Meiner Erfahrung nach läuft der Lüfter nur, wenn man lange (über eine Viertelstunde) im Stadtverkehr Stop-and-Go fährt oder ganz langsam im kleinen Gang längere Zeit in schwierigerem Gelände
Ja, das ist der Normalfall, von dem man aber mit einem Thermoschalter mit deutlich niedrigerem Schaltpunkt wegkäme, weil sein Schaltpunkt im normalen Regelbereich des Kühlerthermostaten liegt. Habe da - wie gesagt - keine Erfahrungswerte; es ist eine Abschätzung anhand der Daten.
Und trotzdem ärgert es mich, dass BMW für ein Motorradteil 39 Euro verlangt, das man fast baugleich für Autos der gleichen Marke für 7 Euro bekommt.
Auch von BMW ?
Um auf den Einzelfall zurückzukommen: Ist denn DAS keine Lösung in Deinem Sinn ?
Über die Ersatzteilpreisgestaltung wurde sich ja in diesem (und anderen) verständlicherweise auch schon oft kritisch ausgelassen. Ich denke, man bezahlt da mehr für die Kosten der Ersatzteillogistik als für den eigentlichen Teilewert. Gerade die Teile für ausgelaufene Modelle liegen ja viele Jahre als gebundenes Kapital im Lager, das der Investor verzinst haben will und zwar überdurchschnittlich, denn die Kosten der Unterhaltung eines Lagers sind höher als die Führung eines Bankkontos. So jedenfalls stelle ich mir das vor, abgeleitet von Erfahrungen aus meiner früheren Berufstätigkeit, wo - vor den Lieferkettenproblemen (!) -umsatzschwache Lagerteile zwecks Lagerwertreduzierung verschrottet wurden ... und mitunter bei unvorhergesehenem Bedarf teuer und kompliziert wieder neu eingekauft wurden, sofern das überhaupt möglich war.
Insofern spricht für Fahrzeugkäufer alles für ein jüngeres, möglichst noch in Produktion befindliches Fahrzeug. Der OEM-Markt stürzt sich vor allem auf umsatzstarke Fahrzeuge, das heißt in erster Linie Autos, denn mit den paar Motorradliebhabern, Oldtimerliebhabern im Besonderen, ist kein Geschäft zu machen.
Früher konnte ich das Motorradfahren dadurch rechtfertigen, dass es nur die Hälfte kostet wie Autofahren (und auch nur halb so viel Benzin). Seit wir ein Elektroauto haben, ist Motorradfahren aber ein teures Luxushobby geworden, selbst mit der F650. Das Auto kostet jetzt pro Kilometer weniger als die Hälfte. Und teure Ersatzteile (OK, 40 Euro sind jetzt nicht wirklich teuer, aber dafür fahre ich zwei Monate lang Auto...) machen es nicht leichter.
Das ist ein bisschen eine Milchmädchenrechnung, denn ein Motorrad normaler Größe ist bereits seit den Zeiten des Wirtschaftswunders ein bisschen Luxus. War ganz früher das Motorrad (oder länger auch noch in der DDR) das Auto des armen Mannes, ist das heute eher umgekehrt, wobei eine F650 nicht ganz ins Raster passt. Allerdings ist die Vergaser-F650 inzwischen ein Oldtimer, was zum Einen erhöhte Kosten bei Ersatzteilen und Reparaturen bedeutet (bis hin zu einer Art Totalschaden, wenn es ein Teil nicht mehr gibt) - Kosten, die bei einem modernen Fahrzeug (Auto oder Motorrad) deutlich günstiger ausfallen.
Auch bei den Verbrauchsdaten gilt das: So säuft mein auch schon recht altes Auto etwa genauso viel wie meine ersten Motorräder, aber fast das Dreifache meiner derzeitigen F750GS.
Soweit ist das aber auch noch keine Wirtschaftlichkeitsberechnung, da gehört vor allem der Anschaffungspreis noch rein. Ich weiß nicht, wieviel Du damals für die F650 bezahlt hast, aber wenn Du den Betrag mal über die Nutzungsdauer verteilst, dürfte eine überschaubare Monatsrate übrig bleiben, ein Bruchteil dessen, was man für Dein neues E-Auto errechnen würde - und so dreht sich das Blatt wieder und die F650 könnte trotz des hohen Verbrauchs die niedrigeren Kilometerkosten haben.
Allerdings, wo Du das vermutliche teure E-Auto nun gekauft hast, ist der Anschaffungsbetrag weg - da stellt sich die Rechnung anders dar, nämlich was würde ein zusätzlich gefahrener Kilometer, den Du sonst mit der F650 gefahren wärst, kosten (Stichwort Grenzkosten) ?
Ich sehe schon: Du wirst nur noch das Auto fahren.
In jungen Jahren, als das Geld noch knapp war und das Motorrad mein einziges Fahrzeug, hatte ich selbst auf die Wirtschaftlichkeit der zur Auswahl stehenden Fahrzeuge als eines der Entscheidungskriterien geachtet. Man fand diese Daten in Testberichten, was heute oft nicht mehr der Fall ist, auch weil es viele nicht mehr interessiert.
Wer heute günstig Zweirad fahren möchte, macht das am Besten mit einem Roller - Pizzadienste u. ä. Lieferanten, die im Wettbewerb stehen, maches es vor, aber den Geschmack potentieller Motorradkäufer treffen diese Vehikel wohl eher selten.
So kommt es, dass ein einstmals günstiges Verkehrsmittel heute zu einem teuren Hobby geworden ist, auch wenn die wahren Kosten durch Eigenleistung, die gerade hier im Forum überdurchschnittlich viele erbringen, je nach Sichtweise verringern bzw. kaschieren kann.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass meine - der Klarheit wegen manchmal vielleicht ein bisschen überzeichneten - Erklärungen das beschriebene Problem nicht lösen, aber vielleicht verständlich machen.
So, verkaufst Du Deine F650 oder/und kaufst Du ein neueres Motorrad ?