Da will ich mich mal mit meinen Erfahrungen und Defekten aus 120000 km anschließen, davon die letzten 70000 km mit höherem Offroadanteil.
Lager:
- Radlager vorne wie hinten. Aufpassen beim Reinigen mit Hochdruck. Vor dem Wechsel die Nabe gut erwärmen, bis Wasser drauf verdampft. Hab schon viele verhunzte Lagersitze gesehen. Das geht super mit dem normalen Gaskocher.
- Schwingenlager (dort gibt es im normalen Handel echte Dichtringe, statt dem originalen Schaumstoff)
- Kettenradträgerlager (mehrfach), insbesondere auch die hundsteuren Rückdämpfer ersetzen oder mit einem alten Schlauch ausstopfen. Sobald diese nennenswert Spiel haben, geht das Lager schnell wieder kaputt.
- Wasserpumpe geht alle 30000 km kaputt
Schrauben:
- Federbeinschraube oben wie unten mehrfach gebrochen. Sobald sich diese Losvibrieren, brechen die irgendwann. Unten habe ich eine längere Schraube gekontert mit einer weiteren Mutter von Außen
- Allgemein die Rahmenschrauben regelmäßig nachziehen. Die Heckschrauben unter der Sitzbank lösen sich gerne.
- Die Verkleidungsschrauben lösen sich gerne. Wenn was komisch vibriert, ist es häufig das.
Elektrik:
- Schraube am Anlasser kann in der Kontaktfläche korrodieren, dann startet die Maschine nur noch widerwillig.
- Bei viel Offroad/Staub/Wasserdurchfahrten macht irgendwann die Elektrik Probleme. Bei mir mehrfach Hupe, Licht, Kabelbaum vom Starterknopf, Zündschloss, etc. Ich habe das Anlasserrelais mittlerweile mit externen Schalter überbrückt. "Diebstahlschutz" ist noch gegeben, da sie ohne Schlüssel nicht zündet.
Reifen:
- Wenn ein Reifen mit langer Laufleistung (Mitas E07, Heidenau K60) gefragt ist, dann fahre ich verstärkten Schlauch mit vorne 1,2 bar, hinten mindestens 1,5 bar.
- Das Motion Pro Beadpro funktioniert wirklich gut, auch mit den steifen Karkassen vom K60 oder E07. Mit einem Platten muss man auch nicht gleich nervös werden. Ich musste im Lockdown 50 Km durch Österreich mit einem Platten hinten fahren und der Reifen ist nicht ins Tiefbett gesprungen. Auch im Gelände kann man in schnellerem Schritttempo noch viele Kilometer fahren, ohne sich die Felge zu ruinieren. Dafür reicht bei hoher Geschwindigkeit ein Stein bei 0,8 bar Reifendruck und man hat einen ordentlichen Achter. Ein Schlauch geht auch nicht ohne Grund kaputt. Entweder es steckt etwas im Reifen oder der Luftdruck war zu niedrig.
- Wenn man Offroad mehr Ambitionen hat, kann ich Tubliss auf einer 18x2,15er Felge nur empfehlen. Mit einem echten Offroadreifen (C02, MCE360, SixDays) und 0,7 bar Druck ist das eine andere Welt. Hält dafür aber nur 2000 km.
Sturzschäden:
-Kupplungs- und Bremshebel (viele). Evtl würden da vernünftige Handprotektoren helfen. Auf alle Fälle die Armaturen mit Loctite verschrauben und so leicht anziehen, dass sich diese bei einem leichten Schlag mit der Handkante verdrehen. Was sich wegdrehen kann, bricht nicht so schnell.
- Bei Polo gibt es Blinker mit einem Gummi-"Arm". Diese brechen nicht und wenn geht nur das Kabel vom Kabelschuh und man kann sie wieder zusammenstecken. Die haben 6€ pro Stück gekostet. Die werden etwas anders befestigt, sehen aber aus wie original. Man muss die Kunststoffblende aufbohren.
- der Fußbremshebel verbiegt gerne mal. Kann man zigfach zurückbiegen, aber man muss bisschen spielen bis der Bremslichtsensor wieder passt.
- der Schalthebel verbiegt auch gerne. Wenn man dann nicht mehr schalten kann, einfach den Hebel einen Zahn tiefer wieder anbauen.
- Es gibt im Internet Klappbare Spiegel. Eingeklappt brechen die nicht mehr.
- Kennzeichen mit großen Unterlegscheiben montieren. Hab meines mal verloren.
- Lenker verbiegt irgendwann, ist aber nicht schlimm. Meistens reicht es die Klemmung zu lösen und neu auszurichten.
Ich hab zur Diagnose auch einen Adapter dabei, aber nicht den teuren 911. Ist ganz nett, aber war bei meinen Defekten (Regler abgeraucht, Kurbelwellensensor, ABS-Sensoren, Zündspulen, etliche Startprobleme mit verschiedensten Ursachen) nie wirklich unabkömmlich. Eigentlich funktioniert die Maschine ordentlich. Ich würde eher einen Satz Kupplungsscheiben mitnehmen. Meiner Meinung nach sind die beiden Zündspulen untereinander tauschbar, sie haben nur einen anderen Gummi zur Befestigung. Wichtig ist nur das richtige Kabel an die jeweilige Zündspule. Ich hab die mehrfach untereinander getauscht und habe die irgendwann gegen die Spulen vom Original-Hersteller (Beru?) für ein Drittel vom BMW-Preis getauscht. Zumindest das Zündkerzenbild sah immer top aus und Leistung wie immer.