F 650 GS (BJ 2000) von privat gekauft - Motorschaden?!
Hallo zusammen,
Das ist mein erster Eintrag hier, deswegen sage ich erstmal "Hallo" und möchte gleich mal betonen, dass das hier ein echt tolles Forum ist und ich froh bin es gefunden zu haben!
Zur Sache:
Ich habe mir am 04.04.2011 eine 650er GS von einem Privatanbieter über eine Gebrauchtwagen-Onlineseite gekauft. Ich bin insgesamt zwei mal zum Verkäufer gefahren. Das erste mal habe ich mir die Maschine nur angesehen und viel mit dem Verkäufer gesprochen. Über die üblichen Dinge, wie Vorbesitzter, Reparaturen, aktueller Zustand, Pflege & Wartung usw.
Sowohl die Maschine machte mit nur 22.000 km einen sehr soliden Eindruck und auch der Verkäufer, ein sehr freundlich-ruhiger Familienvater schien sehr vertrauenserweckend.
Ich bin ein Motorradwiedereinsteiger und habe mich lange über das Modell informiert. Letztendlich fand ich dieses Motorrad dann in "nur" 150 km Entfernung für 3000 € (Erstzulassung 2000) und verglich das Angebot nochmal mit anderen. Es war weder zu günstig noch zu teuer und es hieß "gepflegt und im tadellosen Zustand" in der Anzeige. Nach all meinem prüfenden Blicken und einer Probefahrt fielen mir 3 Dinge auf:
- sprang erst nach einer Weile an
- sie klang relativ laut
- es gab eine "Klack" Geräusch nach dem Ausschalten des Motors
Zu allen drei Punkten sagte der Verkäufer direkt, dass das Motorrad lange stand und das normal ist. Wegen meiner vertieften Nachfrage zum Geräuschpegel sagte er "Das ist eine Einzylinder, die klingen sol"
Als Laie ließ fühlte ich mich gut beraten und dachte mir nichts weiter - die Probefahrt war zwar kurz aber es fiel mir sonst nichts weiter auf.
Am 05.04. habe ich sie dann in Bar bezahlt und mich zuvor jedoch noch gewundert, dass sich der Verkäufer recht schnell 420 € (!) vom Preis runterhandeln ließ. Weil ich skeptisch wurde fragte ich noch einmal nach, ob er etwas dagegen hätte, wenn wir zusammen zu einer nahe gelegenen Werkstatt fahren um einem Mechaniker nur einen letzten Bick drauf werfen zu lassen (also keine Inspektion, nur eine neutrale Meinung eines Fachmanns).
Daraufhin hätte ich eigentlich direkt abspringen müssen, denn er druckste deutlich herum, wurde sehr unruhig und sagte sowas, wie "dann müssten wir den Preis von vorneherein anziehen". Warum, das sagte er nicht, deutete lediglich an, dass "die immer etwas finden und das dann nur dazu dient, den Kaufpreis zu drücken".
Der Höhepunkt war erreicht, als ich ihn darauf hinwieß, dass ich als armer Student (wirklich wahr) nach Jahren des Sparens nur auf ihn vertrauen kann, dass sonst nichts weiter an der BMW ist. Ich blickte ihn tief in die Augen, nahm meine ganze Menschenkenntnis zusammen und gab ihm ehrlich & unmittelbar zu verstehen, dass es sich wirklich um alles handelt, was ich besitze und auch wenn es keine hohe Summe ist, ich es mir wirklich vom Mund absparen musste. Er blickte tief zurück und sagte in aller Ruhe "das Motorrad ist top in Ordnung und hat nichts weiter".
Um es kurz zu fassen: Am Montag darauf war ich bei zwei Händlern, um mich abzusichern, da ich in einer Woche einen Trip nach Italien geplant hatte. 10 Sekunden nachdem der Motor lief, schüttelten zwei BMWMechaniker mit dem Kopf und sagten mir unabhängig von einander dass es sich um einen Motorschaden handelt (Lagerschaden, im besten Fall "nur" Nockenwelle) der zwischen 500 - 1000 € kostet, da der ganze Motor zerlegt werden muss.
Deswegen habe ich jetzt folgende technische Fragen:
Kann ein Mechaniker (BMW Fachhändler in Höchberg bei Würzburg) wirklich schon nach 10 Sekunden Motorgeräusch hören, dass das "Lager im Motor" (Zitat ende) zu 99% kaputt ist und ein 1000 € Lagerschaden vorliegt? Ich traue auch dieser Aussage nicht wirklich... Ich selbst habe GAR NICHTS komisches an der Geräuschart - ledglich an der Grundlautstärke - wahrgenommen. Bin aber auch BMW Neuling...
Dazu kommt, dass ich auch vor allem wegen dem Spritverbrauch zum Händler gefahren bin: Sowohl in der BMW Bedienungsanleitung als auch überall im Internet und in diesem Forum ist der Grundverbrauch bei einer moderaten Überlandfahrt bei ca 4 l/100km anzusiedeln - für mich ein klarer Kaufgrund gewesen! Meine brauchte ca 6-7 Liter, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 110-120 km/h! - Hätte das der Verkäufer nicht erwähnen müssen? Besteht vielleicht ein technischer Zusammenhang zwischen einem (zumindest potentiellen) Motor (Lager-) Schaden und dem hohen Verbrauch?
Könnte das Geräusch, was zumindest der BMW Mechaniker hörte, auch etwas völlig anderes sein? Sonst bin ich mit der Maschine 400 km gefahren und ich hätte NICHTS bemerkt! Ich war nur wegen Spritverbrauchsinfos und der Tourplanung nach Italien beim Händler...hätte das nie erwartet...
Was würdet ihr mir raten? Ich wollte als erstes mal eine vergleichbare BMW GEGENHÖREN. Ich bin zwar kein Mechaniker, aber bei so einer Summe und einem gleichzeitig laufenden Motorrad, das nach meinem Eindruck voll fahrtüchtig war, möchte ich mich gerne mit den eigenen Ohren überzeigen. Würdet ihr auch nochmal eine weitere Meinung einholen?
Gibt es hier jemand aus dem Raum Würzburg der als Helfer in der Not und BMW Freund mal einen Blick auf das gute Stück werfen würde?
Viele liebe Grüße und danke fürs Durchlesen!