxmotor nie mitmischen können. Die G650er
    Serie würde ich eher als Konkurrenz zu den japanischen Einzylindern sehen
    (Honda Dominator, FX650, Yamaha XT etc.).


    LG


    Andreas

  • An- und Abschaltbar ist pillepalle, wenn das helfen würde müsst mans ja nicht amputieren...


    Die Regelventile kannst du nicht abschalten, die sind immer im System und werden mitbetätigt - das ist es was die Bremse "kaputt" macht.


    Das A und O sind Bremsleistung und Dosierbarkeit, was an einem von beiden etwas mindert ist für viele einfach nicht akzeptabel - für mich auch nicht.


    Ich kann meinen Fahrstil mit einem ABS-Motorrad (ich hatte bereits mehrere von verschiedenen Herstellern) nicht verwirklichen, deshalb ist es für mich beim Kauf ein K.O.-Kriterium.


    Jeder der zum Bremsen eine andere Einstellung hat, kann und soll ein ABS-Motorrad kaufen. Das ist gut so und ok.


    Es muss oder sollte aber natürlich auch Hersteller geben die Leuten wie mit adäquate Ware anbieten, oder etwa nicht?


    Der Vorwurf der ruinierten LC8 Bremse wurde übrigens in Mattighofen mit einem endschuldigenden Lächeln beantwortet: man wisse das ja, aber die Konzernleitung hat nunmal die GS Käufer ins Visier genommen und da gehe es nicht ohne ABS.


    Hat ja nicht oder kaum funktioniert - welcher GS Fahrer kauft eine LC8?
    Die kann nicht das bieten was die GS zu bieten hat.


    Also sollte man meiner Meinung nach ein eigenständiges Profil bewahren und eigene Wege gehen - und die LC4 vor ABS bewahren. Sieht auch so aus, als ob man das in Ösiland endlich gerafft hat - die sind ja nicht zu doof um ein ABS einzubauen wenn sie wollten. aber grade beim 90/90-21 mit der Einscheibenbremse :wacko:

  • Zitat

    Die Regelventile kannst du nicht abschalten, die sind immer im System und werden mitbetätigt - das ist es was die Bremse "kaputt" macht.


    Muß ich Im Fall des ABS der BMW-Eintopf-F650GS und Ducati ST4 S ABS (Baugleich von Bosch) klar widersprechen. Ist in der LC8 nich auch das baugleiche Bosch-System drin? Das halbierte PKW-ABS verhält sich bei nicht aktivieren Ventilen* so, als sei es nicht vorhanden. (Glaubs mir, auch wenn es nur zweieinhalb Jahre waren, die ich PKW-ABS-Systeme programmiert habe)


    Das einzige, was Du vielleicht merkst: auf Grund der längeren Leitungen ist der Druckpunkt nicht ganz so exakt, weil sich die Leitungen ganz geringfügig unter dem Druck aufweiten. Das ist bei Rohren (nicht Flexschläuchen) aber minimal.


    *noch ein Edit: "Nicht aktiviert" heißt hier "nicht elektrisch betätigt". Durch Druck alleine bewegen sich die Ventile nicht.

  • Zitat

    Glaubs mir, auch wenn es nur zweieinhalb Jahre waren, die ich PKW-ABS-Systeme programmiert habe


    Ich würde dir das gerne glauben - dennoch ist der Unterschied in der Praxis so enorm, daß es mir schwerfällt ihn nur auf die Leitungslängen zurückzuführen.


    Das ist bei der LC8 wirklich als ob du 2 völlig Unterschiedliche Bremsanlagen fährst.

  • Also bei meiner in Puncto Bremse gepimpten X-Country (schwimmend gelagerte Braking Wave Scheibe, Lucas Sintermetall Beläge) ist der Druckpunkt bei ausgeschaltetem ABS wirklich sehr gut. Ich fahre relativ viel ohne ABS, wenn ich mit der KTM Liga unterwegs bin. Allerdings ist bei ABS Systemen das Bremsgefühl immer etwas verwässert, meine 610 er Husky war da perfekt, die im Vergleich gefahrene X-Moto etwas schlechter, bei sonst identischer Bremse. Allerdings bezweifle ich stark, dass bei Nässe jemand den Bremsweg des ABS Systems erreicht, beim letzten Intensiv Training auf dem ADAC Platz war bei gewässerter Strecke niemand dazu in der Lage, auch die Jungs aus der Race Fraktion nicht, dass waren Motorrad Längen Differenz.


    Gruß Thomas