Beiträge von JustMe

    Zum Thema Blockierschraube: Anspitzen ist m.E. nicht sinnvoll, es geht um eine gescheite seitliche Anlagefläche, auf die Druck ausgeübt werden kann - umso wichtiger bei nicht gehärteten Nachbauten. Das Orginal (siehe Bild von McGyver) ist 50mm lang; die gewindelose Spitze ist 5mm lang mit einem Durchmesser von 5,35mm.


    Zum Thema Muttern im Kopf nachziehen: Wenn man das machen will - keine Werkstatt würde das tun - dann müsste man auch alle anderen Schrauben nachziehen, die man sonst ggf. entlastet oder schlimmstenfalls sogar (weil verschraubt) staucht, falls sich oben was bewegt. Das wiederum heißt Öldruckschalter raus, Anlasser raus..... So was würde ich nur im Rahmen der nächsten Ventileinstellrunde nach 20.000km noch mal machen, wenn überhaupt.


    Ergänzung zum Thema Nockenwellen einstellen, ZItat Toby: "Nun setzt du die Nockenwelle auf, und zwar so, dass die Nocken voneinander weg zeigen und die Markierungen an den Zahnrädern der Steuerkette so gut es geht horizontal zur Dichtfläche des Zylinderkopfs stehen."

    Ist natürlich richtig. Ich mach´ das so:


    Die Nockenwellen kann man nicht verwechseln; die Welle mit dem Dekohebel ist vorne. Die Kettenräder müssen so liegen, daß die von links sichtbaren Bohrungen in den Kettenrädern oben liegen. Die gedachten Linien durch die Markierungen auf jeder Welle sind leicht gekippt zueinander: die Linie der vorderen Welle kippt von links gesehen leicht nach links/vorne unten (übertrieben gesagt auf der Uhr "zwanzig vor zwei"), die Linie der hinteren Welle leicht nach rechts/hinten unten (übertrieben gesagt "zwanzig nach zehn"), jeweils gemessen zur Oberkante des Zylinderkopfes. Beide gedachten Linien miteinander verbunden bilden ein (sehr) leichtes Giebeldach über den Nockenwellen. Absolut parallel geht nicht; ein Zahn mehr oder weniger gekippt ist allerdings wirklich deutlich sichtbar außerhalb der Flucht und praktisch offensichtlich falsch. Am besten beim Ausbau vorher mal angucken, dann hat man den richtigen Eindruck.


    Vor dem Ausbau der Nockenwellenträger und des Steuerkettenspanners, aber bei blockiertem Motor einfach die Kettenglieder zählen von der Markierung ganz links/vorne bis zur Markierung ganz rechts/hinten (obenherum über die Wellen natürlich....). Beide außenliegenden Markierungen liegen direkt an einem Zahn auf dem Nockenwellenzahnrad. Diese markierten Zähne greifen immer identisch in entweder Außenglieder oder Innenglieder. Der Abstand ist zumindest bei der Twinspark glaube ich 16 Glieder (1 ist die linke Markierung, 16 die rechte Markierung).


    Beim Einbau erst die vordere Welle rein, bestmöglich auf zwanzig vor zwei einstellen. Vorderes Kettentrum strammziehen (die Kette ist ja unten an der Kurbelwelle blockiert) und über die vordere Welle legen. Dann die hintere Welle rein, justieren und die Kette stramm von der vorderen Welle kommend rüberlegen. Die gesamte Lose der Kette muß sich zwischen Kurbelwelle und hinterer Nockenwelle befinden, also auf der Kettenspannerseite, ganz simpel.


    Dann die Wellenpositionen kontrollieren, ggf. die Kette noch mal anheben (vorne bleibt stramm) und die Wellen zurechtdrehen. Kette noch mal kontrollieren, ob keinerlei Lose vor der vorderen Nockenwelle und zwischen den Nockenwellen ist. Dann die Kettenglieder zwischen den Markierungen nachzählen; da kommt dann die gleiche Anzahl raus wie vorher, sonst ist was falsch. Ob die Zähne jetzt beide in Innenglieder fassen während sie vorher in Außenglieder fassten ist egal, Hauptsache identisch. Wenn die Kette beim Basteln an der Kurbelwelle durchrutscht, ist es also egal. Die ganze Zeit das vordere Kettentrum durch Zug an der Kette direkt hinter der hinteren Nockenwelle unter Spannung halten. Die Lose darf nur zwischen diesem Punkt und dem Abgangspunkt vom Zahnrad der Kurbelwelle sein.


    Dann die obere Nockenwellenbrücke drauf, Schrauben leicht rein und dann so die obere und untere Brücke zueinander justieren, daß die Auflagefläche der gelblichen Plastik-Kettenführung bündig ist, das kann man gut fühlen. Da ist ziemlich Spiel drin, Sorgfalt lohnt sich. Dann die Schrauben über Kreuz gefühlvoll mit Dremo festziehen.


    Dann noch mal das vordere Kettentrum auf Spannung kontrollieren, Zähne zählen und Kettenspanner reindrehen. Dann die Kurbelwellenblockierung raus, ab jetzt dreht alles frei und muß stimmen. Keinesfalls den Motor rückwärts drehen, kein Stück! Trotzdem beim ersten manuellen Durchdrehen noch mal drauf achten, daß die Kette oben nicht einen Zahn überspringt.


    Grüße

    Chris

    Einspeichen mit Drahtspeichen kostet meiner Erfahrung nach unter 100 Euro; die Speichen zieht und rollt der Radspanner selber. Neue Speichen sind bei größeren Rundlaufmängeln praktisch Pflicht; guck´ mal unter das Felgenband, wie die Nippel aussehen. Das Braune ist Rost....


    Nirospeichen würde ich heute nicht mehr nehmen. Hatte ich zwar an der AT mal machen lassen (bei Meister Menze in Hagen) aber man hat eigentlich dafür keine Verbesserung, sofern nicht (wie bei der AT) die Felge für das Gewicht der Karre zu wenig Speichen hat. Nirospeichen sind beim TÜV immer ein Glücksfall; zwar wird heute häufig mit Niro eingespeicht, aber dafür braucht´s meinem Verständnis nach mindestens mal ein Zugfestigkeitsgutachten, das kriegt man zumindest nicht in die Hand gedrückt sondern liegt, wenn überhaupt, in der Werkstatt. Wenn der TÜV ´nen Magneten an die Speichen hält (man kann den Speichen durch den Glanz eigentlich schon ansehen daß es Niro ist) dann weiß man schon, gleich gibt´s Ärger, weil der Graukittel noch aus den 60er Jahren weiß daß Niro gefährlich ist.... :( und seither nix dazugelernt hat. Dann kann es den ein oder anderen Käufer des Motorrades abschrecken; Rückrüstung auf Drahtspeichen geht i.d.R. nicht, weil die Niros dicker sind und dafür die Nabe aufgebohrt wird.


    Für´n Hunni kriegst Du keine gescheite Felge, nicht mal ohne Bremsscheibe etc., und die muss dann auch noch kontrolliert werden...


    Grüße

    Chris

    Die Teilenummer der Sertao-Scheibe vorne ist jedenfalls ´ne andere als die der Dakar vorne. Die Scheibe der F Single 34112345824 ist ansonsten recht vielfältig verbaut. Also aufpassen, welche G-Scheibe man kauft. Mein Favorit für Teile der GS ist bn-bikes.de; der Service ist perfekt, die Teile kommen sauschnell in einem superguten Zustand; ich hab´ jetzt vielfältige Erfahrung mit dem Laden und auch gerade erst ´ne gebrauchte hintere Scheibe gekauft.


    Mir kommen nur originale BMW-Bremsbeläge auf die Dakars. Der seinerzeitige Test der Bremsbeläge in der MOTORRAD auf der F Single sprach Bände, selbst die Brembo-Beläge waren wesentlich verschleißfreudiger. Als Fernreisender will ich nicht zwischendurch Beläge wechseln...


    Grüße

    Chris

    Ich würde das machen, was ich auch unterwegs machen würde: 2-Komponenten-Epoxykitt reindrücken. Dieses Zeug (MD-Mix Metall) von Louis ist offenbar sogar benzinfest und bis 180 Grad dauerhaft temperaturbelastbar (das 2K-Zeug von Loctite nur bis gute 100 Grad....), deshalb ist´s jetzt auch im Reisegepäck.

    Erfahrungsgemäß halten Provisorien länger als gewollt; vermutlich rostet eher rundherum das Mopped weg bevor da jemals wieder Wasser raustropft.


    Grüße

    Chris

    Nee da gehört m.W. keine Feder rein. Es ist schon mal irgendwer auf die Idee gekommen, da ´ne kleine Feder reinzustecken, siehe Beitrag Nr. 9, aber jenen Motor hab´ ich anscheinend nachher als defekt von einem Händler gekauft, da steckte so eine Feder tatsächlich drin. In den drei funktionierenden Rotaxen unserer Dakars 2004+ sind jedenfalls dort keine Federn.

    Viel Erfolg; Grüße

    Chris

    Wenn man´s nicht weiß, gibt´s drei Methoden:

    • Sich nix scheißen, den Kolben mit den alten Kolbenringen probeweise in den Zylinder schieben, von oben gucken welche Stellung subjektiv sympathischer aussieht und dann einfach so einbauen.
    • Wie 1, aber neue Kolbenringe verbauen.
    • Neuer Kolben + Kolbenringe.


    Meine unmaßgebliche Meinung:

    In der Mongolei: Variante 1.

    Zu Hause mit Zeit und ein wenig Geld: Variante 2.

    Übertrieben: Variante 3.


    Gibt´s wirklich nicht mal den Hauch irgendwelcher Ölkohlespuren an Kolbenboden und Übergang von Zylinderrand zu Dichtung, aus denen man noch was ahnen könnte?


    Grüße

    Chris

    Oh Mann, Ihr tut mir echt leid. Ich schätze jede Vorhersage, wie weit man mit einer tropfenden Wapudichtung kommt, ohne ordentlich nachfüllen zu müssen, ist blanke Glaskugel-Beschau. Daß die sich von selbst wieder abdichtet, scheint mir unwahrscheinlich. Ich an Eurer Stelle würde es tatsächlich mal mit Kühlerdichtmittel probieren; ist zwar ´ne Wellendichtung aber ich sehe nicht, was der Versuch schaden könnte.


    Verschließen der Kontrollbohrung dürfte ebenfalls eine schlechte Idee sein; der Wasserstand erhöht dann den Druck auf die Öldichtung und Wasser im Öl willst Du auch nicht. Solange die Öldichtung mitmacht, ist ja die Weiterfahrt problemlos bis auf das dämliche Nachfüllen, was ja wiederum erst nach dem Abkühlen möglich ist.


    Euch trotz aller Widrigkeiten einen schönen Urlaub!

    Grüße

    Chris

    Ergänzung zum :director:SICHERHEITSRISIKO:


    wenn sich die Verstellung verhakt und nicht mehr zurück geht, stellt man Leerweg an Klicks fest (so wie ich das mit den 14 Klicks nach der Probefahrt hatte)

    Wenn man nun Öl am Handrad auffüllt, wie die üblich beschriebene Prozedur ist, dann ist zu viel Öl im Verrstellsystem.

    Das gilt aber nur für den Fall, dass die Verstellung selbst verhakt ist, nicht aber für den Fall des Nachfüllens des Behälters bei intaktem Besteller, richtig?

    Servus,

    hat jemand Erfahrung damit, die RamAir-Ansaugung des Luftfiltertraktes vorne noch mal mit einem Gitter/Netz zu versehen, um den groben Dreck draußenzuhalten? Ich kenne solche "Socken" aus recht stabilem Material von meiner KTM 1190 Adventure, die haben jede Menge Dreck vom eigentlichen Filter ferngehalten, u.a. Fliegen und Pollen. Der Lufteinlass liegt bei der GS nicht ganz so im Fahrtwind wie bei der KTM, aber trotzdem fände ich es für die Fernreise tatsächlich ganz günstig, insbesondere nach dem ich mich nach wie vor scheue, Dauerluftfilter wie DNA oder K&N einzusetzen, da ich deren Filterwirkung und Langzeitauswirkung auf den Motor nicht wirklich einschätzen kann. Ich kann natürlich einfach ´ne Nylonsocke über den Lufteinlaß ziehen, aber die wird´s früher oder später durchscheuern und dann landen die Fragmente der Socke im Luftfilter. Die KTM-Teile sind vorgeformt für einen Halterahmen und für den Einbau in der GS eher ungeeignet.


    Danke, Grüße

    Chris

    Was ist ganz banal mit Kühlerdichtmittel? Kleine Lecks im Kühler stopft das problemlos, und so klein sind die Kühlmittelkanäle im Kopf nicht dass man um deren Durchfluss Sorge haben müsste. Gibt's u.a. von Holt's Radwell bei jedem Autoteilehöker.

    Gute Reise!

    Chris

    Ich hab's leider jetzt erst gelesen; ein Thermostat für ne F650GS hätte ich greifbar und könnte es Samstag früh per DHL Express versenden, aber hoffentlich habt Ihr das Problem ja inzwischen schon im Griff?

    Klingt ja eigentlich nicht nach einer Grossbaustelle, wenn das Wasser nicht rausspritzt im Leerlauf. Sicher dass die Flecken auf der Hose Kühlmittel waren und nicht Wasser, das nach der Hochdruckreinigung (Teufelszeug, das) in den Kühlrippen war und durch den Fahrtwind rausgedrückt wurde, gepaart mit dem Zufallsbefund dass im Kreislauf schon seit längerem ne Tasse Wasser fehlt?

    Gute Reise!

    Chris

    Tu´ Dir selbst einen Gefallen und schneide das Gewinde nach, bevor Du die neuen Schrauben reindrehst. Brauchst nur einen simplen Handgewindebohrer mit Windeisen, bei Hornbach ein paar Euro fuffzich in der richtigen M-Größe, dürfte M5 oder M6 sein. Für´s Neuschneiden in rohen Bohrlöchern gibt´s drei im Set, für Vor-, Mittel- und Fertigschneiden. Für´s Nachschneiden vermackter Gewinde reicht ein Gewindebohrer für´s Fertigschneiden (das sind die einzeln angebotenen....). Dann einen Tropfen Öl auf´s Werkzeug, den Gewindebohrer mit ruhiger Hand ohne Gewalt in´s Gewindeloch eindrehen bis das Gewinde greift, dann sauber lotrecht zur Bohrung mit wenig Druck reindrehen. Rausdrehen, Gewinde säubern, fertig.


    Für versteckte Ecken gibt´s Gewindebohrer auch als Bit, aber für den Normalfall sind Windeisen einfacher und präziser.

    Die sind nicht orischinol. Original sind die Dinger rund, jedenfalls an unseren drei Dakars. Sofern meine Auffassung richtig ist: Schätze da hat mal jemand die Schrauben überdreht, neue gebastelt und übersehen daß die Mutter auch im Eimer ist. Da dürfte dann sanfter Druck von der Schraubenspitze her helfen oder - vier Hände vorausgesetzt - eine Unterstützung mit Zug durch einen flachen untergelegten Maulschlüssel oder simpel einen breiten, flachen Schraubendreher.

    Nach Ausbau würde ich mal die Gewinde in den Muttern nachschneiden und gucken, ob das dann sauber läuft. Gepaart mit neuen Schrauben und geringem Drehmoment der Schrauben sollte das funktionieren, ohne die Muttern abzutrennen.

    Grüße

    Chris