Noch eine Wasserpumpen-Kit Frage

Hallo miteinandern,

jetzt hat es auch mich erwischt - Wasserpumpe tropft auf Krümmer. (Ist jetzt die zweite Wasserpumpe, erste war noch in der Garantiezeit von meiner 2004er F 650 GS Dakar fällig)

Hab mir das Kit mit ZWEI Ritzeln wie hier im Forum inkl. Dichtringen, Dichtung etc. beschrieben bestellt.

Zwei Fragen zum Einbau:

1.
Bevor ich das Kit einbaue, ist das Ablassen des Öls zwingend notwendig , oder ? - hab es es gerade erst vor ne Woche gewechselt :((

2.
Wo genau kommt das SCHMIERMITTEL MOLYKOTE 111 rauf und soll ich Loctite 243 auf alle Schrauben des Gehäuses geben (inkl. der Ablassschraube?)

Vielen Dank für Eure Hilfe - Super Forum !

Robban

Öl muß aus dem Öltank abgelassen werden, da du die Ölleitung, die am Kupplungsdeckel vorbei unter den Motor führt, unten abschrauben musst, sonst
geht der Deckel nicht ab. Evtl. im sauberen Gefäß auffangen und wiederverwenden!
Molykotezeugs unter den Dichtring, der zum Flügelrad geht, wenn ich mich richtig erinnere.
Tip: In der Reparaturanleitung steht, man soll den Motor absenken, damit man besagte Ölleitung abnehmen kann, ist Quatsch.
ich habe den Krümmer am Zylinderkopf und die hintere Auspuffschelle gelöst - nicht den ganzen Auspuff abbauen! (Auf die Krümmerdichtungen achten, fallen schnell raus)
Dann geht der Krümmer weit genug herunter damit man die Ölleitung zusammen mit dem Kupplungsdeckel abbauen
und hinterher auch wieder - mit etwas Fummelei - anbauen kann!
Loctite ist für die Gehäuseschrauben glaube ich nicht vorgesehen.
Viel Erfolg!
Puhbert

Hallo Puhbert,

vielen Dank für Deine Antwort und den Tip mit dem Krümmer. Werde auch versuchen, den Starter nicht abzubauen und die Kühlschläuche am Deckel montiert zu lassen und diesen nur hochzubinden.

Hab mir auch das PDF von Drago zum gleichen Thema angeschaut - damit müsste es eigentlich funktionieren. Nachdem ich nun Endloskette, neue Ritzel vorne und hinten, Öldruckschalter, Nadellagerwartung (Schwinge), neue Umlenkrollen und neuer Schwingen-Kettenschutz hinter mir habe, werde ich das auch noch schaffen

Noch eine vielleicht blöde Frage zum Thema Ölablassen:

Es steht immer, man soll u.a. die unteren Klammern und Schrauben am Öltank abnehmen, um den Öltank leicht nach rechts zu kippen. Ich hab das bislang noch nie gemacht, weil ich diese Klammern nicht von den Schrauben runter kriege. Gibt es da einen Trick (einfach mit roher Gewalt an der Klammer ziehen ? - bzw. ist das Kippen tatsächlich notwendig ?)

Was das Loctite für die Wasserpumpe anbelangt:

Zumindest hier:
http://www.maxbmwmotorcycles.c…d/B0002951.png?v=03192010

ist Loctite (Nr. 4) mit angegeben - nur halt nicht, auf welche Schraube das Zeugs soll, bzw. ob es auf der Ablassschraube Sinn macht oder nicht

LG

Robban

Hallo Robban,

ich hab eine solche Rep schon mehrfach ausgeführt und wenn schon Loctite, dann an den Schrauben der Gehäuseabdeckung (Motorgehäuse links).
Für die Wasserpumpe selbst und den kleinen Pumpendeckel braucht es das nicht.
Wichtiger ist zur Montage das Flächendichtmittel (auf Silikonbasis) für die Dichtung am Kupplungsgehäusedeckel (dazu "Curil T" oder ein vergleichbares Produkt auf Siliconbasis).
Die Gehäuesschrauben natürlich möglichst exact auf Drehmoment anziehen...

Gruß
el patre

Hallo El Patre,

Danke für den Tip mit dem Curil T ! - (8,95 beim Motorradhandel um die Ecke statt des viel teureren von BMW empfohlenen MOLYKOTE 111) - werde das nehmen und mal hoffen, dass die Qualität nicht schlechter ist ...

Was sagen deine Erfahrungswerte wie lange so ein Wechsel von Flügelrad, Dichtung und Plastritzel dauert ?

LG

Robban

Hallo Robban,

das hab ich nicht "gestoppt" - schon gar nicht beim ersten Mal. Zuletzt war das ne Aktion von sagen wir mal 2 Stunden...
... das kommt aber auch drauf an, was Du alles mitmachst - wo schon mal offen ist.
Anbieten würde sich:
Ölwechsel sowieso, Kühlmittel, Kupplungsfedern? Kupplungsverschleiß überprüfen (nachmessen und dabei auch den Fehler im "Bücheli" beachten)...
bei mir hab ich das mit "großer Inspektion" verbunden: Kette, Kerze, Bremsflüssigkeit etc...
Die WaPu allein trau ich mich heute in zwei Stunden... - da geht auch noch ein Kaffee...

Gruß
el patre

PS: vergiß nicht, Dir vorher alle Dichtringe zu besorgen, auch die für die Ölsteigleitung und für die Kupplungsbetätigung - besondere Vorsicht ist geboten mit dem Gußteil, welches unten an der Welle den Kupplungszug aufnimmt - bricht leicht, wenn es schon etwas Wintersalz abbekommen hat... (BMW hat das Teil dann in der Regel nicht vorrätig und Dein Mopped steht...)

Zitat von Robban

Es steht immer, man soll u.a. die unteren Klammern und Schrauben am Öltank abnehmen, um den Öltank leicht nach rechts zu kippen. Ich hab das bislang noch nie gemacht, weil ich diese Klammern nicht von den Schrauben runter kriege. Gibt es da einen Trick (einfach mit roher Gewalt an der Klammer ziehen ? - bzw. ist das Kippen tatsächlich notwendig ?)

Hallo, Gewalt geht nur in den seltensten Fällen. Normalerweise reicht es ein wenig gegen den Tank zu drücken und Klammern mit Schraubendreher raushebeln.
Aufpassen mußt du nur auf die Befestigung am Luftfilterkasten. Diese ist mir mal nach hinten weggeruscht und im Kasten gelandet. Bekommt man aber durch den Luftfiltereinsatz wieder raus.

Zitat von Robban

Wo genau kommt das SCHMIERMITTEL MOLYKOTE 111 rauf

Die zwei Dichtungen für die Wapu haben einen Metalfederring. Diesen Hohlraum mit dem Fett füllen. Zudem brauchste das Fett um evtl. den Ausrückpilz zu fixieren, damit dieser beim Zusammenbau des Deckels sich nicht verdreht.

Zitat von Robban

Loctite 243 auf alle Schrauben des Gehäuses geben (inkl. der Ablassschraube?)

Schraubensicherung habe ich nur für die Befestigung der Fußraste und dem Hitzeschild genutzt.

Gruß Sandro

Hallo Sandro,

danke für den Tip. Jetzt hab ich auch noch was zum Thema dazugelernt: das Fett für die Federn im Dichtring... - macht natürlich Sinn - (dichten dann auch besser)
...und ich hatte mich gefragt, was das Fett in der Zeichnung soll...

Gruß
el patre

So - habe ich mit Euren guten Tips ans Werk gemacht und jetzt das Kupplungsgehäuse vor mir liegen und das Flügelrad samt Welle für die Wapu rausgenommen. Musste das alte Flügelrad zerschneiden, weil der Dorn absolut nicht auszudrücken war

Allerdings sind die beiden Dichtringe (der mit der Rundstahlfeder und der dahinter liegende) nahezu mit dem Kupplungsgehäuse verschweißt - ich fledder sie jetzt mit einer spitzen Zange raus aber es bleiben viele kleine Stücke kleben - hat jemand einen heissen Tip, wie ich die Gummidichtungen vom Gehäuse gelöst bekomme ? Vielleicht mit Chemie ? Das ist ja total nervig ! Entweder ist das Gummi heiss geworden und hat sich mit dem Gehäuse verbunden oder das Schmiermittel, was zuvor drauf war ist zum Kleber mutiert ...

Danke für Eure Tips !

Robban

Zitat von Robban

hat jemand einen heissen Tip, wie ich die Gummidichtungen vom Gehäuse gelöst bekomme ?

Es gibt Dichtungsentferner zu kaufen. Ob das Zeug wirkt weis ich aber nicht. Vielleicht geht auch abbrennen. Das dann schön vorsichtig damit sich nichts verzieht.
Gruß Sandro

Hallo Drago,

danke für deine Antwort - an Abfackeln hab ich auch schon gedacht

Hab heute erstmal etwas Chemie gekauft (Bremsenreiniger) - Das Zeug soll lt. Händler Gummi gut angreifen also mal schauen, was passiert ...

Grüße

Robban

Hallo Ihr beiden,

also Abfackeln: könnte das nicht zu Spannungsrissen (Haar-Rissen) im Aluguß führen? Hitze verändert doch auch die Struktur des Metalls.
Ich selbst würde aus diesen Gründen eher bei "mechanischer Entfernung" bleiben - Notfalls ein scharfes Messer...

Gruß
el patre

Keinen Flammenwerfer benutzen! Mechanisch würde ich es nicht machen. Das gibt nur Riefen und die führen zur Undichtigkeit. Je nach Lage und Tiefe natürlich.
Chemisch ist wahrscheinlich am Besten.

So, ich hab die Gummidichtungen ganz gut rausbekommen, waren zwar ziemlich zerkrümmelt aber es ging dann doch ohne Flammerwerfer. Kann also endlich mit den neuen Dichtungen und dem Einsetzen der Welle beginnen...

Wenn ich mir die Dichtungskonstruktion mit den zwei gleichartigen Ringfeder-Dichtungen so anschaue, denke ich, dass das Flächendichtmittel sowohl auf die Verbindung Flügelrad-Achse<>Dichtung als auch außen auf die Verbindung Dichtung<>Gehäuse rauf sollte.

Weshalb?

Der Abtropfkanal im Kupplungsghäuse (Kühlmittel, welches bei mir wie bei allen anderen auf den Krümmer tropfte) ist ja eigentlich nur ein Anzeiger für eine kaputte Dichtung, oder ?
Und die Dichtung hat ja zwei Funtionen: einmal zur Achse des Flügelrades hin dichten und einmal zum Gehäuse hin - also sollte man Dichtmasse an beide Stellen bringen (?)

Grüße

Robban

Hallo Robban,

also das Flächendichtmittel kommt nur auf den großen Kupplungsdeckel...

Gruß
el patre

Hallo el patre,

Danke für die Antwort - hab irgendwie das Gefühl, das hier gerade was durcheinandergeht.

Ich hab mir das Curil-T, wie du empfohlen hast besorgt. War der Meinung, dass es der Ersatz für das von BMW empfohlene MOLYKOTE 111 ist (?)

Nun sagt Drago, dass es in den Hohlraum der Ringfederdichtung soll ?

Sorry - gerade leicht verwirrt ....

Robban

Zitat von Robban

Nun sagt Drago, dass es in den Hohlraum der Ringfederdichtung soll ?

Da muss was mißverstanden worden sein Flächendichtmittel kommt nur auf Kupplungsgehäuse und das auch nur wenn du keine neue Dichtung hast. Doppelt gemoppelt muss es ja nicht sein. In den Dichtungen mit der Ringfeder kommt Fett wie z.B. Castrol LMX oder ähnliches.
Gruß Sandro

Das Flächendichtmittel trage ich auf das entfettete Gehäuse auf und lege dann die neue Dichtung auf (das erleichtert die Montage sehr...) - auf den Deckel trage ich es auch auf und dann liegt die Dichtung sozusagen dazwischen (aber dünn auftragen) - dann auf Drehmoment anziehen und gut iss es...

Viel Erfolg!
Gruß el patre

Ok, dann hab ich es kapiert - ein entsprechendes Hochdruckfett hab ich noch irgendwo rumliegen.

Vielen Dank für Eure Hilfe - habt mich echt weitergebracht !

Dann werd ich am We mal weiterschrauben ...

Gruss

Robban

Oh Mann,

ich will nicht ausschließen, dass ich mich irgendwie dämlich anstelle, aber das Kupplungsgehäuse wieder aufzusetzen ist ja wirklich eine extrem kniffelige Angelegenheit ...

Vor allem die Zahnstange des Kupplungszuges macht Probleme, bzw. deren Gegenstück. Das Teil verstellt sich ständig so dass sie nicht korrekt ineinander verzahnen - zum Kotzen ...

Werde jetzt mal versuchen, das Teil mit schwerem Fett zu fixieren - oder hat jemand noch einen besonderen Trick ?

Und da ich gerade beim Fragen bin: Der Deckel für die Kühlflüssigkeit (nicht der für den Ausgleichsbehälter sondern der metallene mit der Gummi-Dichtung) lässt sich bei mir von Anschlag zu Anschlag drehen und ist in der einen Position loser (so habe ich das Kühlmittel abgelassen) und in der anderen Position fester - aber wie bekomme ich ihn für das Auffüllen mit neuer Kühlflüssigkeit komplett ab ? Mit einem Schraubenzieher seitlich hebeln ? Will nicht die Dichtung kaputt machen ...

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Robban