Startprobleme der besonderen Art

  • Wie die Überschrift erkennen lässt, bin ich mit meinem Latein am Ende und habe auch hier nichts Passendes gefunden!


    Meine F650 steht immer in der Garage, wird nur bei schönem Wetter gefahren aber leider zu selten.


    Bin das letzte Mal ca. im April gefahren und hatte keinerlei Probleme.


    Jetzt wollte ich sie wieder starten aber sie sprang schlecht an und ging meist schnell wieder aus. Sobald ich auch
    nur etwas Gas gegeben habe war sie aus. Nach mehreren Startversuchen lief sie zumindest mit Choke einige Zeit,
    wenn ich ihn aber nur im Geringsten zurücknahm, war sie wieder aus.
    Da ich Spritmangel beim Gas geben vermutet habe wurde der Vergaser ausgebaut und inspiziert. Die Membranen waren
    ganz und die Düsen nicht verstopft.
    Alles wieder mühsam zusammengebaut und getestet.
    Das Verhalten war fast das gleiche, nur minimale Besserung.


    Nun habe ich vielleicht einen gravierenden Fehler gemacht.
    Durch leichtes, modulierendes Gas geben habe ich die Drehzahl hoch bekommen und die Maschine lief, wenn auch
    nicht ganz sauber, bis zum Grenzbereich hoch.
    Doch jetzt kommt’s, irgendwie habe ich zu spät bemerkt, dass sich der Auspuff sehr stark erhitzt hat, was wohl auf eine
    zu heiße Verbrennung zu schließen ist.
    Das Knistern beim Erhitzen habe ich anfangs als normal angenommen. Erst als ich merkte, dass der Luftfilterkasten etwas wellig
    wurde habe ich meinen Versuch beendet.
    Aus dem Überlaufschlauch der Kühlflüssigkeitsausgleichsbehälter tropfte etwas Flüssigkeit heraus.


    Wer kann mir nun weiterhelfen und mir den Gang zur weit entfernten und teueren BMW-Werkstatt ersparen?


    Schon mal tausend Dank für alle Antworten!

  • .... sich nicht von alleine...
    Der Ansatz, das es Verunreinigungen im Vergaser sein könnten war ja schon mal ganz gut.
    Wie schaut es mit dem Sprit und dem Benzinfilter aus.....Ist das alles sauber?


    Wie ist der Vergaser gereinigt worden? Ultraschall / Luft....
    Wie schauen die Zündkerzen aus?
    Wie sehen die Ansaugstutzen aus? Sind sie noch dicht oder zieht es Nebenluft? (kann man mit Bremsenreinger testen)


    Ggf. würde ich den Vergaser nochmals reinigen (um sicher zu gehen) und auf die entsprechende Grundeinstellung bringen.


    Mfg
    Rene

  • Spritfilter gibt es nicht und Benzin scheint OK.
    Ansaugstutzen schließe ich auch aus, die habe ich vor 1-2 Jahren erneuert uns sehen top aus.
    Vergasergrundeinstellung hatte ich auf 4,5U eingestellt.


    Ich habe soeben die Zündkerzen kontrolliert, kamen mir nicht sonderlich fest angezogen vor!
    Farbe war rehbraun mit der Tendenz zum schwarz hin - mit Drahtbürste gereinigt und rein damit.
    Jetzt sprang sie ganz gut an, läuft aber unruhig.


    Werde wohl den Vergaser nochmals ausbauen (wie toll) und per Ultraschall reinigen.

  • Werde wohl den Vergaser nochmals ausbauen (wie toll) und per Ultraschall reinigen.


    Das hier bei jedem "Problem", immer gleich der Vergaser ausgebaut und gereinigt und eingestellt und....... wird. Habe meine seit dem 30.03.94 und noch nie wurde der Vergaser ausgebaut o.ä., nur mal so als Beispiel.


    Hast du bei deinem "modulierendem Gas geben", nicht gemerkt das der Lüfter läuft etc., wo stand denn die Temperaturanzeige?


    Hatte zwar noch nie Probleme mit Sprit der längere Zeit im Tank war, aber das wäre so mein erster Gedanke gewesen.


    Vielleicht weiß ja Ludger was. :whistling:


    Gruß Michael :wave:

  • Hallo F650 ( Vornamen auch im Profil leider unbekannt )


    Das starke Knistern + Überhitzen , so das der Luftfilterkasten etwas wellig wird ist nicht normal !!!
    Ich würde , wie bereits von Michael ( Mitro) mitgeteilt , die Funktion vom Lüfter + Thermostat überprüfen wollen.
    Dazu gibt es einige Informationen u.a. in der Reparaturanleitung von KÖNIG .


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

    Einmal editiert, zuletzt von Black F650 ()

  • Ich habe soeben die Zündkerzen kontrolliert, kamen mir nicht sonderlich fest angezogen vor!
    Farbe war rehbraun mit der Tendenz zum schwarz hin - mit Drahtbürste gereinigt und rein damit.
    Jetzt sprang sie ganz gut an, läuft aber unruhig.

    Ehe ich mich mit einer DRAHTBÜRSTE und selbst wenn es Messing ist am besten noch an eine Iridium oder Platinkerze mache, werfe ich beide weg. Wer gräbt denn solche Methoden aus der Jugendzeit von Robert Bosch aus?


    Selbst Glasperlenstrahlen würde ich eine 14 Euro Kerze nicht und eine für 2,80 werfe ich weg.

  • Also wenn der Auspuff so warm wurde, das der Luftfilterkasten sich verzieht, sieht es erst mal nach zu warmer Verbrennung aus, bedeutet läuft sehr mager, also zu viel Luft im Vehältnis zum Sprit, hmm, wäre möglich, mit mager meine ich: wenn gewisse Kanäle verstopft sind, fehlt's halt am Sprit. nur Luft ist genug da.


    Oder das bei deinen Versuchen mit Choke usw. Benzin in den Krümmer oder sogar Endtpf gelangt ist und nachdem alles sehr warm wurde sich entzündet hat, da es nicht Plötzlich passiert ist, knallt es auch nicht gleich, da die Benzindämpfe ausgeblasen werden, klingt komisch, ich weiß, hatte ich aber auch schon, zum Glück, damals ohne Kat. Der Endtopf verfärbte sich Blau/Gelb obwohl die Karre schon länger aus war.


    Da sie bei Choke so einigermaßen lief, würde ich auch Verunreinigung den Vergasers tippen, nur bei Superkraftstoff in dieser dafür kurzen Standzeit, eher ungewöhnlich, anders als beim Zweitackter. Ultraschallreinigung würde ich dann auch ausprobieren, hatte bei mir Wunder getan, da auch Kanäle gereinigt wurden, wo man nicht rankommt, geschweige denn sieht.


    Letztendlich fällt mir aber ausser Vergaser, auch nichts besseres ein.

  • Erstmal Danke!


    Nachdem ich nun den Vergaser gereinigt und neue Kerzen spendiert habe, läuft sie wieder. (gefahren bin ich sie noch nicht)


    Der Luftfilterkasten ist aber immernoch gefährdet!


    Ich sehe derzeit zwei Möglichkeiten zur Abhilfe, was ich noch Prüfen muss.


    1. Da die Dichtung am Endtopf durch mehrmaliges aus- und einbauen in Mitleidenschaft gezogen wurde, bläst es dort etwas raus. Vielleicht zum Luftfilterkasten hin.


    2. Die Grundeinstellung des Vergasers von 4,5U auf 5U erhöhen.


    Mir ist noch aufgefallen, dass sich die Leerlaufdrehzahl bis knapp über 2000U/Min einstellen läst, mehr nicht - bin mir nicht sicher ob da vorher mehr drin war.


    Sollte noch jemand einen Tip haben, so wäre ich dankbar!

  • Guten Tag
    Ich gehe mit Herci einig, die läuft viel zu mager, wobei die Farbe der Kerzen eine andere Sprache spricht; die eigentlich korrekte Farbe kommt m.E. wegen des Chokes, also doch zu mager: Zu viel Luft oder zu wenig Benzin. Was heisst, es gibt keinen Benzinfilter (F650: Spritfilter gibt es nicht und Benzin scheint OK)
    Beim Benzinhahn gibt es sehr wohl einen Filter, der könnte nach der vielen Standzeit zugepappt sein.
    Viel Glück bei der Suche
    Gruss Klaus

  • So langsam zieht sich die Schlinge um die Kleine zu!


    Wollte heute nochmal Probe laufen lassen und bemerkte einen kleinen Fleck unter der Maschine, er war grünlich, Kühlflüssigkeit sollte es also nicht sein.
    Dann war da noch ein Schlauch mit einem Stopfen und siehe da, ein ordentlicher Schwall Spritsuppe kam mir entgegen als ich diesen entfernte.
    Der Luftfilterkasten war wohl geflutet.
    So, jetzt kann der Vergaser nochmal raus und die Schwimmernadelventile tauschen und hoffen, dass die die Lösung aller Probleme ist.


    Sollte jemand dafür eine günstige Quelle kennen, so raus damit. :clap1:

  • Also einen Satz Ventile mit Ventilsitzen sowie Gehäusedichtung habe ich für 70,-€ im Netz gefunden - absolut gesehen, nicht gerade billig.
    Dachte, hätte mal gelesen bei BMW das Doppelte.


    Wenn mir jemand sagen könnte ob im (nicht außen am) Ventilsitz eine Dichtung vorhanden ist oder das ganze metallisch dichtent ist, wäre das hilfreich. Dann könnte es die Dichtung sein. Der Kegel der Schwimmernadel scheint mir OK.

  • Also einen Satz Ventile mit Ventilsitzen sowie Gehäusedichtung habe ich für 70,-€ im Netz gefunden - absolut gesehen, nicht gerade billig.
    Dachte, hätte mal gelesen bei BMW das Doppelte.


    Wenn mir jemand sagen könnte ob im (nicht außen am) Ventilsitz eine Dichtung vorhanden ist oder das ganze metallisch dichtent ist, wäre das hilfreich. Dann könnte es die Dichtung sein. Der Kegel der Schwimmernadel scheint mir OK.



    KURZMITTEILUNG DA ICH ZURZEIT 3 RÄUME IM HAUS RENOVIERE !!!
    (außerdem bin ich ab Donnerstag auf dem F-Jahrestreffen im Weserbergland)


    Hallo F5650 ,


    der Komlett-Satz kostet beim Freundlichen auch nicht viel mehr
    und dort bekommt man in der Regel auch die passenden Teile .
    Sätze aus den Zubehör-Buden sind nicht im passgenau und helfen Dir nicht unbedingt weiter.


    Übrigens : meist sind nur die O-Ringe der Schwimmernadelventile defekt ( porös oder gerissen ) ,
    die bekommt man aber leider beim Freundlichen nicht einzeln !!!!
    Ich beziehe meine immer im Industriebedarf und sie kosten pro Stück ca. 1.- bis 2.- Euro .
    ( Größe : 2 O-Ringe a. 7 x 1,5 Viton/ FPM )


    @Herci 71 ... vielen Dank für die Weiterempfehlung :thumbsup2:


    Gruß LUDGER
    PS : Anfragen nach Ersatzteile( keine Kleinteile/ Verschleißteile ) bitte erst ab 30.August stellen.
    ( bin auch nur ein Mensch und habe auch nur 2 Arme )

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • Welche O-Ringe sind denn gemeint, die außen am Ventilsitz oder gibt es innen welche - dort wo die Schwimmernadel aufsitzt?



    Hallo F650 ,


    ich meinte natürlich die äußeren O-Ringe der Schwimmernadelventilsitze .
    Weitere O-Ringe gibt es an der Stelle nicht ( SORRY , bin wohl zurzeit tatsächlich im Streß ) :notworthy1:


    Gruß LUDGER

    Als ich geboren wurde sagte der Teufel : " Na.. schöne Schei..sse "- :giggle:

  • :confused:


    So, nach langer Pause - weil keine Zeit / Lust - habe ich nun wieder begonnen mit dem "Lebenswerk"!


    Die Schwimmernadeln dichten nun aber Starten und Laufen will sie nur wiederwillig.
    Mit etwas Bremsenreiniger startete sie und ging beim Gasgeben sofort aus.


    Aufgrund der Seite http://www.motorrad-einbeck.de…cke/140-bmw-f650-vergaser habe
    ich die Düsennadeln von der vierten auf die dritte (mittlerste) Kerbe gesetzt und hatte den Eindruck, sie lief etwas besser.
    Leerlaufgemisch bei 4,5Umdrehungen.
    Im Lauf (Ohne Luftfilterkasten) patscht es hin und wieder aus dem (meist) rechten Vergaser (in Fahrdrichtung gesehen).
    Das Patschen war mit 5 Umdrehungen stärker. Wenn ich jetzt Gas gebe nimmt sie es wiederwillig an. Ohne Choke lauft sie kaum.
    Was mir aufgefallen ist, ist das der rechte Schieber etwas beim Lauf flattert, der linke nicht.


    Stehe kurz davor das Ding als Bestelfahrzeug oder in Einzelteilen zu verkaufen.


    Kann mir jemand einen Tip geben wie ich den Fehler eingegrenzt bekomme?

  • Moin!


    Ich würde Dir folgendes empfehlen:
    - Vergaser ausbauen und Schwimmerstand in beiden Vergasern auf ( glaube ich ... ) 14,3 mm Sollwert einstellen ( frage wegen dem Wert aber lieber nochmal nach )
    - wenn einmal ausgebaut, die Drosselklappen synchronisieren
    - schraube die Kunststoffdeckel ab und überprüfe die Gummimembranen auf evtl. Risse


    Da die Schieberbetätigung ( also Anhebung der Nadeln ) per Unterdruck erfolgt, könnten unterschiedlich öffnende Drosselklappen oder Flaschluft ( zB. durch Membranriss )
    ein Grund für den schlechten Motorlauf sein.


    Mit dem Einstellen vom Leerlaufgemisch würde ich bei 2,5 Umdrehungen beginnen...


    Gunnar

  • Punkt 1: hatte ich als nächstes vor - von wo wird gemessen (wollte dies mit einem Schlauch an der Ablassöffnung machen)


    Punkt 2: Öffnen optisch gleich - reicht das aus?


    Punkt 3: Hatte ich schon, sind OK.


    Gibt es einen Tipp, wie man das Leerlaufgemisch im eingebauten Zustand, am besten bei Motorlauf einstellen kann?

  • Ich würde etwa anderes machen:


    Sitzbank ab, Tank ab. Vergaserdeckel ab. Membranen herausnehmen und auf Risse etc. prüfen. Düsennadeln auf gleiche Einstellung der Sicherungsscheibe prüfen. Federn auf gleiche Länge prüfen. Hab vier verschieden lange im Keller liegen!


    Schwimmerstand auf Gleichheit lässt sich von aussen mit durchsichtigem Kraftstoffschlauch auf den Ablaufnippeln prüfen. Ob man da aber 1/10 mm sehen kann ? Drosselklappen synchronisieren? Die Unterdruckanschlüsse sind blind und eine Einstellschraube zum Synchronisieren gibt es auch nicht. Wenn die Spaltmasse beim Öffnen unterschiedlich sind, das kann man aber wohl nur bei ausgebauten Vergasern sehen, hast du ein Problem.


    Da beide Vergaser nur 1 Zylinder versorgen spielen kleine Unterschiede auch nicht so die Rolle wie bei einer mehrzylindrigen Maschine wo ein Zylinder bei schlechter Synchronisation die anderen mitschleppt. Wie es auf einer Seite mehr Rückzündungen o.ä. gibt als bei der anderen ist mir bem 1 Zylinder rätselhaft. Ausser es wäre ein Auslassventil verbrannt und das hört man auch nicht heraus, da beide gleichzeitig öffnen.

  • Gibt eine Möglichkeit zum Einstellen des LL. Winkelschraubendreher mit Winkeltrieb. Kostet aber ein paar Teuronen z.B. bei Luise. Ist für die F ganz pfiffig weil man eben auch mit Nomex Griffeln nicht vernünftig an die Schrauben kommt. Einstellen im betrieb würde aber nur Sinn machen, wenn man parallel eine Abgasmessung (CO) durchführt. Wieweit sich die beiden Vergaser da gegenseitig beeinflussen bei nur 1 Zylinder, keine Ahnung.