zeitweilige Startprobleme / Masseschluss

  • Hallo des Schraubens Kundige,


    meine F 650, BJ. 12/97 springt öfters mal nicht an, allerdings ist kein Muster zu erkennen.
    Sie war vor kurzem beim " Freundlichen ", der tauschte den Laderegler und hat die Kabel durchgemessen. Alles ok, Maschine lief tadellos und Batterie war auch immer voll ( ist ca. sechs Wochen alt), alle Sicherungen neu.
    Ab und an springt sie dann nicht an, wobei es egel ist, ob sie nur kurz oder über Nacht stand. Wenn ich sie wieder auf den Hof schob und einen letzten verzweifelten Versuch mache, siehe da, startete beim ersten Versuch.
    Mein bärtiger Nachbar, der gemütliche Harley- Schrauber tippt auf Masseschluss und glaubt, dass ein Kabel durchgescheuert sei und je nach Bewegung mal funktioniert, mal nicht.


    Wenn sie nicht startet: Zündung an, Öllampe leuchtet, Anlasser orgelt, Motor startet nicht. Sein Tip: Alle Kabel auf Scheuer- bzw. Bruchstellen prüfen und flicken, bzw. tauschen. Da mir stundenlanges Suchen / Checken beim Freundlichen zu teuer wird, bzw.
    meine Zeit etwas zu knapp ist, folgende Frage an die Schraubergemeinde:


    Ist dies ein bekanntes Problem oder anders ausgedrückt: Gibt es einen üblichen Verdächtigen für meine Startprobleme? Schraube wenn überhaupt nur mit Buch, bzw. Anleitung und bitte dies bei den Tips zu beachten, soll heißen bin Amateur auf unterstem Anfängerniveau mit Ambitionen nach oben. Schon mal ein fettes DANKE vorab, Carsten :wave:

  • Wenn irgendeine der wirklich Strom führenden Leitungen einen Schluß nach Masse (Fahrzeugrahmen) hätte, würde es a) qualmen und b) irgendeine Sicherung duchbrennen. Wenn z.B. der Killschalter defekt ist und nicht schließt würde aber auch der Starter nicht laufen, er scheidet aus. Ist auch kein wirklicher Killschalter wie bei einer Magnetzündung sondern nur in Reihe zum Zündschloß geschaltet. Ich würde mal eine Kerze herausdrehen wenn die Maschine nicht anspringen will und prüfen, ob es überhaupt einen Zündfunken gibt. Nebenbei kann das Kerzengesicht ja auch ganz interessant sein. Ist die Kerze naß, dann werden entweder die Schwimmer überflutet und die Maschine springt "dank" fettem Gemisch nicht an oder der Choke hängt oder irgendetwas stimmt mit der Startprozedur nicht. Meine Maschine springt in kaltem Zustand bei voll gezogenem Choke innerhalb 1 Sekunde an und dreht etwa 2200U/min. Sollte natürlich die Leitung vom Zündzeitpunktsensor schadhaft sein und ab und an einen Masseschluß haben, dann hat die Zündbox ein Problem. Hier fließen auch keine Ströme ist ja nur ein Impuls eines vermutlich Hallgebers. Der Widerstand des Gebers sollte zwischen 190 und 300 Ohm liegen. Eine Überprüfung des Geberkabel zum Anschluß 4 der Zündbox mit einem Ohmmeter könnte auch hilfreich sein.
    Viel Erfolg, ich tippe auf einen Fehler in der Kraftstoffaufbereitung-->Tank-->Benzinhan--->Vergaser

  • Hallo,


    hier findest Du einen Schaltplan:


    http://faq.f650.com/FAQs/Photos/ElecPhotos/wiring1-1.gif


    Sobald der Fehler auftritt, prüfe die + Leitung von der 7,5 A Sicherung über den Seitenständerschalter, Killswitch, Sockel Alarm für Diebstahlwarnanlage (sollte eine Brücke drin sein) bis zum Zündsteuergerät. Einfach messen, ob Spannung da ist.


    Wackelkontakte in der Schaltarmatur (Killswitch) und Seitenständerschalter sind keine Seltenheit.


    Gruß
    Chris

  • Wenn Carsten ja nicht geschrieben hätte. Anlasser orgelt.....dann würde ich ja an die Fehlermöglichkeiten "Killschalter defekt" bzw. "Seitenständerschalter" glauben. Wenn die aber weil defekt den Stromkreis zu Zündung und Starter trennen, orgelt auch kein Anlasser.


    Sorry aber ich habe zu viele Jahre trouble shooting in hochkomplexen Anlagen gemacht.

  • Wenn Carsten ja nicht geschrieben hätte. Anlasser orgelt.....dann würde ich ja an die Fehlermöglichkeiten "Killschalter defekt" bzw. "Seitenständerschalter" glauben. Wenn die aber weil defekt den Stromkreis zu Zündung und Starter trennen, orgelt auch kein Anlasser.

    Ja, stimmt, wenn der Anlasser arbeitet, ist der Seitenständerschalter nicht das Problem.
    Der Killswitch hat zwei Ausgänge. Davon kann die Leitung, die zum Zündsteuergerät führt defekt sein. Die Leitungen sind angelötet und dort brechen die Kabel gerne.
    Durch die Lenkerbewegung kann das Kabel auch irgentwann in sich brechen.


    Aber erstmal direkt am Steuergerät messen. Wenn Die Spannungdort OK ist, liegt der Fehler sowieso woanders.

  • Aus Copyright-Gründen hänge ich mal keine Schaltpläne an. Sowohl bei der ersten Version Funduro bis 1996 als auch bei der Funduro bzw F 650 ST ab 1997 wird Batteriespannung über F1 20A zum Zündschloss geführt (1 polig, der 2. Pol des Schalters schaltet nur die Heizgriffe wenn vorhanden). Von dort geht es über F2 7,5A über den 1 poligen Killschalter direkt zum Anschluss 1 der Zündbox. D.h. wenn Spannung vorhanden d.h. Batterie i.O. ist der Killschalter nicht betätigt wurde, also nicht offen ist und der Leerlaufschalter nicht geöffnet ist oder durch den Kupplungsschalter bei eingelegtem Gang überbrückt, wird gibt es Strom für den Anlasser. Ab 1997 ist dann nur als Änderung der Schalter für den Seitenständer dazugekommen. Ebenfalls in Reihe zum Zündschalter und Killschalter. Sobald einer dieser Schalter öffnet: Ständer ausgeklappt, Zündschalter aus, Killschalter betätigt, geht absolut nichts. Von der Beleuchtung mal abgesehen.

  • Vielen Dank für Eure ( Ekkehart, Xtoph ) prompten Antworten und Tips. Muss allerdings zugeben, dass ich sie bisher nicht befolgt habe. Einer Eingebung, vermutlich durch viel lesen hier im Forum, folgend und dem Gebot des Zeitmangels gehorchend, habe ich letzten Donnerstag abend mal schnell die alten Zündkabel und Blech- Kerzenstecker rausgeworfen. Seitdem schnurrt mein Hobel wieder wie ein Kätzchen. Nicht schlecht für ein einhalb Stunden Arbeit ( Amateur ) und ca. € 10,-- Materialeinsatz. Hoffe es bleibt so. Vielen Dank Euch nochmal. Werde mich jederzeit wieder vertrauensvoll an die community wenden, sollten noch mal Probleme auftreten.


    Grüsse aus Berlin, Carsten