Warnblinkschalter F650GS Instandsetzung

  • Nachdem der Warnblinkschalter einer unserer Dakars nicht mehr funktionierte (rastet nicht ein und löst kein Blinken aus; er hat noch einmal laut geknackt und geblinkt, danach war keine Funktion mehr vorhanden) und ich keine Reparaturanleitung finden konnte, hier mal ein kurzer Bericht über die erfolgreiche Instandsetzung:


    Ich habe die Abdeckung der beiden auf dem Lenkkopf sitzenden Schalter (ABS und Warnblinker) abgenommen (4 Torxschrauben) und den Warnblinkschalter von unten ausgeclipst. Den Kabelstrang, der tief unten im Rahmen eingesteckt ist, habe ich nicht gelöst.


    Dann habe ich den Schalter in eine größere Klarsichttüte gesteckt, damit die Schalterteile nicht unkontrolliert wegspringen können; durch die Tüte war die Arbeit gut sichtbar.


    Dann habe ich mit einem Schlitzschraubendreher die schwarze Schalterwippe beidseitig von der Achse abgeclipst und sie langsam und vorsichtig vom Schaltergehäuse abgezogen. In der Schalterwippe steckte eine lange Feder, darauf eine einseitig offene Metallhülse, wie eine Art Druckbolzen.


    Wippe, Feder und Hülse habe ich in der Tüte gelassen und das Schaltergehäuse wieder herausgeholt.


    Im weißen Gehäuse sieht man das kleine Leuchtmittel für die Schalterbeleuchtung; nicht auf den ersten Blick zu erkennen war für mich, daß in dem weißen Schaltergehäuse ein weißer Schieber verbaut ist, der sich in Fahrtrichtung quer verschieben lässt. Den klemmenden Schieber habe ich eher zufällig entdeckt: - ich hatte einen kleinen Schraubendreher durch die mittlere Öffnung im Schaltergehäuse geschoben, um einen vermuteten elektrischen Kontakt des Druckbolzens zu simulieren; plötzlich bewegte sich das mittlere weiße Plastikteil seitwärts. Dieser Schieber löste den Schaltkontakt aus - vermutlich hätte ich den Schieber auch ausbauen können, ich hab´s gelassen; das würde ich nur mit einem komplett ausgebauten Schalter auf der Werkbank machen wollen, weil darunter u.a. auch die dünne Verdrahtung des Leuchtmittels verläuft. Wie der Schieber genau funktioniert und wie der kleine Federdruckbolzen den Schieber bewegt, ist mir noch unklar.


    Dann habe ich den gesamten Schalter mit Kontaktspray geflutet, der Schieber war immer noch sehr schwergängig. Kurzentschlossen habe ich den Schieber mit Silikonspray eingesprüht, danach lief er wieder leichtgängig; der elektrische Kontakt war trotzdem weiterhin vorhanden.


    Zurück in der Tüte habe ich dann die Wippe mit gereinigter, gefetteter Feder und aufgesetztem Druckbolzen wieder auf das Schaltergehäuse geschoben und zusammengeklickt, dann den Rest wieder zurückgebaut. Jetzt klickt der Schalter wieder einwandfrei und bleibt in Einschaltstellung stehen.


    Hinweis: So habe *ich* das als Laie gemacht; ich behaupte nicht, daß dieses vorgehen fachlich korrekt und zwangsläufig erfolgreich ist.; dies ist keine Anleitung zum Nachmachen. Keine Haftung für fachliche Korrektheit; wer das nachmachen will, macht das auf eigenes Risiko, ich übernehme keine Haftung.

  • Hey JustMe,

    vielen Dank für die Anleitung.

    Das hilft einem weiter.

    Vor allem der Tipp mit dem Plastikbeutel ist geil.

    Das werde ich auch für andere "selbstzerlegende" Bauteile übernehmen! :thumbup:

    Genieße das Leben, Du hast nur das eine! :sun: