Erfahrungsbericht F650 GS Bj 2001 im Ganzjahreseinsatz

  • Nachdem ich nun schon 10 Jahre ausschließlich mit der F
    unterwegs war, möchte ich die Gelegenheit für einen Erfahrungsbericht nutzen.
    Eins sei schonmal vorweg gesagt: Nachdem ich bereits etwa ein Dutzend (12)
    Motorräder gefahren habe von Chopper bis Superbike, aber auch einige Enduros
    wie z.B. die legendäre XT von Yamaha, muss ich der F 650 ein ganz großes Lob
    aussprechen. Sie hat mich bisher nie enttäuscht und sie war so zuverlässig wie
    kein anderes Motorrad davor.


    Es war Liebe auf den ersten Blick als ich mich vor zehn Jahren für dieses
    Motorrad entschieden habe. Das ebenso elegante wie formvollendete Design machte
    schon was her und hob sich erfrischend vom Einerlei der Mitbewerber ab.


    Mit ihrem kraftvollen Einspritzer und der kultivierten Laufruhe
    hatte ich nicht das Gefühl einen Einzylinder zu fahren. Auch die
    Endgeschwindigkeit von 180 km/h konnte sich durchaus sehen lassen.


    Nachdem die erste Euphorie verflogen war, stellte ich jedoch
    sehr bald fest dass auch dieses Motorrad Schwächen hat.


    Die Sitzposition ist sehr niedrig und man sitzt im Gegensatz
    zu anderen Funbikes eher aufrecht, was bei Autobahnfahrten durch die erhöhte
    Windlast ein Problem darstellt.


    Ein Gepäckträger existiert nicht wirklich, weil die
    Plastikabdeckung hinter der Sitzbank nicht ausreichend Platz bietet und noch
    dazu instabil ist. Die Auspuffanlage zu beiden Seiten der Gepäckaufnahme erschwert
    zudem den Transport. Ebenso mangelt es an Befestigungsmöglichkeiten. Die
    Plastikgriffe zu beiden Seiten eignen sich nicht wirklich dazu.


    Der Spritzschutz des Vorderrades hat einen viel zu großen Abstand,
    weshalb das Spritzwasser durch den Fahrtwind über den Scheinwerfer und das
    Visier fliegt.


    Die Verkleidung behindert einfachste Wartungsarbeiten. Um zum
    Beispiel an die Batterie zu kommen muss man ettliche Schrauben lösen und die
    Verkleidung zerlegen. Die Füllstandsanzeigen sind umständlich angebracht und
    schwer einsehbar. Für den Ölstand wünscht man sich eine elektronische Anzeige
    und der Kühlwasserstand ist durch die kleine Öffnung an der Verkleidung kaum
    sichtbar.


    Nicht zuletzt gab es auch lange Zeit ein leichtes Ruckeln im Drehzahlbereich zwischen 3000 und 4000 U/min.
    Dazu habe ich keine Ursache gefunden aber mittlerweile fällt mir das nicht mehr auf. Kann aber gut sein dass es an dem defekten Steuerkettenspanner gelegen hat.


    Meine F650 GS war damals eine Neuentwicklung und die Mängel
    wurden bei Folgemodellen zum Teil behoben.


    Doch jetzt zu den Wartungsgeschichten:


    Echte Schwachstellen sind die Bremsanlage des Hinterrades
    und der Sensor für den Tachoimpuls am Hinterrad.


    Der Druckzylinder der Hinterradbremse blockiert irgendwann
    den Bremsdruck und die Rückholfeder schafft es offensichtlich nicht mehr den
    Ausgleichsbehälter freizugeben, weshalb es zur Blockade der Bremszange führt
    und das kostet Beläge und Scheibenabrieb. Diesen Druckzylinder am rechten
    Bremspedal habe ich bereits mehrmals erneuern müssen und mittlerweile habe ich
    auch schon die dritte Bremsanlage eingebaut samt Bremsscheibe.


    Der Tachosensor oder auch ABS-Sensor wenn man denn ABS hat
    ist ebenso anfällig. Irgendwann misst er keinen Impuls mehr auf der
    Stroboskopscheibe des Hinterrades und kann nur noch ausgetauscht werden. Ich
    hab schon den vierten drin. Spätestens wenn der Tacho streikt weiß ich bereits
    aus Erfahrung, es ist wieder an der Zeit den Sensor zu tauschen.


    Was sonst noch kaputt ging in den zehn Jahren:


    Ich muss voranschicken dass ich das Motorrad nicht
    regelmäßig warten lasse und auch sonst nicht gerade zimperlich bin in Wartung
    und Pflege, weshalb der ein oder andere hier im Forum vielleicht die Nase
    rümpfen wird, aber dadurch werden auch Schwachstellen entlarvt, die ansonsten
    vielleicht bei der Inspektion beseitigt würden-Ich bin auch kein Saisonfahrer
    und melde mein Motorrad auch im Winter nicht ab.


    Die Kupplung machte schon nach kurzer Zeit Probleme weil sie
    bei hohen Geschwindigkeiten zwischen 140 und 180 bergauf anfing zu schwächeln.
    Mittlerweile macht sie das ständig. Manche sagen es hätte etwas mit der
    Viskosität des Getriebeöls zu tun da die Kupplung ja in Öl gelagert ist. Ich
    habe schon die unterschiedlichsten Viskositäten benutzt ohne Erfolg. Ich habe
    den Eindruck, es gibt eine Resonanz des Motors, die sich auf die Kupplung
    überträgt, weshalb es bei dieser Übersetzung im letzten Gang bei einer
    bestimmten Drehzahl zu Haftproblemen der Kupplungsscheiben führt.


    Der Luftmassesensor am Lufteinlassschacht des Luftfilters
    lieferte falsche Werte und ließ vor allem bei niedrigen Temperaturen den Motor
    unrund laufen. Er musste erneuert werden.


    Die Rückspiegel waren von Anfang an ein Problem, da sie auf
    der Autobahn durch den Winddruck einklappten. Auch Ersatzspiegel zeigten schon
    nach kurzer Zeit den gleichen Effekt.


    Die Kontakte der Schalter am Lenkrad wie Notaus und Fernlicht
    gaben ihren Geist auf und mussten erneuert werden. Ebenso die beheizten Griffe,
    die ich wegen der Abnutzung des Gummis durch Universalgriffe ersetzt habe. Ich
    kann nur jedem empfehlen die Originalgriffe zu verwenden, da der Umbau oft
    nicht richtig passt und entweder hängen bleibt oder durchrutscht.


    Der Gaszug riss am Gasgriff durch Abnutzung des Aufnahmebolzens
    und Ummantelung.


    Die Steuerkette machte irgendwann Probleme weil der
    Steuerkettenspanner den Geist aufgab. Das äußerte sich durch Fehlzündungen und
    Ruckeln des Motors.


    Der Kühler bekam einen Riss und leckte bei hohen
    Temperaturen. Das fehlende Kühlwasser wurde jedoch nicht in der Füllstandanzeige
    sichtbar weil sich durch den Riss kein Unterdruck im Kühlsystem mehr gab und
    der Ausgleichsbehälter daher keinen Nachschub liefern konnte. Meiner Meinung
    nach ist dieses Kühlsystem damit eine Fehlkonstruktion. Was nützt mir ein
    Ausgleichsbehälter der bei Undichtigkeit seinen Dienst verweigert gerade dann
    wenn er am nötigsten gebraucht wird?


    Und schließlich noch erhöhte Abgaswerte bei der ASU durch
    einen Kabelbruch an der Lambdasonde.


    Alles in Allem keine großen Geschichten. Der Ölverbrauch ist
    kaum messbar und auch sonst hatte ich selten Wartungsprobleme, bis auf die
    Batterie. Nervig nur wenn man für alles was man macht erst mal die Verkleidung
    abbauen muss. Vieles ist schwer erreichbar und man bricht sich die Finger.


    Dennoch war der Kauf der F650Gs keine Fehlentscheidung was
    man schon daran sieht dass sie nach zehn Jahren ohne regelmäßige Inspektion
    immer noch läuft wie Schmidts Katze.


    In diesem Sinne wünsche ich allen hier "Allzeit gute Fahrt" :thumbsup2:

    5 Mal editiert, zuletzt von Dornier ()

  • Hallo Dornier,
    Nachdem Du "eine Weile" nicht im Forum aktiv warst, hast Du ja jetzt einiges an Nachrichten aufgestaut !


    Nachdem ich nun schon 10 Jahre ausschließlich mit der F unterwegs war, möchte ich die Gelegenheit für einen Erfahrungsbericht nutzen.

    Dein Erfahrungsbericht ist sicher hilfreich für Leute, die vor der Enrscheidung stehen, eine F650GS anzuschaffen. Wer wie ich die schon länger hat bzw. in meinem Fall hatte, dem erzählst Du nichts neues. Ich will aber mal ein paar der vielen Punkte aus meiner Sicht kommentieren.


    Zitat

    Sie hat mich bisher nie enttäuscht und sie war so zuverlässig wie kein anderes Motorrad davor.

    Solltest Du von Pannen verschont geblieben sein, dann hattest Du sicherlich auch ein bisschen Glück. Über den Zeitraum vom 10 Jahren bzw. 170000 km mit 2 F650GS war das bei mir nicht ganz so.


    Zitat

    Die Sitzposition ist sehr niedrig und man sitzt im Gegensatz zu anderen Funbikes eher aufrecht, was bei Autobahnfahrten durch die erhöhte Windlast ein Problem darstellt.

    Was ist denn ein Funbike und ist die F650GS eins ? BMW gebraucht den Begriff Funduro, was die Sache schon etwas genauer beschreibt. Und für Enduros ist die aufrechte Sitzposition normal. Mit der für Enduros niedrigen Sitzhöhe hast Du natürlich recht; es gibt eben solche und solche, das ist kein richtiger Nachteil, sondern für manche Fahrer schlichte Notwendigkeit. Mit den verschiedenen Sitzbänken ist darüberhinaus eine Anpassungsmöglichkeit gegeben.


    Zitat

    Ein Gepäckträger existiert nicht wirklich, weil die Plastikabdeckung hinter der Sitzbank nicht ausreichend Platz bietet und noch dazu instabil ist. Die Auspuffanlage zu beiden Seiten der Gepäckaufnahme erschwert zudem den Transport. Ebenso mangelt es an Befestigungsmöglichkeiten. Die Plastikgriffe zu beiden Seiten eignen sich nicht wirklich dazu.

    Beides zeichnet die F650GS nicht speziell aus, die meisten Motorräder sind im Katalogzustand nackt und kaum zu gebrauchen. Hersteller und Zubehörhändler profitieren gleichermaßen von dem dadurch bedingten Zusatzumsatz. So habe ich meinen F650GS Gepäckträger spendiert und natürlich Koffer. Wegen der Auspuffe stehen Fremdkoffer relativ weit ab, die BMW-Variokoffer passen sich dagegen gut an. Was hattest Du anderes erwartet ?


    Zitat

    Der Spritzschutz des Vorderrades hat einen viel zu großen Abstand, weshalb das Spritzwasser durch den Fahrtwind über den Scheinwerfer und das Visier fliegt.

    Die späteren F650GS hatten einen zusätzlichen Schutz am Vorderrad serienmäßig:

    Zitat

    Meine F650 GS war damals eine Neuentwicklung und die Mängel wurden bei Folgemodellen zum Teil behoben.

    ... ansonsten: Zubehör ...


    Zitat

    Die Verkleidung behindert einfachste Wartungsarbeiten. Um zum Beispiel an die Batterie zu kommen muss man ettliche Schrauben lösen und die Verkleidung zerlegen. Die Füllstandsanzeigen sind umständlich angebracht und schwer einsehbar. Für den Ölstand wünscht man sich eine elektronische Anzeige und der Kühlwasserstand ist durch die kleine Öffnung an der Verkleidung kaum sichtbar.

    Das lasse ich mal als echte Kritikpunkte durchgehen, wobei es meinentwegen gar keine elektronische Anzeige sein muss, eine andere vernünftige Ablesemöglichkeit reicht doch auch ?!


    Zitat

    Der Druckzylinder der Hinterradbremse blockiert irgendwann ...
    Der Tachosensor oder auch ABS-Sensor wenn man denn ABS hat ist ebenso anfällig.

    Diese Dinge hatte ich nun gerade nicht.


    Zitat

    Die Kupplung machte schon nach kurzer Zeit Probleme weil sie bei hohen Geschwindigkeiten zwischen 140 und 180 bergauf anfing zu schwächeln.

    Meine Kupplung schwächslte erst bei 100000 km. 140 und 180 bergauf sind allerdings nicht der typische Einsatzfall für eine Enduro wie diese.


    Zitat

    Die Kontakte der Schalter am Lenkrad wie Notaus und Fernlicht gaben ihren Geist auf und mussten erneuert werden.

    Bei mir war davon die Anlassertaste betroffen.


    Eckart

  • Zitat


    Sie hat mich bisher nie enttäuscht und sie war so zuverlässig wie kein anderes Motorrad davor.
    Solltest Du von Pannen verschont geblieben sein, dann hattest Du sicherlich auch ein bisschen Glück. Über den Zeitraum vom 10 Jahren bzw. 170000 km mit 2 F650GS war das bei mir nicht ganz so.

    Klar waren oft Mängel am Gesamtkunstwerk zu erkennen aber ich konnte mich damit immer noch in den Stall retten und musste nicht absatteln wenn du verstehst.


    Zitat


    Die Sitzposition ist sehr niedrig und man sitzt im Gegensatz zu anderen Funbikes eher aufrecht, was bei Autobahnfahrten durch die erhöhte Windlast ein Problem darstellt.
    Was ist denn ein Funbike und ist die F650GS eins ? BMW gebraucht den Begriff Funduro, was die Sache schon etwas genauer beschreibt. Und für Enduros ist die aufrechte Sitzposition normal. Mit der für Enduros niedrigen Sitzhöhe hast Du natürlich recht; es gibt eben solche und solche, das ist kein richtiger Nachteil, sondern für manche Fahrer schlichte Notwendigkeit. Mit den verschiedenen Sitzbänken ist darüberhinaus eine Anpassungsmöglichkeit gegeben.

    Also ich hatte vorher die Honda Transalp, die R 80 gs auch bekannt als Gummikuh von BMW und die Honda XL 500 und die Yamaha XT 250 gefahren. Keine dieser Motorräder hatte eine annähernd aufrechte Sitzposition wie die F650 gs was sicher am niedrigen Sitzpolster liegt.
    Da ich nicht der Typ bin der ein neues Motorrad als Grundausstattung im Baukastenprinzip begreift hätte ich die umgekehrte Variante bevorzugt. Also Grundausstattung mit "normalhoher Sitzbank" und niedrige Sitzbank als Sonderzubehör.

    Zitat


    Ein Gepäckträger existiert nicht wirklich, weil die Plastikabdeckung hinter der Sitzbank nicht ausreichend Platz bietet und noch dazu instabil ist. Die Auspuffanlage zu beiden Seiten der Gepäckaufnahme erschwert zudem den Transport. Ebenso mangelt es an Befestigungsmöglichkeiten. Die Plastikgriffe zu beiden Seiten eignen sich nicht wirklich dazu.
    Beides zeichnet die F650GS nicht speziell aus, die meisten Motorräder sind im Katalogzustand nackt und kaum zu gebrauchen. Hersteller und Zubehörhändler profitieren gleichermaßen von dem dadurch bedingten Zusatzumsatz. So habe ich meinen F650GS Gepäckträger spendiert und natürlich Koffer. Wegen der Auspuffe stehen Fremdkoffer relativ weit ab, die BMW-Variokoffer passen sich dagegen gut an. Was hattest Du anderes erwartet ?

    Ebenso verhält es sich mit dem Gepäckträger. Es ist ohne Zukauf von Extras nicht möglich etwas gescheit zu transportieren. Das war bei meinen anderen Fun- und Enduros nicht so. Da hatte man wenigstens eine kleine Gepäckablage in vernünftiger Stabilität. Auch das Festzurren nie ein Problem und die heißen Auspuffrohre haben mir bei der F schon viele Mitbringsel zu Klump verchmolzen. Klar kann man alles nachrüsten aber der "Katalogzustand" bei der F diesen Baujahres war in dieser Hinsicht eine Zumutung. Man könnte auch von "Heckattrappe" reden. Die Plastikabdeckung lässt sich mit zwei Fingern auseinanderdrücken und Haltebügel existieren garnicht erst wenn man mal von den beiden Plastikgriffen absieht die bestenfalls zum Aufbocken auf den Hauptständer dienen. Wenig durchdacht, da hätte ich doch etwas mehr erwartet zumal es sich hier nicht um einen chinesischen Plastikbomber handelt sondern um eine BMW!

    "ansonsten Zubehör" ist eine Weisheit für alle die sich mit wenig Grundausstattung abfinden wollen. Ich finde eine Basisausstattung ist hier kein Luxus sondern Pflicht! Alles andere ist für mich ein schlechter Scherz...


    Zitat


    Die Verkleidung behindert einfachste Wartungsarbeiten. Um zum Beispiel an die Batterie zu kommen muss man ettliche Schrauben lösen und die Verkleidung zerlegen. Die Füllstandsanzeigen sind umständlich angebracht und schwer einsehbar. Für den Ölstand wünscht man sich eine elektronische Anzeige und der Kühlwasserstand ist durch die kleine Öffnung an der Verkleidung kaum sichtbar.
    Das lasse ich mal als echte Kritikpunkte durchgehen, wobei es meinentwegen gar keine elektronische Anzeige sein muss, eine andere vernünftige Ablesemöglichkeit reicht doch auch ?!

    Eine andere vernünftige Ablesemöglichkeit würde natürlich auch reichen, aber was spricht gegen eine zusätzliche Ölstandanzeige im ansonsten sehr spartanischen Cockpit? Wenn die Öllampe leuchtet ist doch meistens eh schon alles zu spät.


    Zitat


    Der Druckzylinder der Hinterradbremse blockiert irgendwann ...
    Der Tachosensor oder auch ABS-Sensor wenn man denn ABS hat ist ebenso anfällig.
    Diese Dinge hatte ich nun gerade nicht.

    Schuld an der Blockade des Bremszylinders war bei mir immer eine defekte Bremspumpe. Die habe ich schon drei mal erneuert.Der Tachosensor am Hinterrad war auch schon drei mal defekt. Das liegt wohl auch daran dass ich das Motorrad nicht nur im Sommer fahre.


    Zitat


    Die Kupplung machte schon nach kurzer Zeit Probleme weil sie bei hohen Geschwindigkeiten zwischen 140 und 180 bergauf anfing zu schwächeln.
    Meine Kupplung schwächslte erst bei 100000 km. 140 und 180 bergauf sind allerdings nicht der typische Einsatzfall für eine Enduro wie diese.

    Als das mit der Kupplung anfing war ich noch nicht mal bei 50 000 km. Was ist denn deiner Meinung nach ein typischer Einsatzfall für eine Enduro wie diese? Ich sehe die F 650gs als Funduro und die sollte sich für Kurzstrecken auf der Autobahn ebenso eignen wie in der Stadt und im Gelände. Sonst hätte ich mir auch die Dakarversion gekauft oder eine Afrikan Twin...Reine Ansichtsache.


    Zitat


    Die Kontakte der Schalter am Lenkrad wie Notaus und Fernlicht gaben ihren Geist auf und mussten erneuert werden.
    Bei mir war davon die Anlassertaste betroffen.

    Ja stimmt, es war die Anlassertaste und nicht der Notausbutton, hast recht! :wink:

  • Interessanter Erfahrungsbericht, dafür erstmal danke! :thumbup:


    Auffällig finde ich die großen Probleme die du mit Hinterradbremse und ABS hattest, die hat meine nämlich überhaupt nicht. Ich muss allerdings darauf hinweisen, das der Hauptbremszylinder vorne wie hinten laut Wartungsplan alle 40.000km gewechselt werden muss!


    Ich weiss das, weil ich gerade die 80.000er gemacht habe, und mein :) empfahl das erstmal sein zu lassen, weil wir den vorderen gerade getauscht hatten wg. defekt, und der hintere noch einwandfrei ist. Ich habe auch irgendwie das Gefühl das mein "früherer :)" bei der 40.000er, BEVOR ich die Maschine gebraucht gekauft habe, meinte die Zylinder gar nicht hatte wechseln "müssen", kost ja nur Geld... aber das weiss ich natürlich nicht. Dünkt mich aber so.


    Gut möglich jedenfalls, das sich BMW der möglichen Schwäche dieser Teile bewusst war.


    Ansonsten hatte ich eigentlich in zwei Jahren und 40tkm keine echten Probleme, der Öldrucksensor ging defekt, wie gesagt Hauptbremszylinder vorne musste getauscht werden, Kettensätze, Reifensätze.


    Interessant auch, dass du mit dem LKL scheinbar keine Probleme hattest, einige tauschen das ja alle 5000km durch :huh:


    Gepäcktransport, naja, ich hab hinten zwei Koffer dran und dann kann man auch noch ne Rolle obendrüber schmeissen, der Auspuff hat mir da nie Probleme bereitet. Im kleine Fach unter dem Deckel, das wohl schon unnütz konzipiert wurde, ist mein Erste-Hilfe-Set, das passt genau rein... :blink:


    Aber ich kenne nur wenige Mopeds aus der Enduro-Klasse, die von Werk ab ohne Anbau- oder Zubehörteile eine Gepäckunterbringung bieten.


    Wie viel Kilometer hast du denn draufgerollt auf die F?

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Hallo LGW,

    Auffällig finde ich die großen Probleme die du mit Hinterradbremse und ABS hattest, die hat meine nämlich überhaupt nicht. Ich muss allerdings darauf hinweisen, das der Hauptbremszylinder vorne wie hinten laut Wartungsplan alle 40.000km gewechselt werden muss!

    Interessant das zu hören...

    Ansonsten hatte ich eigentlich in zwei Jahren und 40tkm keine echten Probleme, der Öldrucksensor ging defekt, wie gesagt Hauptbremszylinder vorne musste getauscht werden, Kettensätze, Reifensätze.

    Stimmt, den Öldrucksensor hatte ich vergessen, der war bei mir auch mal defekt und leckte Öl. Riesen Schweinerei bei dem Öldruck!

    Interessant auch, dass du mit dem LKL scheinbar keine Probleme hattest, einige tauschen das ja alle 5000km durch :huh:

    LKL steht wohl für Lenkkopflager? Auch meine F hat da Probleme mit einer leicht spürbaren Rasterung im Geradeauslauf aber ich fand die ned so schlimm dass ich deshalb das Lager gewechselt hätte weil mir das im Fahrbetrieb nicht mehr auffällt.
    Ach ja, die Teleskopgabel hatte bei mir auch mal Dichtungsprobleme und sabberte rum. Die Dichtungen habe ich dann selbst gewechselt. Ketten und Reifensätze hab ich hier natürlich nicht weiter thematisiert da die turnusmäßig fällig sind...


    Wie viel Kilometer hast du denn draufgerollt auf die F?

    Aufgrund der Tatsache dass mir der Tacho schon dreimal ausgefallen ist und ich den nicht immer gleich repariert habe kann ich nur schätzen dass es wohl etwas um die 100 000 km sein müssten...
    Koffer hin Koffer her, ich wollte die Silhouette meiner F nicht mit einem Koffersystem verschandeln weil das zum einen etwas unsportlich wirkt und gerade bei diesem Motorrad die Koffer durch die oben liegende Auspuffanlage hässlich weit abstehen.
    Einer der großen Vorteile dieses Motorrads ist ja gerade das sportlich schlanke Design. Bei einer R 1150 gs zum Beispiel würde mich ein Koffersystem nicht stören, aber das ist ja auch eine ganz andere Liga.

    Einmal editiert, zuletzt von Dornier ()

  • Na, dann sind die beiden F's ja etwa gleich, meine hat halt 82tkm und ist Zulassung '02.


    Ich find' die jetzt erst mit Koffern so richtig stimmig... aber das mag Geschmackssache sein :thumbup:



    So sah sie vor zwei Jahren aus:


    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

    2 Mal editiert, zuletzt von LGW ()


  • sorry, aber ein Motorrad mit so einer Mängelliste in 10 Jahren ist für mich kein zuverlässiges Motorrad. Ich erwarte einfach, dass an einem Fahrzeug außer Verschleißteilen nichts gewechselt werden muss. Ob Auto oder Motorrad oder sonstwas. Ob meine hohe Erwartung erfüllt wird ist dann eine andere Sache.


    Bevor ich die CS hatte, hatte ich eine Honda CB500. Mit 60.000 Km musste ich ein neues Lenkkopflager einbauen lassen. Die CB verbrauchte vielleicht 5 Glühbirnchen. Einmal brach die Tachowelle und riss das Kuplungsseil. Eine neue Batterie war nach ca. 80.000 Km fällig. All diese Dinge kann man neben Reifen, Bremsbelägen und Kette zu den Verschleißteilen zählen. Nicht dazu zähle ich einen kaputten Lima-Regler nach 107.000 Km. Mein einziger echter Defekt in all den Jahren, in denen sie mir so viel Freude bereitete.


    Diese Zuverlässigkeit erwarte ich auch von meiner CS. Aber sie muss sich gewaltig strecken um mit der Honda mithalten zu können. Die kaputten Birnchen kann ich schon gar nicht mehr zählen. Ich habe mitlerweile alles was geht durch LED-Lämpchen ersetzt. Auch wenn die meisten davon nicht im Straßenverkehr zugelassen sind. Der TÜV-Ürüfer hat bei den letzten beiden HUs aber nichts beanstandet.Der Kabelbruch im Lenkkopflager wurde glücklicherweise von einem ADAC-Mann kostenlos auf einer Tour repariert. Die Batterie habe ich durch eine wartungsfreie ersetzt. Die originale gehört für mein Verständnis seit mind. 25 Jahren ins Museum. Auch wenn sie hier immer wieder verteidigt wird.


    Jetzt habe ich ca. 85.000 Km auf dem Tacho. Ich halte mich mitlerwele nicht mehr an die 10.000er Inspektionsintervalle. Einmal im Jahr, vor meiner Sommertour, gibt es eine ordentliche Komplettinspektion. Im Jahr fahre ich so zwischen 17.000 und 20.000 Km.


    Lorenz

  • Hallo,

    Hallo LGW,


    Zitat von »LGW«
    Auffällig finde ich die großen Probleme die du mit Hinterradbremse und ABS hattest, die hat meine nämlich überhaupt nicht. Ich muss allerdings darauf hinweisen, das der Hauptbremszylinder vorne wie hinten laut Wartungsplan alle 40.000km gewechselt werden muss!


    Interessant das zu hören...

    Defekte wegen Wartungsmängeln sind natürlich außer Konkurrenz !
    Das mit dem Wechsel des Hauptbremszylinders alle 40.000km steht übrigens auch in einem der Anleitungsheftchen. Vielleicht noch nicht 2001 ?


    Lenkkopflager? Auch meine F hat da Probleme mit einer leicht spürbaren Rasterung im Geradeauslauf aber ich fand die ned so schlimm dass ich deshalb das Lager gewechselt hätte weil mir das im Fahrbetrieb nicht mehr auffällt.

    Das Lenkkopflager prüft man ja bei angehobenem Vorderrad im Stand. Wenn dann Rasten zu spüren sind, ist bereits Handlungsbedarf gegeben - der TÜV würde jedenfalls einen sehen. Wenn die Rasten bei Dir schon im Geradeauslauf spürbar sind, vermute ich ein fortgeschrittenes Stadium. Das Problem ist nicht die Spürbarkeit von Rasten, sondern die daraus resultierenden Fahrinstabilitäten wie schlechter Geradeauslauf.


    Koffer hin Koffer her, ich wollte die Silhouette meiner F nicht mit einem Koffersystem verschandeln weil das zum einen etwas unsportlich wirkt und gerade bei diesem Motorrad die Koffer durch die oben liegende Auspuffanlage hässlich weit abstehen.

    Offensichtlich ist das doch sehr Geschmackssache. LGW hat ja 2 hübsche Fotos präsentiert und zu dem mit den Variokoffern möchte ich dazu sagen, dass sie damit nicht nur auch noch schlank aussieht, sondern es auch ist: Auch ausgefahren ist der Lenker noch die breiteste Stelle. Sind die Variokoffer ab, sieht man fast nichts von den Trägern. Mit diesen Koffern (jedenfalls solange diese noch in Schuss sind) sieht das Motorrad sicher besser aus als mit einem auf den Rücksitz geschnallten Sack. Die Überschrift "F650 GS Bj 2001 im Ganzjahreseinsatz" suggeriert auch den Gebrauch der F als Alltagsfahrzeug - da ist doch eigentlich klar, dass man eine Transportmöglichkeit braucht ?


    Der Kabelbruch im Lenkkopflager wurde glücklicherweise von einem ADAC-Mann kostenlos auf einer Tour repariert.

    Oh, was ist das denn - verkabeltes Lenkkopflager ? Sicher ein Schreibfehler, wahrscheinlich meist Du an der Lenkung, zum Zündschloss (kenn' ich).


    Die Batterie habe ich durch eine wartungsfreie ersetzt. Die originale gehört für mein Verständnis seit mind. 25 Jahren ins Museum.

    Eine nicht wartungsfreie Batterie erhöht den Gesamtwartungsaufwand nicht so wesentlich.


    Ich denke, dass man einem 10 Jahre alten Fahrzeug mit einer Laufleistung nahe 100000 km schon auch mal einen Defekt zubilligen muss. Die Frage ist nur, wie viele es sind. Die F650GS war ja das Billigmodell von BMW, was man solchen Dingen gelegentlich bemerkt. Den Ruf "gute Qualität" hat sicher nicht die F650GS begründet.


    Eckart

  • Zitat

    Das mit dem Wechsel des Hauptbremszylinders alle 40.000km steht übrigens auch in einem der Anleitungsheftchen. Vielleicht noch nicht 2001 ?


    Also sone Tabelle hat meins von 2002, aber ich bin ehrlich gerade zu Faul nachzuschauen :cool:


    Kleinere Defekte finde ich gerade bei Motorrädern vertretbar, mich hat nicht gewundert das nach etlichen Regenwintern und Draussensommern z.B. der Blinkerschalter nach 10 Jahren defekt war (innen komplett vergammelt, hat sich wohl Wasser aufgehalten).


    Konstruktive Mängel die ständige Schäden nach sich ziehen oder ein platter Motor nach 40tkm fände ich tragisch, sowas hat die F aber alles nicht.


    Mein LKL ist mindestens 40tkm alt. Kommentar des :): wenn die richtig gefettet und eingestellt sind halten die auch bei der F ewig...



    Und wo wäre der Sinn ein Motorrad, das regulär vielleicht 15-20tkm abspult, bei Sonne, in seinem Leben, so zu konstruieren das jedes Teil auch unter härtesten Bedingungen Jahrzehnte und hunderttausende Kilometer durchhält? Das würde nur den Kaufpreis absurd hoch machen.

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

    Einmal editiert, zuletzt von LGW ()

  • sorry, aber ein Motorrad mit so einer Mängelliste in 10 Jahren ist für mich kein zuverlässiges Motorrad. Ich erwarte einfach, dass an einem Fahrzeug außer Verschleißteilen nichts gewechselt werden muss. Ob Auto oder Motorrad oder sonstwas. Ob meine hohe Erwartung erfüllt wird ist dann eine andere Sache.

    Hi Lorenz, du hast sicher Recht damit wenn du behauptest das die Mängelliste nicht gerade klein ist aber du solltest einige Umstände dabei nicht ausser Acht lassen:
    Alle Mängel habe ich als Elektroniker selbst behoben bis auf den Steuerkettenspanner, da ich am Motor nicht herumschrauben wollte.
    Ausser der Erstinspektion wurden keine weiteren Inspektionen durchgeführt. Die Öl und Filterwechsel habe ich selbst durchgeführt.
    Das Motorrad sah nie eine Garage von Innen, höchstens mal einen Unterstand und ist somit ein echtes freilebendes Biokälbchen.
    Meine Eigenbemühungen sind ebenso auf das nötigste beschränkt da ich kein Schrauber bin sondern mich nur bewege wenn ich muss.
    Und schließlich und endlich habe ich keine gravierende Motor und Fahrwerkprobleme gehabt, was für mich ausschlaggebend ist für die Zuverlässigkeit.
    Da muss ich mich LGW anschließen. Kleinere Defekte verzeiht man gerne mit einem Augenzwinkern. Der Motor ist wirklich unkaputtbar und er läuft heute noch wie eine Nähmaschine.
    Das kenne ich auch anders. Ölverbrauch ist marginal und die F springt immer an selbst im tiefsten Winter, das meine ich mit Zuverlässigkeit!
    Da darf man nach 10 Jahren ruhig mal leise Danke sagen, meinst du nicht auch? :clap1:

  • Zitat von »Eckart«


    Offensichtlich ist das doch sehr Geschmackssache. LGW hat ja 2 hübsche Fotos präsentiert und zu dem mit den Variokoffern möchte ich dazu sagen, dass sie damit nicht nur auch noch schlank aussieht, sondern es auch ist: Auch ausgefahren ist der Lenker noch die breiteste Stelle. Sind die Variokoffer ab, sieht man fast nichts von den Trägern. Mit diesen Koffern (jedenfalls solange diese noch in Schuss sind) sieht das Motorrad sicher besser aus als mit einem auf den Rücksitz geschnallten Sack. Die Überschrift "F650 GS Bj 2001 im Ganzjahreseinsatz" suggeriert auch den Gebrauch der F als Alltagsfahrzeug - da ist doch eigentlich klar, dass man eine Transportmöglichkeit braucht ?

    Ich sags mal so... Es soll auch Kofferträger geben unter den Motorradfahrern aber ich hatte noch nie Koffer am Krad und das ist in der Tat eine Einstellungssache. Wenn ich die Bilder sehe dann käme wenn überhaupt dann das Blauweiße Dakarbild in Frage. Ich kann mir vorstellen dass in die Koffer nicht allzuviel reinpasst im Gegensatz zu den Alutonistern auf der schwarzen F. Sorry, aber wie man diese Blechbüchsen schön finden kann ist mir schleierhaft. Sowas käme mir nur ans Krad wenn ich durch die Wüste fahre, weil es da ja bekanntlich wenig auf die Optik ankommt.


    Im Übrigen haste Recht, meine F ist für mich ein Alltagsfahrzeug und ich fahr mit Tankrucksack und kleinem oder großem Schulterrucksack. Der Bierkasten kommt dann auf die nicht vorhandene Gepäckbrücke *lachweg :rofl1:


  • @Dornier
    klar solltest du nach 10 Jahren ehrlich danke sagen, wenn du es so empfindest. Und natürlich hatte ich den Kabelbruch nicht im Lenkkopflager sondern im Zündschloss.


    Einen Defekt hatte ich ganz vergessen. Auf meiner diesjährigen Sommertour verlor ich eine Achsklemmschraube neben dem Riemenrad hinten. Mit der einen verbliebenen Schraube und dem deswegen schief laufenden Zahnriemen musste ich ca. 800 Km weiterfahren. Das ging erfreulicherweise problemlos.


    Lorenz

  • Hallo Dornier,
    Inzwischen bin ich mir sicher, dass wir in der Kofferfrage nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, was aber auch nicht weiter schlimm ist.

    Ich kann mir vorstellen dass in die Koffer nicht allzuviel reinpasst

    Mehr als es aussieht: Falls der Punkt interessiert: Etwa 30 Liter pro Koffer habe ich gemessen, siehe hier: Welche Alukoffer??
    Bei dem Alu-Koffer von LGW dürfte es sich um das 35-Liter-Modell von Touratech handeln.

    Sowas käme mir nur ans Krad wenn ich durch die Wüste fahre, weil es da ja bekanntlich wenig auf die Optik ankommt.

    "Schönheit liegt im Auge des Betrachters" heißt es. Was das genau heißt, erläutere ich an 2 Beispielen:
    Wenn der Harley-Fahrer an einem sonnigen Sonntagnachmittag am Eiscafé oder einem anderen einschlägigen Motorradtreffpunkt aufkreuzt, hat er den Vortag in der Garage mit Putzen verbracht. Dann sieht die Harley 'schön' aus.
    Anders bei einer Enduro:
    Die muss aussehen, als käme man geradewegs aus der Wüste. Es sollte möglichst viel Geraffel von Motorradzubehörherstellern wie Touratech dran sein - je überflüssiger im Alltag, desto besser. Wenn dann noch etwas Schlamm von der letzten Geländeeinlage am Motorrad haftet, hebt das nur die Authentizität und selbst wenn herauskommt, dass man gerade doch nicht aus der Wüste kommt (und da vielleicht sogar nie gewesen ist), hat das Äußere seinen Zweck als Hingucker schon erfüllt. Alukoffer sind dabei ein Muss ! Variokoffer gehen da gar nicht (hoffentlich liest keiner von den Berlinern mit, damit es nicht zu peinlich wird, wenn ich mit meinen Variokoffern beim nächsten F-Bier erscheine).
    Um es also noch einmal klarzustellen: Das ästhetische Erscheinungsbild der Zega-Cases gefällt mir auch nicht - doch darauf kommt es gar nicht an !
    Nichtsdestotrotz gibt es ja formschönere, neuere Entwicklungen bei Alukoffern.


    Schulterrucksack

    Ich bin früher auch viel mit Rucksack unterwegs gewesen, intwischen bis auf wenige Ausnahmefälle davon abgekommen, um die Belastung für Rücken und Schultern und Gefahren bei einem Unfall zu vermeiden.


    Der Bierkasten kommt dann auf die nicht vorhandene Gepäckbrücke

    Sieht das sportlich aus ? Jedoch: Mit einem Gepäckträger und 2 oder 3 Spannbändern kann man eine Getränkekiste jedoch problemlos und sicher mit dem Motorrad befördern.


    Eckart


  • Anders bei einer Enduro:
    Die muss aussehen, als käme man geradewegs aus der Wüste. Es sollte möglichst viel Geraffel von Motorradzubehörherstellern wie Touratech dran sein - je überflüssiger im Alltag, desto besser. Wenn dann noch etwas Schlamm von der letzten Geländeeinlage am Motorrad haftet, hebt das nur die Authentizität und selbst wenn herauskommt, dass man gerade doch nicht aus der Wüste kommt (und da vielleicht sogar nie gewesen ist), hat das Äußere seinen Zweck als Hingucker schon erfüllt. Alukoffer sind dabei ein Muss ! Variokoffer gehen da gar nicht (hoffentlich liest keiner von den Berlinern mit, damit es nicht zu peinlich wird, wenn ich mit meinen Variokoffern beim nächsten F-Bier erscheine).

    :thumbsup2: Den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau das wäre mein Beitrag zu dieser Diskussion gewesen! Top!



    joey

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    joey

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    joey

    Dann aber bitteschön keine Kuschelenduro wie die F, das wirkt doch wie Extremsport auf dem Bettvorleger.
    Ganz ehrlich, meiner F sieht man an dass sie mit mir durch die Hölle ging und die Patina ist noch dazu witterungsbeständig, wer braucht da noch die Wüste?
    Die Einstellung etwas vorzutäuschen was sich im Nachhinein als Schaumschlägerei entlpuppt ist für mich nicht nachvollziehbar. Profilneurotiker mögen ihren Spaß daran haben.
    Die BMW R 1200 GS Adventure wär für unsere gemäßigten mitteleuropäischen Verhältnisse eher mein Ding. Alles andere ist Kindergeburtstag. :tongue:

    2 Mal editiert, zuletzt von Dornier ()

  • Hallo Dornier,

    Schätze was die Kofferfrage anbetrifft war ich schon immer etwas eigen...manch einer hielt mich gar für einen Hochstabler.

    Vielen Dank für Deine Bilder. Da handelt es sich um Zeugnisse der guten (?) alten Zeit - und indem man dies erkennt zeigt sich, dass diese vorbei ist, zur Geburt der F650GS wohl auch schon vorbei war, jedenfalls in Bezug auf dieses Modell, das ja damals recht modern war mit Einspritzung, Kat, ABS, Dinge, die damals noch nicht selbstverständlich waren, heute dagegen zumeist Standard.
    Mit der Zeit haben sich nicht nur die Motorräder verändert, sondern auch die Fahrer und ihre Ansprüche. Damals war man jung und hatte kein Geld, Gepäckprovisorien wie die gezeigten die Folge, abgesehen davon, dass das Angebot noch nicht so reichhaltig war, um nicht zu sagen dürftig. Hat es geregnet, wurde man eben nass, heute erwartet man, dass das Goretex dicht hält. Mit Jeans jedenfalls würde man wohl heute nicht mehr auf große Fahrt gehen. Passen würden die heute sowieso nicht mehr, denn nit den Fahrern wurden auch die Motorräder dicker, meist auch die Brieftasche, was es ermöglicht, höhere Ansprüche an die Motorräder und die Ausrüstung zu verwirklichen, auch hinsichtlich der Gepäckfrage.
    Es scheinen aber auch Deine Ansprüche ans Motorrad gewachsen zu sein, denn das was Du als Schwächen beschreibst, hätte der Schrauber von guten alten Schlage als normal bzw. als Herausforderung angesehen (nicht, dass es hier zu Missverständnissen kommt: Ich bin kein Schrauber von guten alten Schlage !).


    Ganz ehrlich, meiner F sieht man an dass sie mit mir durch die Hölle ging und die Patina ist noch dazu witterungsbeständig, wer braucht da noch die Wüste?

    Gute Frage. Meiner F650GS hat man die Jahre auch angesehen, als ich mich von ihr getrennt hatte. Kann also auch nicht so schlecht gewesen sein.


    Dann aber bitteschön keine Kuschelenduro wie die F, das wirkt doch wie Extremsport auf dem Bettvorleger.

    Ok, ich werde mir das bei der Auswahl des nächsten Motorrads zu Herzen nehmen !


    Die Einstellung etwas vorzutäuschen was sich im Nachhinein als Schaumschlägerei entlpuppt ist für mich nicht nachvollziehbar. Profilneurotiker mögen ihren Spaß daran haben.

    Bei joey scheint die Botschaft angekommen, aber vielleicht liegt nicht jedem meine Art, etwas durch Überzeichnung herauszustellen. Wenn man sich heute mal an einem Motorradtreffpunlt umsieht, sieht man alle möglichen Spielarten von Motorrad, unterschiedlich von normal bis aufgemotzt stehen, serienmäßig - sofern es das heute bei den vielen Ausstattungsvarianten noch gibt - lässt sie jedenfalls kaum einer. Wer möchte jetzt richten, wo die Grenze zwischen Profil und Neurose liegt ? Auch die Ausgangsfrage, ob man nun Koffer haben sollte oder keine, lässt sich mit mehr oder weniger rationalen Argumenten diskutieren, aber die Entscheidung trifft jeder für sich selbst.


    Eckart

  • Joey sieht's halt wie ich (und fährts auch wie ich)... die Wüste kann auch vor der Haustür sein.


    Nach einer Stunde Offroad im WBL sah meine F aus als hätte ich mich einige Tage durch das sibirische Outback gekämpft, es braucht also gar nicht viel. Und so Kuschelenduro ist die F gar nicht, schau dir mal an was Könner damit zusammenfahren - da haben wir hier auch einige im Forum. Ich nenne keine Namen um niemanden mit Blumen zu behäufeln der das vielleicht nicht will, aber Kuschelenduro hat mehr was mit dem Fahrer/der Fahrerin zu tun, als mit dem Moped.


    Da geht einiges :hubba:


    Zur Kofferfrage, allgemein Ausrüstung: heute kriegt man einfach vieles schon für relativ kleines Geld. Gerade Koffer, gebrauchte Systeme um 200€... wer für 3000€ ein gebrauchtes Moped kauft, kann die auch investieren. Früher gab's kaum Hersteller für Koffer, da hat auch kaum einer welche gefahren. Man kann ja über Touratech sagen was man will, aber da waren die Jungs damals vorne mit dabei.


    Fernreisen ging bestimmt auch mit Jute-BW-Sack und XT, was brauchts denn. Aber wenn ich mir schon nur Packmasse moderner Zelte anschaue.


    Die Welt dreht sich weiter, aber das Reisen bleibt, egal wie man's für sich gestaltet. Die Koffer nehmen alles auf was ich für ne Woche brauche, und wenn das Rei in der Tube im Tankrucksack Platz findet, hälts auch länger.


    Topcase, da ists für mich vorbei, niemals nicht!


    Ohne Koffer bzw. mit den "kleinen" Varios bin ich halt mit Rolle gefahren, geht auch.


    Aber ehrlich: so richtig schöne Aluboxen tun Not an ner Reise-Enduro. :wub2:

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave: