> Soweit ich weiß soll damit erreicht werden, daß
der "bewegliche" Teil der Gabel, also daß was
zusammen mit dem Rad federt, leichter wird.
Durch die geringere Massenträgheit soll das
Ansprechverhalten besser werden.
Völlig korrekt. Ich könnte jetzt höchstens noch Haare spalten und korrigieren: "Durch die geringere *Masse* soll das Ansprechverhalten besser werden." ("Masse" ist ein Maß für die Trägheit. "Massenträgheit" ist somit ein Doppel-Moppel-Begriff)
Vielleicht erinnerst Du noch aus dem Physikunterricht des 11. Schuljahres, oder Fachoberschule oder Technikerausbildung:
F = m a
(Kraft = Masse mal Beschleunigung)
Die Kraft, die durch zügiges Überfahren einer Bodenwelle plötzlich auftritt, will die ganze Maschine anheben. Die *gesamte* Maschine ist auf Grund ihrer Masse viel zu träge dafür. Deshalb eine Feder mit Dämpfer!
Ideal wäre natürlich, wenn die Federgabel/Schwinge der Bodenwelle perfekt folgt, der Rest des Motorrads sich nicht bewegt. Zum Perfekten folgen muß die federnde Masse (m) innerhalb kürzester Zeit auf einen bestimmten Wert beschleunigt werden (a). Bei geringer Masse geht das natürlich leichter (die Kraft F kann kleiner sein). Wenns nicht so gut klappt, federt halt auch der Rest der Maschine mit.
Wenn die Maschine sehr leicht ist (z.B. die 170 kg einer Bimota Supermono) drückt es natürlich noch leichter durch, weil die Federung an einem Rahmen mit wenig Masse (wenig Trägheit!) montiert ist. Also verteilt man die Masse um: das leichte Gabelrohr wird beweglich, die Gabelrohrführungen (wie heißen die richtig?) kommen fest an die Gabelbrücken, also an den Rest der Maschine.
Das Ganze soll wohl nerviger zusammenzubauen sein (Ich selbst habe da keine Erfahrung).
Die Kräfte von Feder, Dämpfer, Reifen habe ich in obiger Überlegung nicht berücksichtigt. Zusammen mit Feder- und Dämpferkraft wird aus F=ma eine Differentialgleichung. Das ändert aber prinzipiell an der Massenbetrachtung nichts.
Auf Grund der hohen federnden Masse werden "echte" Sportlerfahrer immmer die Nase rümpfen, wenn sie eine sportlich aufgemachte Maschine mit Kardanwelle sehen, z.B. die BMW 1100S. Da ist dann oft in Zeitschriften zu lesen: "Heck wirkt bei Bodenunebenheiten polternd." So ein Kardan bringt halt mehr Masse mit, als eine Kette und ein Kettenblatt.
Ulf