So abwegig ist es nicht zu glauben, dass die Reifendruckkontrolle laufleistungsabhängig sein könnte. In der Tat gibt es 2 Faktoren, die sich auf die Lebenszeit des Sensors auswirken:
- Selbstentladung der im Sensor verbauten Batterie. Auch eine handelsübliche, leider komplett vergossene (also nicht austauschbare) Lithium-Knopfzelle hat eine geringfügige Selbstentladung.
- Der Sensor arbeitet nur, wenn er in Rotation versetzt wird. Und wenn er dann zusammen mit dem Rad rotiert, werden auch nur in bestimmten Abständen Signale an das Steuergerät gesendet. Je häufiger also das Motorrad bewegt wird (km-Leistung), desto höher ist der Strombedarf.
Auch wenn eine leere Batterie naheliegend ist, empfiehlt es sich, in Anbetracht der recht hohen Kosten (ein einzelner neuer Sensor kostet ca. EUR 80, und der Austausch erfordert den Werkstattlohn für die De- und erneute Montage des Reifens) erstmal in wenigen Minuten mit dem Diagnosegerät zu prüfen, ob zwischen Sensoren und Steuergerät noch eine Kommunikation zu Stande kommt bzw. die Sensoren ggf. nochmal angelernt werden können. Klappt das nicht, reicht es also nicht, nur die Sensoren zu ersetzen, da ein Anlernen von neuen Sensoren zwingend ein Diagnosegerät erfordert.
Wem die Sensoren zu teuer sind: es gibt im www div. Videoanleitungen, wie man mit etwas Akribie die alte Batterie aus dem Sensor "rauspopelt", durch eine neue Batterie ersetzt und hernach alles wieder mit Vergussmasse (Epoxidharz) auffüllt. Es dürfte dann der Sensor ohne Anlernen wieder funktionieren.
Wem die Fummelei nicht behagt, aber auch keine Glaspalastpreise für die Sensoren zu zahlen bereit ist, der kauft die Sensoren im gut sortierten Kfz-Zubehörhandel. Sofern sie vom OEM-Lieferanten stammen (BMW wird z.B. von der Fa. Schrader beliefert), wird man sie problemlos anlernen können. Das kann man, Diagnosegerät voraus gesetzt, nach Absprache auch schon vor dem Termin beim Reifendienst oder der (freien) Werkstatt machen, denn am Steuergerät können gleichzeitig bis zu zwei Sensorenpaare angelernt sein.
BTW: es werden (bei BMW) inzwischen Sensoren dessselben Herstellers verwendet, die deutlich kompakter und somit leichter sind als noch bis vor wenigen Jahren. Das erfordert deutlich weniger Reifenwuchtgewicht, also auch erneutes Auswuchten des Rades. Das ist bei Vewendung der Sensoren "alter" Machart i.d.R. nicht erforderlich. Man muss also beim Wechseln der Sensoren vorher wissen, was man will.
Und noch was: die Funktion der Reifendruckkontrolle ist TÜV-relevant: sie ist (bei Motorrädern) zwar nicht vorgeschrieben. Wenn sie aber verbaut ist, muss sie funktionieren. Ob im Kombiinstrument die Fehlerwarnung unterbleibt, wenn man das RDKS-Steuergerät abklemmt, vermag ich nicht zu sagen, vermute aber, dass es nicht so ist.
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PS: wer noch einen alten Satz funktionsfähiger Sensoren mit "nur" leerer Batterie rumliegen hat und ihn nicht mehr braucht: ich würde ihn ggf. für kleines Geld erwerben.