Beiträge von Ulf

    Zu dem habe ich ergoogelt, dass das ABS System sehr empfindlich gegenüber Spannungsschwankungen reagiert. Könnte also durchaus zusammenhöngen. Was meint ihr?

    Die alten Systeme ABS2 und ABS3 der BMW-Mehrzylinder waren da besonders stromhungrig beim Selbsttest, der jedes Mal nach Einschalten der Zündung durchgeführt wird. Einmal alle Ventile und den Pumpenmotor kurz ansteuern -- das zieht schwache Batterien in die Knie.


    Das Magnetventil-ABS der Eintopf-GS ist da etwas genügsamer, macht aber auch einen Selbsttest zu Beginn, der eben etwas Strom zieht..

    Wenn ich meinen letzten Beitrag durchlese, war er in der Sache zwar richtig, aber im Ton vielleicht etwas sehr direkt. Wenn Du wirklich einen etwas elastischeren F650-Motor haben willst, montiere vorne ein 15er Ritzel. Die gibts nicht als offizielles BMW-Teil. Da Du eine Baujahr 97 F650 hast, kannst Du jedes passende Ritzel aus dem Zubehörhandel nehmen


    (Baujahre 93 bis 96 haben einen Seegering statt Mutter, da darf das Ritzel keine Fase haben im Bereich der Auflagefläche des Seegeringes, damit der zuverlässig sitzt. Ich habe noch kein 15er Ritzel ohne Fase gesehen. Fahre deshalb auch statt originalem 16:47 gelegentlich 16:49 mit Kette der F650 GS Dakar, die ist 2 Glieder länger.)

    Es gibt das eine einfache Maßnahme: Runterschalten. Vergess alle anderen Tips, Deine F650 läuft prima. Wenn Dich das stört, daß ein Vergaser-Eintopf beim untertourigen Vollgas(!) geben ruckelt, kaufe Dir eine Einspritzer-F (am Besten mit Doppelzündung) oder eine G650. Aber auch die wird kaum Leistung abgeben in Deinem Szenario, auch da mußt Du schalten. Ich besitze sowohl eine F650 (Baujahr 96, 103000 km) als auch eine G650 und habe durchaus den Vergleich.


    Daß die F650 "für Konstantfahrruckeln bekannt ist" halte ich für ein Gerücht. Dafür ist die F650 (im Vergleich zur F650GS mit Lampda-Regelung für den Kat) viel zu fett abgestimmt. Da kann nichts ruckeln. Komme also bloß nicht auf die Idee, das Gemisch magerer zu stellen, um 0.0001 Liter/100km weniger Sprit zu verbrauchen.

    Vielleicht sollte ich meine rote F650 wirklich behalten. Trotz Wechselkennzeichen (mit einer Xchallenge) habe ich immer mal wieder überlegt, die Rote zu verkaufen.

    Mal nach "Stolligkeit" sortiert, Straße zuerst. Alle gibt es für die F650 in 100/90-R19 vorne und 130/80-R17 hinten. Manche Reifen habe ich allerdings vor über 4 Jahren das letzte Mal nachgeschaut. Laut www.continental.de gibt es den Avenue zum Beispiel nicht mehr in den Abmessungen zur F650. Ist aber eh ein sehr straßenorientierter Reifen


    Nur Straße:
    Bridgestone BT45


    Gelegentlich mal Schotter, was Du auch aus deutschen Freigabelisten findest:
    Michelin Anakee (gefällt mir persönlich sehr. Schotter OK, Straße top, hält lang. Sehr gut auf nassem Asphalt!)
    Metzeler Tourance
    Bridgestone Trailwing TW01 vorne, TW152 hinten (gibts die noch? Gefallen mir auch. Kurvenfreudiger als Anakee. Nicht ganz so haltbar)


    Öfter mal Schotter:
    Heidenau K60 (Eine Freundin ist sehr zufrieden. Ihre G650 Xcountry hat gleiche Reifenabmessungen)


    Regelmäßig Schotter:
    Continental TKC80. Passt vorne auch in 110/80-R19 (Schalber Gutachten) Und Du mußt damit noch nicht einmal zum TÜV :) Hält nicht so lange, wie z.B, ein Anakee oder K60


    So, wie Du schreibst, würde ich zum Michelin Anakee (gut bei Nässe) oder dem Heidenau K60 tendieren (Mehr Spaß auf Schotter, für Asphalt noch gut brauchbar). Der Michelin ist etwas teuer, aber auf jeden fall sein Geld wert. Ich fahre ihn schon mehrere 10000 km auf der F650. Auch auf Schotter. Sobald es feucht-erdig wird, kannst Du den Anakee allerdings vergessen. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Aber bei 70% Straße und viel regen? Anakee. Wenn Dir die 30% Schotter wichtiger sind: K60.


    Grüße aus Graz,
    Ulf

    Nochwas: prüfe auch mal die Bordspannung bei laufendem Motor. Zuerst im Leerlauf mal schauen, dann für ein paar Sekunden mit konstanter, etwas höherer Drehzahl (2000? 2500?) Mehr als 14.4 Volt solltest Du nicht messen. 14.7 Ist schon ein wenig viel. Bei 15 Volt würde ich den Laderegler tauschen. Vielleicht kocht der ja Deine Batterie immer ab. (15 Volt sind schon oberhalb der Gasungsspannung von Blei-Säure-Batterien)

    Hi Crisp (lange nicht gesehen!),


    die Nähe zu Wärmequellen mag grundsätzlich keine Blei-Säure-Batterie (egal, ob flüssig mit Stopfen, Absorbing glass matt, Gel, So-tu-als-ob-Wartungsfrei-flüssig-ohne-Stopfen). Also auch eine wirklich gute AGM oder Gel-Batterie wird nicht so lange halten, wie es der Hersteller erwartet. Probiere es halt einfach aus...


    Wenn Du es vielleicht doch noch einmal mit einer flüssigen probieren willst: ich habe in meiner F650 bei Kilometer 40000 nach 6 Jahren die werksseitg verbaute Yuasa (flüssig) gegen eine baugleiche ersetzt. Nach weiteren 4 Jahren bei Kilometer 80000 war wieder was Neues fällig, eine Exide -- wieder flüssig mit Stopfen. Auffällig: meine beiden Yuasas (wie sich absolut baugleich in der F650GS verbaut wurden) mussten wesentlich öfter mit Wasser befüllt werden, als die Exide. Ich vermute, die Bleilegierung in der Exide ist etwas anders, sodaß die Gasungsspannung etwas höher liegt (Die Spannung, ab der in voll geladenem Zustand das Wasser per Elektrolyse zerlegt wird)


    Also wie gesagt, vielleicht ist die Exide-flüssig ja doch eine Alternative. Zumal die Flüssigen auch Vorteile haben: wenn ihnen zu warm ist, altern sie nicht so schnell, wie die Wartungsfreien. Denn die Wartungsfreien leiden nur, bei den flüssigen füllst du das verdampfte Wasser einfach auf. Man muß es halt nur tun. Und mit einer Exide muß man vielleicht nicht ganz so oft schauen.


    Ulis Experiment finde ich sehr interessant. Man muß halt nur damit rechnen, daß es schief gehen kann. Offenbar klappt es :) Vielleicht auch einfach nur, weil genug Luft zur thermischen Isolierung vom Ölbehälter vorhanden ist.


    Ulf

    Hallo Uli,


    Was Du als "Druckausgleichsbehälter" bezeichnest, ist ein Niedrigdruckspeicher, der bei nicht aktiviertem ABS leer ist: die Feder drückt alles raus und die Flüssigkeit wird von der Pumpe zurück in den Vorratsbehälter gepumpt***. Der Speicher stellt somit kein Problem dar. (Auch bei aktiviertem ABS darf der Speicher nie voll werden, aber das ist ein anderes Thema)


    > aber ob das wirklich die gesamte Flüssigkeit in dem Behälter austauscht, wird wohl keiner sagen können

    Ich hatte bei meinem erstem Arbeitgeber mal eine Plexiglasversion einer ABS-Hydraulik in der Hand (zur Untersuchung der Entlüftbarkeit).
    Die Leitungen sind wirklich dünn! Mit ein paar ABS Stops hast Du die gespült.


    > Wobei wir ja nur annehmen, dass das ABS der F 650 genau so geschaltet ist, wie auf dem Bild,
    > was wir auch nicht genau wissen, solange wir kein Schema organisieren können.


    Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, daß das Bild paßt. Geschlossene Magnetventilsysteme sind Standard im PKW-Bereich. Die Ventile wegen hoher Stückzahlen somit günstig zu bekommen. Da die F650GS nicht so teuer werden durfte, hat man ein PKW-System halbiert -- und so ein günstigeres, leichteres *und* besseres Motorrad-ABS geschaffen, als es das von BMW so über den grünen Klee gelobte ABS III ist.


    > Hier noch eine interessante Seite zum BMW ABS:
    > http://www.auto-treff.com/bmw/…thread.php?postid=1702121


    Nicht wirklich passend, wenn Du eine Eintopf F650GS fährst. Das elektrohydraulische ABS III ist mit dem der F650GS nicht zu vergleichen. Die System sind völlig verschieden. Eine Seite "zum BMW ABS" gibt es daher nicht. Höchsten "zu den verschiedenen BMW-ABS Systemen". Das ABS der F650GS wird aber leider nur am Rande erwähnt.


    Es ist natürlich richtig, daß man Luft aus der Hydraulik nur durch Ansteuern der Ventile heraus bekommt. Wenn Du aber nach der (ich nenne sie mal) "Durchspülmethode" die Flüssigkeit wechselst, kommt ja nie Luft hinein.



    *** Edit: die Pumpe fördert nicht in den Voratsbehälter, sondern in die Leitung zwischen Hauptbremszylinder und Druckhalteventil. Nur bei nicht betätigter Bremse besteht über die Schnüffelbohrung im Geberkolben des Hauptbremszylinders eine direkte Verbindung zum Vorratsbehälter. Aber das ist jezt wirklich ein Detail...

    Hallo Ulf,


    klar geht das warscheinlich, aber ein Hydraulikschema wäre halt noch besser um zu sehen, wie man das System "öffnen und spülen" kann. Aber ich befürchte, so ein Dokument ist nirgends zu beschaffen.


    Gruß ULI

    Schau mal hier:



    http://www.kfztech.de/kfztechnik/fahrwerk/bremsen/abs.htm


    Überspringe die Grundlagen (kanst' auch später lesen) und rolle runter zu "ABS-Hydraulik, Beispiel mit Schema Bilder von Audi". Die Bilder sind nicht in den üblichen Hydraulikventil-Diagrammen gezeichnet, aber vieleicht gerade deshalb zum Einstieg verständlicher. Das ABS der Eintopf-F und der G ist genauso aufgebaut. Zwei Kreise. Unterschied ist nur:
    - pro Kreis ein Rad weniger
    - dementsprechend 4 Ventile weniger (zwei pro Bremssattel)
    - Statt einem Pedal, daß beide Kreise betätigt, hast Du zwei separate Hebel (Hand, Fuß)


    Nun leuchtet auch ein, daß Du die Bremsflüssigkeit ohne Diagnosetester wechseln kannst :)


    Ulf

    Tausche einfach die Flüssigkeit wie bei einem ABS-losen Fahrzeug und mache ein paar ABS-Bremsungen auf Schotter (ist stressfreier, als auf Asphalt) Durch die ABS Stops mischt sich die kleine Menge alte Flüssigkeit aus der Hydraulik mit der großen Menge neuer Flüssigkeit. Mache ich mit meiner Challenge auch so.


    Das Ganze geht deshalb, weil das ABS der Eintopf-F und der G ein einfaches, geschlossenes Magnetventilsystem ist, wie es seit Ewigkeiten schon in PKW verbaut wird -- nur eben mit halb so vielen Ventilen, weil nur halb so viele Bremssättel verbaut sind. Und lasse Dich nicht von einem BMW-Mehrzylinder-Fahrer verunsichern. Deren ABS I, ABS II und auch das berühmt-berüchtigte ABS III funktioniert völlig anders. Da würde ich auch die Finger von lassen.

    Zitat

    bei 85tkm neues Gabelöl gekriegt, aber nur weil die Federn getauscht wurden.


    Wäre halt interessant gewesen, wiviel besser Deine Africa Twin sich gefahren hätte, wenn Du die alten Federn drin gelassen und einfach nur das Öl gewechselt hättest.


    Gabelöl wird auch alt. Und in der Gabel vor allem schmutzig. 85000 km sind viel. Ob 20000 km zu wenig sind, kannst Du nur beurteilen, wenn Du das alte Öl beim selbst wechseln anschaust.


    Ulf

    Zitat

    Die Regelventile kannst du nicht abschalten, die sind immer im System und werden mitbetätigt - das ist es was die Bremse "kaputt" macht.


    Muß ich Im Fall des ABS der BMW-Eintopf-F650GS und Ducati ST4 S ABS (Baugleich von Bosch) klar widersprechen. Ist in der LC8 nich auch das baugleiche Bosch-System drin? Das halbierte PKW-ABS verhält sich bei nicht aktivieren Ventilen* so, als sei es nicht vorhanden. (Glaubs mir, auch wenn es nur zweieinhalb Jahre waren, die ich PKW-ABS-Systeme programmiert habe)


    Das einzige, was Du vielleicht merkst: auf Grund der längeren Leitungen ist der Druckpunkt nicht ganz so exakt, weil sich die Leitungen ganz geringfügig unter dem Druck aufweiten. Das ist bei Rohren (nicht Flexschläuchen) aber minimal.


    *noch ein Edit: "Nicht aktiviert" heißt hier "nicht elektrisch betätigt". Durch Druck alleine bewegen sich die Ventile nicht.

    Ich verstehe Euren Ärger nicht. Fahre eine F650 Baujahr '96, ungeregelter Kat, keine Hitzeschutzfolie in der Seitenverkleidung. 103000 km ohne Probleme. Da muß irgendwas anderes falsch bei Euch laufen (Gemisch zu mager?) daß die Abgase zu heiß sind.