Was kann denn nun die X-Challenge?

  • Hallo liebe Challisten :wink:


    ich fahre eine Dakar, die mir viel Spaß bereitet, aber für etwas schwierigere Geländefahrten nur sehr eingeschränkt tauglich zu sein scheint ... Ich will nur an einem GS-Training teilnehmen oder zum reinen Spaß ein GS-Rennen fahren. Als ich mich letztens für ein derartiges Training mit meiner Dakar anmelden wollte, wurde mir freundlich abgeraten: Die Dakar ist zu schwer. Nun habe ich versucht möglichst viel über die XCH zu erfahren. Spannend war der Vergleich zur Dakar. Aber es bleiben Fragen, die ihr vielleicht beantworten könntet. Als ich die XCH gesehen habe, dachte ich zuerst, es wäre eine (wettkampforientierte) sportlich ausgelegte Enduro, mit der man auch GS-Rennen fahren kann. Die Darstellungen im Forum deuten eher auf eine "normale" Enduro hin. Die 270 mm Federweg reichen für meine GS-Anspruch sicherlich, aber 150 kg scheinen mir doch recht viel? Gibt es einen, der damit schon Geländesportrennen gefahren ist? Ist die XCH tatsächlich ein Kompromiss oder kann es den gar nicht geben? Eine G 450 x ist mir zu wettkampforientiert und würde meine sonstige Fahrwünsche (Enduro-Tour, Landstraße, kurzfristig jemanden mitnehmen) nicht erfüllen.


    Vielen Dank für Eure Antworten


    Andrea

  • brrr
    was jetzt? Gelaenderennen oder "Enduro-Tour, Landstraße, kurzfristig jemanden mitnehmen"


    mit dem entsprechenden Fahrer kann die Challenge zwar beides, aber ...
    auf kleinsten Kurvenstraesschen und winkeligen Waldwegen fuehlt sie sich (mit mir) wohler als auf grosser Tour oder in echtem Gelaende
    die Dakar ist mir fuer alles jenseits eines ordentlich groben Waldwegs zu schwer, zu hoch, zu lang uebersetzt und zu kopflastig
    dafuer hab ich bessere Spielzeuge
    die Dakar ist die beste KLR650, die ich jemals hatte
    die Challenge war eine teure, sparsame, schwere XR650R
    wobei meine ein echtes Montagsmoped mit 1000 Wehwehchen war, BMW hat sie nach 9 Monaten zurueckgekauft,
    weil sie das Ding nicht zum (dauerhaft) Laufen gebracht haben
    solange sie lief hab ich sie geliebt

  • Also ich hab' Leute mit der X breit grinsen gesehen, abseits der Strasse, und Leute die Dakar über Stock und Stein treiben sehen, das einem hören und sehen verging. Auch wenn's keiner so richtig hören mag, ich eingeschlossen, das liegt hauptsächlich am Fahrer.


    Will sich der Fahrer das ganze aber einfacher machen, hilft es über zwei Motorräder nachzudenken; die Dakar für längere Reisen mit begrenztem Offroad-Anteil, und sowas wie ne Suzuki DR 600 zum Bleistift für den Spaß.


    Ich hab letzthin vor nem Stilhang gestanden und abgewinkt, und ein paar Sekunden später war die andere Dakar schon 40m weiter oben. Oder ein gewisser J. aus W. der, wenn ich mich recht erinnere, mit seiner Dakar die Roadbook-Tour zwei Stunden vor mir beendet hatte, nur das er durchgefahren ist und nicht nach 2/3tel erschöpft "lass gut sein" gesagt hat...


    Aus meinem eigenen Erfahrungen würde ich inzwischen sagen, mit der Dakar geht verflucht viel, aber eine leichtere Maschine macht das Lernen weniger schmerzhaft, vor allem das AUFHEBEN. Wie gesagt die Suzi finde ich sehr schön, ne Beta oder Husqi kommt auch in Frage. Muss man wissen wie viele Mopeds man sich hinstellen will.


    Oder eben bei der Dakar bleiben und übers Gewicht fluchen. Kleiner Tipp noch: ich hab mal geschaut irgendwann, die Dakar wurde etliche male mit der Dakar (Rallye-Aufbau) bis nach Dakar gefahren. Gewonnen hat meine ich nie einer? Aber wer mal gesehen hat was und wie da gefahren wird und wurde, sollte sich fragen, ob das schwere Motorrad jetzt ein Problem, oder primär unpraktisch ist - und dann, wie viel Kompromiss unpraktisch ist, und wo man sich dann eben darauf einstellen muss.


    Tipps zur Geländetauglichkeit: Federbein und Gabelfedern tauschen, Lenkererhöhung, brauchbare Fussrasten (breiter und im Zweifel Pivotz), Übersetzung ändern damit der zweite Gang für niedrigere Geschwindigkeiten taugt und das Kettenzuppeln aufhört.


    Als ich meine Dakar das erste mal im Wald hingeworfen habe, war ich mir auch nicht mehr so sicher was damit geht. Monate später hab ich andere fahren gesehen... :g:


    Die X ist nun deutlich abgespeckt, ne Ecke leichter, macht von dem her auch einiges etwas leichter, wäre für mich dann aber wieder noch mehr Kompromiss in die falsche Richtung, weil mir Reisen wichtiger ist. Wenns wirklich ins Gelände gehen soll, stell dir was kleineres daneben.


    Und ich würd sagen, Wissen aus zweiter Hand ist immer unzureichend, Probefahren! Die Unterschiede im Handling merkst du auch abseits eines MX-Kurses ;)

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

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  • Hi,
    ich kann mich da nur Lars anschließen. Das Fahrzeuggewicht ist für mich im Gelände ein sehr entscheidener Faktor. Wenn die F rutscht, dann richtig, ab einem gewissen Schräglagenwinkel ist sie m.E. kaum noch zu halten. Bei leichten Enduros reicht da oft Gas geben, bei der F nicht. Dazu die Reifenfrage, Gelände heißt Stollen, auf der Straße eher hinderlich. Noch eine persönliche Einstellung: Eine noch recht teure XCH im Gelände sehr schnell altern zu lassen, wenn man keinen Sponsor hat, wäre nichts für mich. Die F hat auch das Problem, dass der Bereich unter der Sitzbank nicht richtig abgedichtet ist, Spritzwasser und Dreck ist dann bis zur Tankatrappe zu finden. Vorne ähnlich, der Dreck spritzt schön
    zwischen Armaturen und TankA. hoch, und das niedrige Schutzblech geht auch nicht, setzt sich schnell zu.
    Daher auch meine Meinung: Was leichtes mit Stollen fürs Gelände, F für Feldwege, Schotter, etwas Sand und Touren. PS sind da gar nicht so entscheidend, in richtigem Gelände sind es eben Gewicht und Reifen, die viel ausmachen. DR350, TT600 sind so meine Favouriten, aber schwer zu bekommen.


    Gruß,
    Marc

  • Zitat

    Eine G 450 x ist mir zu wettkampforientiert und würde meine sonstige Fahrwünsche
    (Enduro-Tour, Landstraße, kurzfristig jemanden mitnehmen)


    Für dieses Anforderungsprofil mit Schwerpunkt Endurofahren gibt es schlicht nichts Besseres als die Challenge.


    Ein paar Kriterien wie z.B. Beinlänge müssen natürlich bedacht werden,
    unter 180cm Länge sind eventuell eine DRZ400 oder eine 400er Beta und bei keinen all zu großen Anforderungen
    ans Fahrwerk auch eine DR350 eine gute Wahl.


    Das Zweit-,Dritt- oder mehr-Mopped auch keine schlechte Lösung,
    wenn es vom Platz und Geld her machbar ist.


    Eine für Alles ---> CHALLENGE - #Ray#

  • Hallo und vielen Dank für Eure Hinweise,


    an eine DR 350 hatte ich auch schon als Alternartive gedacht, aber für mich ist die Dakar auf der Landstraße einfach klasse. Zwei Moppeds gehen nicht, also wäre der Umstieg eine Idee - aber ist es dann ein Gewinn oder verliere ich mehr. Gegen die X spricht ja nun die Sitzbank, was ich gelesen habe. Der kleine Tank wäre für mich nicht so problematisch. Aber wieviel mehr kann sie im Gelände und wie läuft sie im Vergleich auf der Straße, jeweils mit gleicher Bereifung natürlich - leider steht in der Gegend hier keine zum Verkauf oder zum Probefahren. Vielleicht könntet Ihr dazu noch was mitteilen.


    Herzlichen Dank!


    Andre

  • Es gibt ja hier einige XC-Fahrer die auch mal damit durchs Gelände hübeln, wenn ich recht erinnere. Die soll schon anders "gehen", ist halt ein viertel leichter - aber eben immer noch relativ schwer... ich schrub ja schon, mit etwas Übung und können ist auch die Dakar gut zu bewegen im Gelände. Halt schwerfälliger, nicht so leichtfüssig, aber oft mit identischem Ergebnis.


    Vor mir ist mal einer mit ner AT wesentlich besser zurecht gekommen als ich mit der Dakar :squint:


    Leider kann ich mich nicht mehr erinnern welcher Forumsuser beim NL-Roadbookding mit ner XC dabei war, sonst würde ich da mal Kontakt herstellen... schau doch mal in dem Thread, vielleicht findest du's raus! Ich meine sogar dass da einige mittewegs explizit gepostet haben, das sie mit ner XC anrollen!

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Leider kann ich mich nicht mehr erinnern welcher Forumsuser beim NL-Roadbookding mit ner XC dabei war.



    Ich könnte nun mehrere Seiten über dieses tolle Moped schreiben.


    Das wichtigste aber ist:


    Alltagatauglich.


    Zuverlässig mit standfesten Motor, 10.000er Inspektionsintervalle.


    Kein Vergleich zur F650GS (meine Frau fährt eine)


    Fährs sich wie ein Fahhrad.


    In Schlagdistanz zur Sportenduro.


    Bekommt man mit ABS




    Habe meine nun schon 40.000km über und durch alles Mögliche gequält.


    Keinerlei Störungen?????????


    Wenn Du eine Möglichkeit hast, mußt Du dringend eine mal zur Probe fahren. Ich möchte nie mehr ohne XC sein.



    Hier ein paar Bilder:


    Impressionen aus Bilstain

  • Ich hab den direkten Vergleich zwischen der F650GS (Bj. 2000) und der Challenge (Bj. 2007).
    Ich persönlich finde die Challenge fürs Gelände um Welten besser. Mehr Bodenfreiheit, weniger Gewicht, bessere Federung. Ich sitze auch sehr gut auf der Sitzbank von der Challenge. Der Motor ist ja bei beiden super im Verbrauch und Wartung. Was bei der Challenge nicht so gut ist, ist die Qualität und die verschiedenen Schrauenköpfe (Toxx, Indus, Sechskannt).


    Beim NL-Roadbookding war ich mit der XC dabei. Hat alles super geklappt dank auch eines guten Guide (Held der KTM).
    Ich würd sie wieder kaufen. :smile:


    Gruß Holger

    Nordlichter
    The North of F650 Forum

    Einmal editiert, zuletzt von Holgi1965 ()

  • Hallo und vielen Dank für Eure Hinweise...
    ... Gegen die X spricht ja nun die Sitzbank, was ich gelesen habe.
    Der kleine Tank wäre für mich nicht so problematisch.
    Aber wieviel mehr kann sie im Gelände und wie läuft sie im Vergleich auf der Straße, jeweils mit gleicher Bereifung natürlich -
    leider steht in der Gegend hier keine zum Verkauf oder zum Probefahren. Vielleicht könntet Ihr dazu noch was mitteilen.


    Herzlichen Dank! Andre


    Hallo Andre,
    die Serien-Sitzbank ist ein Kantholz, welches man aber leicht gegen bequemere/besser passende Exemplare austauschen kann.
    Oder man behilft sich mit Lammfall und Co.
    Bei gleicher Bereifung ist das Fahrwerk der limitierende Faktor -
    die Challenge bringt ab Werk deutlich modernere Komponenten und Federweg mit.


    Ich habe wie Stefan auch den direkten Vergleich, da ich sowohl Seriendakars als auch Challenge-Motorräder habe.
    Ausserdem noch umgebaute Dakars mit TT-Fahrwerken.
    Die Dakar ist halt der Tourer, der auch mal ins Gelände kann - und je nach Können einiges wegsteckt.
    Mit viel Umbauaufwand kommt die Dakar der Challenge sogar recht nahe.
    Aber überholen ist nicht drin.
    Die Challenge ist die Geländemaschine, die sich überall durchfräst und dabei auch mal Touren zulässt,
    wenn man in Sachen Sitzbank, Gepäckträger usw. etwas optimiert.
    Ich behaupte sogar, wo du mit der Challenge nicht durchkommst, scheitern bei gleicher Begabung auch 8von 10 Sportenduros.
    Die Beispielfotos sind in Langensteinbach aufgenommen,
    wo sich ein paar XChallenger im März immer zum Saisonauftakt verabreden.



    Gruß aus dem Süden Mittelfrankens - Ray

  • Die steckt doch nur bis zu den Fußrasten drin, man sieht doch den kompletten Stiefel noch :rofl:


    Holger, warst das doch du mit der XC... mir war so, aber ich war mir echt nimmer sicher... weil du beim Treffen dann ja mit der F durch's Gelände... guck, hat er beides stehen, der Holgi, soso :victory:


    Und hör' mir auf mit der KTM/SE, der Beweis das man auch mit gefühlten 240 Kilo (plus FAHRER, haha ;)) durch's Gelände pflügen kann wo andere mit ner DR stecken bleiben... da wird mir noch jetzt schwummerig vom bloßen Gedanken :thumbsup2:


    Das Fahrzeug ist halt nicht alles, der Fahrer macht sooooo viel aus :notworthy:

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Mit viel Umbauaufwand kommt die Dakar der Challenge sogar recht nahe.


    Hallo Ray und alle anderen,


    ich konnte zuletzt leider nicht mehr im Forum vorbeischauen, deswegen erst jetzt:


    Eindrucksvolle Bilder und Erläuterungen, super, vielen Dank! Sehr spannend ist für mich noch wie ein Umbau erfolgen könnte. Könntest Du oder Ihr dazu noch etwas sagen? Bilder wären natürlich genial. Wie und wo kann man bei der Dakar Gewicht sparen? Auspuff, ... Wäre die Schwinge der Xch leichter und einbaubar? Kann man das Heck umbauen? ...


    Gruß Andre


  • Hallo Ray und alle anderen,


    ich konnte zuletzt leider nicht mehr im Forum vorbeischauen, deswegen erst jetzt:


    Eindrucksvolle Bilder und Erläuterungen, super, vielen Dank! Sehr spannend ist für mich noch wie ein Umbau erfolgen könnte. Könntest Du oder Ihr dazu noch etwas sagen? Bilder wären natürlich genial. Wie und wo kann man bei der Dakar Gewicht sparen? Auspuff, ... Wäre die Schwinge der Xch leichter und einbaubar? Kann man das Heck umbauen? ... Gruß Andre



    Hallo Andre,

    aus einer Dakar wird mit allem Aufwand keine leichte Sportenduro.
    Großartige Gewichtserleichterungen sind ohne riesigen Aufwand kaum erzielbar,
    ist IMHO aber auch gar nicht nötig.
    Mit ein paar wenigen Umbauten geht wahnsinnig viel auf losem Grund.


    Stollenreifen, Neoprens an die Gabel, strammere Gabelfedern, größere Rasten,
    Lenkererhöhung, gröbere Stollen, eine kürzere Übersetzung und ein klappbarer Schalthebel.
    Damit kannst du mit der Dakar nahezu überall durch.
    Anstrengender als mit den leichteren Mulis, aber dafür noch gut tourentauglich.
    Ich bin jedenfalls über 10000 km glücklich damit unterwegs gewesen,
    davon rund 50 Prozent offroad.

    Die Dakar großartig abzuspecken würde ich gar nicht erst probieren,
    dann schon eher mit etwas Aufpreis in eine XChallenge tauschen,
    wenn du mit dem Gewicht nicht klar kommst.

    Gruß aus Hip - Ray

  • Wobei man dann doch echt auch gleich ne DR350 oder so nehmen kann... da ist das Gewicht dann wirklich Fahrrad-like.


    Ich habe einen Großteil der genannten Umbauten vorgenommen, und die Geländetauglichkeit steigt mit jeder Massnahme spürbar an. Das Gewicht ist beim Fahren gar nicht so das Problem, eher die Überwindung, weil mit einem leichteren Krad halt vieles auch leichter von der Hand geht. Die Techniken die zum Erfolg führen sind dann aber oft auch die gleichen, und letztlich hängt viel vom Fahrer ab.


    Ich denke da, wo man die Dakar wegen Gewicht nur noch fallen lassen kann, fällt wenig später auch die XC.


    Gewicht sparen Stelle ich mir echt schwierig vor, man kann halt so Sachen machen wie Kettenschutz ersetzen durch Alu, hier und da Kleinteile demontieren, aber so richtig macht das alles den Kohl nicht fett.

    õ-ó :dance1: Lars


    Bin zwar gerade nicht viel hier unterwegs, aber trotzdem noch da :wave:

  • Bleibt noch der schwere Motor und der "grosse" Rahmen. Du wirst die F nicht unter 170kg bringen. Hat sich nicht mal Touratech an sowas probiert?

  • Ja, das war das Oryx-Kit. Das Touratech Rennteam ist damit auch Wettbewerbe gefahren. Das niedrige Gewicht der Oryx mit nur 165kg wurde unter anderem durch ein anderes Heck mit kleinem Tank und eine andere Front erreicht.