Welche Leistung darf ein Regler abgeben ?

  • Seitdem ich die F 650 BJ 97 im Februar beim Händler gekauft hab lief sie nicht einmal richtig rund.
    Nach Reklamation , weil sie an Ampeln ausgegangen war, Fehlzündung hatte und nen absolut ruppigem Lauf, wurden mir zwei
    Schwimmer-Ventile getauscht. Besser wars, aber weit entfernt von gut.


    Führerschein hab ich ja auch erst seit Anfang Juni, fahre also erst seit kurzem regelmäßig.


    Nu isse wieder mal während der Fahrt ausgegangen, 2 mal liegengeblieben und nach erfolgreich neugeladener Batterie
    (warum die Batterie leer war - keine Ahnung. Die war angeblich neu ! ) bei meinem Autoschrauber angekommen.


    Der fährt selbst Motorrad, hat aber für seine Beiwagen-Rennmaschine auch nicht die teueren Spezialwerkzeuge.
    Das war mir aber erstmal egal, er sollte ja auch nicht reparieren, sondern nur mal messen und schauen.
    Messen konnte er , daß 1. die Kiste katastrophale Abgaswerte hat, also schlecht verbrennt (daher auch der Horrorverbrauch von 10 l ! )
    und 2. der Regler 20 V an die Batterie abgibt.


    Da ich noch Garantie auf der Maschine hab, bin ich also zur Kauf-Werkstadt/Händler geruckelt.
    Der Techniker zuckte weder bei dem Verbrauch, noch bei meiner Mitteilung, daß sie manchmal während der Fahrt ausgeht.
    Na und was ich denn meinen würde wieviel so ein Regler abgeben solle, der müsse die Batterie ja schließlich laden !


    Die Werkstatt meines Vertrauens warnte mich vor langen Fahrten mit so einem Regler, da mir sonst die Batterie leerkochen könnte.
    Ich hab ja nun wirklich nicht viel Ahnung, aber die Maschine läuft nun mal nicht rund, verbraucht viel zu viel und ich kann mich einfach nicht auf sie verlassen.


    Die Frage ist jetzt, sind 20 V für den Regler wirklich zuviel ? ... und wenn ja, warum weiß der Techniker das nicht ?!?


    Sagt mal was,


    vielen Dank,
    die Ratlose Ati :g:

  • Jetzt hab ich die Antwort doch selbst gefunden.
    Im Thread:


    "Rund um den Laderegler, Fehlersuche im elektrischen System"
    Die Spannung muß zwischen 14,4 und 14,7 V haben .
    20 sind dann ja wohl eindeutig zuviel.
    Vielen Dank an Achim !

  • Wenn man sich mal ansieht was ein Kfz-Mechatroniker können sollte, eigentlich dass wofür es früher zwei Ausbildungsberufe mit je 3,5 Jahren Lehrzeit gab: Autoelektriker + Kfz Handwerker, dann wundert einen natürlich nichts. Der weiß im Regelfall auch nicht wie ein üblicher Motorradregler funktioniert. Nämlich gaaaanz anders als ein PKW Regler. Beim PKw wird die abgegebene Leistung (Ladestrom x Ladeleistung plus Versorgung aller Verbraucher) durch die Änderung der Erregerspannung in der Erregerwicklung mehr oder weniger leistungslos geregelt. Könnte man mit Gas geben beim Motor vergleichen, das braucht ja auch praktisch keine Leistung. Beim Motorrad wird die nicht benötigte Leistung mehr oder weniger "verbraten". Deswegen auch die Kühlrippen am Regler. Wäre fast so als wenn man mit Vollgas fahren würde und die Geschwindigkeit mit der Bremse reguliert d.h. die nicht benötigte Energie über die Scheibenbremsen abführt. Geht natürlich nicht lange ist ja auch nur ein Beispiel. Wenn man bei voll geladener Batterie einen Verbrauch von etwa 80W für die Beleuchtung und geschätzt 50 Watt für die Zündung annimmt müssten bei etwa 5000U/min etwa 150W im Regler vernichtet werden. Ist also kein Wunder, dass das Teil heiß wird. Wenn der Akku relativ leer ist gehen vielleicht noch 25W zum Nachladen weg.
    Ansonsten spricht jede Ladespannung wesentlich über 14V für einen defekten Regler.

  • Hallo Ekkehart,
    es ist mir schon klar, daß dieser Elektrokram nicht einfach ist, aber sollte ich nicht eigentlich von einem Vertragshändler eines großen Motorrad-Herstellers erwarten können, daß zumindestens "dieser" Techniker weiß, das die Batterie nicht so viel Energie abgeben darf ?
    Wohlgemerkt, die schrauben an nichts anderem als an Motorrädern !!
    Da könnt man doch glatt überlegen, was die sonst noch alles "nicht" wissen :huh:


    Vielen Dank für Deine Erklärung; das war doch mal ne Antwort mit Hand und Fuß - zumindest "ich" bin jetzt wieder etwas schlauer.
    Viele Grüße, :wave:
    Ati

  • Ach übrigens, der "Schrauber meines Vertrauens" und der, der sich über 10 l Verbrauch nicht wundert sind zwei verschiedene Personen bzw. Werkstätten.


    Hab ich vielleicht etwas mißverständlich ausgedrückt.


    Der Schrauber meines Vertrauens kümmert sich um meinen Dienstwagen, der findet 10 l "nicht" normal . Der sollte ja nur mal schauen, ob ich mir die Mängel nur einbilde.
    Wie du schon sagst, fährt ein 1-Zylinder nicht "ruckelfrei", aber ob ein so unsauberes Gas annehmen und so ein irres Geruckel noch normal ist, wollt ich mir mal bestätigen lassen.


    ... und das war ja dann nicht mein einziges Problem. Sie ging ja auch gern mal aus. Mal an der Ampel - mal beim Fahren ! Das war besonders unangenehm - na jedenfalls für nen Fahranfänger verunsichernd. Ging aber ohne Probleme wieder an - noch während der Fahrt.
    Irgendwann bei ner längeren Ausfahrt hat sie dann einmal plötzlich auf vollen Touren gedreht und lies sich nicht mehr runterregeln.
    Coole sache für nen Fahranfänger, wenn man bei 70 in der Kurve merkt das am Gasgriff nichts mehr zu regeln geht. :confused:
    Natürlich war auf der Landstraße keine Haltemöglichkeit - ein Graben an der Seite und dichter Verkehr hinter mir. Nach nem Kilometer endlich rechts raus - ausgemacht.
    Beim Versuch zu starten bemerkt, daß der Benzinfilter leer war ! Als ich auf Reserve gestellt hab startete sie wieder. Zur nächsten Tanke und vollgetankt. 15 l nachgetankt ! Benzin war tatsächlich alle. :sad: Da hab ich bemerkt, daß die Kiste säuft. Wär ich ja nie drauf gekommen, daß ich mit ner Tankfüllung von 15 l (ohne Reserve)nur 150 km weit komme.
    War jetzt der Gaszug verklemmt, oder was weiss ich ?! Darum steht sie ja jetzt halt auch beim Händler, wo ich sie gekauft hab.
    Hab danach auch noch mal tanken müssen, da hat sie noch gute 8 l Verbraucht.


    Der andere , den das nicht zu wundern schien, war dann der Händler, bei dem ich die Maschine gekauft hab, bzw. einer der Techniker.
    Wo sie jetzt ja auch wieder steht.


    Viele Grüße :wave:
    Ati

  • Es ist leider so, dass man sich wie in alten Zeiten selbst kundig machen muss. Natürlich hat nicht jeder einen technischen Hintergrund, Zeit und Muße sich mit technischer Literatur zu befassen. Bei der F650 alter Art ist allerdings so wenig Technik wie möglich vorhanden und man muss sich nicht mit Lambdasonden, Luftmassenmessern, kennfeldgesteuerten Zünd- und Einspritzsystemen nebst ABS und Bus-Systemen befassen. Zumal man da ohne entsprechende Mess- und Prüfgräte ohnehin verloren ist. Wer sich nicht traut, eine Kette zu trennen und neu zu vernieten (fachgerecht), der sollte es lassen. Das gilt ebenso für Bremsbeläge und Flüssigkeitswechsel aller Art. Leider leben wir in einer Zeit in der das Motto: "Starke Behauptung ist besser als ein schwacher Beweis" großen Stellenwert hat. Schon der vermeintliche "Techniker" ist ja "nur" ein Facharbeiter im Handwerk. Sonst stünde er ja zwischen Kfz-Meister und Ingenieur und wüsste erher wovon er redet.
    Ich muss allerdings zugeben, dass mir bei zig Jahren BMW Limousinen und Motorrädern auch exzellente Fachleute begegnet sind, aber eben nur im Topsegment der Oberklasse PKW.

  • Da war ja noch was - hab ja gar nicht erzählt wie's ausging.
    Nachdem mir die Kaufwerkstatt den Urlaub versaut hat ( kam nicht in die Pötte mit dem reparieren ),
    ich denen ne Abmahnung geschrieben hab, wurde der Regler als defekt getauscht und scheinbar nochmal der Vergaser eingestellt.
    Ich hab keine Ahnung was die gemacht haben, aber das Moppet hat keine 10 l mehr verbraucht.


    Hab dem Maschinchen dann aber doch noch mal n Service bei ner richtigen Mopet-Werkstatt um die Ecke gegönnt.
    Die haben dann noch die alten Original-Zündkabel und Zündstecker gewechselt und seitdem läuft die kleine wie ne Biene !!


    Viele Grüße, :wave:
    Ati

  • Hallo,


    es ist der Regler gewesen, klarer Fall, ein leidiges Thema der F 650 (Typ 169).


    Da hilft auf Dauer nur den Regler an eeine Stelle umzuversetzen an eine Stelle, wo er richtig im Fahrwind hängt (siehe neuere Modelle). Hier sitzen die Regler entweder seitlich am Zylinder oder wie bei der GS hinter dem Motorschutz ganz vorne unten am Motor!


    Grüsse "einzylinder" Rüdiger