Blubbern nach Abschalten des Motors

  • Bundmuttern 50Nm, also bis zu 60Nm? bzw. Bundschrauben 30Nm bis zum 36Nm?


    Und wie komme ich am besten an die Bundschraube, die im Krümmerbreich liegt. Dort kommt man schlecht mitm Drehmomentschlüssel ran

  • Ich habe eine ganz gute Beschreibung, allerdings auf Englisch gefunden. Mal suchen unter "Repair of BMW F650 Cylinder head" Der Verfasser meint ebenfalls, dass man bei leichter Leckage mit Nachziehen eventuell über die Runden kommt. In der Vergangenheit wurden ZK Dichtungen nach etwa 2-3' km etwas gelöst und neu angezogen, da sich die Dichtungen gesetzt haben und der Anpressdruck nachgelassen hat. Wenn man den Text etwas selektiv liest: Trennen der Steuerkette/Ausbau Nockenwellen etc, Ausbau des Starters etc. fällt ja flach sieht das Ganze nicht so wild aus. Der Aufwand liegt jedenfalls kostenmäßig etwa bei 20 EUR für Krümmerdichtungen und evtl. Ventildeckeldichtung. Das sollte man mit passendem Werkzeug an einem Vormittag geregelt bekommen.

  • zum Thema Schrauben mit Dremo nachziehen – falls sich die Dichtung etwas gesetzt hat – und das ist gerade bei Kopfdichtungen nicht selten der Fall – kenne ich es so, dass jede einzelne Schraube gelöst und wieder mit Drehmo fest gezogen wird. Nicht wie zuvor geschrieben „... alle Kopfdichtungsschrauben lösen und dann alle in der vorgeschriebenen Reihenfolge (das sind ein Dutzend Schrauben) wieder festzuiehen ...“
    daraus lese ich, dass die gleichen Bedingungen geschafft werden wie bei einer Demontage und anschließender Montage mit gebrauchter Dichtung.
    Also: Jede EINZELNE Schraube etwas lösen, damit beim Festziehen das Losbrechmoment der Schraube überwunden wird und dann beim passenden Drehmo-knack den richtigen Wert erreicht.
    Theoretisches Gedanken-bsp.: Wenn eine Schraube mit 20Nm festgezogen war und werden soll, diese aber durch gesetzte Dichtung zu locker ist, kann es sein, dass die am Gewinde so festgebacken ist, dass die erst mal mit 40Nm erst wieder in Bewegung zu setzen ist.
    Also kurz los knacken (muss keine viertel Umdrehung sein) - das Losbrechmoment überwinden und dann in einer Schraub-Bewegung mit dem Drehmo vorgeschrieben fest ziehen.
    Jede einzelne Schraube nacheinander.


    An Stellen, wo mit dem Drehmo sehr schlecht ran zukommen ist, übe ich das Feingefühl mit ner Schraube gleicher Größe am Schraubstock. Immer Abwechselnd mit Drehmo und mit Handgelenk. Mit diesem antrainierten Handgelenk-Gefühl ist es allemale besser als gar nichts zu machen.


    Zum Thema „Guten“ Drehmo: Ich hab mal Vergleichs-Versuche mit richtig guten aus ner KFZ-Werkstatt und meinen kleinen und großen Billigen (Lidl, Baumarkt oder günstiger von Louis) und meinen mittleren Hazet, und kann nur sagen, dass ich wirklich keine Unterschiede bei den unterschiedlichsten Nm-Größen festgestellt hatte. Seit dem vertraue ich auch meinen Billigen. Nur – nach Gebrauch immer entlasten, also Handgriff auf Null stellen. Die teuren verzeihen ein gespannte Lagerung länger mit dem Nichterschlaffen der Werte.



    Und noch mal was zum Thema nachziehen:
    Als ich vor Jahren meine CS gebraucht kaufte, war unter dem Motor recht viel sauberes Öl, das nach der Probefahrt sogar auf dem Boden tropfte. Nach der ersten Insp. (10tkm) sollte ja eigentlich der Motor „nachgezogen“ werden. Ich nahm dieses als Anlass den Preis zu drücken und das Risiko mit nur nachziehen in Kauf.
    Da hatte ich dann einfach mit eingestellten (soll)-10Nm angesetzt und fast jede Schraube in Bewegung, teils über eine viertel Umdrehung auf 10Nm fest gezogen. Und das wars. Das mache (kontrolliere) ich jetzt bei jeder Inspektion.
    Die thermisch belastete Kopfdichtungsverbindung sollte (bei Undichte oder – wie manchmal lt.Werkstatthandbuch nach 1000km) gelöst und dann nach überwinden des Losbrechmomentes wieder fest gezogen werden.


    Viel Erfolg :wave:

  • aus Zeitmangel kommt jetzt erst eine Antwort von mir.


    Nach insgesamt ca 300km Testfahrt scheint alles dicht zu sein, kein einziger Tropfen Kühlflüssigkeit tritt mehr aus. Langzeittest steht noch aus. Daher schon mal Vielen Dank :smile: , ne Menge Geld gespart. Alle Händel meinten, es würde nichts bringen die Schrauben nachzuziehen ... naja.
    So bin ich vorgegangen:
    - Kühlflüssigkeit abgelassen. Jede einzelne Schraube/Mutter gelöst und sofort wieder festgezogen. Also nicht alle aufeinmal gelöst. 50NM bei den Muttern. Bei den Schrauben kam ich nur mit einem Schlüssel dran.


    Ein einziger Durchgang hat gereicht. Ich denke es lag an einer bst. Bundmutter, weil genau in dem Bereich Wasser austrat.


    MfG


    Jasper

  • Genau das hätte ich nioht gemacht. Nicht ohne Grund werden Zylinderkopfschrauben in mehreren Arbeitsgängen stufenweise auf das endgültige Drehmoment angezogen. Ausser man hat einen netten KUKA Roboter der alle Zylinderkopfschrauben gleichzeitig festzieht.