Zündaussetzer

  • Hallo Foristi!


    Ich bin schon längere Zeit stiller Mitleser und habe hier schon einige nützliche Tips bekommen, vielen Dank an dieser Stelle.
    Nun habe ich selbst ein Problem, das mich schön langsam wirklich nervt: Zündaussetzter.


    Der Anfang ...
    Aussetzter, - Neustart - alles ok - nach einigen km wieder Aussetzer.
    Das war gerade beim flotten Beschleunigen an einer Kreutzung. Ich wäre beinahe nach vorne abgestiegen :(


    Also Reparaturprogramm gestarted:
    Vergaser ausgebaut, gereinigt, Schwimmer erneuert,
    Luftfilter erneuert,
    Tank gereinigt,
    gleich neuen Benzinhahn eingbaut weil der extrem schwergängig war.
    Starten -alles bestens. Gleich mal den vollen Tank leergefahren - so schön war's noch nie ...


    Winterpause (mit leeren Vergaser) - im Mai problemloser Start - Fahre um die nächste Ecke -aus.
    Das Moped stottert wie ein Vierzylinder der nur auf einem Fuß läuft.
    Starten vollkommen normal, springt sofort an, ich brauche nur ans starten zu denken.
    Nach einigen Sekunden fangen die Aussetzer wieder an, der Motor stottert sich gerade eben von Zündung zu Zündung.
    Abstellen, gleich wieder starten: alles in Butter - nach einigen Sekunden wieder stottern.


    Nochmals Tank und Vergaser entleert,
    Start, geht super, fahre ein Runde ohne Probleme.
    Nächster Tag starten um die nächste Ecke fahren - aus.
    Stottern und bocken wie ein störischer Esel.


    Also an die Elektrik.
    Durchschlag der Kerzenstecker? oder Zündkabel?
    In der Bucht günstig zwei Zündspulen ergattert.
    Starten - fahren - alles Bestens.


    Am nächsten Tag: Sarten - fahren - nur 20 Meter, dann wie zuvor.
    Die Kabel am Zündschloß hatten verdächtige Druckstellen, Austausch.
    Starten, fahren, super. Halben Tank leer gefahren.
    Mir fällt auf, dass gegen Ende der Probefahrt plötzlich der Scheinwerfer etwas heller wird. Sonst keine Störungen.
    Tag darauf: Strarten - fahren - 10Meter - zurückschieben.


    Mir war lange vorher schon mal aufgefallen daß die Leerlaufkontrolllampe ganz leicht schwächer wurde wenn ich den Scheinwerfer eingeschaltet hatte.
    Jetzt zeigte sich dieses Phänomen:
    Scheinwerfer einschalten und der Motor läuft rund.
    Scheinwerfer ausschalten: Stottern.
    Standlicht: Flackert während der Stotterphase.
    Der Fehler war regelmäßig produzierbar.


    Alle Steckkontake mit Kontaktreiniger gereinigt, mehrmals ab- und angesteckt.
    Zündbox durchmessen bringt konfuse Ergebnisse.
    Also in der Bucht Zündbox ergattert, war leider die Falsche.


    Hier bin ich jetzt etwas ratlos, weil ich nicht weiß ob meine original Zündbox wirklich fehlerhaft ist.
    Ich habe nach der Reparaturanleitung (bucheli 5188: F 650 1993 - 2000) geprüft.
    Offensichtlich gibt es aber Modellversionen die in diesem Buch nicht brücksichtigt sind.


    Ich habe eine F 650 Bj. 05/97 Typschlüssel 0162


    Zur Zündboxkontrolle laut Reparaturanleitung fehlen mir die richtigen Angaben, die Kabelfarben unterscheiden sich bei einem Kabel.
    Anstelle von grün gibt es blau, ein Anschluss am Stecker ist ebenfalls geändert.
    Die ältere Version der Zündbox (das ist die in der Anleitung beschriebene hat ein grünes Kabel am Stecker in der Mitte,
    meine Version hat ein blaues Kabel an der Seite der doppelten-dreier-Steckerleiste.
    Das Buch (Stromlaufplan) beschreibt eine Zündbox mit vier Kabeln, meine hat aber fünf.


    Neueste Fehlervariante: Die Mühle springt jetzt nicht mehr an.
    Zündfunke ist da, Sprit auch aber es geht nix mehr obwohl ich nichts gemacht habe.
    Gelegentlich mal ein kurzes hochdrehen, aber sofort wieder Ende.


    Habe jetzt den aktuellen Stromlaufplan bestellt, der im Reparaturhandbuch stimmt zumindest nicht bei der Zündbox überein.
    Regler kann ich jetzt nicht mehr prüfen. ?


    Wie würdet Ihr weitermachen?
    Zündgeber? Regler? Zündbox?
    Kabelstrang aufmachen?
    Wie kann ich eventuell Fehler einzelner Bauteile ausschließen?
    Kann ich den Regler auch prüfen ohne den Motor zu starten?
    Kann eine defekter Regler den Start behindern?


    Für weiterführende Tips wäre ich sehr dankbar!


    Vielen Dank im Voraus!


    Harald

    2 Mal editiert, zuletzt von sonntagsfahrer ()

  • Moin Harald.


    Das hört sich schon sehr nach defektem Laderegler an. Austausch und am besten gleich an anderer Stelle montieren.
    Der Regler wird unter der Sitzbank zu heiß.
    Da gibt es schon jede Menge Beiträge hier im Forum. Gib mal "Regler" als Suchbegriff ein und ließ dich durch.

    Gruß aus GarbSen :wave:
    Bernhard


    Lebe lang und in Frieden

  • Checke mal mit einem Voltmeter, ob da mehr als 15 Volt rauskommen an der Batterie beim Gasgeben.

    Danke Frank für Dein kräftiges "Ja", hilft mir auf jeden Fall weiter.
    Checken mit Voltmeter ist nicht drinnen wenn die Mühle nicht starten will.




    Das hört sich schon sehr nach defektem Laderegler an. Austausch und am besten gleich an anderer Stelle montieren.

    Danke auch börndy!
    Die Ladereglerkühlung ist an dieser Stelle ganz bestimmt nicht optimal, ich werde mich mal einlesen welcher optimierte Platz sich anbietet.



    Schönen Sonntag noch!


    Harald

  • Der macht "dubiose" Probleme, wenn er nicht funktioniert !


    Beim Moderator "Klaus" im Technikforum müsstest Du mal nachschauen. Der hat ein Bild drin, wie er den Regler "umgesetzt" hat. Das hab ich genauso gemacht und bis jetzt "hälts". Ich hab aber noch dazu einen GS-Regler dirket eingelötet. Alle Stecker entfernt. Die machen nur Übergangswiderstände.


    Gruss, Frank

  • So, Leute, hier ein kurzer Lagebericht:
    Neuen Regler angeschlossen - nichts.
    Alles wie gehabt, zweimal hat der Motor kurz hochgedreht nach einspritzen von Startpilot.
    -Funktioniert aber auch nur zufällig.


    Jetzt warte ich auf den Stromlaufplan um den Kabelstrang zu prüfen und auf NGK Kerzenstecker ...


    Melde mich wieder


    Harald

  • Also irgendwie konnte ich mir das nicht erklären, warum plötzlich überhaupt kein Startwille mehr vorhanden war.
    Funken an der Kerze normal, Kerzen auch leicht feucht, ... also ich weiß es nicht.


    Irgendwann habe ich dann gesehen, daß nach den Startversuchen die Kerzen knochentrocken geblieben sind, hat jemand eine Idee dazu?
    Problemlösung: Leerlaufgemischschrauben beide auf sieben Umdrehungen herausgedreht, der Erste Startversuch war wie Musik in meinen Ohren ...
    Dann mal richtig warmlaufen lassen, am nächsten Tag die Leerlaufgemischschrauben wieder auf vier Umdrehungen reingedreht, alles ist gut.
    Motor springt gut an, alles wie es sein soll.


    Nochmals ein kurzer Rückblick der Arbeiten:
    Vergaser gereinigt
    Zündschloß mit Kabelstrang getauscht: Auf Anraten des Freundlichen und wegen verdächtiger Druck und Knickstellen.
    Den Kabelstrang ausmessen war ohne Stromlaufplan nicht verlässlich.
    Zündspulen mit Kabeln und Phenolaharzsteckern getauscht (NGK), hier war definitiv eine Fehlerquelle, mit einem "Zündfunkentester" war der Tod einer Spule zu erkennen.
    Zündkerzen erneuert,
    Regler erneuert, auch der hatte deutlich Überspannung und war vermutlich die Hauptquelle des Übels;
    danke für Eure weiterführenden Hinweise!



    Noch einige Details:


    NGK bitet Phenolharzkerzenstecker mit 1 Ohm und 5 Ohm Entstörwiederstand an.
    Die original BMW Stecker haben einen Wiederstand von 1 Ohm.
    Das NGK Äquivalent heißt: XD01F ("1" steht für ein Ohm)


    Zündkerzen:
    Hier habe ich die NGK Iridium DR8EIX verbaut.
    Für mich läuft der Motor gefühlsmäßig eine Spur weicher, das "hacken" im unteren Drehzahlbereich ist etwas besser kontrollierbar.

    Zündspule prüfen:
    Ist für den Normalschrauber eigentlich nur möglich wenn sie wirklich tot ist. Für Probleme unter Belastung braucht man ein Osziloskop.
    Ein brauchbares Hilfsmittel gibt es aber, habe ich nach langem stöbern entdeckt:
    Es nennt sich "Zündspulen Prüf und Testgerät" und ermöglicht durch auseinanderziehen der Fünkenstrecke eine Belastungssimulation.
    Der Zündfunke an der F 650 schaffte bei mir etwa 16 mm Länge bei den intakten Zündspulen, gemessen am Kerzenstecker.
    D.h.: Der Kerzenstecker wird mit geprüft.
    Das einfache Teil funktionieret gut, der Preis ist recht Schrauberfreundlich.
    Ich konnte damit dias Problem an der Zündspule lokalisieren, ohne Tester war ein Funke an der Kerze, die "Belastungsprüfung" zeigte aber das Problem.


    Regler (Gleichrichter)
    In Anlehnung an eure Einbauhinweise habe ich mich an die Arbeit gemacht aber die Montage der "Ansaugluftheizung" etwas solider gestaltet.
    Nachfolgende Fotos sind selbsterklärend.
    Die Trägerplatte aus Alu gibt es z.B. hier zu haben.
    Die Maße können übernommen werden, es sollte keine großen Probleme bereiten die Montage nachzubauen.
    Einzig die Distanzhülsen aus Aluminium dürften etwas knifflig werden wenn man keine Drehmaschine oder zumindest eine Ständerbohrmaschine mit ordentlichen Maschinenschraubstock zur Verfügung hat.
    Ich würde dann eine Dreherei empfehlen, das bohren der Löcher (6mm) ist eine Angelegenheit von fünf Minuten.



    Ich hoffe, mein Bericht kann Einigen weiterhelfen.


    Grüße


    Harald

  • verkleidung geht aber schon noch drauf oder? :whistling:

    Keine Sorge, nach oben sind ca 5cm, zur Seite hin etwa 4cm Luft



    NGK bitet Phenolharzkerzenstecker mit 1 Ohm und 5 Ohm Entstörwiederstand an.
    Die original BMW Stecker haben einen Wiederstand von 1 Ohm.
    Das NGK Äquivalent heißt: XD01F ("1" steht für ein Ohm)

    Sorry für diesen Lapsus, -soll natürlich heißen Kilo Ohm!
    (kann man den Beitrag denn nicht direkt editieren?)


    Und weil der Fehlerteufel nicht schläft, hier die korrigierte Version einer Winkelangabe:

  • soviel ich weiß kann man den Eintrag nur eine gewisse Zeit nach Absenden editieren.
    Hab was von 20 min in Erinnerung. Kann aber auch ein anderes Forum gewesen sein.

    :wave: Hilfe beim Suchen? Forumssuche rechts oben oder besser in Suchmaschine folgendes eingeben: site: f650.de [Suchbegriff]