Lenker flattern

Hi,
hm, wenn Du schreibst, dass das seit dem Lenkkopflagerwechsel so ist, würde ich eher nicht auf die davon am weitesten entfernte Stelle tippen, sondern genau auf - den Lenkkopflagerwechsel!

Man kann das Lenkopfflager zu stramm einstellen, oder zu locker. Sofern Du einen Hauptständer hast, aufbocken, hinter runterdrücken lassen, und Lenker von Anschlag zu Anschlag drehen, dies muss leicht und ohne Wiederstand an einer Stelle gehen. Zu stramm eingestellt: Lenker dreht schwer. Zu Locker: Gabel "wackelt", hat Spiel.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, dass etwas ganz falsch zusammengebaut wurde, aber das ist per Ferndiagnose eher nicht erkennbar.
Sofern möglich die Werkstatt, die gewechselt hat, umgehend aufsuchen und Nachbesserung verlangen!

Natürlich gibt es auch andere Ursachen für Pendeln, abgefahrene Reifen, Luftdruck etc., aber dann wäre ja vor LKL-Wechsel auch etwas zu spüren gewesen. Bei meiner F (keine Dakar) kann ich bis Endgeschwindigkeit fahren, ohne dass sie unruhig wird, normal ist das also nicht.

Gruß,
Marc

Ja das passt gerade,

bei mir hat eine Freie Bude vor 7000 Km für teure 252,- Euro das LKL gewechselt und ich habe wieder einen Rastpunkt.

Komme gerade von "Die Kurve" (ehem. "Günters Kurve" und habe mich über dieses Thema mit dem allseits bekannten Meiser Rabe, von BMW-Fuchs Hameln unterhalten.
Der hat mir mal genau erklärt wie er das LKL wechselt und richtig einstellt, dazu bleibt die F 2 Tage in der Werkstatt, da er mind. zwei mal eine Probefahrt mit feineinstellen des LKL vornimmt.
Bei der Probefahrt wird einmal bei langsamer Fahrt getestet, wenn die F pendelt ist das LKL zu fest.
Wenn bei ca. 110 Kmh die Hände vom Lenker genommen werden und der Lenker flattert, ist das LKL zu lose eingestellt.
In beiden Fällen muss nach justiert werden.
Wenn dann die Einstellung stimmt, zieht er das lager noch etwas fester, nach ca. 500 Km hat sich alles noch etwas gesetzt und die Einstellung passt.
Ganz wichtig, richtig viel Fett verwenden.

Nächste Woche lass ich mir einen Termin bei Meister Rabe geben, wer anders kommt mir da nicht mehr ran und teurer sind die auch nicht.
Das Gleich denke ich auch über Ventile einstellen.
Alles andere mach ich selbst.
In meinen Augen gibt es spezifische Sachen die der BMW-Schrauber besser und schneller erledigt als ein freier Schrauber der sich erst durch die Materie arbeiten muss.

Wie du selbst schreibst, nach dem LKL-wechsel hast du ein Flattern. Also zu lose.
Dann Nachkontrolle - etwas fester geschraubt - flattern etwas später festgestellt.
Somit musst du noch etwas fester schrauben, damit das Flattern (zu lose LKL) nicht mehr spürbar wird.
Wie Peter es beschrieben hat, macht es Rabe auch mit Augenmaß und Erfahrung.
Das spielfreie und nicht zu feste einbauen ändert sich nach dem Setzen – mehr oder weniger, immer unterschiedlich stark. Manchmal passt es, manchmal muss man 2mal nachjustieren.

Die originale BMW Einbauanleitung versucht es mit eindeutiger Prozedur. Mit hohen Drehmoment festziehen und dann nach definierter Gradzahl lösen. Ganz fest, damit es sich erstmal setzt, nur das lösen reicht oft nicht ganz. Die sehr präzise Beschreibung passt meistens nicht.

Ich denke, du bist auf dem Weg ein Gefühl für dieses Prozedere zu bekommen.

BMW macht es nach Vorgabe, gefühllos aber original. Die Rechnung ist auch gefühllos.
Rabe und auch so manche freie Schrauber haben mehr Gefühl. Manchmal muss man halt ein oder zweimal nachjustieren.

(so am Rande: Rabe ist ein begnadeter Zweiradmeister. Hat mal in ner „BMW-Bude“ in der Werkstatt geschafft. War einige Jahre selbstständig mit eigener freien Werkstatt und leitet jetzt wieder die „alte“ BMW-Werkstatt. Ich schätze ihn sehr und es macht großen Spaß wenn er sein Wissen und Erfahrungen mitteilt. Das begeistert …
Meine Erfahrung mit Meistern in den großen Niederlassungen sind da gaaanz anders. Die können nur Anleitungen lesen, funktionieren vom geschriebenen Kundenauftrag bis zur Rechnung tadellos, gefühllos, können richtig dämliche und selbstbewusste Behauptungen äußern …. (–anders Thema)

Zitat von bpausb

Rabe und auch so manche freie Schrauber haben mehr Gefühl.

(so am Rande: Rabe ist ein begnadeter Zweiradmeister. Hat mal in ner „BMW-Bude“ in der Werkstatt geschafft. War einige Jahre selbstständig mit eigener freien Werkstatt und leitet jetzt wieder die „alte“ BMW-Werkstatt. Ich schätze ihn sehr und es macht großen Spaß wenn er sein Wissen und Erfahrungen mitteilt. Das begeistert …

Genau diesen Eindruck von "Liebe zum Motorrad, Erfahrung, Gefühl u. Begeisterung" hat mir Herr Rabe am Sa. bei Günters Kurve vermittelt.

Irgend wo hatte ich mal eine Diskussion mitverfolgt, bei der sich zu diesem Thema irgend wann heraus stellte, dass die leicht zu weite Jacke das Problem war.

Ab und zu spielen doch die "merkwürdigsten" Komponenten mit.

Zitat von Rubel76

Ein Dankeschön nochmal für eure Hilfe. ich war auch schon beim Arzt wegen einer Armverlängerung damit ich weiter hinten Sitzen kann aber mir ist dann eingefallen das ich den Lenker ja auch verstellen kann...

Du mußt nur ohne Windschild lange genug mit vollgas über die Autobahn fahren.
Dann werden die Arme von alleine länger.

Zitat von Rubel76

Verdammt. War wohl doch nur Zufall das es am Wochenende ging. Egal wie ich mich hin setze es fängt spätestens bei 150 die ganze Fuhre an mit pendeln. Nur Rückwärts drauf setzen habe ich nicht probiert. Gabel rein und raus genommen um den Nachlauf zu ändern. Nix. Luftdruck geändert. Nix. Ich brenne das Ding gleich an.

Wie Tux schon schrieb: Wir hatten hier auch schon ein ähnliches Problem, das dann durch ändern der Jacke behoben wurde.
Die war in dem Fall wohl zu weit und verursachte ein pendeln des Moppeds.

Oder mach einfach bei 140 km/h den Gasgriff nicht weiter auf.

Zitat von Rubel76

Morgen versuche ich es nackt... Wenn die 160 schafft will ich das auch fahren.

Woran erkennt mann den freundlichen Motorradfahrer?

An den Fliegen zwischen den Zähnen.

Und denk dran ... wer lang hat, der läßt lang hängen (nich das da was am Boden schleift und bremst).