Jungs, das mit dem Warmfahren wird oft trotz einer gewissen Berechtigung ein wenig überbewertet.
Wir leben in der Zeit hochmoderner Mehrbereichsöle!
2 Formusmitglieder, 2 Meinungen.
das Motoröl hat sich wie der Rest der Motortechnik in den letzen Jahrzehnten weiterentwickelt.
Beim Warmfahren geht es nicht nur darum, das der Motor gut geschmiert wird, sondern auch darum, das beim Warmfahren ein "negatives" Abschrecken des Motors stattfindet. Dieses "Abschrecken" kann man verkürzen indem man Suppe gibt oder aber sanft gestalten durch "langsames" Warmfahren, bis der Motor Betriebstemperatur erreicht und alles mechanische seine Sollmaße erreicht hat (Spiel des Kolbens im Zylinder, Lagerspiel usw.).
In diesem Moment der "Schwäche" sollte der Motor eben nicht zu extrem belastet werden.
Wenn ich mir anhöre, wie viele technisch unverständige Menschen ihre Automotoren starten, wird mir immer ganz kalt um's Herz, und trotzdem halten die Teile das über 200.000 km aus!
ich habe 2 Kolegen mit Firmenwagen (staatlich gerprüfte Techniker, das zum Thema "technisch unverständige Menschen"), die schaffen es regelmässig Motoren durchzujagen und wenn das nicht klappt, bei 50TKM einen Ölverbrauch von 1l/1000km zu realisieren.
Die bringen den Motor in ca. 1-2 Minuten auf Betriebstemperatur.
Wer einen Öl-Thermometer als Öltank-Verschluss hat, möge da mal drauf schauen, nach 2-3 km Fahrstrecke ist das Motoröl auch jetzt im Herbst bei ca. 25-30 Grad.
Ab da kann man schon ordentlich Gas geben, die Schmierfähigkeit wird danach eher schlechter.
Vielleicht zirkuliert das Motoröl mit 70-80 Grad etwas schneller, aber was bringt das? Nix.....
habe keinen, denke aber auch bei einem wassergekühlten Motor ist das nicht soooo aussagekräftig. Wichtiger wäre mir die Kühlmitteltemperatur.
Die Fahrer der legendären Zündapp KS 601 hatten da in den 1950er Jahren mit Einbereichs-Motoröl vor allem im Winter (SAE 20W20) auf dem Weg zum Ele-Treffen ganz andere Probleme, wenn die nicht mindestens 20 km warm fuhren, war gar nich' gut.... und überhaupt, Ölwechsel/kleine Wartung alle 3.000 km...
schön, aber hier wird ein luftgekühlter Motor mit einem wassergekühltem verglichen. Hätte der luftgekühlte noch einen temperaturgeregelten Ölkühler ..., aber so ist das wirklich ein großer Unterschied. Beim luftgekühltem Motor ist die Kühlung ungeregelt.
Mit anderen Worten das Ding kühlt bei kalten Motor genauso wie beim warmen, Folge -> sehr langes warmfahren!!!
Beim wassergekühltem Motor ist eigentlich auf den ersten paar Kilometern die Kühlung deaktiviert ("Thermostat"), das hat zur Folge das der Motor im Vergleich zum luftgekühlten in kurzer Zeit auf Betriebstemperatur kommt.
Fazit: meiner Meinung nach ist warmfahren immer noch eine Methode um das Material zu schonen. Es ist aber nicht mehr so wichtig, wie vor 20 Jahren, da es einen gewissen technischen Fortschritt gegeben hat. (Heute halten die Moppedmotoren 100-200TKM, vor 20 Jahren musste Kolben nach 30-50TKM ersetzt werden).
- wassergekühlte Motoren
- Mehrbereichsöl
- bessere Materialien wie z.B. Nikasilbeschichtung der Zylinder, geringere Fertigungstoleranzen
- optimierte Werkstoffe
- Einspritzung + Regelung statt manuellem Choke
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