Beiträge von JustMe

    Ich kopier´ mich mal selber, weil diese Postings erfahrungsgemäß hier wie auch bei HU und anderen "Verdächtigen" häufig Einzelpostings bleiben. 3 Monate sind gut für bis zu 20tkm.....


    Hier mal ein Auszug aus unserer Service- und Packliste, die ist seit vielen Jahren fernreiseerprobt.


    Vor Abreise für ´ne Weltreise (20.000km +):

    Alle Flüssigkeiten (Wasser, Öl, Gabelöl, Bremsflüssigkeit) und Luftfilter neu; Motoröl MOTUL 5100 15W-50 4T (-15 bis >+30 Grad), damit fernreisetauglich
    Schwingenlager fetten
    ABS entlüften
    Kette, Kettenrad, Ritzel neu, Kette DID ZVM-X 520 G&G, endlos oder vernietet, nicht mit Kettenschloß.
    Lenkkopflager neu.
    Wenn die Radlager eine Laufleistung über 60.000km haben, im Rahmen vom Reifenwechsel gleich mit tauschen (inkl. Kettenrad-Lager), oder aber einen kompletten Satz mitnehmen.
    Reifenwechsel (meine Empfehlung ist eindeutig Heidenau K60 Scout), nach dem Abziehen der alten Reifen die nackten Felgen beim Fachmann kontrollieren und ggf. justieren lassen; neue Felgenbänder drauf, neue Schläuche, dann neue Reifen)
    Bremsscheibendicke messen und ggf. Scheiben ersetzen
    Bremsbeläge ersetzen, wenn weniger als 50% Restdicke
    Bremsflüssigkeit neu
    Wenn die letzte Gabelrevision mehr als 30.000km her ist, Dichtringwechsel
    Wasserpumpe neu inkl. getriebeseitigem Zahnrad
    Ventile checken und ggf. einstellen, dann ist für 20.000km Ruhe (Ventillehre hat jeder Shop am Straßenrand, aber garantiert eh keine Shims, und die 2001er hat die großen Shims, die 2005er TwinSpark die Minishims, die gibt´s in einem Dutzend Größen; die kann man sich nach 20.000km bei der dann ohnehin fälligen Inspektion per Brief schicken lassen, wenn man gemessen und ein paar Tage Zeit hat).
    Benzinfilter/Druckminderer neu, wenn Laufleistung >40.000km, oder Ersatz mitnehmen, die lassen sich praktisch nicht mit Alternativen ersetzen
    Kupplung checken
    Für ´ne Weltreise ohne Sozius ist die BMW Single-Sitzbank empfehlenswert; großes Gepäckfach im Soziussitz und perfekte Ablage für ´ne Gepäckrolle quer.


    Packliste (das haben wir mit drei Dakars jeweils 1x für alle dabei, wenn nicht anders angegeben, klingt nach viel, ist es aber nicht):

    Werkstatthandbuch auf dem Handy als pdf, am besten das Haynes, das kann jeder Mech lesen, der Englisch kann
    GS911 (gibt´s auch gebraucht) freigeschaltet für beide Motorräder; GS911 App auf dem Handy (oder entsprechende Alternativprodukte; ich mag das originale GS911 am liebsten)
    Mr Funnel Benzintrichter (damit man nicht irgendwann mit verdrecktem Druckminderer feststeckt)
    Stanley Bit-Set 1-13-906 (1/4", 25mm, 39-teilig, mit Mini-Umschaltknarre und Steckschlüsseln), gehört in´s Handschuhfach)
    Wera 8100 SB 8 Zyklop Metal-Knarrensatz, Umschalthebel, 3/8"-Antrieb, metrisch, 29 teilig (schlank und genial; kann bis 200Nm, geht also auch für´s Hinterrad)
    Adapter 3/8 auf 1/4 für die Nüsse aus der Stanleybox
    Adapter 3/8 auf 1/2 (für die 24er Nuß und Notfälle)
    Nuss 24mm für´s Hinterrad
    Schlanker Torxschlüssel lang für Luftfilter
    2 Montierhebel kurz
    1 Montierhebel lang
    Kleine Flasche Spüli
    Felgenschoner
    Reifenflickzeug
    Schlauchflickzeug
    Bowdenzugset
    Multimeter
    Sicherungen (alles was im Sicherungskasten drin ist, jeweils 2x sowie 2x Hauptsicherung)
    1m Kabel 0,75 Quadrat
    Tütchen mit Schrauben (ein paar Verkleidungsschrauben, ein paar originale BMW-Schrauben aus der Grabbelkiste M5, M6, M8 und je eine neue selbstsichernde Originalmutter von BMW, passend u.a. für Umlenkung und Federbein)
    Ersatzbirnen (Blinker, Front, Rück)
    0,5l Fuel Friend Motoröl (der Rotax säuft kein Öl, aber ein halber Liter für Notfälle kann einen aus unangenehmen Situationen retten)
    200ml Öl für den Öler (Scottoiler; der Pro-Oiler nimmt auch Motoröl)
    Flüssigmetall (Kühlerabdichtung, Motorblockabdichtung)
    2 Reservespeichen je Typ (v/h l/r)
    1 Speichennippel je Reservespeiche
    Ersatz-Kupplungshebel (am Rahmen verbauen)
    Ersatz-Bremshebel (am Rahmen verbauen)
    Luftdruckprüfer mit Ablassfunktion (Flaig)
    Zündkerzenstecker (da ist die Spule mit drin, deshalb unterwegs praktisch nicht zu ersetzen; bei der TwinSpark zwei verschiedene)
    2x Kettenschloß für die verbauten Ketten und ein paar Kettenglieder für den Notfall
    Kettennietwerkzeug mini
    Reserve-Spanngurte
    Kompressor (Airman)
    Arbeitshandschuhe
    Kabelbinder diverse
    Selbstverschweißendes Isolierband
    Minitütchen Fett
    Duct Tape
    Ballistol-Tütchen
    Für Scottoiler ein Stückchen Düsenschlauch
    Thermostat
    Wasserpumpenreparatursatz (1x je Mopped)
    Relais grün
    Relais gelb oder schwarz (sind technisch identisch)
    Starterrelais
    Kupplungsdeckeldichtung
    Krümmerdichtung
    Zylinderkopfdichtung (Dichtungen zwischen zwei Pappdeckel irgendwo im Koffer mit Tape an der Wand festkleben)
    Dichtung Kupfer Ölablaßschraube
    Dichtung Kupfer 6mm
    Dichtung Kupfer 8mm
    Bremsbeläge vorne 1 Satz (je Motorrad)
    Bremsbeläge hinten 1 Satz (je Motorrad)
    Zündkerzen 2 Stück
    Benzinfilter / Druckminderer BMW (es sei denn, man macht ihn vor Abfahrt neu; sinnvoll bei einer Laufleistung >40.000km)
    Reserveregler BMW (am Rahmen montiert)
    Luftfilter (für sehr sandige Gegenden; Alternative Dauerluftfilter + Öl)
    Gabeldichtringe
    Kupplungszug (neben dem Originalzug verlegen, mit Kabelbindern befestigen)Gaszug (unter die Sitzbank)
    Reserveschlauch vorne
    Reserveschlauch hinten
    Zündkerzenschlüssel BMW aus dem Bordwerkzeug
    SealDoctor
    Grüße

    Chris

    Würde mich nicht wundern, wenn es sich bei den Schrauben weder um PH noch PZ-Kreuzschlitz handelt, sondern um JIS. Das ist der Japanische Industrie Standard und der hat schon ne Menge Schrauber an japanischen Moppeds zur Weißglut bzw. zu vergnaddelten Schrauben gebracht. Ich wollte mir schon immer mal einen Satz JIS- Schraubendreher zulegen; vielleicht hat jemand einen und kann das mal ausprobieren. Beispiel: Amazon ASIN B095YWXTGB


    Grüße

    Chris

    Ne Zyko in extradick kann man sich notfalls machen lassen (so Betriebe findet man z.B. auf der Vetarama), wobei die erfahrenen Motoreninstandsetzer da auch ihre Verbindungen haben sollten; aber generell kann man einen Kopf wohl ein Mal planen. Bei der 650GS gibt´s im Werkstatthandbuch sogar irgendwo ein Maß, bis zu dem man runterschleifen darf; hatte ich mal nachgeguckt als ich das gleiche Problem mit der Dakar meiner Frau hatte. Unter "Technische Daten" "Zylinderkopf" auf der RepRom: "Maximal zulässiger Verzug/Verschleißgrenze" und "einmaliges Bearbeitungsmaß" gucken.

    Und dann noch der Kettenschutz der G650GS. Finde dieses Plastiklätzchen am Hinterreifen nicht so toll. Aber ist Geschmackssache.
    :)

    Laß´ den hinteren Spritzschutz dran; das Ding ist eigentlich ein Designklassiker. Form folgt der Funktion, und das Ding ist mega, um den Hintermann bzw. die holde hinterherfahrende Gattin nicht einzusauen. Für Fernreisende auch klasse als Anbringungspunkt für ein D-Schild aus Metall in vorgeschriebener Größe. Die Alternativen wie diese klapperigen Kettenschutzdinger aus Blech sind m.E. eine Verschlimmbesserung.

    Grüße

    Chris

    Nur mal so aus dem eigenen Erfahrungsschatz: Bremsleistung vorne an der Dakar wurde immer schlechter, aber schleichend. Also Bremsflüssigkeit gewechselt, entlüftet, ABS-Modul entlüftet - alles schlechter als vorher. Bremshebel gezogen, über Nacht festgebunden, morgens wieder gelöst - besser. ABS springt auch wieder an. Kleine Tour gemacht und irgendwie immer noch das Gefühl gehabt, das wäre mal besser gewesen. Ende vom Lied - minimal siffender Gabelsimmering links und zunehmend verölte Bremsbeläge. Wurde erst offensichtlich nach einigen testweisen Vollbremsungen, die dann den Simmerring so belastet haben, daß Ölspritzer an der Gabel sichtbar wurden. Gesamte Geraffel (Simmerring und Beläge) getauscht, alles gereinigt, bremst wie´n Sportwagen.


    Grüße

    Chris

    Du hast ne Lichtmaschine, die in Öl badet? Ich war mir bisher recht sicher, daß hinter dem rechten Motorseitendeckel der Generator sitzt.... Ich würde da mal eher nach der Dichtung des Ölfilterdeckels gucken (m.E. unwahrscheinlich) und nach dem Öldruckschalter, ob der sifft.

    Grüße

    Chris

    Sagt mir zugegebenermaßen in dieser Form auch nichts. In der Größe sind an unseren Dakars m.W. nur Quetschmuttern verbaut wie Zb an der Hinterradaufhängung/Umlenkung/Federbeinbefestigung. Wobei natürlich jemand mal eine Originalmutter ersetzt haben könnte gegen eine aus der Grabbelkiste.

    Kettenradmuttern hatte ich noch nie auf, aber da fehlt sie ja wohl nicht. Ich würde eher auf ein Anbauteil tippen wie zB Zubehör-Sturzbügel mit entsprechend durch Zubehörschrauben ersetzten, längeren vorderen Motoraufhängungsschrauben. wenn die Mutter tatsächlich vom Mopped stammt. Was ist mit der Krümmerschelle zwischen Krümmer und Endrohr?

    Beide Aussagen klingen für mich nach a) Luft in der Leitung oder b) Leitung defekt.

    Sehe ich auch so. Wenn Luft in der Leitung ist und ABS-Bremsversuche gemacht wurden, ist es aber mit der herkömmlichen Entlüftung keinesfalls mehr getan, weil Luft dann in den ABS-Modulator gelangt sein kann. Daher muß meinem Verständnis nach auch das ABS selbst entlüftet werden, geht u.a. mit einem GS911.


    Daß ein Schlauch altersbedingt den Geist aufgibt, wäre nun auch nichts neues; hinten sind das meiner Erinnerung nach keine Stahlflexe, so daß der Schlauch meinem Verständnis nach dann auch durchaus mal dicke Backen machen kann beim Bremsen, anstatt den Druck weiterzuleiten.

    Grüße

    Chris

    Die Unterdruckgesteuerte Lösung ist m.E. Teufelszeug ... entweder man saut alles voll, oder man fährt trocken, oder man "justiert sich einen Wolf" bei wechselnden Temperaturen !

    Hab´ ich auch immer gedacht, insbesondere nach 10 Jahren vorheriger Erfahrung mit einem Pro-Oiler. Überraschenderweise hat sich das auf je ca. 30.000km bei drei Dakars nicht bestätigt; den rein mechanischen Scottoiler haben wir grundeingestellt, dann ein, zwei Mal leicht nachjustiert und seither passt die Einstellung ohne Sauerei am Hinterrad und ohne trockene Kette. Nach langen, schnellen Regenfahrten (Skandinavien :) )oder langen sandigen Fahrten (Iran) drehen wir mal für ne Stunde etwas höher um nachzuölen oder Sand abzuspülen; danach wieder zurück. Für Hochtemperaturen wie den Iran gibt´s das rote Öl; für deutsche Hochsommer reicht das blaue.

    Beste Grüße

    Chris

    Das macht man so alle 300km, macht ja nicht wirklich abereit und ist in 5 Minuten maximal erledigt.

    Auf Reisen über Wochen und Monate mindestens ein Mal täglich die Kette zu schmieren ist so was von lästig.... Ich will lieber fremde Länder sehen als vor meinem Mopped auf die Knie zu gehen. :)

    Unterdruck ist kein Problem herzustellen. Die Unterdruck-Scottis funktionieren bei unseren Dakars seit Jahren. Statt vieler Worte siehe hier. Allerdings muß man dann schon dafür sorgen, daß der Unterdruckschlauch nicht kaputtgeht; bei uns liegen die Ölerbehälter unter der Sitzbank nur ein kurzes Stück vom Ansaugtrakt entfernt. Falschluft soll für Einspritzer nicht gut sein, aber Details könnte ich Dir nicht nennen; da gibt´s hier aber sicher Fachleute für.

    Grüße

    Chris

    Randbemrkung da wird wohl jemand streng nach Vorschrift einen Ölwechsel versucht haben und dabei die Schraube vergniedelt und hat sie dann einfach weggelassen, die gehen nämlich verdammt schwer bis fast gar nicht raus. Normalerweise kommt man bei einem normalen Ölwechsel ohne ausschrauben des Ventils zurecht.

    Streng nach Vorschrift müsste das Ventil raus beim Ölwechsel? Ernsthaft? Wo steht das?


    Grüße

    Chris

    Für Monsoons braucht man genau gar keinen Gepäckträger. Einfach kleine, schicke Inferno Hitzeschutzbleche auf die Endtöpfe und gut ist. Siehe Bild in meinem Beitrag in diesem Thread: Gepäcktaschen

    Ist absolut fernreisetauglich. Ich würde nie nie nie diese geniale Doppelauspuffanlage gegen ne Einzeltüte tauschen....

    Grüße

    Chris

    Ja schraub´ einfach die schweren Kofferträger ab und nimm Softgepäck mit einem Hitzeschild, bestens geeignet sind Enduristan Monsoon mit Inferno Hitzeschild. Dann sparst Du jede Menge Gewicht, bringst das Gepäck wesentlich näher an die Mittelachse und brauchst auch weiterhin beide Auspufftöpfe aus Symmetriegründen, was wiederum ne Menge Aufwand spart und auch gleich legal bleibt, weil der Kat im linken Topf nicht entfällt.

    Daß die kleine GS und die Dakar die gleichen Standrohre haben sollen, wundert mich angesichts der anderen Raddimensionen, aber sei´s drum. Da Du nicht explizit nach Standrohren, sondern nach Holmen fragst, wäre meine Empfehlung https://www.bn-bikes.de/ , ruf´ Torsten Prüfer an und sprich mit ihm, was er da hat. Ich habe bei ihm einige Male Teile gekauft, die Beschreibung war immer sehr akkurat und die Teile waren einwandfrei in Top-Zustand. Zeitlich habe ich nur beste Erfahrungen; kaum bestellt, schon geliefert. Wenn Du den Kram nicht selbst machen willst, dürfte ein einwandfreier Komplett-Holm selbst mit einem schnellen Ölwechsel vor Einbau kaum teurer sein als die Komplettrevision bekannt defekter, weil verpickelter, Holme mit allem was dazugehört einschließlich Dichtungen etc.

    Grüße
    Chris