Cockpit-Erweiterung mit Bordspannungsanzeige, 12V-Buchse, USB-Buchsen und Tankanzeige

  • Shalom!


    Vergangenen Herbst wurde ich stolzer Besitzer einer F650 ST. Was mich gleich irritierte: Die hat noch nicht mal eine Reservelampe, geschweige denn eine Tankanzeige. Doch als Eingeweihter in die Geheimnisse des schwedisch-motivierten Möbelbaus wollte ich das nicht dauerhaft auf mir sitzen lassen und mit einem Inbus-Schlüssel bewaffnet selbst für Abhilfe sorgen. Kurzerhand habe ich in dem Aufwasch gleich noch Bordspannungsanzeige, 12V-Buchse und USB-Buchsen nachgerüstet. Und da das dann einerseits nicht mehr ins Werks-Cockpit passen wollte, und ich kein Freund von sichtbaren Kabelbindern und Tüddelei am Lenkgestänge bin, habe ich mir etwas mehr Mühe gegeben.


    Knack- und Angelpunkte des ganzen Projekts waren ein "Quasi-analoger Niveauschalter" von HLM-Elektronik, ein Bausatz für eine Bargraph-Anzeige, ein LED-Bargraph mit 7 Balken (2x rot, 2x gelb, 3x grün) und ein bisschen Fantasie.


    Die Balkenanzeige passt sich dem Umgebungslicht an... bei Tag und Sonneschein hell, nachts im Dunkeln abgedunkelt, damit sie nicht blendet.
    Die Bordspannungsanzeige und die Schalter für die Buchsen (12V + USB) sind noch etwas hell im Dunkeln... wird auch noch geändert.


    Das Resultat möchte ich hier in ein paar Bildern vorstellen:





    Originalzustand vorher














  • Hallo,


    sehr tolles Projekt....
    Die Tankanzeige gefällt mir sehr gut. :thumbup:
    Hätte dazu ein paar Fragen.
    Wie ist die genaue Typbezeichnung des Tankgebers?
    Was kostet er?
    Ist das ein Bausatz, wo die Verschraubung und Dichtungen für den Tank mit drin sind?
    Hast du es auf Anhieb dicht bekommen und war die Led Anzeige dabei.
    Würde mir gern sowas auch verbauen.
    Vielen dank im voraus..
    Gruss Frank aus Hannover


  • Shalom!


    Typbezeichnung des Tankgebers ist "QP1N-A1-010-0952" mit PG-9-Gewinde, 10mm Raster und insgesamt 0952 Ohm (14x 68 Ohm).
    Gekostet hat er 96,30 EUR.
    Er ist 200 mm lang, hätte im Nachhinein betrachtet aber auch ca. 40 mm länger sein können...
    Hat u. a. mit der Aufbauhöhe des Flansches zu tun.
    Bei HLM-Elektronik kann man den Tankgeber aber individuell anpassen lassen... Länge, Gewinde-Art,...
    Das Projekt ist bei mir halt "historisch gewachsen", daher war zu Beginn noch nicht 100%-ig klar, welche Teile wie kombiniert werden würden.


    Der Flansch (Verschraubung) ist eine "Regentonnen-Verschraubung" aus dem Baumarkt.
    Im Foto erkennbar ist ein silberfarbenes Adapterstück, daß mir ein Freund von Hand gedreht und ein Gewinde reingeschnitten hat, damit das PG9-Gewinde auf den Flansch passt.
    Beim nächsten Mal würde ich natürlich gleich den Tankgeber mit dem für die Verschraubung passenden Gewinde bestellen... oder einen anderen Flansch nehmen.


    Die Dichtungen habe ich separat besorgen lassen, da natürlich mineralöl- / benzin-feste Dichtungen verwendet werden müssen.
    Zudem habe ich die Gewinde und Dichtungen zusätzlich mit Hylomar(R)-Dichtmasse behandelt.


    Die LED-Anzeige habe ich ebenfalls separat organisiert.
    Im Netz findet man schnell Ergebnisse unter "LED-Bargraph multicolor", z. B. von Kingbright. Der von mir schließlich verbaute allerdings war nicht so leicht zu finden... bin ich auch nur zufällig drüber gestolpert und habe mich sofort verliebt... er ist wie beschrieben mehrfarbig und zudem sind die unteren LEDs breiter als die oberen... er bildet also eine kleine Pyramide, was ich optisch sehr ansprechend fand.


    Für die Elektronik zur Ansteuerung der LEDs habe ich zwei DC/DC-Spannungswandler vorgeschaltet; einmal 9V als Betriebs- und Referenz-Spannung (damit die Anzeige auch zuverlässig funktioniert, falls die Batterie-/Bordspannung auf unter 12 Volt sinkt), und einmal 5V, die ich nach Spannungsteiler-Manier durch den Tankgeber jage. Hier wollte ich deutlich unter der Referenzspannung bleiben (ca. 1-2 Volt muß man sowieso unter der Referenzspannung bleiben, damit die Anzeige zuverlässig funktioniert) und zudem wollte ich ohnehin "möglichst wenig Saft" durch den bezinschwangeren Tank schicken... man weiß ja nie, ob sich nicht doch mal irgendwo ein Fünkchen bilden kann, welches das Benzin-Luft-Gemisch im Tank zur Detonation bringt... unangenehm, wenn man gerade drauf sitzt.
    Tatsächlich ist sowas wohl noch nie passiert, schließlich bauen alle Fahrzeughersteller ihre Tankgeber so oder ähnlich in den Tank ein (nicht selten mit völlig offenen Schleifkontakten)... aber ich fühle mich einfach besser dabei, mit möglichst geringen Spannungen und Strömen im Tank zu arbeiten.
    Je nach Schwimmer-Pegel fließen bei mir jetzt etwa zwischen 1.6 und 3.0 mA bei 2.4 bis 4.5 Volt durch den Tankgeber... da erwarte ich keinen Funkenflug oder Lichtbogen. :giggle:


    Außerdem ist der Tankgeber ja komplett verkapselt und die Elektrik hat nirgendwo nicht keinen direkten elektrischen Kontakt zum Kraftstoff... anders als bei oben beschriebenen klassischen Tankgebern der Fahrzeug-Industrie.

  • Danke für die Info!!!
    Hui der Sensor ist ja nicht so billig.
    Man kann ihn also auch mit Metrischen Gewinde ordern?
    Werde mich mal an die Hlm Elektronik Girma wenden.
    Habe da keinen Shop gefunden, wo man den Senor bestellen kann.
    gruss

  • Falls jemand Interesse an der LED-Balkenanzeige hat und das Teil immer noch nicht erhältlich sein sollte... ich habe in weiser Voraussicht ein paar "auf Halde" gekauft... OK, OK, ich geb's zu, ich hatte seinerzeit den Restbestand von 15 Stück aufgekauft... man weiß ja nie, wie viele man beim Basteln schrottet oder wie lange sie tatsächlich halten...
    Also ich wäre durchaus bereit, welche abzugeben.
    Zwei oder drei behalte ich aber sicherheitshalber. :cool: