Motorwird lauter (Brummen) bei ca. 4000rpm

  • Hallo CS Gemeinde,


    ich bin seit einer Woche nun auch Besitzer einer F650CS Baujahr 2002. Die Maschine hatte erst 4600km gelaufen. Aus dem Grunde hatte ich wegen schlechten Wetters auf eine ausgiebige Probefahrt verzichtet und die Maschine gekauft. Optischer Pflegezustand ist sehr gut, nach der 1000er Inspektion im Jahr 2003 wurden allerings keine Flüssigkeiten gewechselt. Auf der Überführungsfahrt (ca 70km) habe ich dann ein ungewöhnlich zunehmenes Brummen bei Drehzahlen um 4000rpm festgestellt. Ab 4500rpm wird es dann wieder normal, die Gasannahme ist unauffällig gut. Zu Hause angekommen habe ich dann gleich einen Ölwechsel gemacht und ein paar Späne an der Ölablassschraube gefunden (ist wohl normal?).
    Danach hatte ich das schon oft erwähnte Problem mit zu viel Öl, obwohl ich nur 2.5l Frischöl eingefüllt hatte. Danach das leidige Absaugen mit immer wieder warmfahren, bis der Ölstand dann endlich etwas oberhalb Mitte zwischen max und min lag. Nach ca. 5h habe ich im kalten Zustand noch mal gemessen, nun ist der Ölstand ein gutes Stück unter Minimum, aber noch am unteren Ende vom Peilstab erkennbar. Wie schnell darf er eigentlich absinken (leckendes Rückschlagventil)? Wäre es auch normal, wenn man in wenigen Tagen überhaupt kein Öl am Peilstab messen würde?
    Ich habe vor, mir demnächst eine Iridium Zündkerze zu kaufen. Könnte diese eine Verbesserung bezüglich des Brummens bei 4000rpm bewirken? Ist dieses Brummen normal bzw. kann es verschwinden, wenn die Maschine zügoger bewegt wird? Sollte man den Fehlerspeicher beim Händler auslesen lassen bzw. habt ihr das nach dem Gebrauchtkauf machen lassen?


    Am Riemenantrieb habe ich auch Geräusche festgestellt. Es ist ein leichtes Dröhnen bei sehr langsamer Fahrt beim Ausrollen. Ich habe die Maschine dann auf den Mittelständer gestellt und beim Drehen des Hinterrades zusätzlich Knackgeräusche festgestellt. Ich war danach ziemlich angesäuert und habe überlegt, den Verkäufer zur Rücknahme zu überreden. Das Knacken verschwand aber, nachdem ich dem Riemen etwas Silikonspray spendiert hatte, jedoch nur für kurze Zeit. Jetzt habe ich ihn mit einer Wurzelbürste und viel Wasser bearbeitet und es scheint besser geworden zusein. Jedenfalls liegt es nicht am Lager der Ritzelwelle und die Riemenspannung scheint auch ok zu sein. Es ist eindeutig dem Riemen selbst zuzuordnen, der aber äußerlich sehr gut aussieht.


    Nach Kontakt mit dem BMW Service habe ich erfahren, daß die Rückrufaktion bezüglich des Riemenrades erledigt wurde, dass aber zwei weitere Aktionen noch (kostenlos) zu erledigen seien. Worum geht es genau bei diesen weiteren Rückrufen?


    Ich hoffe, die CS wird noch mein guter Freund.


    Gruß Mawue


    PS: Dieses Forum ist sehr hilfreich und ich habe die meisten Beiträge mit Interesse gelesen.

  • Hallo mavue!


    Willkommen im Forum!


    Auf der Überführungsfahrt (ca 70km) habe ich dann ein ungewöhnlich zunehmenes Brummen bei Drehzahlen um 4000rpm festgestellt. Ab 4500rpm wird es dann wieder normal, die Gasannahme ist unauffällig gut.


    Das mit dem Brummen ist normal - wenn Du damit "Vibrationen" meinst: der Rotax-Eintopf hat eine Ausgleichswelle, die es aber (konstruktiv bedingt) kaum schaffen kann, sämtliche Vibrationen über das gesamte Drehzahlband zu eliminieren. Dieses Thema ist vor längerer Zeit mal von einer Moppedzeitschrift ("mo"-Sonderheft) behandelt worden: dort wurden div. Motorkonzepte miteinander verglichen, mit dem Ergebnis, dass der gute, alte Boxer (wen wundert's?) immer noch den besgten Massenausgleich hinbekommt und ein Eintopf naturgemäß die meisten Vibrationen verursacht, insbes. wenn die Ausgleichswelle fehlt.



    Zu Hause angekommen habe ich dann gleich einen Ölwechsel gemacht und ein paar Späne an der Ölablassschraube gefunden (ist wohl normal?).


    Ich würde mir bzgl. der Späne erst dann einen Kopf machen, wenn es nach dem nächsten Ölwechsel (ca. 10 Tkm) nicht besser, also weniger geworden ist. Hattest ja wohl noch so so etwas wie das "Einfahröl" drin...


    Nach ca. 5h habe ich im kalten Zustand noch mal gemessen, nun ist der Ölstand ein gutes Stück unter Minimum, aber noch am unteren Ende vom Peilstab erkennbar. Wie schnell darf er eigentlich absinken (leckendes Rückschlagventil)? Wäre es auch normal, wenn man in wenigen Tagen überhaupt kein Öl am Peilstab messen würde?


    Die Frage, wie viel Öl nach welcher Zeit vom Öltank in die Ölwanne zurücklaufen darf, hatte ich hier auch schon einmal gestellt - und sie ist bis heute unbeantwortet. ;) Normal ist es sicher nicht, wenn nach wenigen Tagen am Ölmessstab kein Öl mehr haften bleibt. Dann dürfte das von Dir schon erwähnte Rücklaufventil defekt sein - das man aber beim nächsten Ölwechsel nach Demontrage des Ölfilters leicht selbst ersetzen kann. Einen akuten Handlungsbedarf sehe ich hier nicht, so lange der Papierluftfilter nicht zum Ölbadluftfilter mutiert.




    Ich habe vor, mir demnächst eine Iridium Zündkerze zu kaufen. Könnte diese eine Verbesserung bezüglich des Brummens bei 4000rpm bewirken?


    Nein. DIe Iridiumkerze kann allenfalls das Konstantfahrruckeln im Drehzahlbereich von ca. 2.500-3.500/min. mindern.


    Sollte man den Fehlerspeicher beim Händler auslesen lassen...?


    Wenn das Mopped sonst keine Fehler erkennen lässt, besteht kein Grund, den Fehlerspeicher auslesen zu lassen - zumal diese "Arbeit" Bestandteil einer regulären Inspektion ist und ansonsten separat brechnet wird.


    Am Riemenantrieb habe ich auch Geräusche festgestellt. Es ist ein leichtes Dröhnen bei sehr langsamer Fahrt beim Ausrollen. Ich habe die Maschine dann auf den Mittelständer gestellt und beim Drehen des Hinterrades zusätzlich Knackgeräusche festgestellt.


    DIeses Dröhngeräusch ist normal. Es handelt sich hier um Vibrationen des Zahnriemens. Die Knackgeräusche wüde ich im Auge behalten, da sich evt. doch noch ein Lagerschaden am Riemenritzel ankündigen kann.


    Nach Kontakt mit dem BMW Service habe ich erfahren, daß die Rückrufaktion bezüglich des Riemenrades erledigt wurde, dass aber zwei weitere Aktionen noch (kostenlos) zu erledigen seien. Worum geht es genau bei diesen weiteren Rückrufen?


    1. Befestigung des hinteren Bremssatttels
    2. Tankentlüftung (Flanschdichtung)


    CU!


    Martin

    --- Diskutiere nie mit jemandem, der 6 Gläser Vorsprung hat! ---

  • Das Knacken ist übrigens auch normal, habe ich seit 15.000 km, gehört dazu.


    Alles in allem eine normale CS, eine gute Wahl übrigens.


    Jan

  • Hallo Martin und Jan,


    vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Ich habe jetzt ein besseres Gefühl und werde am nächsten Wochenende bei hoffentlich trockenerem Wetter mal etwas mehr Erfahrungen beim Fahren sammeln.
    Eine Frage habe ich noch bezüglich einer zweiten Sechskantschraube auf der Motorunterseite. In der Mitte befindet sich ja die Ablaßschraube. Am Rohrrahmen auf der in Fahrtrichtung linken Seite daneben befindet sich eine weitere Schraube, auch diese hatte ich zum Ölwechsel herausgedreht und dachte, es sei die Ablaßschraube vom Rahmentank. Sie ist jedenfalls federbelastet. Ist dies das Öldruckventil? Diese Schraube ist im Servicebuch nicht beschrieben.


    Gruß Martin

  • Hallo!



    Eine Frage habe ich noch bezüglich einer zweiten Sechskantschraube auf der Motorunterseite. In der Mitte befindet sich ja die Ablaßschraube. Am Rohrrahmen auf der in Fahrtrichtung linken Seite daneben befindet sich eine weitere Schraube, auch diese hatte ich zum Ölwechsel herausgedreht und dachte, es sei die Ablaßschraube vom Rahmentank. Sie ist jedenfalls federbelastet. Ist dies das Öldruckventil?


    Ich weiß, ehrlch gesagt, nicht, welche Schraube Du genau meinst. Die 2. große Schraube unten am Motorblock stellt die Verbindung zwischen Ölsumpf und Rahmenöltank her. Am Rahmen selbst (linke Seite) befinden sich außen neben der Ölablassschraube keine weiteren Schrauben, die etwas mit dem Ölwechsel bzw. dem Ölkreislauf zu tun haben könnten. Das Rundrohr, das beide äußeren Rahmenrohre unten miteinander verbindet, beherbergt auf der linken Seite in der Nähe der Kupplungsbetätigung das Ölsieb - dessen Reinigung nur im Rahmen der 1.000km-Erstinspektion vorgesehen ist (oder aber dann, wenn nach einem Motorschaden alle Ölleitungen gespült werden müssen).


    Wenn Du aber eine ganz andere Schraube meinst, dann bitte mal hier ein Foto reinstellen.


    Das Öldruckregelventil befindet sich jedenfalls tief im Motorblock in der Nähe des Papierölfilters- und ist nur dann zur Demontage zugänglich, wenn man nach Ablassen des Kühlmittels und des Öls die linke Motorgehäusehälfte abnimmt.


    CU!


    Martin

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  • Hallo Martin,


    ich glaube, Du hast meine Frage beantwortet. Ich habe ein Bild von der Schraube angefügt. Beim Ölwechsel ist dort ebenfalls noch Öl herausgeflossen, daher scheint ja bei normalem Ölwechsel noch Altöl im Motor zu verbleiben, da diese Schraube ja nicht entfernt wird.


    Danke und Gruß


    Martin